Gegen 10 Uhr fuhren wir heute, wieder nach Kaffee und Lesestunden, bei
schönstem Wetter los. Heute ging es in den
Nordosten von Cornwall. Unser erstes Ziel war Cotehele House
& Gardens (Homepage).
Da dieser Garten auch wieder zum National Trust gehörte, sparten wir den
Eintritt von 11,60 GBP und 3 GPB für das Parken. Vom Parkplatz ausführte
ein Weg über eine Wiese mit einigen Picknick-Tischen zum Eingang. An der
Kasse mussten wir nur unserem Mitgliedsausweis vorzeigen und bekamen
dann eine Karte des Gartens und einige Hinweise und Erklärungen was es
hier alles zu
sehen gibt. Dann gingen wir erst mal zum Herrenhaus. Es wurde im 15.
Jahrhundert im Tudorstil erbaut und war 600 Jahre im Besitz der Familie
Edgcumbe. Es gilt als eines der am wenigsten veränderten
mittelalterlichen Herrenhäuser Englands. Hinter dem Herrenhaus lag ein
hübsch angelegter Formal Garden. Hier gingen wir umher, schauten uns die
unterschiedlich, bunt blühenden Blumen an und machten entsprechend viele
Fotos. Der Garten ging abschüssig vom Haus weg und es führten einige
Steinstufen hinunter in ein grünes Tal. Doch bevor wir dort runter gehen
wollten, schauten wir uns erst mal den Rest der Anlage um das Herrenhaus
herum an. Wir gingen um das Haupthaus herum und kamen dann in den
Innenhof. Man konnte das Haus
auch von Innen besichtigen, musste aber vorab in einem Nebengebäude
seine Taschen und Rucksäcke abgeben. Darauf hatten wir keine Lust und
verzichteten so auf das Innere des Hauses. Wir gingen stattdessen weiter
zum
Flower Garden. Gleich am Anfang lag ein größerer Teich, umsäumt mit
einigen Parkbänken. Der Weg durch die Anlage führte weiter durch die mit
Buchsbaumhecken abgetrennten Bereiche. Es gab auch wieder einen ziemlich
großen Küchengarten. Am Ende des Rundweges gingen wir zurück zum Formal
Garden hinter dem Herrenhaus und dann machten wir uns an den Abstieg in
das grüne Tal, den sogenannten Valley Garden. Durch einen kleinen Tunnel
mussten wir gehen, dann lag vor uns ein
steil abfallendes schmales Tal, das über und über mit Pflanzen bewachsen
war. Es sah schon fast Dschungelartig aus. In der Mitte floss ein Bach
runter. Ein sehr verschlungener Weg führte dann ganz runter bis zum
River Tamar. Unten angekommen standen wir vor der Cotehele Chapel.
Ebenerdig folgten wir dem Weg entlang des Flusses bis zum Cotehele Quay,
eine im 19. Jahrhundert belebte
Industrie- und Hafenanlage.Hier gab es einen weiteren Parkplatz, ein Tea
Room, welcher früher mal ein Pub war und vor allem ziemlich viele andere
Besucher. Hier tobte echt das Leben. Vor dem Tea Room und auf der
Rasenfläche am Fluss standen sehr viele Picknick-Tische, die alle voll
mit Menschen waren. Wir kauften uns im Tea Room was zu trinken und
setzten uns ein wenig in die Sonne und schauten dem Treiben zu. Nach
einer kurzen Pause gingen wir dann weiter. Der Wegführte zur Cotehele
Mill. Die
Mühle und die anderen aus Granit gebauten Gebäude, wie eine Schmiede und
andere Werkstätten erreichten wir nach nur etwa 750m durch den Wald. Die
Cotehele Mill ist eine Wassermühle. Die heutige
Mühle wird seit den 1860igern von der Familie Langsford betrieben.
Später wurde noch eine Sägemühle auf der anderen Seite des Gebäudes
hinzugefügt mit einem 2. Wasserrad. Wir hatten Glück - heute war sie
sogar in Betrieb. Sie mahlt Mehl, welches dann in der daneben liegenden
Bäckerei sofort verwendet wurde. Heute wurde Lemon Ginger Bread
gebacken,welches wir natürlich gleich probierten. Sehr lecker! Die Mühle
kann man auch von Innen besichtigen. Auf 3 Ebenen kann man sich genau
anschauen, wie sie funktioniert. Und ganz unten wird dann das fein
gemahlene Mehl direkt in Säcke abgefüllt und rüber in die Bäckerei ge
bracht. Nachdem wir uns ausreichend umgeschaut hatten, gingen wir den
Weg ein Stück zurück auf die andere Seite des Flusses, dann aber nicht
zurück zum Quay sondern in die andere Richtung. Hier führte der Weg über
2 lang gezogene, Serpentinen hoch zum Parkplatz am Cotehele House, wo
wir unser Auto geparkt hatten. Der Weg war
ein ziemlicher Anstieg. Völlig geschafft kamen wir oben an und
beschlossen, uns im Tea Room am Cotehele House noch einen Cream Tea zu
gönnen.Gemütlich saßen wir dort und genossen den Tee und Scone. Gegen
14:30Uhr brachen wir dann zu unserem nächste Ziel auf. Nach einer guten
halben Stunde waren wir am Saltram House (Homepage).
Da dieses Herrenhaus auch wieder dem National Trust gehörte, sparten wir
hier ebenfalls den Eintritt von 11,60 GBP und 3 GBP für das Parken. Das
Saltram House wurde im 16. Jahrhundert erbaut und gilt heute mit seiner
originalen Möblierung als eines der am besten erhaltenen Häuser im
frühen georgianischen Stil. Wir gingen gleich zum Haus und diesmal auch
rein. Ein Rundgang führte durch alle freigegebenen
Räume des Hauses. Insgesamt 2 Etagen und die Großküche konnte man sich
anschauen. Wir schlenderten langsam durch die Räume und bewunderten die
alten Möbel. Besonders die Großküche mit den kupferfarbenen Töpfen und
Pfannen hat uns fasziniert. Anschließend gingen wir durch den Garten und
schauten uns die Orangerie an, einem Gewächshaus aus
Holz, das ursprünglich aus dem 18. Jahrhundert stammt, aber nach einem
Brand in 1932 restauriert wurde. Hinter der Orangerie liegt ein Hain von
Orangenbäumen aus dem 18. Jahrhundert. Wir schlenderten langsam durch
den Garten, auf der zentralen
Wiese lagen viele Besucher und wir alle genossen
das sonnige Wetter. Da es bereits zu spät war um zu unserem nächsten
Garten zu fahren, ließen wir uns hier viel Zeit. Erst gegen 16:30 Uhr
gingen wir zurück zu unserem Auto. Wir beschlossen nach Kingsand
zu fahren. Dieser kleine Fischerort lag direkt neben Cawsand.
Sie werden auch als die Zwillingsorte bezeichnet. Bis 1844 die Grenzen
der Grafschaften geändert wurden, lag Kingsand in Devon und Cawsand in
Cornwall. Heute liegen sie beide in Cornwall. Man kann aber an der
Fassade eines der Häuser in der Garrett St noch sehen, wo einmal diese
Grenze war. Wir parkten
unser Auto auf dem öffentlichen Parkplatz in Kingsand und gingen dann
runter zum Hafen. Da gerade Flut war, gab es nicht wirklich einen
Strand. Wir gingen entlang dem Wasser
Richtung Norden, irgendwann hörte der Weg auf uns wir kletterten auf den
Felsen, die im Wasser
lagen weiter. Nach einer Weile drehten wir um und gingen zurück in den
Ort. Hier schlenderten wir durch die enge Garrett St Richtung Cawsand.
Die Straße endete in Cawsand auf einem zentralen Platz, The Square. Hier
lagen einige Pubs und bei dem schönen Wetter waren die Gäste im
Wesentlichen alle draußen auf diesem Platz. Man konnte laute Musik und
lautes Gelächter hören. Wir schauten uns kurz um und gingen dann wieder
zurück nach Kingsand. Wir wollten das schöne Wetter noch ein wenig
ausnutzen und suchten uns eine Bank in der Sonne mit Blick auf das Meer.
Erst gegen 18:15 Uhr brachen wir auf und fuhren zurück zu unserem
Cottage. Wir aßen zu Abend, planten wieder den nächsten Tag, bevor wir
schlafen gingen.
7. Tag
Heute wollten wir ganz in den Süden zum St. Michael’s Mount.
Das ist eine Gezeiteninsel, die ca. 366m vor dem Ort Marazion liegt. Man
erreicht sie entweder mit dem Boot oder über einen kleinen Damm bei
Niedrigwasser. Wir wollten
einen Weg auf jeden Fall zu Fuß machen und ein Blick auf den
Tidenkalender, den man übrigens auf der Homepage vom St. Michael’s Mount
auch finden kann, sagte uns, dass wir bis 13:25 Uhr Zeit hatten. Dann
würde das Wasser wieder zu hoch sein und wir müssten mit dem Boot rüber
fahren. So fuhren wir um 10:30 Uhr los und waren eine knappe Stunde
später bereits da. Wir parkten auf einem der offiziellen Parkplätze und
mussten dafür 4 GBP zahlen. Nachdem wir alles in unsere
Rucksäcke gepackt hatten, was wir tagsüber brauchen würden, gingen wir
los zum Strand. Der Causeway, der Übergang zur Insel, lag gut sichtbar
vor uns. Er war komplett frei und so konnte man die Pflastersteine gut
sehen. Nachdem wir die ersten Fotos gemacht hatten, gingen wir rüber.
Kaum das wir auf der Insel angekommen waren, bekamen wir gleich eine
Karte der Anlagen auf der Insel in die Hand gedrückt. Auf dem Gipfel der
Insel stehen eine mittelalterliche Kirch und Burg. Einige Gebäude auf
der Insel sind noch aus dem 12. Jahrhundert. Auf der östlichen Seite der
Insel befindet sich ein tropischer Garten, der sich über die ganze
östliche Seite des Berges über viele Terrassen ausbreitet. Wir schauten
uns die Übersichtskarte kurz an und gingen dann erst mal zu dem
tropischen Garten. Steile schmale Wege führten den Berg rauf und wandten
sich durch den Garten über die vielen verschiedenen Terrassen. Es gab
sehr viele bunte Blumen, aber auch viele exotische Pflanzen, die man
eher in südlichen Ländern und wüstenartigen Gegenden vermutet hätte. Wir
machten viele Fotos und wanderten so langsam bis ganz nach oben. Von
hier hatten wir einen tollen Blick auf die Küste und den Ort Marazion.
Auf den Causeway konnten wir von hier aus gut sehen. Wir gingen dann
wieder durch den Garten runter, man hatte hier
leider keinen direkten Zugang zum Schloss. Am Zugang
zum Causeway wieder angekommen, sahen wir, dass inzwischen die Flut kurz
davor war, den Weg zum Festland komplett zu bedecken. Aber es gingen
immer noch Menschen auf dem Weg Richtung Festland. Am Zugang stand zwar
jemand, der den Leuten sagte, sie sollten jetzt nicht mehr losgehen,
aber eine Person schien nicht darauf zu hören und ging einfach los. Wir
setzten uns entspannt auf die Kaimauer und beobachteten das Schauspiel.
Die Person musste auf halben Weg ihre Hosenbeine ziemlich weit nach oben
ziehen, was aber
nicht viel nütze. Sie verschwand irgendwann fast bis zum Bauch im Wasser
und ich würde sagen, sie hatte echt Glück, dass sie am Festland heil
wieder aus dem Wasser stieg, allerdings war ihre untere Hälfte total
nass. Ich ging dann zum Zugang zum Causeway und soweit auf den Weg rauf,
dass ich keine nassen Füße bekam, um einige Fotos zu machen. Dann
machten wir uns an den Aufstieg zur Kirche bzw. der Burg. Zuerst führte
eine recht steile Treppe rauf, die Stufen waren Felsblöcke.
Anschließend ging es weiter auf immer noch steilen Serpentinen. Dann
mussten wir über Festplatten und in Felsen gehauene Stufen klettern, bis
wir endlich oben vor dem Eingang zur
Burg standen. Der Vorplatz zur Burg war mit Mauern eingefasst und einige
Kanonen standen hier auch rum, ausgerichtet auf das Festland.
Mittlerweile sah man dann auch die vielen kleinen Boote zwischen dem
Festland und der Insel hin und her fahren. So eins müssten wir später
auch nehmen. Wir gingen dann das letzte Stück hoch und in die Burg rein.
Wir kamen zuerst durch einen langen Flur, in dem viele alte Gemälde
hingen. Um die
Ecke rum ging es dann durch eine Reihe von Räumen, unter anderem durch
eine Bibliothek, bevor wir wieder nach draußen kamen. Wir standen in
einem Innenhof der Burg und hatten von hier einen fantastischen Blick
auf Marazion und den Causeway, obwohl er inzwischen komplett vom Wasser
bedeckt war. Ein kurzer Gang durch die Kirche und schon machten wir uns
wieder an den Abstieg. Unten angekommen kauften wir uns ein leckeres
Eis, welches wir genüsslich in der Sonne sitzend schleckten. Gegen 15:35
Uhr fuhren wir dann mit einem der
kleinen Boote wieder rüber nach Marazion. Die Fahrt
kostete pro Person 2 GBP. Immer 12 Leute passten in ein Boot. Drüben
angekommen gingen wir in Richtung unseres Parkplatzes. Aber wir hatten
geplant bis zum Start des nächsten Niedrigwassers zu bleiben. Ich wollte
unbedingt den Causeway fotografieren, während er langsam wieder aus dem
Wasser auftaucht, vorzugsweise während des Sonnenuntergangs. Und das
sollte heute zeitlich ziemlich genau zusammenpassen. Also hatten wir
noch viel Zeit und setzen uns erst mal auf eine Bank in die Sonne und
genossen den Blick auf St. Michael’s Mount. Gegen 18 Uhr parkten wir
dann unser Auto um, der offizielle Parkplatz für Besucher des Mounts
würde um 21 Uhr schließen und wir hatten keine Lust, dass wir unser Auto
danach dann nicht mehr vom Parkplatz runter kriegen würden. Dann gingen
wir zu dem Restaurant, dass wir uns vorher ausgeguckt hatten, um dort zu
Abend zu essen: Cutty Sark Restaurant im Marazion Hotel (Homepage). Obwohl
wir nicht reserviert hatten, hatten sie einen kleinen freien Tisch
füruns. Alles sah hier ziemlich vornehm aus, wir kamen uns erst etwas
fehl am Platz vor. Aber eigentlich war es recht gemütlich und wir
bekamen auch sofort die Speisekarte. Die wiederum war sehr
übersichtlich, aber wir fanden beiden etwas. Wir bestellten unser Essen
und Getränke und mussten gar nicht lange darauf warten. Bis 20 Uhr etwas
saßen wir hier und unterhielten uns, bevor wir dann die Rechnung
bezahlen und zurück zum Causeway gingen. Ungefähr 1/3 des Weges war
schon wieder aus dem Wasser aufgetaucht. So ging ich den Weg entlang,
bis ich kurz vor dem Wasser stand. Hier machte ich dann vielen Fotos mit
dem gerade auftauchenden Weg und dem St. Michael’s Mount im Hintergrund.
Der geplante Sonnenuntergang dazu war aber leider nirgends zu sehen. Der
Himmel hatte sich während des Abendessens dermaßen zugezogen, dass nur
noch ein Grau in Grau zu sehen war. Sehr schade. Aber ich bin trotzdem
recht zufrieden mit meinen Fotos. Als wir genug Fotos gemacht hatten
gingen wir zurück zu unserem Auto und fuhren ins Cottage. Wir planten
dann noch schnell den nächsten Tag und gingen schlafen.
8. Tag (178,1 km)
Heute wollten wir noch mal nach St. Ives fahren. Wir
hatten gehofft, dass das Wetter etwas besser sein würde, als bei unserem
ersten Versuch. Leider war es aber wieder sehr bewölkt, aber diesmal
regnete es nur sehr leicht. Darum gingen
noch einmal zum Perlenladen GJ Beads, um noch einige Einkäufe zu machen.
Anschließend fuhren wir nach St.Ives rein. Da dieser Ort der absolute
Touristenmagnet in Cornwall ist, wird man vor dem Ortseingang schon mit
Schildern über Parkplätze am Rand des Orts begrüßt. Wir fuhren aber
trotzdem erst mal mitten in den Ort rein und folgten unserem Navi, das
uns einen Parkplatz ganz in der Nähe des Hafens zeigte. Und tatsächlich
fanden wir einen Parkplatz neben dem Friedhof, den Barnoon Long Stay Car
Park. Von hier aus führte eine recht steile Straße runter Richtung
Hafen. Unten am Hafen angekommen wimmelte
es von Touristen. Die engen Gassen waren voll gestopft mit Menschen. Wir
gingen erst mal geradewegs zum Hafenbecken. Es war gerade Ebbe, so dass
es komplett trockengelegt war. Die Fischerboote lagen alle angekettet
auf dem Sand herum. Von hier aus gingen wir dann zurück zu den engen
Gassen. Alles war hier sehr touristisch. Sehr viele Cafés und Restaurant
und jede Menge Souvenir-Läden. Wir schlenderten durch die Gassen und
schauten uns meist nur die
Schaufenster an. In einige Läden gingen wir dann aber auch rein, in
einer Galerie kaufte Ente dann sogar einige Bilder für ihre Wände zu
Hause. In einer Bäckerei kauften wir Cornish Pastry, welches uns
ziemlich gut geschmeckt hat. Auf Umwegen durch weitere kleine Gassen
gingen wir dann irgendwann wieder Richtung Auto. Nun fuhren wir nach
Norden entlang der Küste. Ziel waren die Bedruthan Steps (Informationen).
Hier findet man einen besonders schönen langen Sandstrand und
spektakuläre Felsformationen. Die wollten wir uns anschauen. Auf dem Weg
dorthin kamen wir an einigen sehr touristischen Bade- und Surf-Orten
vorbei, die alle an wirklich sehr schönen Stränden lagen. Schließlich
kamen wir am Parkplatz der Bedruthan Steps
an. Da dieser Küstenabschnitt ebenfalls zum National Trust gehört,
sparten wir hier mal wieder die Parkgebühren. Vom Parkplatz aus führte
ein kurzer Weg auf den South West Coast Path. Wir waren hoch über dem
Wasser auf einer ebenen Graslandschaft. Von der Küste selber sah man
noch nicht viel. Erst als wir auf dem South West Coast Path ankamen und
dann nach rechts gingen, erblickten wir die Küste. Der Weg bis zur Bucht
der Bedruthan Steps war zwar nicht weit, ging aber recht steil bergab.
Am südlichen
Ende der Bucht führten dann 142 steile Treppenstufen runter an den
Strand. Warnschilder wiesen darauf hin, dass man nur bei Niedrigwasser
runter gehen durfte. Wir hatten Glück, es war gerade Ebbe, der Strand
war komplett zusehen. Wir gingen mutig die Stufen runter, keine Ahnung,
wie ich hier später wieder hochkommen sollte, aber das würden wir dann
sehen.
Unten auf dem Strand schlenderten wir zwischen den Felsformationen
hin und her und guckten uns um. Natürlich machten wir auch viele Fotos.
Wir bemerkten, dass das Wasser bereits wieder auflaufend war und prompt
kam dann auch jemand von der Coast Guard, der den ganzen Strand abging
und alle Besucher wieder nach oben schickte. Brav wie wir waren folgten
wir natürlich seinen Anweisungen und machten uns an den Aufstieg. Und
der war am Ende gar nicht schlimm, wie ich es befürchtet hatte. Trotzdem
legten wir oben angekommen erst einmal auf der Bank, die dort bereit
stand, eine kurze Pause ein. Der Rückweg zum Auto war dann noch mal
anstrengend, alles was wir auf dem Hinweg runter gegangen sind, mussten
wir nun wieder hoch schnaufen. Am Auto angekommen fuhren wir dann los,
auf dem direktem Weg zum Eden Project (Homepage).
Dies ist ein botanischer Garten unter anderem mit 2 riesigen
Gewächshäusern, in denen verschiedene Vegetationszonen der Erde
simuliert werden. Sie bestehen aus jeweils vier miteinander
verschnittenen geodätischen Kuppeln. Im größeren der beiden
Gewächshäuser des Komplexes wird eine tropisch-feuchte und im kleineren
eine subtropisch-trockene und mediterrane Klimazone simuliert. Ziel ist
es, eine natürliche Umgebung nachzuahmen, um Pflanzen und auch einige
Tierarten der ganzen Welt dort unterbringen zu können. Als
wir auf dem Parkplatz ankamen, war dieser schon recht leer. Der Garten
hatte bis 18 Uhr auf, aber es war auch immerhin schon 15:30 Uhr. Viele
Besucher kamen uns auf dem Weg zum Eingang entgegen. Wir zahlten den
Eintritt von27,50 GBP, hätten wir 1 Tag vorher unsere Tickets online
gekauft, hätten wir nur jeder 25 GBP zahlen müssen. Mit einer Karte der
Anlage versorgt verließen wir das Gebäude rechts und standen dann auch
gleich auf einer Aussichtsplattform, von der aus wir das Herzstück des
Gartens, die beiden riesigen Gewächshäuser vor uns liegen sahen. Auf
einem Zickzack-Weg durch die Zeit gingen wir dann runter. Entlang dieses
Weges standen viele Informationstafeln, die die Entwicklung der Erde,
der Pflanzen und Tiere illustrierte. Wir gingen dann direkt zum Eingang
der Biodome. Die beiden Gewächshäuser waren miteinander verbunden
über ein Haus. Hier war der Eingang. Im unteren Bereich des Hauses gab
es ein Restaurant und wahnsinnig viele Tische und Bänke zum Essen. Oben
auf einer Galerie lagen dann viele Geschäfte, links und rechts waren die
Eingänge
zu den beiden Gewächshäusern. Wir gingen also nach oben und dann erst
nach links in das größere von den beiden. Hier war der Regenwald
simuliert. Gleich beim Reingehen erschlug uns die hohe Luftfeuchtigkeit.
Ein Rundweg führte durch verschiedene Vegetationszonen. Typische
Pflanzen und Bäume standen hier hübsch angelegt, immer wieder aufgepeppt
durch dazugehörige Geräte oder kleine Gebäude. Der Weg schraubte sich
langsam serpentinenartig immer weiter nach oben. Die Temperatur war 41°C
und zusammen mit der hohen Luftfeuchtigkeit war es kaum auszuhalten. Auf
halber Strecke gab es einen Cool Room, wo man sich abkühlen konnte. Ganz
oben unter der Kuppel angekommen, standen wir plötzlich vor einem
Wasserfall. Hier konnte auch noch eine Hängebrücke überquert werden, was
wir natürlich gleich taten. Am Ende des Rundgangs führte dann eine
Treppe wieder ganz runter zum Eingang. Wir verließen das Gewächshaus und
gingen an den Geschäften vorbei zum Eingang
des anderen Gewächshauses. Da hier die mediterrane Vegetationszone
simuliert wurde, war das Klima gleich viel angenehmer. Viel trockener
und weniger heiß. Alles war in spanischem bzw. mexikanischem Stil
dekoriert. Ein Rundgang führte wieder durch den Dome. Wir schauten uns
in Ruhe die verschiedenen Pflanzen und auch Skulpturen an, die hier
überall dekorativ in der Landschaft herum standen. Als wir uns genügend
umgeschaut hatten, verließen wir das Gewächshaus und schlenderten noch
ein wenig über das restliche Gelände. Auch hier gab es noch viel
Interessantes und Skurriles zu sehen. Eden Project hat sich auf die
Fahnen geschrieben, durch Lernprogramme vor allem Kinder für unsere
Erde, die Pflanzen- und Tierwelt zu begeistern und sie schätzen zu
lernen. Das merkt man vor allem an der Art, wie hier überall
Informationstafeln herumstehen und was darauf so steht. Tagsüber wimmelt
es hier in der Regel auch von Schulklassen, die hier ganzjährig in
großer Zahl herkommen. Wir hatten aber Glück, es war ja schon späterer
Nachmittag gewesen, als wir ankamen, so dass wir kaum noch Kinder
herumlaufen sahen. Wir gingen langsam Richtung Ausgang, schlenderten
durch den Shop am Ausgang, bevor wir zurück zu unserem Auto gingen. Im
Cottage angekommen, kochten wir unser Abendessen, bevor wir wieder den
nächsten Tag planten und schlafen gingen.
9. Tag (138 km)
Heute fuhren wir schon gegen 9:30 Uhr los. Unser erstes Ziel war der Trebah
Garden (Homepage).
Wir fanden vor Ort
schnell einen Parkplatz und gingen zum sogenannten Visitor Center, um
unsere Eintrittskarten zu kaufen. Leider gehörte der Garten nicht zum
National Trust, so dass wir jeder 10 GBP zahlen mussten, also wir dann
endlich an der Reihe waren. Vor uns stand nämlich eine ziemlich große
Reisegruppe, die kurz vor uns mit einem Reisebus angekommen war. Sobald
wir die Karten hatten, gingen wir schnell an der Gruppe vorbei und in
den Garten rein. Von hier aus hatte man schon einen Blick über den
Garten, dessen unteres Ende ein Strand am Helford River
war. Der Rundgang führte zunächst zum Water Garden. Dabei handelte es
sich um ein schmales abschüssiges Tal, in dessen Mitte ein kleiner Bach
über
mehrere aus Steinen angelegte Stufen runter floss. Um dem Bach und den
Weg herum war alles voll mit bunt bepflanzten Beeten, fast alles in
Rosa/Pink oder Geld. Das ganze sah ziemlich hübsch aus. Wir machten
entsprechend viele Fotos. Dann wand sich der Weg durch ein weites Tal
bis hinunter zum Strand. In der Mitte des Tals floss ein kleiner Fluss
entlang, links und rechts führten Wege entlang. Wir gingen auf der
rechten Seite runter bis zum Strand. Am Ende des Tals mussten wir über
eine sehr schmale Steintreppe einmal hoch und gleich wieder runter und
schon standen wir am
Strand. Allerdings mussten wir eine Weile warten, bis wir die Treppe
entlang gehen konnten. Sie war wirklich so schmal, dass immer nur einer
sie in eine Richtung benutzen konnte, und als wir dort standen, kam
gerade eine größere Gruppe vom Strand zurück. Aber irgendwann war die
Treppe dann für uns frei. Am Strand gab es das Boathouse Beach Café wo
man sich Snacks und Getränke kaufen konnte. Auch standen am Strand
einige Picknicktische herum. Wir schauten uns
ein wenig um und setzen uns für eine Weile in die Sonne. Anschießend
gingen wir wieder zurück in den Garten und auf der anderen Seite des
kleinen Flusses das Tal wieder hinauf. Der Weg führte dann noch etwas
verschlungen durch einen Nebenbereich, überall gab es tolle große Bäume
und viele bunte Beete. Am Eingang bzw. Ausgang gab es dann noch eine
schöne Terrasse und die Trebah Kitchen. Hier kauften wir uns ein kaltes
Getränk und genossen noch ein wenig die Sonne und die Aussicht auf der
Terrasse. Dann gingen wir zu unserem Auto und fuhren zum nächsten
Garten. Am Lamorran House Gardens (Homepage)
gab es gar keinen offiziellen Parkplatz, sondern wir mussten unser Auto
an der Seite der Straße parken. Glücklicher Weise gab es eine frei Lücke
ziemlich genau am Eingang zum Garten. Wir gingen
durch ein großes schwarzes Eisentor in den Garten. Es gab kein Kassen-
oder Tickethäuschen. Nur eine Infotafel wies darauf hin, dass Besucher
bitte den Eintritt von 9 GBP einem Gärtner im Garten geben sollte, den
man auf seinem Rundgang treffen würde. Wir gingen erst mal auf die
Terrasse, die sich hinter dem Haus befand. Hier lag auf einem der vielen
Tische eine Glocke mit dem Hinweis, man möge sie läuten, wenn man etwas
zu Essen oder Trinken bestellen möchte. Als wir sahen, dass wir hier die
einzigen waren, holten wir schnell unseren Salat aus dem Auto und setzen
uns an einen der Tische, um zu Mittag zu Essen. Eine kleine
Rotkelchen-Familie leistete uns dabei ziemlich schnell Gesellschaft.
Dann kamen noch andere Besucher, die dann sogleich die Glocke läuteten,
nachdem sie sich an einen Tisch gesetzt hatten. Und tatsächlich kam
gleich eine Frau aus dem Haus und fragte, was sie bringen könne.Uns sah
sie dann auch auf der Terrasse sitzen und wollten auch von uns wissen,
ob wir was zu Essen
oder zu Trinken möchten. Wir aber bezahlten bei ihr nur unseren Eintritt
in bar und brachten dann unsere Salatreste zum Auto, bevor wir uns dann
auf den Weg durch den Garten machten. Überall im Garten standen kleine
Nummerntafeln
herum, anhand der aufsteigenden Nummern konnte man den Rundweg erkennen
und entsprechend durch den Garten wandern. Der Weg führte in Serpentinen
und kleinen Treppen langsam aber stetig immer weiter nach unten. Der
Garten war total schön und liebevoll angelegt. Überall plätscherten
kleine Bäche und Wasserfälle, immer wieder traf man auf
kleine Pools und Skulpturen. Und natürlich sahen wir wunderschöne
Pflanzen und Bäume im Garten herumstehen. Ganz unten waren wir dann bei
Nummer 23 angekommen, von hier aus schlängelte der Weg sich wieder nach
oben. Als wir oben ankamen, war die Terrasse voll besetzt. Schade
eigentlich, denn wir hatten uns überlegt, hier noch gemütlich Tee zu
trinken. Somit gingen wir direkt zu unserem Auto und fuhren zum St.
Mawes Castle, welches nur ein paar
100m weit entfernt war. Wir parkten unser Auto und gingen rüber zum
Castle. Wir sparten uns den Eintritt und schauten uns das Gebäude nur
von außen an. Von hier
aus hatten wir auch einen tollen Blick auf Falmouth und Pendennis
Castle. Da es noch viel zu früh zum Abendessen war, beschlossen
wir auf dem Weg zum Charlie’s Boathouse noch bei Aldi in St. Austell
vorbei zuschauen. Wir wollten uns noch mit einigen Nahrungsmittel
eindecken, die es bei uns Deutschland nicht gab. Wir verbrachten
insgesamt
etwa 40min. bei Aldi und schlugen nicht nur bei typisch britischen
Nahrungsmitteln zu, sondern auch bei den wöchentlichen
Non-Food-Angeboten, diesmal vor allem Gartenartikel – passend zu unserer
Reise durch Cornwall's Gärten. Gegen 18 Uhr fuhren wir dann runter zum Charlie’s
Boathouse zum Abendessen. Das hatte uns beim ersten Mal so gut
gefallen, dass wir unbedingt noch einmal hier essen wollten. Das Essen
war wieder sehr lecker und diesmal gönnten wir uns sogar Dessert, was
auch überhaupt nichts zu wünschen übrig ließ. Wir fuhren anschließend
zurück in unser Cottage und gingen auch schon ziemlich bald schlafen.
10. Tag (137,5 km)
Heute fuhren wir tatsächlich schon um 9:30 Uhr los. Es war unser letzter
Tag in Cornwall, wo wir noch 2 Gärten besuchen wollten. Unser erstes
Ziel war der Tremenheere Sculpture Gardens (Homepage),
wo
wir nach einer guten Stunde
ankamen. Schon auf dem Weg vom Parkplatz zum Eingang sahen wir auf einer
Wiese einen antiken Tempel auf einer Metallplattform stehen. Wir folgten
den Schildern zu einer kleinen Eintrittshütte, wo wir den Eintritt von 8
GBP bezahlten.
Wir bekamen jeder einen kleinen Prospekt, in der alle Skulpturen, die im
Garten herum standen, erklärt wurden. Als wir den Rundgang begannen und
die ersten Skulpturen sahen, ahnten wir, dass diese Erklärungen auch
notwendig sein würden. Der Weg führte zunächst durch einen wild
gewachsenen Garten vorbei an kleinen Teichen und überall standen
seltsame Skulpturen herum. In den Teichen standen z.B. lauter
Metallstäbe mit Figuren aus Silber drauf. Weiter oben standen Holzstäbe
angeordnet wie Mikado-Stäbe herum. Und dann kamen wir an einem
Waschbecken aus Metall
vorbei, in das aus mehr als 10 Wasserhähnen Wasser floss. Der Weg führte
dann bergauf, bis zu einer Aussichtsplattform. Von hier hatten wir einen
tollen Ausblick auf den gesamten Garten. Auf unserem weiteren Weg kamen
wir immer
wieder an wirklich seltsamen Skulpturen vorbei. Ganz am Ende des
Rundgangs standen wir dann noch an einem wirklich nett angelegten Teich
mit einer Holzterrasse auf mehreren Ebenen. Etwas verwirrt und nicht
wirklich begeistert von diesem Garten gingen wir dann zurück zu unserem
Auto und fuhren zum nächsten Garten. Irgendwie waren wir beiden nicht
wirklich begeistert von diesen Skulpturen und der Garten war dann auch
nicht so schön, als dass er das wett gemacht hätte. Nach wenigen Minuten
kamen wir am Trengwainton Garden (Homepage)
an. Der Parkplatz war total voll und wir waren froh, dass wir noch den
letzten Platz ab bekamen. Da der Garten zum National Trust gehört,
sparten wir hier wieder die Parkgebühren und den Eintritt von 8,60 GBP.
Im Garten selber gingen wir zuerst nach rechts in den Walled Garden.
Hohe Mauern aus Backstein unterteilten den Bereich des Gartens in
mehrere Sektionen, insgesamt gab es 10 Stück. Hier gab es einige
Küchengärten mit Kräutern und Gemüse. Aber auch Bereiche, in denen
schöne Pflanzen innerhalb der Mauern angelegt waren. Durch Rundbögen
eingelassen in
die Mauern erreichte man die unterschiedlichen Bereiche auf dem Weg
durch den Garten. Parallel zu dem Weg durch die Walled Garden verlief
außerhalb der Mauern der Hauptweg. Auf den gingen wir dann am Ende der
Walled Garden und gelangten so zu dem Herrenhaus. Man durfte an das Haus
nicht näher heran, da es noch privat bewohnt war. Links führte der
Weg durch den Garten weiter und wir gingen weiter durch einen kleinen
Wald. Überall standen bunt blühende Rhododendren und Kamelienbüsche und
Bäume herum. Wir schlenderten durch eine wahre Blütenpracht. Der Weg
überquerte eine Wiese, von der aus man noch mal einen tollen Blick auf
das Haus hatte. Hier war dann quer über die Wiese ein Seil als
Absperrung gespannt, damit sich auch nicht von hier dem Haus nähert. Am
Ende der Wiese gelangten wir dann nach
einem weiteren Stück Wald auf eine Lichtung, die sogenannte Terrasse.
Hier gab es eine Pergola und einige Sitzbänke, von wo aus man einen
tollen Blick auf die Bucht hatte. Wir setzen uns hier für eine Weile hin
und genossen den Ausblick. Dann gingen wir den Weg über die Wiese und
durch den Wald zurück. Im Wald teilte sich der Weg auf und wir gingen
den Teil zurück, den wir noch nicht gegangen waren. Hier kamen wir dann
noch an dem wunderschönen Bachgarten vorbei, den wir auf dem Hinweg am
Wegrand nur kurz gesehen hatten. Im letzten Stück, das uns durch den
Wald bis zurück zum Eingang führte, waren wieder Unmengen von blühenden
Kamelien und Rhododendren. Auch über eine Baumfarn-Lichtung kamen wir
noch, bevor
wir wieder am Eingang standen. Auf der Terrasse des Tea Rooms suchten
wir uns dann einen Tisch und bestellten Cream Tea. Während wir dann
gemütlich Tee tranken und den Scone genossen, beratschlagten wir, was
wir als nächstes
tun wollten. Eigentlich stand Penzance auf unserer Liste,
aber wir hatten beide irgendwie keine Lust auf größere Stadt. Wir
schauten auf Google Maps, was sonst noch so in der Nähe lag und stießen
auf den kleinen Fischerort Mousehole. Was für ein lustiger
Name für einen Ort. Wir beschlossen, dort hinzufahren. Der Ort war nur
gut 4 Meilen entfernt. Auf Google Maps hatten wir gesehen, dass es
direkt am Hafen Parkplätze gab. Dort fuhren wir dann hin, nachdem wir
mit dem Tee fertig waren. Wir bekamen auf der Mole den letzten freien
Parkplatz ab,der uns 1 GBP für 1 Stunden kostete. Wir sind dann entlang
des Hafenbeckens geschlendert, das komplett trocken war. Es war gerade
Ebbe und alle kleinen Fischerboote lagen in dem Hafenbecken auf dem
Trockenen. Aber das Wasser war schon wieder auflaufend und während der
Stunde, in der wir am Hafen hin und durch das Hafenbecken direkt zurück
schlenderten, wurden die ersten Boote schon wieder von Wasser umspült.
Nachdem unsere Parkzeit abgelaufen war, fuhren wir zurück zu unserem
Cottage. Wir packten unsere Taschen und zum größten Teil auch schon das
Auto. Schließlich wollten wir morgen Früh sehr früh los und wollten so
schon das meiste heute Abend erledigen. Nachdem wir mit dem Packen
fertig waren, kochten wir uns noch Abendessen und gingen dann schon bald
Schlafen.
Abreise von Cornwall (626,6 km)
Eigentlich wollten wir um 6 Uhr losfahren, aber irgendwie kamen wir
schon um 5:45 Uhr los. Mit voll bepacktem Auto verließen wir das Cottage
und fuhren Richtung Norden. Auf den Straßen war überhaupt nichts los, so
dass wir sehr gut voran kamen. Auf der A30 beim Überholen fuhren wir
dann leider mit voller Geschwindigkeit über eine Stoßstange, die da auf
der rechten Spur lag. Es gab einen ordentlichen Knall und mit einem
großen Schrecken und angehaltenem Atem warteten wir, was die Reifen
machten. Es kamen aber keine typischen Flapp-Geräusche eines geplatzten
Reifens und auch die entsprechende Warnlampe im Auto ging nicht an.
Sollten wir Glück gehabt haben? Leider hörten wir dann aber nach ca. 20
min ein klapperndes Geräusch, was immer lauter wurde. Wir fuhren auf den
nächsten Parkplatz und hielten
an. Unter dem Auto fing ein größeres Stück Hartplastik. Zuerst glaubten
wir, es würde sich um ein Stück der Stoßstange handelt, die sich im
Unterboden verklemmt hatte. Aber leider stellte es sich heraus, dass es
sich um ein ziemlich großes Stück des Unterbodens handelte, was durch
die Stoßstange herausgerissen wurde. Wir rissen das Stück ab und riefen
erst mal das Schadensmanagements meiner Firma an, da es sich ja um einen
Firmenwagen handelte. Diese rieten uns, eine VW Werkstatt aufzusuchen,
um abzuklären, ob wir so weiterfahren konnten oder ob es sofort
repariert werden musste. Leider konnten sie uns aber nicht sagen, wo die
nächste sei. Wir bemühten dann wieder mal Google Maps und fanden nicht
weit weg in einem größeren Ort eine VW Werkstatt, nur 22 km entfernt.
Dorthin fuhren wir dann, jetzt ohne das laute Geräusch, da ja nichts
mehr runter hing. Bei Marshall VW angekommen, gingen wir rein, auf dem
Weg
dorthin hatten wir uns schon mit der Hilfe von Übersetzungstool die
englischen Begriffe für Unterboden und Stoßstange rausgesucht und
konnten so relativ detailliert erklären was passiert ist und was wir
herausfinden wollten. Der Chef holte gleich einen Mitarbeiter, der unter
unser Auto kroch und sich den Schaden anschaute. Er bestätigte nach
kurzer Zeit, dass wir problemlos weiterfahren konnten, solange nicht was
anderes von unten gegen das Auto schlagen würde. Erleichtert roll
ten wir dann vom Hof und nahmen uns Fahrt Richtung Dover wieder auf. Das
Ganze hatte uns zum Glück nur 30 min. gekostet, so dass wir unseren
Tagesplan nicht weiter ändern mussten. Gegen 12:30 Uhr kamen wir dann an
unserem
vorletzten Garten in England an: Great Dixter House & Garden
(Homepage). Wir parkten
unser Auto auf einem Schotterparkplatz und gingen zum Eingang. An einer
Bretterbude zahlten wir den Eintritt von 11,50 GBP und gingen dann in
den Garten. Das Herrenhaus sollte erst um 14 Uhr öffnen, so dass wir uns
erst mal auf den Weg durch den Garten machten. Gleich nach dem Eingang
ging es rechts in einen Bereich, den sogenannten Sunken Garden. Hier gab
es einer tief liegenden Teich, der umgeben war von über und über bunt
bepflanzten Beeten. Alle möglichen Farben leuchteten hier in der
strahlenden Sonne. Wir waren total begeistert und gingen durch die Beete
hindurch auf den kleinen Pfa
den und machten ohne Ende Fotos von den tollen bunten Blüten.
Anschließend gingen wir durch die beiden Walled Garden hindurch und
anschließend in die Nursery, wo man alle Pflanzen auch für sein eigenen
Garten kaufen konnte – eine riesige Auswahl, für jeden Gartenfreund eine
wahre Freude. Hinter der Nursery gab es eine Terrasse und einen kleinen
Bretterverschlag, in dem man Snacks und Getränke kaufen konnten. Wir
legten hier eine kleine Pause ein und kauften uns ein paar Sandwiches.
Anschließend gingen wir zurück Richtung Haus und dann nach rechts, wo
wir ein weiteres lang gezogenes Beet sahen, dass wieder üppig bepflanzt
war, mit bunt blühenden Blumen. Dahinter verbarg sich ein
weiterer Bereich, durch den viele kleine Pfade hindurchführten, auch
hier ohne Ende bunte Blumen, soweit das Auge reichte. Der Bereich war
durch kleine Hecken in unterschiedliche Sektoren unterteilt, die alle
unterschiedliche Namen hatten: High Garden, Cat Garden, Orchard Garden
und Peacock Garden. Allerdings waren die Pflanzen hier ein wenig nach
Farben sortiert, so dass wir auch hier z.B. einen weißen Garten
vorfanden. Als letztes blieb uns jetzt nur noch das Haus übrig. Dieses
war übrigens kein typisches englisches Herrenhaus, wie wir sie in
anderen Gärten gesehen hatten. Es sah eher verschroben aus, aus rotem
Backstein und Holz in Fachwerkdesign, der Eingang war sogar etwas
schief. Es war jetzt offen, so dass wir reingehen konnten. Wir konnten
unten die Great Hall besichtigen, eine sehr hohe große Halle mit einigen
alten Möbeln und einem
großen offenen Kamin und einer Feuerstelle. Sie hatte eine Höhe von
knapp 10 Metern. Eine Treppe führte nach oben, wo auch ein zweiter sehr
hoher Raum besichtigt werden konnte. Hier gab es auch einen offenen
Kamin, einige Sofas und Bücherregale. Leider durfte man im ganzen Haus
nicht fotografieren, woran wir uns natürlich hielten. Nach
dem wir uns im Haus umgesehen hatten, gingen wir direkt zurück zu
unserem Auto und fuhren ein weiteres Mal zum Sissinghurst Castle
Garden (Homepage).
Da
wir ja unsere National Trust Mitgliedskarte hatte, sparten wir erneut
den Eintritt von14,50 GBP und gingen gleich zum Eingang des Gartens. Wir
besuchten als erstes den berühmten weißen Garten und waren gespannt, wie
sich dieser in den letzten 2 Wochen verändert hatte. Es blühten hier
inzwischen deutlich
mehr Blumen und es sah sehr viel mehr nach einem weißen Garten aus. Auch
die anderen Bereiche schauten wir uns an, die ebenfalls deutlich bunter
blühten als noch vor 2 Wochen. Wir nutzten das tolle Wetter aus, indem
wir uns in einen der bunten Gärten auf eine Gartenbank setzen und dort
die Sonne genossen. Gegen 17:30 Uhr wurden wir dann gebeten, den Garten
zu verlassen, da dieser schließen würde. Wir gingen zu unserem Auto und
fuhren die letzten Kilometer zu unserer letzten Unterkunft. Wir hatten
ein Zimmer im Plough Inn Ripple (Homepage)
gebucht, das etwas nördlich von Dover liegt. Dabei handelte es sich um
einen Pub mit einigen Zimmer darüber, die an Gäste vermietet wurden. Im
Pub am Tresen checkten wir ein und bezahlten die 60 GBP für das Zimmer
und die Dame hinter dem Tresen
führte uns dann raus und durch eine Nebentür hoch in den Bereich der
Gästezimmer. Zimmer Nr. 2 war das unsere. Es war ziemlich groß,
allerdings etwas alt und sehr sparsam eingerichtet. Aber alles war tipp
top sauber. Nachdem wir unser Gepäck für eine Nacht nach oben gebracht
hatten, gingen wir runter in den Pub, um zu Abend zu essen. Wir suchten
uns einen Tisch, viele freie Tische gab es nicht, der Pub war Rappel
voll. Doch ganz in der Ecke fanden wir noch einen für uns. Wir
bestellten Burger, bzw. ein Steak (es gab nur noch eins), Bier uns
hausgemachten Cider und zum Nachtisch Cheese Cake bzw. Chocolate Fudge
Cake. Das Essen war ganz okay, der Nachtisch war sehr lecker, der
hausgemachte Cider war aber mit Abstand das Beste. Die Stimmung im Pub
war ziemlich laut, aber irgendwie war er ganz witzig, die Einheimischen
zu beobachten. Nicht allzu lange nach dem Essen gingen wir dann nach
oben und in die Betten. Vorher stellten wir den Wecker noch auf 5:45 Uhr
– schließlich durften wir die Fähre am nächsten Morgen nicht verpassen.
Auf nach Hause (817 km )
Gegen 6:20 Uhr fuhren wir nach einem Instant-Kaffee los. Schon um 6:45
Uhr erreichten wir den Hafen von Dover und stellten uns an das Ende der
Schlange der Autos und LKWs, die alle auf die Fähre wollten. Wir mussten
erst durch die französische Passkontrolle und dann durch den Check-In.
Um 7:40 Uhr rollten wir dann auf die Fähre, die pünktlich ablegte. Da
das Wetter diesmal eher schlecht war, es war sehr bewölkt und kalt,
blieben wir während der Überfahrt drinnen. Die Fähre kam pünktlich um 11
Uhr in Dünkirchen an und es dauerte nicht lange, bis wir von Bord fahren
konnten. Nun machten wir uns an die lange Heimfahrt. Irgendwo in Belgien
tankten wir einmal und noch einmal kurz nachdem wir in Venlo über die
Grenze nach Deutschland fuhren. Ansonsten war die Rückreise eher
langweilig und schlussendlich erreichten wir ab späten Nachmittag unser
Zuhause. Damit ging eine tolle Reise durch Cornwall zu Ende, bestimmt
nicht die letzte. nach oben