Island !

Ende 2105 planten wir im Juni 2016 mal wieder gemeinsam einen Roadtrip zu
Island
Island
unternehmen. Relativ schnell fiel unsere Wahl auf Island. Von Hamburg aus gab es günstige Flüge mit Air Berlin direkt nach Island. Nachdem fest stand, wer alles mitkommen wollte, buchten wir entsprechend die Flüge. Wir waren zu dritt, Torsten und ich aus Hamburg und Julia aus Berlin. Mehr oder weniger aus Zufall buchten wir genau um den 21. Juni herum, rechtzeitig zur Mittsommernacht. Wir hatten eine detaillierte Routenplanung bereits vorab gemacht und auch unsere sämtlichen Hotels bereits gebucht, was gar nicht so einfach war, da bereits ziemlich viel ausgebucht war. Schlussendlich hatten wir aber eine Route ausgearbeitet und für alle Nächte eine Unterkunft. Es konnte losgehen...

1. Tag - 16. Juni 2016 - Anreise

Nun ging es also am 16. Juni endlich los. Unser Flug sollte erst abends gegen 22:30 Uhr losgehen, geplante Ankunft auf Island war 1:05 Uhr. Wir flogen mit 20 Minuten Verspätung los, kamen allerdings trotzdem pünktlich an. Doch dann mussten wir ziemlich lange auf unser Gepäck warten. Wie verabredet trafen wir allerdings recht schnell auf Julia, die zur gleichen Zeit aus Berlin ankam. Ihr Gepäck war schnell da, somit fehlte nur noch unseres.
Der Sonne entgegen
Der Sonne entgegen
Nach einer ganzen Weile kam es dann endlich. Während wir warteten, beobachteten wir Massen von Menschen mit Bergen von Alkohol in Einkaufswagen, die aus dem Duty Free Supermarkt in der Ankunftshalle kamen. Wir wunderten uns ein bisschen darüber und überlegten, ob wir auch etwas kaufen sollten. Was wir dann aber nicht taten. Im Laufe der späteren Reise kam öfter der Gedanke auf, wir hätten es tun sollen, als wir die Preise für Bier und Wein in den Läden sahen. Wir verließen den Flughafen und gingen einmal quer über den Kurzzeitparkplatz in Richtung der Autovermietungen. Trotz der Tatsache, das es bereits 1:30 Uhr Nachts war, war es noch taghell draußen. Und wir waren total wach. Bei Blue Car Rental sollten wir unseren Mietwagen abholen, den wir über Cars Iceland gebucht hatten.Wir hatten uns für einen Toyota RAV4 entschieden, alle notwendigen Versicherungen und sogar ein Navi waren bereits im Preis enthalten. Wir mussten für 10 Tage
Unserer Auto
Unserer Auto
etwa 1.200 EUR zahlen. Zu unserer Begeisterung bekamen wir einen brandneuen Wagen mit nur 68 km auf dem Tacho. Wir packten unsere Taschen in den Kofferraum und fuhren dann los in Richtung unserer ersten Unterkunft. Die R41 führt direkt vom Flughafen nach Reykjavik. Unsere Unterkunft in Keflavik lag etwa nur 10 Minuten entfernt entlang der R41. Es war mittlerweile 1:30 Uhr und da wir etwas Hunger verspürten, stoppten wir an einem Subway, an dem wir vorbei kamen. Wir setzten uns dorthin und aßen unsere Sandwichs, bevor wir dann weiter fuhren. In unserer Unterkunft - dem Ocean View Guesthouse - wartete bereits unser Host auf uns. Sie zeigte uns unsere Zimmer, wir hatten 2 Doppelzimmer gebucht - eines im Erdgeschoss, das andere im 1. Stock. Wir verteilten uns auf die Zimmer, machten uns ziemlich schnell fertig und fielen müde gegen 2:15 Uhr in die Betten. Draußen war es immer noch taghell, doch unsere Zimmer hatten Rollos und Gardinen, so dass uns die Helligkeit nicht weiter störte.
Gefahrene Kilometer: 2.182 Flugkilometer + 10 km

2. Tag - 17. Juni 2017 - Goldener Kreis

Früh wachten wir schon wieder auf. Nachdem wir geduscht und angezogen waren, packten wir noch unsere Taschen ein wenig um. Nachdem Torsten auch erste Lebenszeichen von sich gegeben hatte, gingen wir in die Küche, um zu Frühstücken. Es gab eine große Küche und einen gut gefüllten Kühlschrank. Wir waren aufgefordert, unser Frühstück selbst zu machen und konnten uns von allem bedienen. Wir kochten Kaffee, machten Toast und setzen uns dann an den Esstisch zu unserem ersten isländischen Frühstück. 2 kleine Kinder tobten durch Küche und Wohnzimmer, saßen zeitweise vor dem Fernseher und beglückten uns mit Kinderlärm. Irgendwann ließen sich noch andere Gäste blicken. Gegen 11:00 hatten wir dann alle unsre Sachen in dem Auto verpackt und waren bereit, unsere Rundtour zu beginnen. Die R41 führte uns erst mal an Reykjavik vorbei, bevor wir in Mosfellsbaer an einem Supermarkt anhielten, um uns mit Essen für Frühstück und Abendessen eindeckten. Auch Wasser stand auf der Einkaufsliste. Um 12:45 Uhr ging es weiter auf der R36. Schon bald hielten wir an einem Aussichtspunkt für einen ersten Fotostopp.
Erster Blick auf den Þingvallavatn See
Erster Blick auf den Þingvallavatn See
Ein wunderschöner Blick auf den See Þingvallavatn. Dieser 83,7 km2 große See liegt im Nationalpark Þingvellir und im sogenannten Þingvellir-Graben. Das Alter des Sees wird auf 12.000 Jahre geschätzt und entstand somit am Ende der letzten
Übersicht vom Nationalpark Þingvellir
Übersicht vom Nationalpark Þingvellir
Eiszeit. Der See war zunächst ein Gletschersee. Nachdem der Gletscher sich zurückzog und nach mehreren Vulkanausbrüchen um den See herum bezieht der See heute sein Wasser aus
vulkanische Klippen
vulkanische Klippen
zahlreichen ober- und unterirdischen Quellen in den benachbarten Lavafeldern. Außerdem liegt er inmitten der Grabenbruchzone des mittelatlantischen Rückens, die sich diagonal von Südwesten nach Nordosten über Island hinzieht. Deshalb findet man in dieser Gegend auch sehr viele kleinere und größere Spalten. Eine der bekannteren ist die sogenannte Silfra Spalte, in der man auch Schnorchel oder Tauschen kann. Dies allerdings nur im Rahmen einer nicht ganz preiswerten geführten Tour, worauf wir dann verzichteten. Wir fuhren die R36 weiter, bis rechts die R361 abging. Dieser folgten wir bis sie sich teilte,
Öxarárfoss Wasserfall
Öxarárfoss Wasserfall
wir fuhren rechts weiter.Inzwischen waren wir auf einer Schotterstraße. Nach kurzer Zeit kam erst links und dann auch rechts ein Parkplatz. Von hier startete ein leichter Wanderweg entlang vulkanischer Klippen zu dem Öxarárfoss Wasserfall. Dies ist ein etwa 20 Meter hoher Wasserfall, der vermutlich im 10. Jahrhundert künstlich angelegt wurde, damit das Wasser des Öxará in die Ebene fließen konnte. Nach einem kurzen Stück führten einige Stufen weiter hoch und hinter die vulkanischen Klippen, die die Sicht auf den Wasserfall vom Parkplatz aus versperrten. Dann bog man links ab und ging parallel zu einer weiteren vulkanischen Klippe, die sich ein paar Meter weiter das Wasser hinunter stürzte. Ich baute auf dem kleinen Platz davor, der aus Holzbrettern angelegt war, mein
Þingvellir Kirche
Þingvellir Kirche
Stativ auf und fotografierte den Wasserfall. Leider ließ sich die Sonne nicht blicken und viele Wolken verdunkelten den Himmel. Trotzdem war ich ganz zufrieden mit den Fotos. Außer uns waren noch etwa 10 andere Touristen dort. Wir verweilten noch eine Weile am Fuß des Wasserfalls, bevor wir zurück zum Auto gingen. Julia und Torsten entschlossen sich, zu Fuß zur Þingvellir Kirche zu gehen. Ein Wanderweg führte vom Wasserfall dorthin, insgesamt etwa 1,9 km. Ich hingegen fuhr mit unserem Auto dorthin. Auf dem Weg hielt ich jedoch mehrfach an, um zu fotografieren. Der Weg führte direkt am See vorbei, trotz des stark bewölkten Himmels bot sich mir ein toller Blick. Enten mit ihren Küken schwammen auf
Öxarárfoss Wasserfall
Öxarárfoss Wasserfall
dem See herum und eine Entenfamilie kreuzte dann auch noch die Straße. Ich fuhr weiter und stellte das Auto auf dem Parkplatz nahe der Kirche ab. Ein kleiner Weg führte vom Parkplatz entlang eines Ausläufers des Sees. Neben der Kirche standen auch noch einige Wohnhäuser. Alles zusammen war das der Ort Þingvallekirkhja. Ich traf die anderen beiden und wir schauten uns einige Zeit um. Dann gingen wir zurück zum Auto. Auf dem Weg zurück zur R361 stoppten wir noch kurz am Parkplatz
Blick auf Grabenbruchzone
Blick auf Grabenbruchzone
eine der vielen Erdspalten
eine der vielen Erdspalten
Þingvallavatn
Þingvallavatn
Þingvallavatn
Þingvallavatn
der Taucher, die in der Silfra-Spalte tauchen wollten. Torsten ging kurz den Weg entlang der zu dem Einstiegspunkt der Spalte führte. Doch man sah dort wohl nicht besonders viel, denn er kam schnell wieder zurück. Wir folgten dann der R361, bis sie wieder auf die R36 stieß. Wir bogen Richtung Süden ab, verließen sie aber recht schnell wieder, um der R365 zu folgen, einer weiteren Schotterstraße. Diese stieß nach etwa 14 km auf die R37, die wir dann nach Norden folgten. Nach weiteren 24 km endete sie an de R35, der wir für weitere 5 km nach Norden folgten. Hier erreichten wir das Geysir Center. Wir parkten unser Auto und überquerten die Straße. Hier lag das Thermal- und Geysirgebiet. Hier gibt es vor allem 2 Geysire, einmal den Strokkur, der relativ zuverlässig alle 10 Minuten ausbricht, manchmal bis zu dreimal kurz hintereinander. Die kochende Wassersäule kann dabei eine Höhe von 25 bis 30 Meter erreichen. Etwas weiter weg liegt der
Dampfender Boden
Dampfender Boden
Strokkur Geysir
Strokkur Geysir
Große Geysir, der älteste bekannte noch gelegentlich aktive Geysir. Er bricht allerdings nur noch selten aus. Wir gingen entlang einer bunten Wiese, aus der überall heißer Dampf stieg in Richtung Strokkur. Hier standen ziemlich viele Besucher drumherum, was der volle Parkplatz auch schon vermuten ließ. Wir sahen von etwas weiter entfernt schon einen Ausbruch, hatten also etwa 10 Minuten Zeit uns bis zum nächsten Ausbruch zu positionieren. Der Geysir war in keiner Weise abgesperrt oder sonst wie eingezäunt. Man konnte frei um ihn herum gehen. Ich ging etwas um den Geysir herum zu einem Platz, wo etwas weniger Leute standen. Auf dem Weg dorthin bekam ich dann vorgeführt, warum dort weniger Besucher waren. Während ich auf dem Weg zur anderen
plötzlicher
plötzlicher
Ausbruch des
Ausbruch des
Große Geysir
Große Geysir
Seite war, brach der Geysir aus und das zur Erde zurückfallende Wasser der Fontaine – zwar nicht mehr kochend heiß, aber immer noch ziemlich heiß – prasselte in großen Tropfen auf mich herab. Meine Kamera hat zum Glück nichts abbekommen. Ich wählte daraufhin einen Platz außerhalb der Reichweite des Geysirs und wartete geduldig auf den nächsten Ausbruch. Der Geysir blubberte munter vor sich hin, das ziemlich blaue Wasser hob und senkte sich in einer großen Blase. Urplötzlich zog sich das Wasser ein wenig zurück, was den nächsten Ausbruch ankündigte. Und tatsächlich, nur Sekunden später schoss die Wassersäule nach oben. Etwas entfernt standen einige Sitzbänke und nachdem will alle genügend Fotos gemacht hatten, setzten wir uns dorthin, um noch in Ruhe bei weiteren Ausbrüchen zuzuschauen. Torsten ging der weilen den Weg weiter, der dann nach oben ins Gelände führte zu einigen heißen Quellen und dem Großen Geysir. Als er zurück war, gingen wir gemeinsam zum Visitor Center, wo wir uns noch ein wenig im Souvenirladen umschauten, bevor wir zum Auto gingen.
Wir fuhren die R35 noch für weitere 10 km Richtung Norden zu unserem 2. Wasserfall – dem Gullfoss. Auf einem Parkplatz
Gullfoss Wasserfall
Gullfoss Wasserfall
2. Fallkante
2. Fallkante
1. Fallkante
1. Fallkante
stellten wir unser Auto ab und folgten dann dem kleinen Wanderweg in Richtung Wasserfall. Wir mussten einige Stufen runter gehen, um an den Canyon heran zu kommen, durch den das Wasser nach dem Wasserfall durch rauschte. Am Fuß der Treppe sahen wir dann einen weiteren Parkplatz. Dieser war zu erreichen von einer Straße aus, die ein ganzes Stück vorher von der R35 abging. Wir hatten sie total übersehen – nächstes Mal ! Entlang der Schlucht gingen wir dann zum eigentlichen Wasserfall. Ein teilweise ziemlich steiler Weg führte entlang der Schlucht bis zum Wasserfall. Der Weg war schmal und glich mehr einem Trampelpfad. Auf dem Hinweg war führte er vorwiegend runter – wir freuten uns schon auf den Rückweg. Der Gullfoss besteht aus 2 Fallstufen. Das Wasser fällt 11 Meter bei der ersten und etwa 21 Meter bei der zweiten Fallstufe und endet dann in einer engen Schlucht. Das Besondere an diesem Wasserfall ist, das die beiden Kaskaden rechtwinklig zueinander stehen. Die Schlucht wiederum ist etwa 70 Meter tief und streckt sich über 2,5 km bis sich das Flusstal ausbreitet. Um näher an die 1. Fallkante zu kommen, die eigentlich eher einigen Stromschnellen glich, kletterten wir einige große Steinbrocken hinauf. Die Gewalt, mit der das Wasser die beiden Fallkanten hinunter schoss war schon gewaltig. Und es war extrem laut. Nachdem wir uns ausführlich umgeschaut und genügend Fotos
Unsere Hütte
Unsere Hütte
Wohnzimmer
Wohnzimmer
Aussicht von unserer Hütte aus
Aussicht von unserer Hütte aus
gemacht hatten, traten wir den Rückweg an.Langsam gingen wir den steilen Weg zurück bis zu der Treppe. Von hier aus machten wir noch ein paar Fotos vom gesamten Wasserfall, bevor wir die Treppen wieder hinauf stiegen. Oben besuchten wir noch kurz den Souvenirshop, bevor wir zurück zum Auto gingen und los fuhren. Unser letztes Ziel was unsere heutige Unterkunft. Ich hatte eine Hütte mit zwei Schlafzimmern für uns gemietet Uthlid
Schlafzimmer<
Schlafzimmer<
Cottages. Um dorthin zu kommen, mussten wir einen Teil des Weges wieder zurückfahren. Wir folgten erst der R35, dann noch ein Stück der R37, bis wir rechts abbiegen mussten. Erst erwischten wir die falsche Straße und landeten vor dem verschlossen Tor. Also wieder zurück zur R37 und ein Stück weiter erneut rechts rein. Hier waren wir dann richtig. Im Haupthaus / Restaurant checkten wir ein. Ein Angestellter führte uns zu unserer Hütte Nr. 4. Sie sah aus wie eine kleine Blockhütte. Wir hatten in der Tat 2 Schlafzimmer mit jeweils 2 sehr kleinen Doppelbetten. Das würde gemütlich werden. Im großen Raum stand dann noch ein Sofa, ein Tisch mit 4 Stühlen und in der Ecke eine kleine Küchenzeile – also eigentlich alles was man so braucht. Wir packten unser Auto aus und da es schon recht spät war, machten wir uns gleich daran, unsere Spaghetti Bolognese zu kochen, einen Salat zumachen und dann auch zu essen. Die ersten Fotos unserer Reise schauten wir uns noch auf dem Laptop an, bevor wir dann gegen 23:00 Uhr in die Betten gingen. Ich bin dann gegen 1:30 Uhr noch mal wach geworden und konnte der Versuchung nicht widerstehen, einmal rauszugehen. Es war taghell – ein faszinierendes Gefühl.
Gefahrene Kilometer: 180 km

3. Tag - 18. Juni 2016 -

Um 8:00 Uhr waren wir bereits wach und standen auf. Draußen schien doch tatsächliche die Sonne und blauer Himmel war zu sehen – wie unerwartet! Allerdings war es ziemlich windig. Und nur – oder vielleicht schon – 16 Grad. Nach einem ausgiebigen Frühstück packten wir unsere Sachen und luden sie ins Auto. Wir fegten noch einmal durch die Hütte, bevor wir
Kerið Vulkankratersee
Kerið Vulkankratersee
dann im Haupthaus den Schlüssel abgaben und zurück zur R37 fuhren. Ein kurzes Stück führte uns wieder zur R35, die wir dann südwärts entlang fuhren. Leider bemerkten wir recht schnell, dass wir von der Sonne weg in den bewölkten Teil von Island fuhren. Nach 41 km erreichten wir den Vulkankratersee Kerið (http://kerid.is/category/deutsch/). Den wollten wir genauer ansehen und so bogen wir links ab auf den ausgeschilderten Parkplatz. Ein Wanderweg führte einmal um den Kraterrand herum und dann auch runter zum See. Der Krater selber ist 55 Meter tief. Der Kratersee hat eine Größe von 270 x 170 Meter und damit eine Fläche von ungefähr 0,05 km2. Die Wassertiefe schwankt zwischen 7 und 14 Metern. Um den Weg entlang des Kraterrandes zu gehen, muss man Eintritt zahlen. 400 ISK – etwa 3 EUR – pro Person fanden wir aber okay und zum Glück hatten wir ja etwas Bargeld – mein Geburtstagsgeschenk von meinen Schwestern – so dass wir den Eintritt ohne Probleme zahlen konnten. Dann machten wir uns an den Aufstieg. Der Weg war aber einfach zu gehen und nicht zu steil. Ein gemütlicher Spaziergang führte uns um den Krater herum und wir machten Fotos von allen Seiten aus, vom See und natürlich auch von der Umgebung, auf die wir von hier oben einen tollen Blick hatten. Torsten ging dann auch noch den Weg zum See runter, während wir schon zurück zum Auto gingen. Als er auch wieder da war, stiegen wir ins Auto und fuhren weiter.
Die R35 endete nach weiteren 13 km an der R1, die wir ostwärts bis nach in Selfoss fuhren. Hier machten wir Stopp an einem Supermarkt und auch einem Weinladen, um unsere Vorräte aufzufüllen. Mittlerweile war es
Urriðafoss
Urriðafoss
Spalte vor dem Felsen
Spalte vor dem Felsen
wieder sehr bedeckt und nur noch 14 Grad. Und immer noch sehr windig. Nachdem die Einkäufe gut verstaut waren, ging es weiter. Immer die R1 entlang. Nachdem links die R30 abging, guckten wir
Urriðafoss Wasserfall
Urriðafoss Wasserfall
gebannt auf den Tacho, denn nur knapp 3 km weiter wollten wir rechts in eine kleine Schotterstraße abbiegen, die uns zu unserem nächsten Wasserfall, den Urriðafoss führen sollte. Nach nur 1,2 km Schotterweg geht links ein weiterer Weg ab, hier steht auch ein Hinweisschild. Am Ende liegt der Parkplatz, von dem aus ein kurzer Weg zum Wasserfall führt. Der Urriðafoss ist Islands wasserreichster Wasserfall. Das Wasser des Flusses Þjórsá stürzt mit 360m3/s auf etwa 40 Meter Breite insgesamt 6 Meter in die Tiefe. Zunächst stürzen große Teile des Stromes in eine Spalte vor einem Felsen in der Mitte des Flusses, der Hauptstrom allerdings bricht an einer anderen Stelle durch. Trotz seiner Größe ist er recht unbekannt und das war wohl auch der Grund dafür, dass wir total alleine hier waren. Nur eine Gruppe mit Islandpferden stand am Parkplatz herum und machte Pause. Obwohl der Wasserfall nicht besonders tief war, beeindruckte uns vor allen die Breite. Nachdem wir uns ausreichend umgeschaut und Fotos gemacht hatten, gingen wir zurück zum Auto und fuhren zur R1 zurück. Wir fuhren eine ganze Zeit durch eine flache, recht karg aussehende Landschaft. Langsam bewegten wir uns auf ein
Felswand mit 4 Wasserfällen
Felswand mit 4 Wasserfällen
Zurück zum Seljalandsvoss
Zurück zum Seljalandsvoss
Bergmassiv zu. Als wir immer näher ran kamen, sahen wir schon unser nächstes Ziel. Eine Wand voll mit Wasserfällen,unter anderem der Seljalandsvoss. Kurz vor dem Bergmassiv ging die R249 links ab und führte direkt zum großen Parkplatz vor dem ersten Wasserfall. Hier standen ziemlich viele Autos und auch Reisebusse herum. Dementsprechend rannten auch viele andere Besucher umher. Da dieser Wasserfall noch in Reichweite einer Tagestour von Reykjavik aus befand, war das verständlich. An dieser Bergwand sahen wir insgesamt 4 Wasserfälle auf nur 500 Meter. Ein Wanderweg führte entlang der Bergwand, so dass man wunderbar sich alle 4 näher anschauen konnte. Doch gleich der erste, der Seljalandsvoss war der
Einmal herum
Einmal herum
um den
um den
Seljalandsvoss
Seljalandsvoss
Wasserfall ohne Namen
Wasserfall ohne Namen
spektakulärste. Ein zugegebener Weise sehr rutschiger und nicht einfach zu gehender Weg mit vielen Stufen und Kletterhürden aus Steinbrocken führte einmal um den Wasserfall herum. Das Wasser des Flusses Seljalandsá stürzt hier 66 m tief über die ehemalige Küstenlinie in die Überschwemmungsebene des Markarfljót, in den er kurz darauf mündet. Der Wasserfall liegt wie sehr viele seiner Art, darunter auch der ebenfalls berühmte Skógafoss, unterhalb des großen Gletscherschildes Eyjafjallajökull. Wenn man genau hinter dem Wasserfall steht, hat man einen sagenhaften Blick. Uns fehlten ehrlich gesagt nur der blaue Himmel und die Sonne. Am schönsten soll es hier in den Abendstunden sein. Allerdings wohl nur bei schönem Wetter. Nachdem wir hinter dem Wasserfall wieder hervor geklettert waren, gingen wir den Weg entlang der Bergwand, um
Zugang zum
Zugang zum
Gljúfrafoss
Gljúfrafoss
uns die anderen Wasserfälle anzuschauen. Ich hatte im Internet vorab über einen „versteckten Wasserfall“ gelesen, den wollten wir entdecken. Und in der Tat fanden wir am Ende des Weges den Gljúfrafoss. Hier mussten wir durch eine Felsspalte hindurch, indem wir von Stein zu Stein balancierten, die im Bach lagen, in dem das Wasser des Gljúfrafoss aus der Spalte floss. Erst als man durch die Felsspalte war, öffnete sich eine kleine Höhle, die nach oben offen war. Hier ergoss sich vor uns das Wasser und fiel etwa 40 Meter in die Tiefe und sammelte sich in einem Pool. Das Wasser floss dann in dem bereits erwähnten Bach aus der Höhle durch die Felsspalte ab. Auch hier drängelten sich einige Besucher und man musste sehr vorsichtig sein beim Balancieren über die Steine. In der Höhle schaute man dann direkt auf den Wasservorhang, und musste seinen Kopf in den Nacken legen, um bis nach oben zur Fallkante zu schauen. Zurück aus der Felsspalte sahen wir dann etwas weiter auf der rechten Seite des Einganges auch einen sehr steilen Trampelpfad, der nach oben führte. Hier konnte man offensichtlich nach oben klettern, um an die Fallkante zu kommen. Das ließen wir aber lieber bleiben, der Weg sah uns nicht sehr trittsicher aus. Wir gingen stattdessen wieder den Weg zurück zum Parkplatz. Unser nächster Stopp war der letzte Wasserfall für heute - der Skógafoss. Nach weiteren 27 km auf der R1, bogen wir links in die Straße Skógar. Hier stand natürlich auch schon ein
Skógafoss Wasserfall
Skógafoss Wasserfall
Hinweisschild zum Wasserfall. Dann links abgebogen und weiter rechts haltend endete die Straßeauf einem sehr großen Schotterparkplatz. Hier fuhren wir weiter bis zum hinteren Ende, so dicht wie möglich an den Wasserfall heran. Wir parkten unser Auto und da es inzwischen ziemlich stark regnete, verschafften wir uns erst mal
Flussbett vorm Skógafoss
Flussbett vorm Skógafoss
vom Autoinneren einen Überblick. Das Flussbett sah ziemlich breit aus und zum großen Teil ohne Wasser. Hier schien man bis zum Wasserfall gehen zu könne, ohne sich nasse Füße zu holen. An der rechten Seite führte ein Weg über endlose Stufen nach oben an den Zulauf und die Fallkante heran. Mit Regenjacken bewaffnet verließen wie das Auto. Torsten und Julia wollten den Aufstieg wagen, mir war das Wetter zu schlecht und ehrlich gesagt hatte ich Bedenken die nassen und dadurch glatten Holzstufen vor allem später wieder runter zugehen. Somit entschied
Fallkante
Fallkante
und
und
Zulauf
Zulauf
ich mich, das Flussbett entlang zu gehen und mich so nach wie möglich dem Wasserfall von unten zu nähern. Während die anderen beiden die Stufen hoch kletterten, merkte ich recht bald, dass ich nicht besonders nahe heran gehen konnte an den Wasserfall. Das Wasser des Flusses Skóga fällt hier auf einer Breite von 25 Meter insgesamt 60 Meter in die Tiefe. Dabei spritzt das Wasser kräftig in alle Richtungen und macht so jeden, der sich näher heran traut, klitschnass. Ich ging also weit heran, wie ich es mir mit meiner Kamera traute und schoss von dort aus meine Fotos und bewunderte die Kraft und Gewalt des fallenden Wassers. Bei schönem Wetter und blauen Himmel muss es hier traumhaft sein. Nachdem die beiden von ihrem Aufstieg zurück waren gingen wir alle völlig nass zurück zu Auto und fuhren in Richtung unseres letzten Stopps für heute - der schwarze Strand der Halbinsel Dyrhólaey in der Nähe von Vík í Mýrdal. Nach knapp 47 km auf der R1 ging rechts die R218 ab. Diese Straße teilt sich etwas später, geradeaus endet sie bald darauf an einem Parkplatz, von wo aus man einen tollen Blick über den schwarzen Strand hat. Und links herum endet sie am Leuchtturm Dyrhólaeyjarviti oder zumindest ein Stück davor. Ein Weg führt dann zum Klippenrand. Von hier hat man ebenfalls einen tollen Blick über die Küste und einem Felsentor. Wir fuhren aber zum Parkplatz, da wir unbedingt den schwarzen Strand sehen wollten.
Schwarzer Strand
Schwarzer Strand
Blick auf Reynisdrangar
Blick auf Reynisdrangar
Lupinen soweit das Auge reicht
Lupinen soweit das Auge reicht
Die Kirche von Vík í Mýrdal
Die Kirche von Vík í Mýrdal
Leider war das Wetter inzwischen so schlecht, dass wir nur kurz aus dem Auto ausstiegen, eingepackt in Regenjacken, um einen kurzen Blick zu riskieren. Sturmböen versuchten wirklich ihr Bestes, uns über die Klippe zu wehen und wir hatten wirklich Schwierigkeiten, uns gegen den Wind zu stemmen. Regen peitschte uns ins Gesicht, wir konnten kaum die Augen aufmachen, um den trotz allem tollen Ausblick zu genießen. Irgendwie waren wir innerhalb von Minuten trotz unserer Regenjacken pitschnass. Da nun auch alles egal war, gingen wir sogar todesmutig den kleinen Weg hinauf zu einer Anhöhe, die etwas hinter dem Strand lag. Leider war es ziemlich schwierig, bei diesem Regen zu fotografieren. Die meisten Fotos sind nichts geworden aufgrund von Regentropfen auf dem Objektiv. Völlig durchnässt stiegen wir dann wieder ins Auto. Wir fuhren die R218 zurück zur R1 und dann nach Vík í Mýrdal. Hier machten wir einen Abstecher zur höher gelegenen Kirche. Von hier aus sollte sich ein toller Blick über den Ort und die Bucht bieten. Und wir konnten sogar die Reynisdrangar, die schwarzen Felsnadeln vor Vík sehen. Und in der Tat, wären das schlechte Wetter und die tief hängenden Wolken nicht gewesen, so hätten wir wahrscheinlich einen großartigen Ausblick gehabt. So war er aber immer noch toll. Wir hüpften für einige wenige Fotos kurz aus dem Auto, bevor wir uns dann endgültig aufmachten zu unserem heutigen Tagesziel.
Wir hatten ein Zimmer im Country Hotel Hofdabrekka gebucht. Kurz hinter Vík lag das Hotel links neben der R1. Mehrere flache Häuser lagen großzügig verteilt vor uns. Ein Schild wies uns zur Rezeption, im gleichen Haus wie auch die Bar und das Restaurant. Wir parkten und checkten dann an der Rezeption ein. Uns wurde gleich erzählt, dass sie uns kostenlos upgegradet haben auf ein Superior-Zimmer – wir waren gespannt. Außerdem eröffnete uns die Dame, dass im oberen Stock alle EM Spiele gezeigt werden, zurzeit würde Belgien vs. Island laufen. Wir fuhren aber erst mal mit unserem Auto zum hintersten Haus, in dem unser Zimmer war. Wir luden das Auto aus und bezogen unser Dreier-Zimmer. Es gab überhaupt nichts am Zimmer auszusetzen. Es war groß genug für Drei, das Bad war auch recht groß und alles sehr sauber und neu. Das erklärt wahrscheinlich auch, warum unser Haus noch gar nicht auf den Bildern auf der Hotel-Homepage zu sehen war. Es war recht neu. Torsten und Julia entschieden sich, sofort die Jacuzzis mit 38 Grad Celsius warmen Naturquellwasser zu testen. Diese lagen draußen zwischen den Häusern. Inzwischen hatten die Sturmböen etwas nachgelassen, so dass nur noch der Regen störte. Nachdem die beiden relaxed wieder zurück kamen, machten wir uns fertig fürs Abendessen. Wir hatten beschlossen, das Restaurant des Hotels auszutesten. Überraschenderweise gab es am heutigen Abend ein Buffet – sehr praktisch. Wir bestellten todesmutig 2 Gläser Wein und eine Flasche Bier und gingen dann zum Buffet. Eine lange Schlange stand bereits an den Vorspeisen an, so dass wir einfach gleich zu den Hauptgerichten übergingen. Alles in allem war das Buffet sehr lecker. Die Vorspeisen waren sehr Lachslastig, was uns überhaupt nicht störte. Als Hauptgericht gab es sowohl Fleisch als auch Fisch. Und sogar Dessert und Kaffee dazu wurde angeboten. Wir ließen uns viel Zeit beim Essen und gingen immer wieder zurück zum Buffet für Nachschläge. Satt und müde verließen wir dann das Restaurant gegen 20:30 Uhr und verschwanden in unserem Zimmer, welches laut Aussage unseres Kellners das beste Zimmer des ganzen Hotels sein sollte. Zurück im Zimmer schalteten wir den Fernseher ein und ließen uns noch eine ganze Weile von amerikanischen Kitschfilmen der 50er und 60er Jahre berieseln, bevor wir schlafen gingen.
Gefahrene Kilometer: 224 km

4. Tag - 19. Juni 2016 -

Gegen 8:00 Uhr standen wir, machten uns fertig, packten das Auto und fuhren damit dann zum Haupthaus, in dem das Restaurant war. Hier wurde auch das Frühstück serviert, das im Übernachtungspreis mit enthalten war. Wieder gab es
Lavagestein
Lavagestein
mit Moos überzogen
mit Moos überzogen
Buffet. Wir ließen uns Zeit und genossen wiederum das reichhaltige Angebot. Gegen 10:10 Uhr waren wir dann satt und zufrieden, wir checkten aus und bezahlten unsere Rechnung und fuhren dann los. Erst einmal mussten wir die R1 ein Stück zurück bis Vik fahren, da wir noch tanken mussten. Die Ostküste von Island war etwas spärlich besiedelt und wir waren uns nicht sicher, wie viele Tankstellen wir unterwegs sehen würden. Deswegen wollten wir den Tank lieber noch mal voll machen. Am Ortseingang Vik gab es gleich 2 Tankstellen nebeneinander, wir nahmen die Zweite, dort standen weniger an. Danach fuhren wir dann die R1 zurück in Richtung Osten, später dann in den Norden. Wir fuhren auf einmal durch eine Landschaft geprägt von Lavagestein, das völlig überwachsen war von Moos. Alles sah total weich aus. Als wir dann irgendwann einen kleinen Parkplatz rechts an der Straße sahen, hielten wir an. Hier standen sogar einige Erklärungstafeln über die besondere Landschaft und ein kleiner Rundgang war durch das Gelände abgesteckt. Den gingen wir natürlich entlang. Wir gingen wie auf sehr dickem weichen Teppich. Man musste richtig vorsichtig sein, nicht zu tief in das Moos einzusinken oder umzuknicken. Nachdem wir den Rundgang zu Ende gegangen waren,. schauten wir uns noch die Schautafeln an, bevor wir weiter fuhren.
Nach 60 km auf der R1 näherten wir uns unserem ersten Stopp. Hier ging links die F206 ab, ein kleiner Schotterweg, der sich über weitere 3 km durch die Landschaft schlängelte. Sie endete an einem Parkplatz. Von hier aus ging ein Wanderweg
Anfang des
Anfang des
grünen Canyon
grünen Canyon
Fjaðrárgljúfur
Fjaðrárgljúfur
Einblicke von oben
Einblicke von oben
entlang des Fjaðrárgljúfur Canyons. Wir schnappten uns unsere Fotoapparate und gingen vom Parkplatz aus aber erst mal ein Stück weiter nach Links, wo wir eine Brücke sahen. Von dort aus schien man einen Blick in die Canyon hinein zu haben. Und tatsächlich, wir konnten von dort den Fluss entlang in den Canyon hinein schauen, der an diesem Ende eben zu Ende war. Allerdings gab es nicht wirklich die Möglichkeit, ohne nasse Füße in den Canyon zu wandern. Deshalb kehrten wir um und gingen über den Parkplatz zurück zum Anfang des offiziellen Wanderweges. Dieser schlängelte sich entlang des Canyons oberhalb der Schlucht. Erst stieg der Weg an und führte in Schlangenlinien auch immer mal näher an den Rand
Aussichtsplattform
Aussichtsplattform
der Schlucht heran und bot so tolle Ausblicke. An einigen Stellen ist die Schlucht bis zu 100 Meter tief und insgesamt 2 km lang. Der Wanderweg endet dann an einer kleinen plattformähnlichen Stelle fast am Ende der Schlucht, die sogar ein wenig in die Schlucht hineinragt. Da es hier keinerlei Absicherung wie Zäune oder Gitter gab, war höchste Vorsicht geboten. Nur ein schmaler Zugang führte vom Wanderweg zu dieser Plattform. Für Leute mit Höhenangst war es wirklich eine Herausforderung hier entlang zu gehen. Aber die Aussicht war einfach toll. Gegenüber dieser Stelle stürzte sich ein kleiner
Moosbewachsene Steine
Moosbewachsene Steine
Wasserfall in die Schlucht. Und man konnte den größten Teil der Schlucht entlang zurück zum Beginn schauen. Nachdem wir genug gesehen und vor allem fotografiert hatten, machten wir uns an den Rückweg. Diesmal ging der Weg natürlich nur bergab – ganz angenehm zur Abwechslung. Nun ging es weiter die R1 entlang. Die Landschaft um uns herum änderte sich ein wenig. Überall lagen jetzt von Moos überzogene Lavasteine herum. Rechts neben der Straße kam dann auch schon bald ein kleiner Parkplatz mit Hinweistafeln, auf dem wir spontan anhielten. Hier war ein kleiner Rundgang durch die mit Moos bewachsenen Lavabrocken angelegt, den wir entlang gingen. Man ging wie auf einem sehr dicken
Wir nähern uns der Bergkette...
Wir nähern uns der Bergkette...
weichen Teppich. Ein sehr komisches Gefühl. Teilweise gab das Moos deutlich nach, so dick war es mittlerweile. Zurück am Auto fuhren wir die R1 weiter. Dann fingen schon die Berge an. Links der Straße zog sich nun ein Gebirgsmassiv entlang, auf dem der größte Gletscher Islands, der Vatnajökull liegt. Auch ist er außerhalb des Polargebiets der größte Europas. Es handelt sich um einen Plateaugletscher im Südosten des Landes. Seine Fläche beträgt rund 8.100 km², was etwa 8 % der Fläche Islands entspricht. Das Eisvolumen wird auf über 3.000 km³ geschätzt. Über die nächsten Kilometer begleiteten uns die schneebedeckten Gipfel. Und zwischen den Gipfeln sahen wir immer wieder Gletscherzungen ins Tal hinab
Gletscherzunge
Gletscherzunge
gleiten.Wir hielten an einem Viewpoint an und stiegen aus. Und schon traf uns der Schlag. Es war auf einmal 20°C und wir zogen erst mal unsere Jacken aus. Unglaublich ! Waren wir doch am Morgen bei etwa 13°C gestartet. Sogar ein wenig blauer Himmel war endlich zu erkennen. Wir waren begeistert. Der Blick der sich uns bot, war aber auch toll. Eine weite Ebene und ganz hinten die schneebedeckten Berge und eine Gletscherzunge. Wir fuhren nach einer kurzen Pause weiter.Langsam wurde es dann leider wieder sehr grau am Himmel und das Thermometer sank und landete dann doch tatsächlich bei 10°C. Auf einmal sahen wir uns mit einem absoluten tollen Blick konfrontiert. Ein Meer von lilafarbenen Lupinen vor schneebedeckten Bergen. Gott sei Dank gab es hier auch einen Parkplatz zum Anhalten, wir sahen schon diverse anderen Autos hier herum stehen und andere Touristen ihre Kameras in Richtung der Berge halten. Wir gesellten uns also dazu und konnten gar nicht mehr aufhören, diesen Ausblick zu fotografieren. Als wir dann doch irgendwann genug hatten, fuhren wir weiter. Schließlich hatten wir ja noch
Aussicht auf die Bergekette bei 20° C
Aussicht auf die Bergekette bei 20° C
eine Verabredung auf der Fjallsárlón Glacier Lagoon. Für 16:00 hatten wir beim Anbieter von Bootstouren Fjallsárlón Glacier Lagoon eine Zodiac-Tour über die Gletscherlagune gebucht und auch schon bezahlt. Es waren nur noch etwa 40 km bis zur Lagune. Doch mit jedem Kilometer wurde das Wetter schlechter und schlechter. Starkregen kam runter und Orkanböen stürmten über die Insel – total super! Als
Malerische Aussicht auf Bergkette mit Gletscher
Malerische Aussicht auf Bergkette mit Gletscher
wir dann beim Bootstourenanbieter ankamen, mussten wir vom Parkplatz aus erst mal einen Hügel hinauf durch ein Schlammmeer waten, um in dem als Büro und Umkleidekabine aufgestellten Container den ersten persönlichen Kontakt mit dem Anbieter zu schließen. Eine junge isländische Frau stand im Container und begrüßte und fröhlich und gut gelaunt. Auf unsere Nachfrage, ob bei diesem Sturm die Fahrt nicht stattfinden würde, lachte sie nur und sagte: „Doch natürlich, das ist doch kein Sturm“. Wir waren ehrlich gesagt wenig begeistert, hatten wir doch gehofft, dass sie die Tour absagen und wir so unser Geld wieder zurückbekommen würden. Denn bei solch einem Wetter hatten wir eigentlich gar keine Lust, 1 Stunde auf einer Gletscherlagune herumzufahren. Unsere letzte Möglichkeit war es, die Tour auf den nächsten Tag zu verschieben, in der Hoffnung dann besseres Wetter zu haben. Nachdem sie kurz in den Kalender geschaut hatte, bestätigte sie uns, das dies möglich sei. Auf der ersten Tour um 11 Uhr war noch genug Platz für uns. Also beschlossen wir das zu tun und stapften dann durch den Schlamm zurück zu unserem Auto. Nach einigen Kilometern waren wir dann bereits an unserer Unterkunft für die Nacht - Hali Country Hotel. Hier war mit Abstand unsere teuerste Nacht, aber der erste Eindruck war nicht dementsprechend. Die Anlage, die zwar an einem sehr schönen Plätzchen direkt am Meer lag, sah nicht anders aus als das Hotel von letzter Nacht. Gleich vorne an der Straße befand sich der Empfang - in dem Restaurant wo dann auch das Frühstück und offensichtlich auch Mittag und Abend serviert wurden. Es herrschte hier gerade Hochbetrieb und wir mussten eine Weile warten, bis jemand Zeit hatte, sich um uns zu kümmern. Dann gaben sie uns den Zimmerschlüssel, eine kurze Beschreibung in welchen der vielen Gebäude unser Zimmer war und noch einige weitere Informationen. Wir trotteten zurück zum Auto und fuhren dann in die angegebene Richtung. Vor dem Gebäude mit unserem Zimmer waren viele Parkplätze, wo wir unser Auto abstellen konnten. Im strömenden Regen packten wir unser Auto aus und gingen schnell rein zu unserem Zimmer. Das Haus sah sehr neu aus, wir standen zunächst in einem Vorraum, wo andere Gäste bereits ihre Schuhe ausgezogen und hingestellt hatten. Wir stellten unsere dazu. Dann betraten wir einen großen Raum. Von hier aus gingen in verschiedene Richtungen Flure mit den Zimmern ab. In dem großen Raum gab es eine gemütliche Sitzecke und Automaten mit Getränken und Snacks. Außerdem standen Kaffeemaschinen und Teekocher zur allgemeinen Verfügung. Alles in allem also gar nicht mal so schlecht. Unser Zimmer war dann auch ziemlich okay. Wir beschlossen bei dem bescheidenen Wetter lieber im Zimmer zu bleiben und hier aus unseren Resten ein Abendessen zu zaubern. Salat und Sandwiches reichten uns, um satt zu werden. Wir schauten ein bisschen Fernsehen, lasen und unterhielten uns, bevor wir dann irgendwann in die Betten gingen und einschliefen.
Gefahrene Kilometer: 219 km

5. Tag - 20. Juni 2016

Um 7:30 Uhr wachten wir auf. Der erste Horcher bzw. Blick ging natürlich nach Draußen – große Enttäuschung: Immer noch Dauerregen. Und dazu ein starker Wind und man konnte kaum was sehnen. Alles in allem also keine große Veränderung zum gestrigen Tag. Half alles nichts, wir mussten aufstehen. Um 8:45 Uhr fuhren wir mit schon fertig gepacktem Auto zum Hauptgebäude, um zu frühstücken. Auch hier gab es wieder ein Buffet und wir griffen kräftig zu. Gegen 10:00 Uhr checkten wir dann aus und fuhren los Richtung Gletscherlagune. Schon nach 20 Minuten waren wir da. Der Schlammberg, den man zum Container hoch laufen musste, hatte sich nicht wirklich verbessert, eher verschlimmert durch den Dauerregen. Wir stapften also wieder hoch und wurden dann schon fröhlich von der jungen Frau empfangen. Auf unsere erneute Nachfrage, ob es bei diesem Wetter stattfinden würde, bestätigte sie dies immer noch sehr fröhlich. Also fügten wir uns unserem Schicksal und machten uns daran im Container rote Ganzkörper-Overalls anzuziehen, um vor dem Regen und Wind geschützt zu sein. Darüber bekamen wir noch ein durchsichtiges Regencape – warum auch immer – und dann noch eine Schwimmweste. Wie Michelin-Männchen gingen wir dann gegen 11:00 Uhr hintereinander her Richtung Lagune. Wir mussten etwa 5 Minuten über ein Geröllfeld stolpern, bis wir an einem Schlauchboot mit Außenbordmotor ankamen.
Eisberge
Eisberge
auf der
auf der
Gletscherlagune
Gletscherlagune
Fjallsárlón
Fjallsárlón
Die schweren und dicken Overalls machten es uns dann nicht wirklich leicht, in das Schlauchboot einzusteigen. Als wir dann alle – wir waren insgesamt 7, in dem Boot auf den Rändern saßen, stieß der Bootsführer das Boot vom Ufer ab und sprang leichtfüßig ins Schlauchboot. Erließ den Motor an und steuerte dann das Schlauchboot auf die Lagune hinaus. Alle Eisberge waren in der Nacht durch den stetigen Wind in die hintere linke Ecke der Lagune getrieben worden, dort fuhr er nun mit uns hin. Auf dem Weg dorthin erzählte er uns einige Fakten über den Gletscher Vatnajökull, der in diese Lagune über die Gletscherzunge Fjallsjökull kalbt.Der Gletscher ist der größte auf Island, zudem außerhalb des Polargebiets auch der größte Europas. Es handelt sich um einen Plateaugletscher im Südosten des Landes. Seine Fläche beträgt rund 8.100 km², was etwa 8 % der Fläche Islands entspricht. Das Eisvolumen wird auf über 3.000 km³ geschätzt. Die Mächtigkeit der Eisschicht beträgt bis zu 900 Meter. Einige der aktivsten Vulkane der Insel liegen unter dem Gletscher und zwischen ihnen ein ca. 500 bis 800 m tiefes Tal. Das
Die Gletscherzunge  Fjallsjökull
Die Gletscherzunge Fjallsjökull
Eis der Eisberge in der Lagune ist 500 Jahr alt. Er fischte später sogar einen größeren Brocken Eis aus dem Wasser, so dass wir es uns von nahem ansehen konnten. Das Eis war sehr klar und blau, wirklich faszinierend. Er fuhr mit uns auf der Lagune herum, einzelne Eisberge umrundete er und wir näherten uns immer mehr der Gletscherzunge. Am westlichen Ende der Lagune breitete sich diese über die komplette Breite des Sees aus – sehr beeindruckend. Durch den Fahrtwind war es ziemlich kalt auf dem Wasser, aber wir waren durch den dicken Overall gut geschützt. Der Regen hatte inzwischen aufgehört, fing aber nach etwa 30 Minuten auf dem Wasser wieder an. Da das Fotografieren allerdings eher schwierig war mit der großen Kapuze, setze ich diese ab und war dann aber nach nur wenigen Minuten auf dem Kopf klitschnass. Auch musste ich einhändig fotografieren, da ich mich mit der anderen Hand an dem umlaufenden Seil festhalten musste. Der Wellengang war mittlerweile recht stark durch den Wind, so dass uns auch die Gischt ziemlich vollspritzte. Ich saß ganz vorne, so dass ich meist die volle Ladung ab bekam. Irgendwann war mir dann alles egal, ich genoss die Fahrt in vollen Zügen. Nur meine Kamera versuchte ich so gut wie möglich vor dem Wasser zu schützen, was auch gelang. Nach etwa 1 Stunde fuhren wir wieder zurück zur ursprünglichen Stelle am Ufer und stiegen alle mehr oder weniger elegant aus und watschelten zurück zum Container. Dort pellten wir uns aus dem Overall und gingen dann begeistert und nass zurück zu unserem Auto. Es regnete immer noch heftig, aber trotzdem hielten wir nach einer kurzen Fahrt an der wesentlich größeren Jökulsárlon Lagune an. Hier kalbte der gleiche Gletscher ebenfalls Eisberge hinein, allerdings wesentlich größere. Diese Lagune hat einen Abfluss zum Meer, so dass die Eisberge gemächlich auf das offene Meer hinaus trieben. Hier wollten wir
Eisberge
Eisberge
auf der
auf der
Jökulsárlon Lagune
Jökulsárlon Lagune
noch einige wenige Fotos machen, bevor wir dann wirklich total durchnässt die R1 weiter fuhren nach Norden. Durch den Starkregen und dem kräftigen Wind war nach der Fotosession meine Jeans von hinten komplett nass, was es nicht wirklich angenehm im Auto zu sitzen, aber egal. Nach etwa 75 km bogen wir rechts auf die R99 Richtung Höfn ab. Ich hatte vorab im Internet gelesen, dass es hier am Hafen eine Imbissbude geben sollte, in der das beste Hummerbaguette von Island verkauft wurde. Es war Zeit für Lunch, also wollte wir das ausprobieren. Die R99 führt direkt in den Ort rein und nach kurzen Suchen fanden wir auch endlich den Imbiss – eine kleine Holzhütte mit blauem Dach – der Hafnarbuðin Imbiss. Wir gingen ein und ergatterten noch einen Tisch. Bestellen musste man am Tresen, was wir dann auch taten, nachdem wir uns gründlich die doch umfangreiche Speisekarte angeschaut hatten. Julia und ich probierten in der Tat das Hummerbaguette, während Torsten etwas anderes bestellte. Es schmeckte in der Tat total lecker. Nach dem Essen leisteten wir uns noch einen Kaffee bevor wir dann wieder aufbrachen. Ein kurzer Stopp bei Netto füllte unsere Speisevorräte wieder auf und dann fuhren wir über die R99 zurück zur R1 und weiter nach Norden. Die Straße schlängelte sich entlang der Ostküste. In unsere Richtungen fuhren so gut wie keine Autos. Trotz Regen, Windböen und recht schlechter Sicht, konnten wir tolle Ausblicke auf Küstenabschnitte, Strände, Berge und Gletscher genießen. Gegen 17:00 Uhr kamen wir dann schon bei unserer Unterkunft an: Bragdavellir Cottages.
Die Aussicht von unserer Hütte aus
Die Aussicht von unserer Hütte aus
6 recht neu aussehende Blockhütten standen in 2 Reihen locker verteilt rechts und links neben einem Schotterweg. Die rechte Reihe hatte ihre Eingänge und Veranden in Richtung Fluss, bzw. Meer und Berge und eine dieser Hütten war unsere. In der Buchungsbestätigung stand der Name unserer Hütte - Kaldi, so konnten wir sie recht schnell identifizieren, denn die Namen standen alle an den Hütten draußen dran. Unsere Hütte war offen und der Schlüssel lag zusammen mit einer
Unsere Hütte
Unsere Hütte
Bragdavellir Cottages
Bragdavellir Cottages
Begrüßungsmappe auf dem Esszimmertisch. Jemand hatte es offensichtlich sehr gut gemeint und die Hütte extrem vorgeheizt. So war unsere erste Tat, die Heizung runterzudrehen und durchzulüften. Dann packten wir immer noch im strömenden Regen unser Auto aus und richteten uns gemütlich ein. Aufgrund des Wetters beschlossen wir, einen ruhigen Abend in der Hütte zu verbringen. Wir hatten ein Schlafzimmer mit 2 Einzelbetten und einen großen Wohn-, Ess- und Küchenbereich. Hier stand auch ein Klappbett bereit mit extra Bettwäsche. Zum Abendessen machten wir uns wieder einen Salat und dazu gab es Suppen, je nach Geschmack. Später stellten wir dann fest, dass der stetige Ostwind, der seit Stunden den Dauerregen gegen die eine Seite der Hütte drückte, dafür gesorgt hat, dass Teile des Schlafsofas total durchnässt war. Wir suchten die Telefonnummer des Inhabers heraus und riefen ihn an. Nur kurze Zeit später stand er dann auch vor uns, nach kurzer Inspektion nahm er die nasse Matratzenauflage und Bettwäsche mit und bracht dann neue und trockene im Austausch. Toller und schneller Service. Wir gingen dann recht früh in die Betten, bei dem Wetter konnte man ja nicht wirklich was anderes machen.
Gefahrene Kilometer: 212 km

6. Tag - 21. Juni 2016

Erst um 8:00 Uhr standen wir auf und frühstückten in aller Ruhe. Das Wetter war deutlich besser. Endlich konnten wir sehen, wo wir überhaupt waren und wie die Umgebung so aussah. Von unserer Hütte aus hatten wir einen tollen
Entlang der Ostküste
Entlang der Ostküste
Blick über Felder und Wiesen, dahinter ein Fluss bzw. das Meer und dann eine Bergkette. Wir packten unser Auto und fuhren dann gegen 10:00 Uhr los. Es ging die R1 weiter Richtung Norden. Wir hielten öfter an, um die Aussicht
Pause an einer schönen Bucht
Pause an einer schönen Bucht
auf Berge, Strände und tolle Buchten in Ruhe zu genießen und zu fotografieren. Immer wieder tauchten am Bergmassiv Wasserfälle auf, die wir natürlich auch ablichten mussten. Nach etwa 13km lag rechts der Straße ein
Wasserfälle
Wasserfälle
entlang der
entlang der
Ostküste
Ostküste
Parkplatz oberhalb einer wunderschönen Bucht. Hier mussten wir natürlich anhalten. Torsten kletterte gleich den Hang runter zum Wasser, während wir beiden anderen oben beim Auto blieben und die Aussicht von hier genossen. Die Luft war klar und frisch, ein Hauch von blauem Himmel war zu sehen - eine Wohltat nach den letzten beiden Tagen. Nach einer Weile kam Torsten wieder hoch zu uns und wir fuhren weiter.
Sveinsstekksfoss
Sveinsstekksfoss
Nach etwa 12km sahen wir auf der linke Seite oberhalb der Straße einen
Hier geht's tief runter...
Hier geht's tief runter...
Reisebus auf einer Anhöhe stehen. Wir dachten uns, da muss doch irgendwas zu sehen sein, wenn da ein Reisebus steht. Und tatsächlich kam dann eine Straße, die links abging mit einem Hinweisschild, auf dem Sveinsstekksfoss stand. Blaue Schilder mit gelber Schrift deuteten immer auf Sehenswürdigkeiten hin und das Wort Foss auf einem Wasserfall. Wir bogen spontan ab und folgten der Straße bis wir nach einem kurzen Anstieg tatsächlich auf einmal neben dem Reisebus standen. Wir parkten und stiegen aus. Wir mussten einfach nur der Reisebusladung von spanischen Touristen folgen, um zu finden was es hier zu sehen gab: ein versteckter, wundervoller Wasserfall. Ein kleiner Schotterweg führte etwas hinab auf ein Felsplateau. Von dort aus hatte man einen tollen Blick direkt auf den Wasserfall,der auf uns zu in eine Schlucht hinunter fiel. Entlang des Felsplateaus ging dann die Schlucht weiter. Hier war nichts eingezäunt oder irgendwie anders gesichert. Da der Untergrund sehr uneben war, mussten man sehr aufpassen, nicht zu stolpern und
Folaldafoss
Folaldafoss
Bergmassiv mit Folaldafoss
Bergmassiv mit Folaldafoss
hinabzustürzen. Die Reisebusladung von Touristen war zum Glück schon fast fertig mit ihrer Besichtigung und waren schon wieder auf dem Rückweg zum Bus. So hatten wir das Plateau nach nur kurzer Zeit für uns alleine. Wir setzen uns auf große Feldbrocken, die hier auf dem Plateau herum lagen und genossen die Sonne, die Geräusche, die der Wasserfall machte und den tollen Ausblick. Nach vielen Fotos machten auch wir uns auf den Weg zurück zum Auto und fuhren den Weg zurück zur R1. Nach weiteren 18km auf der R1 ging nach links die R939 ab, die eine Abkürzung durchs Hochland war. Wir beschlossen spontan, hier entlang zu fahren. Eine Schotterstraße mit teilweise 17% Steigung schlängelte sich 19
Fahrt durch
Fahrt durch
das Hochland
das Hochland
Öxi
Öxi
km lang durch Berge. Wir kamen an einem Bergmassiv vorbei, von dem sich ein beeindruckender Wasserfall, der Folaldafoss herunter stürzte, an Flüssen, auf denen noch einige wenige Schneebretter lagen und an vielen anderen Aussichtspunkten, an denen wir einfach anhalten mussten. Zeitlich war diese Straße sicherlich keine Abkürzung, da wir ständig anhielten, um zu fotografieren. Wir kamen kaum vorwärts, aber es war einfach zu schön hier. Landschaftlich bewegten wir uns auf einem Art Hochplateau, einfach sehr faszinierend. Wieder zurück auf der R1 fuhren wir nun westwärts. Die Straße führte durchs Austurland. Auf einmal war alles Grau und sehr karg – noch karger als
Austurland
Austurland
sowieso schon.Wir hielten an einem größeren Aussichtspunkt, von wo aus man einen tollen Panoramablick hatte. Als dann jedoch kurze Zeit später ein voll besetzter Reisebus ankam, stiegen wir schnell wieder ins Auto und fuhren weiter. Entlang einer weiteren Bergkette fuhren wir wieder an Wasserfällen vorbei und hielten dann auch bei einem der größeren – dem Yst-i-Rjukandi – an. Hier gab es sogar einen richtigen Parkplatz und einen kleinen Weg, der von der Straße durch eine Pforte hinauf zum Fuße des Wasserfalls führte. Den gingen wir natürlich entlang und
Yst-i-Rjukandi Wasserfall
Yst-i-Rjukandi Wasserfall
Der Weg zum Wasserfall
Der Weg zum Wasserfall
Im Norden...
Im Norden...
standen dann nach kurzem Anstieg direkt vor dem sehr lauten & beeindruckenden Wasserfall. Große Steinbrocken luden zum Sitzen ein, so dass wir eine Weile verbrachten und die schöne Sonne, die endlich schien, genossen. Dann fuhren wir weiter Richtung Westen. Unser heutiges Ziel war der Mývatn See, an dem wir für die nächsten 2 Nächte ein Zimmer bei Vogafjos Guesthouse - gebucht hatten. Wir waren bereits gegen 15:30 Uhr in der Nähe der Unterkunft und beschlossen, schon einige Sehenswürdigkeiten, die wir eigentlich für den nächsten Vormittag geplant hatten, zu besichtigen. Schließlich hatten wir ja unbegrenzt Tageslicht zur Verfügung. Somit steuerten wir als erstes den Vulkankratersee Víti im Kraflagebiet an. Von der R1
Vulkankratersee Viti
Vulkankratersee Viti
führte eine Straße rechts ab, ein Wegweiser Richtung Krafla wies uns den Weg. Die Straße führte dann durch ein Thermalgebiet und nur kurze Zeit später an dem Thermalkraftwerk Kröflustöð vorbei. Riesige Rohre verliefen hier überirdisch, unter einem als Torbogen geformten mussten wir dann sogar hindurch fahren. Die Straße endete dann auf dem Parkplatz direkt am Vulkankratersee Víti. Dieser vulkanische See entstand 1724 bei einer Dampfexplosion zu Beginn einer ca. fünfjährigen Ausbruchsserie, die man Mývatnfeuer nennt und die bis 1729 andauerte. Der See misst 320 m im Durchmesser und ist etwa 33 m tief. Vom Parkplatz aus musste man nur einen kleinen Weg hinaufgehen und stand dann bereits am westlichen Rand des
Hinter dem Krater
Hinter dem Krater
Vulkankraters. Wir sahen türkisfarbenes Wasser, das spiegelglatt im Vulkankrater lag. Ein Weg führte einmal um
Ein kleiner Kratersee daneben
Ein kleiner Kratersee daneben
den Krater herum. Der Parkplatz befand sich an der tiefsten Stelle des Kraters, so dass der Weg sowohl nach links als auch nach rechts weg recht steil hoch führte. Aber die Mühe dort hinauf zu steigen lohnt sich auf jeden Fall. Von der anderen Seite des Kraters aus hatten wir dann einen tollen Blick auf den See und die weite Ebene dahinter mit Bergen im Hintergrund. Wir konnten gar nicht mehr aufhören Fotos zu machen. In der anderen Richtung sahen wir einen weiteren kleineren Kratersee liegen. Nachdem wir uns satt gesehen hatten und wir wieder am Auto waren, fuhren wir zurück zur R1, dann ein kleines Stück nach rechts und gleich wieder links zum Hochtemperaturgebiet Hverarönd. In dem Hochtemperaturgebiet gibt es Solfataren, also Stellen an denen Wasserdampf, Schwefelwasserstoff, elementarer Schwefel und andere Mineralien
Aussicht vom Kraterrand auf das Thermalgebiet
Aussicht vom Kraterrand auf das Thermalgebiet
aus der Erde austreten. Es gibt dort zahlreiche langsam oder heftig kochende Schlammtümpel und Schlammtöpfe sowie Fumarolen der verschiedensten Art. Die Straße endete wiederum am Parkplatz. Mittlerweile war das Wetter unglaublich. Ein strahlend blauer Himmel mit knalliger Sonne bot sich uns. Sie ließ die bunten Farben der
laute
laute
stinkende
stinkende
qualmende
qualmende
Schwefelquellen
Schwefelquellen
Schwefelquellen umso mehr erstrahlen. Ein Rundgang führt durch das Gebiet, den wir dann gemütlich entlang schlenderten. Es stank zwar ganz kräftig nach faulen Eiern,aber die Farben haben uns schon sehr begeistert, so dass wir auch hier viele Fotos machten. Das Hochtemperaturgebiet lag direkt vor einer kleineren Bergkette. Torsten
Schlammtümpel
Schlammtümpel
im Hverarönd
im Hverarönd
beschloss, dort einfach mal raufzugehen, um den Blick zu genießen. Es führte auch ein Weg dort hin, so dass er in die Richtung verschwand. Julia und ich schlenderten inzwischen gemütlich zwischen den stinkenden und blubbernden Erdlöchern umher. Wir waren so begeistert von dem tollen Wetter und der Sonne, der wir unsere Gesichter entgegen streckten, um ja keinen Sonnenstrahl zu verpassen. Bei dem tollen Wetter konnten wir gar nicht aufhören, zu fotografieren. Nach einer ganzen Weile kam dann Torsten zurück und wir gingen zu unserem Auto. Wir wollten nun direkt zu unserer Unterkunft fahren, die hinter der Bergkette direkt am Mývatn See liegen musste. Wir fuhren also zurück zur R1, bogen links nach Westen ab und fuhren dann über die Bergkette hinweg. Als wir über
Hochtemperaturgebiet Hverarönd
Hochtemperaturgebiet Hverarönd
dampfender Schlammpool
dampfender Schlammpool
die Kuppe kamen und wieder runter fuhren, sahen wir bereits den See in der Ferne liegen. Er sah ziemlich groß aus. Und dahinter lagen Schneebedeckte Berge. Unsere Unterkunft lag an dem Ostufer des Sees. So bogen wir kurz vor dem See links ab und fuhren ein Stück auf der R848 entlang, bis wir rechts ein Hinweisschild in der Form einer Kuh erblickten, auf der der Name unserer Unterkunft stand und nach rechts zeigte: Das Vogafjos Guesthouse. Wir bogen also ab und parkten unser Auto vor dem Hauptgebäude. Es handelte sich offensichtlich um eine Milchfarm. Wir gingen am Eingang zum Stall vorbei zum Eingang des Cafés und Rezeption. Wir checkten ein und bekamen den Schlüssel zu unserem Zimmer. Wir wurden auf die andere Straßenseite geschickt, dort sollten die Motelzimmer alle stehen mit entsprechenden Parkplätzen davor. Wir fuhren also rüber und sahen. dass es sich hier um mehrere Häuserreihen handelte, die alle aussahen, wie große Blockhütten. Als wir unser Zimmer aufschlossen, waren wir total begeistert. Alles sah ziemlich neu aus. Die Wände waren aus Holz wie eben in einer Blockhütte. In der Mitte standen 2 Betten, am Rand ein Drittes. Der Boden war gefliest und ein kleines Badezimmer ging gegenüber der Eingangstür ab. Vor dem Zimmer hatten wir eine kleine Terrasse mit Gartenmöbel. Hier würden wir nun also sogar 2 Nächte bleiben - besser hätte es nicht sein können.
Mittlerweile war es nach 18 Uhr. Erstmal wollten wir unseren Hunger stillen. Bei der Fahrt hierher hatten wir gesehen, dass es ganz in der Nähe eine Pizzeria geben sollte. Die wollten wir testen. Wir fuhren also die R848 ein wenig weiter nach Süden und stießen wirklich sofort auf die Pizzeria - Daddi's Pizzeria. Wir hätten locker zu Fuß gehen können. Wir parkten unser Auto und gingen in das Gebäude. Es war mehr eine Bretterverschlag. Aber es roch sehr lecker. Wir bestellten jeder eine Pizza und ein Getränk - 2 Bier und ein Glas Wein - und zahlten doch tatsächlich 40 EUR pro Person ! Unglaublich ! Wir suchten uns einen Tisch draußen auf der Terrasse - die Sonne schien immer noch munter vor sich hin und wir genossen sie sehr. Man brachte uns dann die Pizzen raus und sie schmeckten ziemlich lecker. War auch besser so bei dem Preis.
Mývatn Nature Baths
Mývatn Nature Baths
Nach dem Essen fuhren wir die paar hundert Meter zurück zu unserem Zimmer. Torsten und Julia wollten noch das Mývatn Nature Baths besuchen, das es hier gab - ähnlich der Blauen Lagune in Reykiavik. Nur das man hier nicht vorab seine Eintrittskarte kaufen musste, der Eintritt wesentlich billiger war und man so lange im Wasser bleiben konnte wie man wollte. Sie machten sich also fertig und fuhren los. Ich blieb in unserem Zimmer und ruhte mich ein wenig aus. Heute war Mittsommernacht und ich wollte später noch los und fotografieren. Gegen 21:30 Uhr kamen die beiden wieder zurück total begeistert von ihrer Erfahrung. Wir quatschten ein wenig,
Mitternachtsommer am Mývatn See - Blick von Höfði aus
Mitternachtsommer am Mývatn See - Blick von Höfði aus
bevor ich mich dann fertig machte und gegen 23:30 Uhr los fuhr. Von den Beiden wollte keiner mit, so dass ich mich alleine auf den Weg machte. Mein erstes Ziel war die Halbinsel Höfði. Dort wollte ich auf die kleine Anhöhe, von der aus man einen guten Blick auf den See haben sollten und die Sonne beim Nicht-Untergehen fotografieren. Ich fuhr also die R848 weiter nach Süden und nach etwa 5km kam rechts der Parkplatz direkt vor dem Eingang zur Halbinsel Höfði. Die Halbinsel ist komplett bewaldet, hauptsächlich mit Birken. In der Mitte ist ein Platz mit gepflegtem Rasen und die Weg aus allen 4 Himmelsrichtungen zu diesem Platz sind liebevoll mit Blumen eingefasst. Die Halbinsel ist ein öffentlich zugänglicher Park, allerdings in Privatbesitz. So ist ein Teil des Parks auch
Hochtemperaturgebiet Hverarönd
Hochtemperaturgebiet Hverarönd
Vulkankratersee Viti um Mitternacht
Vulkankratersee Viti um Mitternacht
abgesperrt. Vom Parkplatz führt ein Weg durch ein Tor hinein in den Park. Kurze Zeit später geht rechts ein Trampelpfad ab, der nach oben führt. Den gehe ich entlang. Stufen aus Felsstücken führen immer weiter nach oben, einige Stufen sind auch mit Holzbalken abgesetzt. Oben angekommen führt der Weg weiter an die nördliche Spitze der Halbinsel und schon nach ca. 8 Minuten stand ich am höchsten Punkt der Halbinsel und hatte einen tollen Blick auf den See. 2 Mädels aus Deutschland standen da auch schon und machten schon fleißig Fotos. Die Sonne war allerdings noch einige Meter über dem Horizont, so dass ich ganz in Ruhe mein Stativ auspackte und aufbaute und dann die ersten Bilder machte. Die Mädels unterhielten sich nur im Flüsterton und es herrschte eine ganz tolle, ruhige Stimmung. Nur das Klicken unserer Kameras war zu hören. Plötzlich hörten wir aber einige Stimmen, sie näherten sich aus der gleichen Richtung, aus der ich auch gekommen war. Drei junge Männer und eine Frau kamen um die Ecke, sich laut unterhaltend. Irgendwie war das ziemlich störend. Wir waren aber sehr froh, dass sie nur einen kurzen Blick auf den See warfen und dann dem Weg weiter folgten, der wieder nach unten und weg von uns führte. Wir hatten die Stille wieder. Gegen Mitternacht hatte die Sonne den Horizont erreicht, ging aber nicht weiter unter. Da die beiden Mädels immer noch auf den Sonnenuntergang warteten, erklärte ich ihnen erst mal das Konzept der Mittsommernacht. Wir gingen dann kurz nacheinander zurück zum Parkplatz. Ich hatte noch vor, zum Vulkankratersee Viti zu fahren. Ich wollte sehen, wie das eisblaue Wasser in der Mitternachtssonne aussah. Also fuhr ich die R858 zurück zur R1 und dann nach Osten. Nach dem Überqueren der Bergkette sah ich rechts wieder das Hochtemperaturgebiet Hverarönd liegen. Nach einer Kurve fuhr ich direkt darauf zu und dann sah ich, das der Vollmond direkt darüber stand. Ich hielt mitten auf der Straße an und machten schnell ein Foto. Dafür, das es mit meinem Smartphone gemacht worden ist, ist es ganz gut gelungen. Dann fuhr ich weiter. Links rein in die R863 Richtung Krafla. Wie schon am Nachmittag fuhr ich die Straße bis zum Ende und parkte direkt vor dem Vulkankrater. Ich war nicht die Einzige hier. Etwa 3 weitere Autos standen auf dem Parkplatz, allerdings war ich die einzige, die gerade kam und ausstieg. Die anderen waren dabei, wegzufahren. Ganz alleine
Tor aus Rohren des Thermalkraftwerkes
Tor aus Rohren des Thermalkraftwerkes
Dusche & Waschbecken
Dusche & Waschbecken
Heiße Quellen in der Mittsommernacht
Heiße Quellen in der Mittsommernacht
ging ich also den Weg auf dem Vulkankraterrand entlang bis ich auf der Ostseite stand und hinter dem Vulkankratersee Viti die Sonne am Horizont stehen sah, bzw. hinter den Bergen hervor blitzen. Irgendwie hatte ich mir das spektakulärer und beeindruckender vorgestellt, als ich hier am Nachmittag stand. Nach ein paar Fotos ging ich zurück zum Auto. Auf der Rückfahrt zur R1 fotografierte ich noch das Tor aus Rohren und mussten dann urplötzlich bremsen und schnell links auf einen Schotterplatz fahren. Ich hatte etwas derart absurdes entdeckt, was ich unbedingt fotografieren wollte. Mitten auf diesem Schotterplatz stand eine Dusche und ein Waschbecken. Da die Dusche pausenlos lief, hatte sich um sie herum eine große Wasserlache gebildet. Das Wasser war heiß und floss wirklich ununterbrochen, obwohl weit und breit niemand da war und duschen wollte. An Wasser und zwar heißem Wasser scheint es auf Island wirklich nicht zu mangeln. Dieses Stillleben musste ich unbedingt fotografieren. Danach ging es weiter, bzw. zurück Richtung unserer Unterkunft. Ich hielt noch ein paar Mal, um zu fotografieren, bevor ich dann gegen 1:30 Uhr leise in unser Zimmer ging, und schnell in meinem Bett verschwand.
Gefahrene Kilometer: 359 km

7. Tag - 22. Juni 2016 -

Heute wollten wir den Tag um den Mývatn See herum verbringen, es gab hier ziemlich viel zu sehen. Als erstes gingen wir aber rüber zum Café unserer Unterkunft, dort wir gestern auch eingecheckt hatten. Hier sollte es das Frühstück geben. Das Wetter war traumhaft und als wir sahen, das es auch eine Terrasse mit Tischen und Stühlen gab, beschlossen wir, draußen
Hverfjall Krater
Hverfjall Krater
zu frühstücken. Das Buffet begeisterte uns ebenfalls sehr. Es gab viele Sorten selbst gebackenes Brot, viele isländische Käsesorten, verschiedene Fischsorten, auch süße Brote und auch undefinierbares Fleisch. Aber alles in allem machte es einen tollen Eindruck und schmeckte sehr lecker. Wir ließen es uns richtig gut gehen und verbrachten eine ganze lange Weile auf der Terrasse in der Sonne. Doch gegen 10 Uhr machten wir uns dann auf zu unserem ersten Ziel - dem Hverfjall Krater. Der Krater lag östlich des Sees und den Fuß des Kraters erreichte man über eine Schotterstraße. Direkt am Beginn des Weges, der hinauf zum Kraterrand führte, war der Parkplatz. Hier standen schon ziemlich viele Autos herum. Wir machten uns an den Aufstieg. Es
Die Schotterstrasse zum Parkplatz am Fuss des Kraters
Die Schotterstrasse zum Parkplatz am Fuss des Kraters
gab insgesamt 2 Aufstiegsmöglichkeiten, wir waren am nördlichen Ende des Kraters und gingen deshalb diesen Weg hoch. Der Aufstieg selber war zwar nur 500m lang, aber wir mussten dabei eine Höhendifferenz von 160m bewältigen. Ganz schön steil. Jeder ging sein eigenes Tempo und oben trafen wir uns dann alle wieder. Der Weg selber war gut zu gehen, allerdings gefährdete ab und an loses Geröll die Trittsicherheit. Von oben hatte man dann einen gigantischen Blick auf die Umgebung.
Blick nach Westen auf den Mývatn See mit den schneebedeckten Bergen im Hintergrund
Blick nach Westen auf den Mývatn See mit den schneebedeckten Bergen im Hintergrund
Nach Westen auf den Mývatn See mit den schneebedeckten Bergen im Hintergrund, nach Norden und Osten auf die kargen Berge und das Krafla-Gebiet. Der Krater selber kam uns gigantisch groß vor. Ein Wanderweg führte einmal um den Krater herum. Der Umfang und damit die Länge des Wanderweges betrug 3,2km. Der Hverfjall Krater bildete sich vor etwa 2.500 Jahren in gewaltigen Wasserdampfexplosionen, die ausgelöst wurden, als heißes Magma auf Grundwasser traf. Die Lava ist durch den Wasserdampf glasig erstarrt. Am Rande einer mächtigen Wasserdampfsäule, in der nichts absinken
Der Aufstieg vom Norden
Der Aufstieg vom Norden
Der Blick nach Osten
Der Blick nach Osten
konnte, rieselte vulkanisches Lockermaterial herab, das diesen Ring von 1km Durchmesser und 90-160m Höhe bildete. Nachdem wir uns ausgiebig umgesehen und einmal herum gegangen waren, stiegen wir den Weg wieder herunter und gingen zu unserem Auto. Nun wollten wir uns die Halbinsel Höfði ansehen, ich diesmal bei wirklichem Tageslicht und die anderen Beiden das erste Mal überhaupt. Wir fuhren also die Schotterstraße zurück zur R848 und folgten der dann weiter nach Süden. Den Parkplatz kannte ich ja schon und auch den ersten Teil des Weges, der in den Park hinein führte. Zuerst gingen wir zu der Stelle, von wo aus ich Nachts fotografiert hatte. Jetzt beim vollen Tageslicht machte ich noch einmal das gleiche Panoramabild. Auch die beiden Anderen fotografierten die Aussicht, sie war auch einfach zu schön. Mývatn See, auf Deutsch Mückensee bekam seinen Namen aufgrund der massenhaften Mücken, die sich hier besonders im Sommer herumtreiben. Zum Glück handelt es sich
volles Tageslicht am Mývatn See - Blick von Höfði aus
volles Tageslicht am Mývatn See - Blick von Höfði aus
um die nicht stechenden Zuckmücken. Sie nerven nur extrem, da sie immer in Massen auftreten und bevorzugt in die Nase, den Mund und die Augen fliegen. Wir hatten das Vergnügen im Laufe unseres weiteren Besuches in einen Schwarm hereinzugeraten. Der See ist 36,5qm groß, aber nur 3 bis 3,5m tief. Es gibt insgesamt 40 Inseln in dem See. Aufgrund der Massenhaften Mücken gibt es hier eine sehr große Fisch- und auch Entenvielfalt. Der See steht unter Naturschutz. Er
Mývatn See
Mývatn See
liebevoll angelegte Wege
liebevoll angelegte Wege
Namensgeber des Sees
Namensgeber des Sees
entstand vor etwa 3500 Jahren bei einem Ausbruch des Schildvulkans Ketildyngja. Die ausströmende Lava bildete einen Damm, der den Abfluss des Myvatnbeckens verschloss. Das Wasser staute sich und bildete die Urform des Mückensees. Vor 2000 Jahren kam es zu einem weiteren großen Vulkanausbruch. Die Vulkane Lúdentsborgir und Þrengslaborgir förderten Lava (die Jüngere Laxá-Lava), die den ursprünglichen See teilweise überfloss und seinen Abfluss erneut dämmte. So erhielt der See seine heutige Form. Nachdem wir uns satt gesehen hatten, gingen wir den kleinen Weg weiter und nicht zurück, so wie ich es in der Nacht zuvor getan hatte. Er führte uns wieder runter von der Anhöhe und wand sich durch ein Wäldchen ans Wasser ran. Wir hatten eine tolle Aussicht auf den See und die vielen Lavasäulen, die überall im Wasser herum standen. Auch machten wir Bekanntschaft mit den Mücken - ein Schwarm dieser
Lavasäulen
Lavasäulen
überall
überall
verteilt im
verteilt im
Mývatn See
Mývatn See
zum Glück nicht stechenden Plagegeister umschwärmte uns, so dass wir zügig den Weg weiter gingen, der dann wieder in das Wäldchen hinein führte. Wir sahen dann auf einmal eine größere freie Rasenfläche, mit Sitzbänken auf allen vier Seiten. Ebenfalls von allen vier Seiten führte ein Weg hierher. Es schien so, also ob diese Rasenfläche das Zentrum der Halbinsel war. Wir beschlossen das gute Wetter und die schöne Sonne auszunutzen und legten uns einfach auf den Rasen. Ab und an kamen ein paar Touristen vorbei, schauten kurz zu uns rüber, gingen aber weiter, so dass wir diese Rasenfläche ganz für uns hatten. Nach einer relativ langen Sonnenpause machten wir uns auf und schlenderten den Weg weiter, der dann in einem größeren Bogen zurück zum Ausgang und dem Parkplatz führte. Gegen 12:45 Uhr waren wir wieder bei unserer Unterkunft. Julia und Torsten hatten für den Nachmittag einen Ausritt auf Islandponys gebucht. Sie machten sich dementsprechend fertig und ich fuhr sie dann zum Treffpunkt. Während die beiden sich mit ihren Ponys vertraut machten, fuhr ich weiter in den kleinen Ort, um einiges einzukaufen. Und um zu tanken, auf Island sollte man jede Gelegenheit nutzen, wenn eine Tankstelle in der Nähe war. Davon gab es nicht allzu viele auf unserer Rundtour. Ich fuhr dann zurück zu unserem Zimmer und ruhte mich etwas aus. Leider fing es dann schon bald an zu regnen, es tat mir ziemlich leid für die beiden anderen, dass sich das gute Wetter nicht noch für ihren Ausritt hielt. Gegen 16:00 Uhr holte ich sie wieder am Treffpunkt ab. Wir wollten noch einmal um den See herum fahren, doch erst zogen sie sich in unserem Zimmer um, bevor wir dann los fuhren. Wir hielten gar nicht groß an bei unserer Umrundung des Sees im Auto, wir schauten bloß interessiert aus dem Auto heraus. Anschließend stoppten wir bei dem Kuhstall, der zu unserer Unterkunft gehörte. Jetzt um 18 Uhr sollte eigentlich die Fütterung der Kälber und das Melken der Kühe sein, wobei man zuschauen und auch frische Milch trinken durfte, wenn man wollte. Und Julia wollte... Doch irgendwie war da noch nichts los im Kuhstall. Allerdings konnten wir auf der
Islandpony
Islandpony
Unser Blick beim Frühstück
Unser Blick beim Frühstück
neugeborenes Kalb
neugeborenes Kalb
wurde nach dem Spiel weggetragen
wurde nach dem Spiel weggetragen
Kuhwiese beobachten, wie gerade in diesem Moment ein Kalb geboren wurde. Wir sagten drinnen Bescheid, da keiner draußen zu sehen war. Als Antwort bekamen wir nur ein "Ja Ja, kümmern wir uns später darum. Erstmal müssen wir das Spiel Island gegen Österreich zu Ende sehen". Es fand ja gerade die Euromeisterschaft statt und in diesem Spiel ging es darum, ob Island in das Achtelfinale kommt oder nicht. Deswegen ließ auch das Füttern und Melken auf sich warten - man muss halt Prioritäten setzen. Wir gingen also zurück nach draußen und schauten zu, wie die Kuh ihn neugeborenes Kalb sauber leckte. Nach Spielende - Island hatte 2:1 gewonnen und war weiter - kam der Bauer raus und trug das Kalb in den Stall. Nun ging das Füttern der Kälber los und auch das Melken. Wir gingen also in den Kuhstall und guckten zu. Hier standen ziemlich viel Kälber in Verschlägen, immer schön nach Alter sortiert. Alle bekamen Eimer mit Milch vor die Nase gestellt und es begann ein lautes Schmatzen und Gedrängel um die besten Plätze vor den Eimern. Amüsiert schauten wir eine Weile zu, bevor Torsten und ich dann zurück zu unserem Zimmer fuhren. Julia blieb noch etwas, schließlich wollte sie noch Milch trinken. Sie kam dann etwas später zu Fuß rüber. Wir machten uns dann etwas zu Essen, Salat und Sandwiches, bevor wir relativ früh bei schönstem Sonnenschein zu Bett gingen.
Gefahrene Kilometer: 62 km

8. Tag - 23. Juni 2016 -

Wir standen um 8:00 Uhr auf und machten uns fertig. Wir packten das Auto und fuhren dann rüber zum Haupthaus, um zu Frühstücken. Das Wetter war wieder toll, die Sonne schien. Also frühstückten wir wieder draußen auf der Terrasse. Heute gesellten sich auch noch andere Gäste dazu. Gestern hatten sie uns ja nur etwas sonderbar angeguckt. Wir genossen das leckere Frühstücksbuffet sehr und ließen uns viel Zeit. Erst gegen 10 Uhr machten wir uns daran, diese wirklich sehr schöne und zu empfehlende Unterkunft zu verlassen. Wir hatten heute vor, den größten Wasserfall Europa's
Der Weg
Der Weg
zum Wasserfall
zum Wasserfall
Selfoss aus der Ferne
Selfoss aus der Ferne
Dettifoss
Dettifoss
zu besichtigen, zumindest was das Wasservolumen angeht - den Dettifoss. Dazu mussten wir die R1 etwas zurück in den Osten fahren. Nach ziemlich genau 6km ging die R862 Richtung Dettifoss links ab. Eigentlich hatten wir vor, diese Straße ganz bis zum Norden weiter entlang zu fahren, aber ein Hinweisschild zeigte uns auf, dass die Straße ab dem Zugang zum Wasserfall noch gesperrt ist wegen Unpassierbarkeit. Dort lag noch zu viel Schnee, bzw. die Straße war nicht befahrbar aufgrund des vielen Schmelzwassers. So mussten wir unseren Plan etwas abändern und nach dem Besuch
Dettifoss - Europa's größter Wasserfall
Dettifoss - Europa's größter Wasserfall
der Westseite des Wasserfalls, auf der Ostseite die R864 nach Norden entlang fahren. Aber erst mal wollten wir uns den Wasserfall anschauen. Dazu fuhren bis zum Parkplatz. Wir stellten unser Auto ab und machten uns auf den Weg. Es gab einen Weg Richtung Dettifoss, der sich bald aber teilte. Man konnte zum Selfoss, einem etwas kleineren Wasserfall südlich und damit vor dem Dettifoss wandern, aber auch ein ganzes Stück weiter Nördlich den Hafragilsfoss als dritten und letzten Wasserfall auf diesem Abschnitt besichtigen. Wir gingen aber nun erst mal zum Dettifoss. Der Weg führte
100m tiefe Schlucht Jökulsárgljúfur
100m tiefe Schlucht Jökulsárgljúfur
Dettifoss
Dettifoss
Selfoss aus der Ferne
Selfoss aus der Ferne
durch braun-graues sehr karges Gebiet, etwas auf und ab. War aber einfach zu gehen. Wir näherten uns Dettifoss und sahen, dass man auch ein ganzes Stück hinab steigen kann, was Julia und Torsten dann auch gleich taten. Ein kleiner Weg mit vielen Steinstufen führte an die Fallkante heran. Von hier oben, wo der Wanderweg aufhörte und weiter Richtung Selfoss führte, sahen die Menschen unten an der Fallkante wie Ameisen aus. Ich blieb oben stehen und fotografierte kräftig, die Aussicht lud einfach dazu ein, ein Panoramabild nach dem anderen zu machen. Nachdem die beiden wie
Zufluss zum Dettifoss
Zufluss zum Dettifoss
der oben waren gingen wir den Weg weiter zum Selfoss. Der Weg war nur sehr kurz und man sah den Wasserfall schon von weitem. Er war geformt wie ein Hufeisen und hatte auch noch auf der westlichen Seite, also auf unserer kleine Seitenwasserfälle. Je näher man an den Wasserfall heran kam, umso schlechter war er im Ganzen zu sehen. Direkt neben der Fallkante befand sich eine große Fläche, die mit kleineren, aber relativ breiten Bächlein durchzogen war. Wollte man an die Fallkante ran, musste man über diese Wasserläufe drüber springen, was Torsten natürlich gleich tat. Julia und ich hielten uns da allerdings zurück. Ein Stück weiter weg wieder flussaufwärts Richtung Dettifoss setzten wir uns auf größere Felsen, die direkt an der Kante der Schlucht, in der der Fluss Jökulsá á Fjöllum entlang floss, lagen. Hier machten wir ein wenig Pause
Zwischen Selfoss und Dettifoss
Zwischen Selfoss und Dettifoss
Der Weg zur Fallkante
Der Weg zur Fallkante
Blick auf Dettifoss von der Ostseite her
Blick auf Dettifoss von der Ostseite her
Blick auf den Fluss nach Dettifoss
Blick auf den Fluss nach Dettifoss
und genossen die Aussicht, das Wetter und die Wasserfallgeräusche. Dann gingen wir zurück zu unserem Auto und fuhren die R862 zurück zur R1, die weiter nach Osten und nach dem Fluss bogen wir links in die R864 ein, die auf der anderen Flussseite nach Norden führte. Die ersten 30 km fuhren wir auf einer Schotterstraße entsprechend langsam, bis wir am Dettifoss ankamen. Der Parkplatz war ziemlich gefüllt. Ein Weg von dort führte recht steil runter an die Fallkante de Wasserfalls. Dort standen
Karge Landschaft
Karge Landschaft
entlang
entlang
der R864
der R864
auch jede Menge Leute herum. Wir blieben aber oben und gingen nur ein wenig näher an die Kante von der Schlucht heran. Von hier hatte man einen tollen Blick auf den Wasserfall und die Schlucht, in der das Wasser verschwand und auf den Hafragilsfoss zufloss. Nach dem kurzen Stopp und einigen Fotos stiegen wir wieder ins Auto und fuhren weiter. Sie führte teilweise durch sehr karges Gelände in den unterschiedlichsten Farben. Wir mussten immer wieder anhalten um
Dettifoss - Europa's größter Wasserfall
Dettifoss - Europa's größter Wasserfall
zu fotografieren. Am frühen Nachmittag erreichten wir das nördliche Ende der R864 und bogen Richtung Westen auf die R85. Wir wollten uns den Ásbyrgi Canyon genauer anschauen. Dabei handelt es sich um eine hufeisenförmige Schlucht. Am Ende der 3,5 km langen Schlucht findet man einen kleinen See mit einer sehr großen Entenpopulation. Er wird von einem Rinnsal gespeist, das zumindest im Sommer fast unmerklich von der Steinwand Ásbyrgis tropft. Ein Überbleibsel der Jökulsá á Fjöllum, die einst dort floss. Außerdem existiert hier ein für Island eher seltenes Mischwäldchen (v.a. Birken und auch Fichten) mit Bäumen, die teilweise über vier Meter hoch reichen. Diese konnten sich aufgrund der geschützten Lage im Inneren der Schlucht sehr gut entwickeln. Dies macht Ásbyrgi auch zu einem Anziehungspunkt für Isländer, da diese gerne bewaldete Urlaubsgebiete besuchen. Vor dem Eingang zur Schlucht liegt der ca. 25 m hohe Felsen Eyjan (isl. die Insel) in der Ebene. Wir fuhren also die R861 fast bis zum Ende in die Schlucht
Ásbyrgi Canyon
Ásbyrgi Canyon
See am Ende des Canynon
See am Ende des Canynon
Ausblick von Aussichtsplattform
Ausblick von Aussichtsplattform
See Botnstjörn
See Botnstjörn
hinein und stellten unser Auto auf dem Parkplatz ab. Bevor wir zum See hinunter gehen und dort auf Bänken sitzend den Enten zuschauen wollten, gingen wir nach rechts zum westlichen Rand der Schlucht und dann an der ersten Gabelung links. Der Schotterweg führte hier zu einem ausgeschilderten Aussichtspunkt, von dem man die ganze Schlucht einsehen kann. Ein paar steile Steinstufen am Endes des Wanderweg führten dann hinauf zu dem Aussichtspunkt. Von hier aus hatte man eine tolle Aussicht auf die Schlucht, den kleinen See und die 100 Meter hohen Wände, die wirklich senkrecht in die Höhe ragten. Das Ganze Tal wirkte so, als ob die Erde entlang der Wände um 100 Meter abgesenkt wurde, so gleichmäßig war das alles. Nachdem wir uns umgeschaut und ausgiebig fotografiert hatten, machten wir uns daran, zum See zu gehen. Dort gab es eine ziemlich neu aussehende Plattform aus Holz mit vielen Sitzbänken und Erklärungstafeln über die reichhaltige Vogelwelt. Wir setzen uns in die Sonne und genossen den
Der Ausblick nach Norden
Der Ausblick nach Norden
Der Blick nach Süden
Der Blick nach Süden
Ausblick und die vielen Enten mit ihren Entenbabys auf dem Wasser.
Nach etwa 2 Stunden brachen wir auf, gingen zurück zum Auto und fuhren zu unser heutigen Unterkunft. Dazu mussten wir die R861 zurück zur R85 fahren und dann wieder nach Osten. Als wir über die Brücke fuhren, die über den Jökulsá á Fjöllum führt, musste ich danach einfach anhalten. Der Blick nach Süden bot einfach einen schönen Blick und an der östlichen Seite des Flusses nahe der Brücke hatte ich ein kleines Häuschen gesehen, das ich mir näher anschauen wollte. Ich fand es sah sehr lustig aus, dieses kleine Häuschen auf einem kleinen Felsen so mitten in der Landschaft. Ich hielt also kurz direkt hinter der Brücke an und sprang schnell aus dem Auto. Ein Foto in beiden Richtungen und weiter ging es zur Unterkunft. Wir hatten uns für die Nacht im Dettifoss Guesthouse einquartiert. Hierbei handelt es sich um eine sehr einfache Unterkunft laut Buchungsportal zumindest und vor allem sehr preiswert. Wir wurden sehr freundlich von einer Dame begrüßt, die uns unsere Zimmerschlüssel übergab. Sie erzählte uns, dass wir am Morgen Frühstücken könnten im Buffet-Stil, das würde allerdings noch etwa extra kosten. Auf Nachfrage durften wir die Gemeinschaftsküche benutzen, wenn wir uns selber Abendessen oder auch Frühstück machen wollten. Wir gingen zu unserem Zimmer und schauten uns ziemlich begeistert um. Alles sah brandneu aus und ziemlich modern, aber auch etwas spärlich eingerichtet. Bei der Buchung hatte mich die Tatsache, dass hier nur Gemeinschaftsbäder gibt, abgeschreckt. Aber nach einem ersten Blick in diese Bäder waren wir restlos begeistert. Sie waren ebenfalls brandneu, sehr groß und modern ausgestattet. Und sie hatten Fußbodenheizung - nach Benutzung waren sie also alle sehr schnell wieder total trocken, so dass dieses leichte Ekelgefühl, nach einem völlig Fremden zu duschen, gar nicht erst aufkam. Wir packten unser Auto aus und brachten alles in unser Zimmer und fuhren dann gleich wieder los - zurück zu dem Visitor Center vom Asbyrgi Canyon. Nur dort konnte man an der Tankstelle etwas einkaufen und uns fehlte noch etwas zum Abendessen. Wir kauften alles Fehlende ein und machten uns dann mit unserem mitgebrachten Wasserkocher Kaffee und setzen uns mit unseren Thermobechern auf die Terrasse des Visitor Center. Hier genossen wir die Sonne und den tollen Blick auf den Canyon. Kurz vor 18 Uhr fuhren wir dann endgültig zurück zur Unterkunft. In der Gemeinschaftsküche kochten wir uns dann Spaghetti mit roter Soße, die wir auf der Terrasse gemeinsam aßen. Gegen 21 Uhr gingen wir dann in die Betten.
Gefahrene Kilometer: 178 km

9. Tag - 24. Juni 2016 -

Wir wachten ziemlich früh auf, da es sehr laut war und total warm. Wir hatten am Vorabend schon gemerkt, dass die Heizung voll aufgedreht war, sich nicht wirklich ausstellen ließ und man die Fenster nicht aufmachen konnte. Über Nacht
Aussichten
Aussichten
entlang
entlang
der Nordküste
der Nordküste
hatte sich das Zimmer total aufgeheizt. Und draußen auf dem Flur hörte man ständig Tür knallen.... Da außen an den Zimmertüren keine Klinken sondern nur Türknäufe zum Zuziehen waren, konnte man die Türen nicht wirklich leise schließen. Und das bekamen wir nun zu hören, als alle anderen Gäste nach und nach aufstanden und zu den Gemeinschaftsbädern gingen. Wir schlossen uns dem allgemeinen Morgenbetrieb an und standen auch auf. Wir frühstückten gegen eine zusätzliche
Entlang der Nordküste
Entlang der Nordküste
Zahlung im Guesthouse, ein kleines, aber ausreichendes Buffet war bereits aufgebaut. Anschließend füllten wir noch unsere Thermobecher mit Kaffee, bevor wir dann gegen 9:30 Uhr los fuhren. Auf der R85 ging es Richtung Westen. Nach bereits 33 km hielten wir an einem View Point an, der rechts von der Straße lag. Von hier hatte man einen tollen Blick
Entlang der Nordküste
Entlang der Nordküste
nach rechts und links auf die Nordküste. Wir machten Fotos und fuhren dann weiter. Nach weiteren 35 km hielten wir erneut rechts an, hier allerdings nur an dem Straßenrand. Die Ausblick, die sich uns bot, war einfach toll. In einer Senke rechts von der Straße floss ein kleiner Bach durch saftgrün bewachsenen Hügel. Im Hintergrund lag das eisblaue Nordmeer und am Horizont sah man die Schnee bedeckten der isländischen Halbinsel Flateyjarskagi. Wunderschöne Farbkombination! Wir machten ausgiebig Fotos, bevor wir weiter fuhren. Nach insgesamt 112 km kamen wir wieder auf die R1, die wir dann allerdings wieder ein wenig nach Osten zurück fuhren. Wir wollten uns noch den Wasserfall Godafoss anschauen. Der Wasserfall lag direkt an der R1. Man konnte an die Fallkante auf beiden Seiten des Flusses herangehen. Ich hatte vorab im Internet gelesen, dass die Ostseite weniger besucht sein würde, und das stellte sich als Korrekt heraus. Wir parkten unser Auto auf einem Schotterparkplatz an der R844, die gleich nach dem Fluss rechts abging. Vom
Godafoss
Godafoss
einer der schönsten Wasserfälle
einer der schönsten Wasserfälle
Parkplatz aus ging ein neu angelegter Weg entlang des Flusses direkt auf den Wasserfall zu. In einigem Abstand zum Wasserfall endete der Weg dann an einer Aussichtsplattform. Von hier hatte man einen schöne Blick auf den Wasserfall und die Menschenmengen, die Busweise auf der anderen Seite des Flusses ausgekippt worden sind. Das Wasser des Skjálfandafljót stürzt über eine Breite von 30 m in Hufeisenform etwa 12
Nach dem Godafoss
Nach dem Godafoss
Meter in die Tiefe. Ich baute mein Stativ auf, um Fotos mit dem Graufilter zu machen. Ich sah, dass einige andere Leute über die Absperrung kletterten und weiter an den Wasserfall heran gingen. Als jemand aus der Richtung zurück kam, gab sie mir den Tipp auch dorthin zu gehen. Man würde dort direkt vor dem Wasserfall einen tollen Regenbogen sehen. Ich folgte ihrem Rat und wurde dann in der Tat mit einem tollen Regenbogen und natürlich auch einem tollen Foto belohnt. Dieser Wasserfall gefiel mir am Besten von allen die wir bisher gesehen haben. Er war nichts der Größte und auch nicht der spektakulärste, aber er war sehr schön und das tolle Wetter und der strahlend blaue Himmel machte ihn eben besonders toll.
Nachdem wir ausreichend Fotos gemacht und uns satt gesehen hatten, gingen wir zurück zum Auto. Im Café gleich neben der R1 kauften wir uns noch eine kleine Stärkung, die wir in der Sonne sitzen zu uns nahmen. Dann machten wir uns auf den Weg weiter nach Akureyri. Kurz bevor die R828 links abging, lag rechts direkt gegenüber von Akureyri ein Parkplatz. Dort hielten wir an, um die tolle Aussicht über den Fjord Eyjafjödur auf den Ort und vor allem das riesige Kreuzfahrtschiff, was dort im Hafen lag,
Blick auf Akuryri
Blick auf Akuryri
zu bewundern. Wir setzen uns eine Weile auf einige große Felsblöcke, die dort herum lagen, bevor wir dann weiter fuhren. Gegen 13:20 Uhr waren wir dann im Ort. Wir suchten uns einen Parkplatz und schlenderten anschließend ein wenig durch die Hauptstraße des Ortes. Hier reihte sich ein Laden an den anderen - ein richtige kleine Touristenstadt. In Akureyri legen in der Regel alle Kreuzfahrtschiffe an, die auf Island Stopp machen. Und da hier ja gerade eines lag - ein Disney-Schiff - war die Einkaufsstraße entsprechend bevölkert. Ich hatte ja inzwischen einen Kaufauftrag für Island-Trikots von meinem Schwestern bekommen. Und hier fand ich tatsächlich welche in einem der vielen Geschäfte. Ich schickte gleich ein Foto von den gekauften Trikots nach Hause und be
Stadtbummel durch Akureyri
Stadtbummel durch Akureyri
kam zum Glück einen Daumen hoch zurück. Die anderen Beiden versuchten Wein zu kaufen, aber leider war der Weinladen geschlossen. Wir trafen uns wieder und schlenderten noch ein wenig durch den Ort langsam zurück zu unserem Auto . Wir hatten die Parkuhr nur für eine Stunde gefüttert und mussten nun weiter fahren. Wir verließen Akureyri auf der R1, um nun zu unserer vorletzten Unterkunft zu fahren. Doch an der Abzweigung zur R82 stand ein Polizist, der uns anhielt. Wir machten das Fenster auf und er kam und fragte uns, woher wir kamen. Als wir meinten, dass wir aus Deutschland kamen, antwortete er auf Deutsch, dass er leider nicht besonders viel Deutsch spricht. Auf Englisch sprach er dann weiter. Aufgrund eines Unfalles auf der R1, war diese leider komplett gesperrt. Die einzige Möglichkeit war, der R82 zu folgen. Diese Straße führte entlang der Küste einer weiteren Halbinsel und bedeutete einen Umweg von 90 km und einer wesentlich langsameren Vorankommen aufgrund der vielen Kurven. Nach etwa 30 Minuten kamen wir an den Tunnel Mulagöng, 3,4 km lang und nur einspurig befahrbar. Wir mussten davor an einer roten Ampel warten, bis wir durchfahren durften. Nach etwas 10 Minuten Wartezeit sprang die Ampel auf Grün und wir durften endlich durchfahren. Nach nur 5 Minuten kam schon der nächste Tunnel, diesmal sogar 7 km lang, aber zum Glück zweispurig. Und nur wenige Hundert Meter danach kam schon der 3. Tunnel, diesmal 4 km
Postkarten-Panorama entlang der R82
Postkarten-Panorama entlang der R82
lang und wieder zweispurig. Nach weiteren 7 km kam der 4. und letzte Tunnel, nur 400 Meter lang, aber einspurig. Also wieder etwas warten. Inzwischen waren wir auf der R76, die und dann über insgesamt 118 km wieder auf die R1 führte. Dieser Umweg hatte zwar wesentlich mehr Zeit gekostet, hatte uns aber auch die Gelegenheit gegeben, tolle Ausblicke und Postkartenbilder zu genießen. Wir hatten nun noch etwa 105 km auf der R1 vor uns. In Blönduós hielten wir an einer N1 Tankstelle an, tankten und machten im Café eine kurze Pause, bevor wir weiter fuhren. Nach weiteren 35 km bogen wir nach rechts ab und fuhren ins Hinterland entlang der R716, eine Schotterstraße. Kurze Zeit später ging sie in die R717 über und führte entlang der Ostseite des Sees Vesturhópsvatn. Wir kamen nur langsam voran, die Schotterstraße schlängelte sich entlang des Sees über kleine Hügel, es ging also auf und ab und rechts und links. Nach 17 km auf der Schotterstraße kamen wir an unserem Hotel an - Hotel Borgarvirk.
Unser Schlafzimmer
Unser Schlafzimmer
im Hotel Borgarvirk
im Hotel Borgarvirk
Mitten im Nirgendwo stand diese Hotel, so richtig angetan waren wir nicht. Von außen sah es irgendwie alt aus, eher so Plattenbaumäßig. Mutig gingen wir rein. Der Empfangsbereich sah eher aus wie ein Schalter in einer Behörde oder Bank, wir mussten erst mal auf eine Klingel drücken, bevor jemand kam. Wir checkten ein und bekamen unseren Zimmerschlüssel. Das angepriesene WLAN funktionierte leider nicht und trotz Beteuerungen seitens des Hotels dass es gehen muss und sollte, bekam keiner von uns auf irgend einem Gerät Zugang zum WLAN, und normalen Netzempfang gab es in dieser Einöde überhaupt nicht - super. Unser Zimmer war okay, hatte aber definitiv 70er Jahre Chic. Aber es war sauber und das war die Hauptsache. Nachdem wir unsere Sachen alle herein geholt hatten, bereiteten wir unser Abendessen vor. Es gab Salat und Sandwiches. Währenddessen schauten wir auf unserem super moderne klitzekleinen Röhrenfernseher irgendwelche Serien oder Filme. Später machten wir uns der Reihe nach fertig fürs Bett, lasen noch und versuchten immer wieder erfolglos ins WLAN zu kommen.
Gefahrene Kilometer: 457 km

10. Tag - 25. Juni 2016 -

Erst gegen 8:30 wachten wir auf und machten uns langsam fertig - immer noch kein Internetzugang ! Frühstück gab es in einem riesigen Saal neben dem Empfangsbereich, der wirklich sehr an Ostdeutsche Veranstaltungsräume erinnerte. In der einen Ecke war das Buffet aufgebaut und davor standen einige Tische und Stühle. Wir suchten uns einen Tisch am Fenster - aber auch hier kein WLAN Zugang. Wir frühstückten ausgiebig und packten anschließend unsere Sachen in das Auto und checkten aus. Diesmal fuhren wir auf der R711 westlich vom See entlang zurück zur R1. Nach etwa einer haben Stunde auf der R1 machen wir in Staðarskáli - einer N1-Tankstelle im Nirgendwo - Pause. Hier gab es kostenloses WLAN. Ich loggte mich auf meinen Laptop ein und gab schnell meine Fußballtipps für die nächsten Spiele der EM ein. Gegen 11:30 Uhr fuhren wir dann weiter, immer der R1 entlang. Nach ziemlich 59 km lag links der R1 der letzte Wasserfall unserer Reise. Wir folgten dem Hinweisschild und parkten unser Auto auf dem Schotterparkplatz. Von hier aus ging ein Wanderweg Richtung Glanni Foss. Wir erreichten nach kurzer Zeit eine Aussichtsplattform, von der aus man einen direkten Blick auf den Wasserfall hatte. Nach obligatorischen Fotos wollten wir etwas näher an de Fallkante
Glanni Foss
Glanni Foss
Zulauf
Zulauf
ran. Aber es gab nicht wirklich einen offiziellen Weg dorthin. So folgten wir dem Geräusch des Wassers und schlugen uns dann quer durch die Büsche, bis wir dann tatsächlich über einen Trampelpfad runter zur Fallkante klettern konnten. Allerdings sah man hier nicht besonders viel. Eigentlich war man auf Höhe des Zulaufs und sah das Wasser dann nur verschwinden. Wir gingen alsbald zurück zum Auto. Auf dem Weg dorthin kamen uns ziemlich viele Leute entgegen. Und der Parkplatz war auch entsprechend voll. Und wir waren gerade noch völlig alleine am Wasserfall - was für ein Glück. Wir fuhren dann auf der R1 weiter zu unserer letzten Unterkunft. Da es aber noch recht früh am Tag war, wollten wir noch eine kleinen Umweg machen, um uns heiße Quellen anzuschauen. Dazu bogen wir nach etwa 11 km rechts ab auf die R50. Nur 17 km später ging es rechts ab auf einen Hof, wo angeblich die heißen Quellen Deildartunguhver liegen sollten. Und in der Tat musste es hier sein. Der Parkplatz war ziemlich voll, sogar Reisebusse standen hier. Es war etwas ungewohnt, nach fast einer Woche ohne viele Menschen um uns herum, auf einmal diese Massen von Leuten zu sehen. Wir stiegen aus dem Auto und gingen in
Heiße
Heiße
Quellen
Quellen
100 °C
100 °C
heißes Wasser
heißes Wasser
Richtung der Menschengruppen. Sie standen alle vor einem Bereich auf dem Hof, wo viel Dampf auf dem Boden kam. Es war in den Dampfwolken kaum auszuhalten. Man kam sich vor wie in einer sehr heißen Dampfsauna. Und sehen konnte man auch nicht besonders gut. Nur ab und zu, wenn der Wind den Dampf beiseite blies, konnte man den Boden sehen, aus dem der Dampf kam. Deildartunguhver ist eine Einheit von heißen Quellen, aus einer Anzahl von Springquellen, die aus demselben Hügel hervorspringen. Es handelt sich hier um die wasserreichsten Quellen Islands. Sie haben einen Ausstoß von 180 Litern pro Sekunde an 100 Grad heißem Wasser. Ein Teil von dem Wasser wird hier für die Tomatenzucht in Gewächshäusern benutzt. Nachdem wir uns ausführlich umgesehen und einige Fotos gemacht hatten, gingen wir zurück zum Auto und fuhren auf der R50 weiter. Nach nur 6 km ging rechts die R515 ab, die uns direkt zu unserer letzten Unterkunft brachte. 3 km auf der Schotterstraße mussten wir bis zum Geirshlid Guesthouse zurück legen. Wir landeten auf einem Bauernhof, wo ein Gebäude als Gästehaus eingerichtet war.Nachdem wir aus dem Auto ausgestiegen waren, kam ein sehr alter Hund auf uns zu getrottet und ließ sich von uns allen ordentlich durch streicheln. Da wir niemanden irgendwo sahen, gingen wir zu dem einzigen nach Wohnhaus aussehenden Gebäude und sahen dann an der Haustür ein Schild, auf dem Gäste willkommen geheißen wurden. Wir wurden aufgefordert in das Haus rein zugehen - dort würde eine Mappe mit unserem Zimmerschlüssel und weiteren Einzelheiten zu unserem Aufenthalten liegen. Und in der Tat befand sich gleich im Eingangsbereich ein Tisch, auf dem mehrere Mappen lagen, mit unterschiedlichen Namen drauf. Ich fand auch eine mit meinem Namen, in der sich ein Schlüssel und ein Anschreiben befand. In dem stand, wo unser Zimmer ist, wie die Hausregeln sind, wo wir was finden würden und vieles andere. Auch Tipps für Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten im Umland waren in der Mappe vorhanden. Wir holten also unsere Sachen aus dem Auto und schleppten sie in den ersten Stock zu unserem Zimmer. Es war sehr nett eingerichtet, so wie ich es schon bei amerikanischen Bed & Breakfast Häusern gesehen hatte. Wir hatte sogar ein Waschbecken im Zimmer. Auf unserem Stockwerk waren insgesamt 3 Zimmer und ein Badezimmer mit Toilette und Dusche. Im Untergeschoss befand sich ein weiteres Badezimmer, dass wir entdeckten, als wir auf der Suche nach der Küche waren. Die war ebenfalls im Untergeschoss. Es war immer noch ziemlich früh, so dass wir nach kurzer Überlegung beschlossen, nach Borgarbyggð zu fahren, dem nächst größeren Ort in der Gegend. Er lag etwa 30 km südwärts, direkt an der Küste, lang gestreckt auf einer schmalen Halbinsel, die in den Nordatlantischen Ozean rein reichte. Wir fuhren also die Schotterstraße zurück zur R1, die dann bis auf die Halbinsel führte. Dort bogen wir ab auf die Borgarbraut Straße, die vorbei an einem Einkaufszentrum bis an das Ende der Halbinsel führte. Doch dort war eigentlich eher nichts. Wir drehten gleich wieder um und stoppten dann bei dem Einkaufszentrum. Wir wollten in dem Restaurant der N1 Tankstelle einen Hot Dog essen, was wir dann auch taten. Anschließend gingen wir noch rüber zum Geirabakari Kaffihus (Homepage). Hier gönnten wir uns Kaffee und Kuchen. Es war ziemlich voll hier und wir mussten eine Weile anstehen. Torsten eroberte schon mal einen Tisch am Fenster für uns, während wir uns anstellten. Wir hatten während der Wartezeit genug Gelegenheit, uns alle Torten und Kuchen genau anzuschauen und zu überlegen, was wir bestellen wollten. Jeder suchte sich einen leckeres Stück Kuchen, bzw. Torte aus und Kaffee bzw. Tee. Wir ließen uns viel Zeit bei Essen und Trinken und vor allem beim Beobachten der anderen, zum Teil sehr wundersamen Gäste. Gegen 17 Uhr machten wir uns dann auf, kauften im Netto noch ein paar Mitbringsel und fuhren dann zurück zu unserer Unterkunft. Dort angekommen räumten wir unser Auto komplett leer. Auf unserem Zimmer fingen wir dann an, unsere Reisetaschen fertig zu packen. Wir würden ja am nächsten Tag zurück nach Hause fliegen. Die gesammelten Essensreste, die wir noch hatten, aßen wir dann später im Untergeschoss in der Gemeinschaftsküche. Mittlerweile hatten wir auch unsere Gastgeberin getroffen, bei der ich mit der Kreditkarte für unser Zimmer die Rechnung bezahlt habe. Sie machte einen sehr netten Eindruck bei unserem kurzen Gespräch miteinander. Wir gingen dann später auf unser Zimmer, kramten noch ein wenig in unseren Sachen und gingen dann bald auch in die Betten.
Gefahrene Kilometer: 225 km

11. Tag - 26. Juni 2016 -

Wir wachten erst gegen 8.30 Uhr auf und ließen uns sehr viel Zeit beim Fertigmachen. Wir wollten so spät wie möglich unsere Unterkunft verlassen. Schließlich mussten wir den ganzen Tag noch auf den Beinen verbringen, bevor wir gegen 1 Uhr nachts zurück fliegen würden. Gegen 9.45 Uhr gingen wir dann in die Küche, um zu Frühstücken. Hier war schon ein Minibuffet aufgebaut, mit allem was man so zu einem Frühstück brauchte. Wir ließen uns an einem Tisch nieder, es gab insgesamt 3, die alle frei waren. Doch schon kurze Zeit später kam ein junges Pärchen und ein alter Mann, der offensichtlich zum Bauernhof gehörte. So waren jetzt alle Tische besetzt, aber irgendwie waren wir die einzigen, die sich unterhielten. Ansonsten herrschte Totenstille in der Küche. Wir aßen uns satt, räumten unser dreckiges Geschirr weg und gingen dann wieder auf unser Zimmer. Wir mussten erst um 12 Uhr das Zimmer verlassen, so dass wir die Zeit ausnutzten und erst gegen 11.45 Uhr anfingen, unser Gepäck ins Auto zu packen. Wir verabschiedeten uns dann noch kurz und fuhren dann los Richtung Reykjavík. Uns trennten nur noch knapp 100 km von der Hauptstadt. Die R1 brachte uns bis in an die Stadt ran. Wir mussten durch einen längeren Tunnel fahren, um den Foraging - Hvalfjörður Fjord zu unterqueren. Diesmal mussten wir sogar Maut bezahlen - etwa 7 EUR. Der Tunnel war insgesamt 5.770 Meter lang und bis zu 165 Meter unter dem Meeresspiegel.
In Reykjavík angekommen, fuhren wir auf der R49 in das Zentrum und parkten unser Auto in einem Parkhaus in der Bergstaðastræti, ziemlich direkt am Anfang der Haupteinkaufsstraße, der Bankastræti. Diese gingen wir dann in den nächsten Stunden auf und ab zwischen den verschiedensten Klamottenläden wie Iceawear hin und her. Wir waren auf der Suche nach netten Jacken, Pullovern oder T-Shirts. Wir fanden auch tatsächlich einiges, auch letzte Mitbringsel bzw. Geburtstagsgeschenke waren dabei. Aber wir mussten noch ein wenig darüber nachdenken und beschlossen, erst mal zu einem Flohmarkt zu gehen, der sich in einer großen Halle am Hafen befinden sollte. Dort schlenderten wir durch die Gängen und schauten uns vor allem sehr interessiert die isländischen Essenspezialitäten genauer an. Wir probierten auch einziges und kauften sogar einige Kekse. Danach wanderten wir die Einkaufsstraße zurück bis in das Café Kaffitár (Homepage). Dort ließen wir uns bei Kaffee und Kuchen nieder. Im Ticker verfolgten wir dann auch das Deutschlandspiel und kamen dabei auch mit einigen Deutschen am Nachbartisch ins Gespräch. Torsten verschwand dann irgendwann, um sich mit einem Bekannten zu treffen. Und wir gingen dann gegen 17:45 Uhr noch mal los, um jetzt doch die schon ausgesuchten Klamotten zu kaufen. Auch in einem Souvenir-Shop schauten wir noch vorbei und kauften ein paar Andenken. Wir hatten zum Abendessen in den Restaurant Reykjavík (Homepage) einen Tisch für 18:15 Uhr reserviert. Hier sollte es ein tollen Seafood Buffet geben zu einem recht stolzen Preis: 53 EUR pro Person. Aber
Vorspeisen des Seafood Buffets
Vorspeisen des Seafood Buffets
den Luxus wollten wir uns an unserem letzten Abend leisten. Julia und ich waren rechtzeitig am Restaurant und ließen uns schon zu unserem Tisch bringen. Es handelte sich um ein sehr feines Restaurant, wie gut dass wir hier mit unseren Wanderstiefeln ankamen. Aber wir wurden trotz unserer etwas legeren Aufmachung rein gelassen. Wir mussten noch eine Weile auf Torsten warten, bevor wir dann endlich anfangen konnten, das Buffet zu erkunden. Es sah wirklich toll aus. Es gab viele verschiedene geräucherte oder marinierte Lachs- und anderen Fischsorten. Zur Hauptspeise gab es ebenfalls unterschiedliche Fische gebraten, gebacken und sonst wie zubereitet. Und es gab sogar etwas Fleisch. Nachtisch war auch ausreichend vorhanden, so dass wir uns ordentlich satt essen konnten. Wir genossen den Abend in vollen Zügen. Gegen 21 Uhr bezahlten wir dann, bzw. Torsten und Julia bezahlten, sie luden mich ein als Danke Schön für die Organisation der Reise. Da schmeckte es mir im Nachhinein noch dreimal so gut. Wir gingen dann zurück zum Auto und verließen die Stadt Richtung Flughafen. Kurz bevor wir dort ankamen, tankten wir das Auto noch voll. Dann fuhren wir bis zur Autovermietung, nachdem wir Torsten mit unserem gesamten Gepäck direkt vor dem Flughafen abgesetzt hatten. Die Rückgabe des Autos war völlig unkompliziert und schnell. Im Flughafen selber stellten wir uns beim Check-In an, die Schlange war ganz schön lang. Torsten und Julia gingen noch im Wechsel zum Tax Refund Schalter, um sich die Umsatzsteuer für ihre teuren Einkäufe zurückzuholen. Nachdem wir unser Gepäck los waren, setzten wir uns noch in ein Café. Wir wollten noch unsere gesammelten Fotos von diversen Geräten gebündelt auf meinen Laptop ziehen, damit ich später zu Hause eine DVD mit den bestens Fotos aller zusammen stellen konnte. Nachdem das auch erledigt war, gingen wir durch die Sicherheitskontrolle und dann zu unserem Gate. Mit etwa 20 Minuten Verspätung verließen wir dann wieder in getrennten Fliegern Island. Gegen 7:15 Uhr am nächsten Morgen lag ich dann völlig müde aber voller toller Eindrücke in meinem eigenen Bett.
Gefahrene Kilometer: 154 km + 2.182 Flugkilometer


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