Ende 2105 planten wir im Juni 2016 mal wieder gemeinsam einen Roadtrip
zu
unternehmen. Relativ schnell fiel unsere Wahl auf Island. Von Hamburg
aus gab es günstige Flüge mit Air Berlin direkt nach Island. Nachdem
fest stand, wer alles mitkommen wollte, buchten wir entsprechend die
Flüge. Wir waren zu dritt, Torsten und ich aus Hamburg und Julia aus
Berlin. Mehr oder weniger aus Zufall buchten wir genau um den 21. Juni
herum, rechtzeitig zur Mittsommernacht. Wir hatten eine detaillierte
Routenplanung bereits vorab gemacht und auch unsere sämtlichen Hotels
bereits gebucht, was gar nicht so einfach war, da bereits ziemlich viel
ausgebucht war. Schlussendlich hatten wir aber eine Route ausgearbeitet
und für alle Nächte eine Unterkunft. Es konnte losgehen...
1. Tag - 16. Juni 2016 - Anreise
Nun ging es also am 16. Juni endlich los. Unser Flug sollte erst abends
gegen 22:30 Uhr losgehen, geplante Ankunft auf Island war 1:05 Uhr. Wir
flogen mit 20 Minuten Verspätung los, kamen allerdings trotzdem
pünktlich an. Doch dann mussten wir ziemlich lange auf unser Gepäck
warten. Wie verabredet trafen wir allerdings recht schnell auf Julia,
die zur gleichen Zeit aus Berlin ankam. Ihr Gepäck war schnell da,
somit fehlte nur noch unseres.
Nach einer ganzen Weile kam es dann endlich. Während wir warteten,
beobachteten wir Massen von Menschen mit Bergen von Alkohol in
Einkaufswagen, die aus dem Duty Free Supermarkt in der Ankunftshalle
kamen. Wir wunderten uns ein bisschen darüber und überlegten, ob wir
auch etwas kaufen sollten. Was wir dann aber nicht taten. Im Laufe der
späteren Reise kam öfter der Gedanke auf, wir hätten es tun sollen, als
wir die Preise für Bier und Wein in den Läden sahen. Wir verließen den
Flughafen und gingen einmal quer über den Kurzzeitparkplatz in Richtung
der Autovermietungen. Trotz der Tatsache, das es bereits 1:30 Uhr
Nachts war, war es noch taghell draußen. Und wir waren total wach. Bei
Blue Car Rental sollten wir unseren Mietwagen abholen, den wir über Cars
Iceland gebucht hatten.Wir
hatten uns für einen Toyota RAV4 entschieden, alle notwendigen
Versicherungen und sogar ein Navi waren bereits im Preis enthalten. Wir
mussten für 10 Tage
etwa 1.200 EUR zahlen. Zu unserer Begeisterung bekamen wir einen
brandneuen Wagen mit nur 68 km auf dem Tacho. Wir packten unsere
Taschen in den Kofferraum und fuhren dann los in Richtung unserer
ersten Unterkunft. Die R41 führt direkt vom Flughafen nach Reykjavik.
Unsere Unterkunft in Keflavik lag etwa nur 10 Minuten entfernt entlang
der R41. Es war mittlerweile 1:30 Uhr und da wir etwas Hunger
verspürten, stoppten wir an einem Subway, an dem wir vorbei kamen. Wir
setzten uns dorthin und aßen unsere Sandwichs, bevor wir dann weiter
fuhren. In unserer Unterkunft - dem
Ocean View Guesthouse - wartete bereits unser Host auf uns. Sie
zeigte uns unsere Zimmer, wir hatten 2 Doppelzimmer gebucht - eines im
Erdgeschoss, das andere im 1. Stock. Wir verteilten uns auf die Zimmer,
machten uns ziemlich schnell fertig und fielen müde gegen 2:15 Uhr in
die Betten. Draußen war es immer noch taghell, doch unsere Zimmer
hatten Rollos und Gardinen, so dass uns die Helligkeit nicht weiter
störte. Gefahrene Kilometer: 2.182 Flugkilometer + 10
km
2. Tag - 17. Juni 2017 - Goldener Kreis
Früh wachten wir schon wieder auf. Nachdem wir geduscht und angezogen
waren, packten wir noch unsere Taschen ein wenig um. Nachdem Torsten
auch erste Lebenszeichen von sich gegeben hatte, gingen wir in die
Küche, um zu Frühstücken. Es gab eine große Küche und einen gut
gefüllten Kühlschrank. Wir waren aufgefordert, unser Frühstück selbst
zu machen und konnten uns von allem bedienen. Wir kochten Kaffee,
machten Toast und setzen uns dann an den Esstisch zu unserem ersten
isländischen Frühstück. 2 kleine Kinder tobten durch Küche und
Wohnzimmer, saßen zeitweise vor dem Fernseher und beglückten uns mit
Kinderlärm. Irgendwann ließen sich noch andere Gäste blicken. Gegen
11:00 hatten wir dann alle unsre Sachen in dem Auto verpackt und waren
bereit, unsere Rundtour zu beginnen. Die R41 führte uns erst mal an
Reykjavik vorbei, bevor wir in Mosfellsbaer an einem
Supermarkt anhielten, um uns mit Essen für Frühstück und Abendessen
eindeckten. Auch Wasser stand auf der Einkaufsliste. Um 12:45 Uhr ging
es weiter auf der R36. Schon bald hielten wir an einem Aussichtspunkt
für einen ersten Fotostopp.
Ein wunderschöner Blick auf den See Þingvallavatn. Dieser
83,7 km2 große See liegt im
Nationalpark Þingvellir und im sogenannten
Þingvellir-Graben. Das Alter des Sees wird auf 12.000 Jahre geschätzt
und entstand somit am Ende der letzten
Eiszeit. Der See war zunächst ein Gletschersee. Nachdem der Gletscher
sich zurückzog und nach mehreren Vulkanausbrüchen um den See herum
bezieht der See heute sein Wasser aus
zahlreichen ober- und unterirdischen Quellen in den benachbarten
Lavafeldern. Außerdem liegt er inmitten der Grabenbruchzone des
mittelatlantischen Rückens, die sich diagonal von Südwesten nach
Nordosten über Island hinzieht. Deshalb findet man in dieser Gegend
auch sehr viele kleinere und größere Spalten. Eine der bekannteren ist
die sogenannte Silfra Spalte, in der man auch Schnorchel
oder Tauschen kann. Dies allerdings nur im Rahmen einer nicht ganz
preiswerten geführten Tour, worauf wir dann verzichteten. Wir fuhren
die R36 weiter, bis rechts die R361 abging. Dieser folgten wir bis sie
sich teilte,
wir fuhren rechts weiter.Inzwischen waren wir auf einer Schotterstraße.
Nach kurzer Zeit kam erst links und dann auch rechts ein Parkplatz. Von
hier startete ein leichter Wanderweg entlang vulkanischer Klippen zu
dem Öxarárfoss Wasserfall. Dies ist ein etwa 20 Meter
hoher Wasserfall, der vermutlich im 10. Jahrhundert künstlich angelegt
wurde, damit das Wasser des Öxará in die Ebene fließen konnte. Nach
einem kurzen Stück führten einige Stufen weiter hoch und hinter die
vulkanischen Klippen, die die Sicht auf den Wasserfall vom Parkplatz
aus versperrten. Dann bog man links ab und ging parallel zu einer
weiteren vulkanischen Klippe, die sich ein paar Meter weiter das Wasser
hinunter stürzte. Ich baute auf dem kleinen Platz davor, der aus
Holzbrettern angelegt war, mein
Stativ auf und fotografierte den Wasserfall. Leider ließ sich die Sonne
nicht blicken und viele Wolken verdunkelten den Himmel. Trotzdem war
ich ganz zufrieden mit den Fotos. Außer uns waren noch etwa 10 andere
Touristen dort. Wir verweilten noch eine Weile am Fuß des Wasserfalls,
bevor wir zurück zum Auto gingen. Julia und Torsten entschlossen sich,
zu Fuß zur Þingvellir Kirche zu gehen. Ein Wanderweg
führte vom Wasserfall dorthin, insgesamt etwa 1,9 km. Ich hingegen fuhr
mit unserem Auto dorthin. Auf dem Weg hielt ich jedoch mehrfach an, um
zu fotografieren. Der Weg führte direkt am See vorbei, trotz des stark
bewölkten Himmels bot sich mir ein toller Blick. Enten mit ihren Küken
schwammen auf
dem See herum und eine Entenfamilie kreuzte dann auch noch die Straße.
Ich fuhr weiter und stellte das Auto auf dem Parkplatz nahe der Kirche
ab. Ein kleiner Weg führte vom Parkplatz entlang eines Ausläufers des
Sees. Neben der Kirche standen auch noch einige Wohnhäuser. Alles
zusammen war das der Ort Þingvallekirkhja. Ich traf die
anderen beiden und wir schauten uns einige Zeit um. Dann gingen wir
zurück zum Auto. Auf dem Weg zurück zur R361 stoppten wir noch kurz am
Parkplatz
der Taucher, die in der Silfra-Spalte tauchen wollten. Torsten ging
kurz den Weg entlang der zu dem Einstiegspunkt der Spalte führte. Doch
man sah dort wohl nicht besonders viel, denn er kam schnell wieder
zurück. Wir folgten dann der R361, bis sie wieder auf die R36 stieß.
Wir bogen Richtung Süden ab, verließen sie aber recht schnell wieder,
um der R365 zu folgen, einer weiteren Schotterstraße. Diese stieß nach
etwa 14 km auf die R37, die wir dann nach Norden folgten. Nach weiteren
24 km endete sie an de R35, der wir für weitere 5 km nach Norden
folgten. Hier erreichten wir das Geysir Center. Wir parkten unser Auto
und überquerten die Straße. Hier lag das Thermal- und Geysirgebiet.
Hier gibt es vor allem 2 Geysire, einmal den Strokkur,
der relativ zuverlässig alle 10 Minuten ausbricht, manchmal bis zu
dreimal kurz hintereinander. Die kochende Wassersäule kann dabei eine
Höhe von 25 bis 30 Meter erreichen. Etwas weiter weg liegt der
Große Geysir, der älteste bekannte noch gelegentlich
aktive Geysir. Er bricht allerdings nur noch selten aus. Wir gingen
entlang einer bunten Wiese, aus der überall heißer Dampf stieg in
Richtung Strokkur. Hier standen ziemlich viele Besucher drumherum, was
der volle Parkplatz auch schon vermuten ließ. Wir sahen von etwas
weiter entfernt schon einen Ausbruch, hatten also etwa 10 Minuten Zeit
uns bis zum nächsten Ausbruch zu positionieren. Der Geysir war in
keiner Weise abgesperrt oder sonst wie eingezäunt. Man konnte frei um
ihn herum gehen. Ich ging etwas um den Geysir herum zu einem Platz, wo
etwas weniger Leute standen. Auf dem Weg dorthin bekam ich dann
vorgeführt, warum dort weniger Besucher waren. Während ich auf dem Weg
zur anderen
Seite war, brach der Geysir aus und das zur Erde zurückfallende Wasser
der Fontaine – zwar nicht mehr kochend heiß, aber immer noch ziemlich
heiß – prasselte in großen Tropfen auf mich herab. Meine Kamera hat zum
Glück nichts abbekommen. Ich wählte daraufhin einen Platz außerhalb der
Reichweite des Geysirs und wartete geduldig auf den nächsten Ausbruch.
Der Geysir blubberte munter vor sich hin, das ziemlich blaue Wasser hob
und senkte sich in einer großen Blase. Urplötzlich zog sich das Wasser
ein wenig zurück, was den nächsten Ausbruch ankündigte. Und
tatsächlich, nur Sekunden später schoss die Wassersäule nach oben.
Etwas entfernt standen einige Sitzbänke und nachdem will alle genügend
Fotos gemacht hatten, setzten wir uns dorthin, um noch in Ruhe bei
weiteren Ausbrüchen zuzuschauen. Torsten ging der weilen den Weg
weiter, der dann nach oben ins Gelände führte zu einigen heißen Quellen
und dem Großen Geysir. Als er zurück war, gingen wir gemeinsam zum
Visitor Center, wo wir uns noch ein wenig im Souvenirladen umschauten,
bevor wir zum Auto gingen.
Wir fuhren die R35 noch für weitere 10 km Richtung Norden zu unserem 2.
Wasserfall – dem Gullfoss. Auf einem Parkplatz
stellten wir unser Auto ab und folgten dann dem kleinen Wanderweg in
Richtung Wasserfall. Wir mussten einige Stufen runter gehen, um an den
Canyon heran zu kommen, durch den das Wasser nach dem Wasserfall durch
rauschte. Am Fuß der Treppe sahen wir dann einen weiteren Parkplatz.
Dieser war zu erreichen von einer Straße aus, die ein ganzes Stück
vorher von der R35 abging. Wir hatten sie total übersehen – nächstes
Mal ! Entlang der Schlucht gingen wir dann zum eigentlichen Wasserfall.
Ein teilweise ziemlich steiler Weg führte entlang der Schlucht bis zum
Wasserfall. Der Weg war schmal und glich mehr einem Trampelpfad. Auf
dem Hinweg war führte er vorwiegend runter – wir freuten uns schon auf
den Rückweg. Der Gullfoss besteht aus 2 Fallstufen. Das Wasser fällt 11
Meter bei der ersten und etwa 21 Meter bei der zweiten Fallstufe und
endet dann in einer engen Schlucht. Das Besondere an diesem Wasserfall
ist, das die beiden Kaskaden rechtwinklig zueinander stehen. Die
Schlucht wiederum ist etwa 70 Meter tief und streckt sich über 2,5 km
bis sich das Flusstal ausbreitet. Um näher an die 1. Fallkante zu
kommen, die eigentlich eher einigen Stromschnellen glich, kletterten
wir einige große Steinbrocken hinauf. Die Gewalt, mit der das Wasser
die beiden Fallkanten hinunter schoss war schon gewaltig. Und es war
extrem laut. Nachdem wir uns ausführlich umgeschaut und genügend Fotos
gemacht hatten, traten wir den Rückweg an.Langsam gingen wir den
steilen Weg zurück bis zu der Treppe. Von hier aus machten wir noch ein
paar Fotos vom gesamten Wasserfall, bevor wir die Treppen wieder hinauf
stiegen. Oben besuchten wir noch kurz den Souvenirshop, bevor wir
zurück zum Auto gingen und los fuhren. Unser letztes Ziel was unsere
heutige Unterkunft. Ich hatte eine Hütte mit zwei Schlafzimmern für uns
gemietet Uthlid
Schlafzimmer<
Cottages. Um dorthin zu kommen, mussten wir einen Teil des Weges wieder
zurückfahren. Wir folgten erst der R35, dann noch ein Stück der R37,
bis wir rechts abbiegen mussten. Erst erwischten wir die falsche Straße
und landeten vor dem verschlossen Tor. Also wieder zurück zur R37 und
ein Stück weiter erneut rechts rein. Hier waren wir dann richtig. Im
Haupthaus / Restaurant checkten wir ein. Ein Angestellter führte uns zu
unserer Hütte Nr. 4. Sie sah aus wie eine kleine Blockhütte. Wir hatten
in der Tat 2 Schlafzimmer mit jeweils 2 sehr kleinen Doppelbetten. Das
würde gemütlich werden. Im großen Raum stand dann noch ein Sofa, ein
Tisch mit 4 Stühlen und in der Ecke eine kleine Küchenzeile – also
eigentlich alles was man so braucht. Wir packten unser Auto aus und da
es schon recht spät war, machten wir uns gleich daran, unsere Spaghetti
Bolognese zu kochen, einen Salat zumachen und dann auch zu essen. Die
ersten Fotos unserer Reise schauten wir uns noch auf dem Laptop an,
bevor wir dann gegen 23:00 Uhr in die Betten gingen. Ich bin dann gegen
1:30 Uhr noch mal wach geworden und konnte der Versuchung nicht
widerstehen, einmal rauszugehen. Es war taghell – ein faszinierendes
Gefühl. Gefahrene Kilometer: 180 km
3. Tag - 18. Juni 2016 -
Um 8:00 Uhr waren wir bereits wach und standen auf. Draußen schien doch
tatsächliche die Sonne und blauer Himmel war zu sehen – wie unerwartet!
Allerdings war es ziemlich windig. Und nur – oder vielleicht schon – 16
Grad. Nach einem ausgiebigen Frühstück packten wir unsere Sachen und
luden sie ins Auto. Wir fegten noch einmal durch die Hütte, bevor wir
dann im Haupthaus den Schlüssel abgaben und zurück zur R37 fuhren. Ein
kurzes Stück führte uns wieder zur R35, die wir dann südwärts entlang
fuhren. Leider bemerkten wir recht schnell, dass wir von der Sonne weg
in den bewölkten Teil von Island fuhren. Nach 41 km erreichten wir den
Vulkankratersee Kerið (http://kerid.is/category/deutsch/).
Den
wollten wir genauer ansehen und so bogen wir links ab auf den
ausgeschilderten Parkplatz. Ein Wanderweg führte einmal um den
Kraterrand herum und dann auch runter zum See. Der Krater selber ist 55
Meter tief. Der Kratersee hat eine Größe von 270 x 170 Meter und damit
eine Fläche von ungefähr 0,05 km2.
Die Wassertiefe schwankt zwischen 7 und 14 Metern. Um den Weg entlang
des Kraterrandes zu gehen, muss man Eintritt zahlen. 400 ISK – etwa 3
EUR – pro Person fanden wir aber okay und zum Glück hatten wir ja etwas
Bargeld – mein Geburtstagsgeschenk von meinen Schwestern – so dass wir
den Eintritt ohne Probleme zahlen konnten. Dann machten wir uns an den
Aufstieg. Der Weg war aber einfach zu gehen und nicht zu steil. Ein
gemütlicher Spaziergang führte uns um den Krater herum und wir machten
Fotos von allen Seiten aus, vom See und natürlich auch von der
Umgebung, auf die wir von hier oben einen tollen Blick hatten. Torsten
ging dann auch noch den Weg zum See runter, während wir schon zurück
zum Auto gingen. Als er auch wieder da war, stiegen wir ins Auto und
fuhren weiter.
Die R35 endete nach weiteren 13 km an der R1, die wir ostwärts bis nach
in Selfoss fuhren. Hier machten wir Stopp an einem
Supermarkt und auch einem Weinladen, um unsere Vorräte aufzufüllen.
Mittlerweile war es
wieder sehr bedeckt und nur noch 14 Grad. Und immer noch sehr windig.
Nachdem die Einkäufe gut verstaut waren, ging es weiter. Immer die R1
entlang. Nachdem links die R30 abging, guckten wir
gebannt auf den Tacho, denn nur knapp 3 km weiter wollten wir rechts in
eine kleine Schotterstraße abbiegen, die uns zu unserem nächsten
Wasserfall, den Urriðafoss führen sollte. Nach nur 1,2
km Schotterweg geht links ein weiterer Weg ab, hier steht auch ein
Hinweisschild. Am Ende liegt der Parkplatz, von dem aus ein kurzer Weg
zum Wasserfall führt. Der Urriðafoss ist Islands wasserreichster
Wasserfall. Das Wasser des Flusses Þjórsá stürzt mit 360m3/s
auf
etwa 40 Meter Breite insgesamt 6 Meter in die Tiefe. Zunächst
stürzen große Teile des Stromes in eine Spalte vor einem Felsen in der
Mitte des Flusses, der Hauptstrom allerdings bricht an einer anderen
Stelle durch. Trotz seiner Größe ist er recht unbekannt und das war
wohl auch der Grund dafür, dass wir total alleine hier waren. Nur eine
Gruppe mit Islandpferden stand am Parkplatz herum und machte Pause.
Obwohl der Wasserfall nicht besonders tief war, beeindruckte uns vor
allen die Breite. Nachdem wir uns ausreichend umgeschaut und Fotos
gemacht hatten, gingen wir zurück zum Auto und fuhren zur R1 zurück.
Wir fuhren eine ganze Zeit durch eine flache, recht karg aussehende
Landschaft. Langsam bewegten wir uns auf ein
Bergmassiv zu. Als wir immer näher ran kamen, sahen wir schon unser
nächstes Ziel. Eine Wand voll mit Wasserfällen,unter anderem der Seljalandsvoss.
Kurz vor dem Bergmassiv ging die R249 links ab und führte direkt zum
großen Parkplatz vor dem ersten Wasserfall. Hier standen ziemlich viele
Autos und auch Reisebusse herum. Dementsprechend rannten auch viele
andere Besucher umher. Da dieser Wasserfall noch in Reichweite einer
Tagestour von Reykjavik aus befand, war das verständlich. An dieser
Bergwand sahen wir insgesamt 4 Wasserfälle auf nur 500 Meter. Ein
Wanderweg führte entlang der Bergwand, so dass man wunderbar sich alle
4 näher anschauen konnte. Doch gleich der erste, der Seljalandsvoss war
der
spektakulärste. Ein zugegebener Weise sehr rutschiger und nicht einfach
zu gehender Weg mit vielen Stufen und Kletterhürden aus Steinbrocken
führte einmal um den Wasserfall herum. Das Wasser des Flusses
Seljalandsá stürzt hier 66 m tief über die ehemalige Küstenlinie in die
Überschwemmungsebene des Markarfljót, in den er kurz darauf mündet. Der
Wasserfall liegt wie sehr viele seiner Art, darunter auch der ebenfalls
berühmte Skógafoss, unterhalb des großen Gletscherschildes
Eyjafjallajökull. Wenn man genau hinter dem Wasserfall steht, hat man
einen sagenhaften Blick. Uns fehlten ehrlich gesagt nur der blaue
Himmel und die Sonne. Am schönsten soll es hier in den Abendstunden
sein. Allerdings wohl nur bei schönem Wetter. Nachdem wir hinter dem
Wasserfall wieder hervor geklettert waren, gingen wir den Weg entlang
der Bergwand, um
uns die anderen Wasserfälle anzuschauen. Ich hatte im Internet vorab
über einen „versteckten Wasserfall“ gelesen, den wollten wir entdecken.
Und in der Tat fanden wir am Ende des Weges den Gljúfrafoss.
Hier mussten wir durch eine Felsspalte hindurch, indem wir von Stein zu
Stein balancierten, die im Bach lagen, in dem das Wasser des
Gljúfrafoss aus der Spalte floss. Erst als man durch die Felsspalte
war, öffnete sich eine kleine Höhle, die nach oben offen war. Hier
ergoss sich vor uns das Wasser und fiel etwa 40 Meter in die Tiefe und
sammelte sich in einem Pool. Das Wasser floss dann in dem bereits
erwähnten Bach aus der Höhle durch die Felsspalte ab. Auch hier
drängelten sich einige Besucher und man musste sehr vorsichtig sein
beim Balancieren über die Steine. In der Höhle schaute man dann direkt
auf den Wasservorhang, und musste seinen Kopf in den Nacken legen, um
bis nach oben zur Fallkante zu schauen. Zurück aus der Felsspalte sahen
wir dann etwas weiter auf der rechten Seite des Einganges auch einen
sehr steilen Trampelpfad, der nach oben führte. Hier konnte man
offensichtlich nach oben klettern, um an die Fallkante zu kommen. Das
ließen wir aber lieber bleiben, der Weg sah uns nicht sehr trittsicher
aus. Wir gingen stattdessen wieder den Weg zurück zum Parkplatz. Unser
nächster Stopp war der letzte Wasserfall für heute - der Skógafoss.
Nach weiteren 27 km auf der R1, bogen wir links in die Straße Skógar.
Hier stand natürlich auch schon ein
Hinweisschild zum Wasserfall. Dann links abgebogen und weiter rechts
haltend endete die Straßeauf einem sehr großen Schotterparkplatz. Hier
fuhren wir weiter bis zum hinteren Ende, so dicht wie möglich an den
Wasserfall heran. Wir parkten unser Auto und da es inzwischen ziemlich
stark regnete, verschafften wir uns erst mal
vom Autoinneren einen Überblick. Das Flussbett sah ziemlich breit aus
und zum großen Teil ohne Wasser. Hier schien man bis zum Wasserfall
gehen zu könne, ohne sich nasse Füße zu holen. An der rechten Seite
führte ein Weg über endlose Stufen nach oben an den Zulauf und die
Fallkante heran. Mit Regenjacken bewaffnet verließen wie das Auto.
Torsten und Julia wollten den Aufstieg wagen, mir war das Wetter zu
schlecht und ehrlich gesagt hatte ich Bedenken die nassen und dadurch
glatten Holzstufen vor allem später wieder runter zugehen. Somit
entschied
ich mich, das Flussbett entlang zu gehen und mich so nach wie möglich
dem Wasserfall von unten zu nähern. Während die anderen beiden die
Stufen hoch kletterten, merkte ich recht bald, dass ich nicht besonders
nahe heran gehen konnte an den Wasserfall. Das Wasser des Flusses Skóga
fällt hier auf einer Breite von 25 Meter insgesamt 60 Meter in die
Tiefe. Dabei spritzt das Wasser kräftig in alle Richtungen und macht so
jeden, der sich näher heran traut, klitschnass. Ich ging also weit
heran, wie ich es mir mit meiner Kamera traute und schoss von dort aus
meine Fotos und bewunderte die Kraft und Gewalt des fallenden Wassers.
Bei schönem Wetter und blauen Himmel muss es hier traumhaft sein.
Nachdem die beiden von ihrem Aufstieg zurück waren gingen wir alle
völlig nass zurück zu Auto und fuhren in Richtung unseres letzten
Stopps für heute - der schwarze Strand der Halbinsel Dyrhólaey
in der Nähe von Vík í Mýrdal. Nach knapp 47 km auf der R1
ging rechts die R218 ab. Diese Straße teilt sich etwas später,
geradeaus endet sie bald darauf an einem Parkplatz, von wo aus man
einen tollen Blick über den schwarzen Strand hat. Und links herum endet
sie am Leuchtturm Dyrhólaeyjarviti oder zumindest ein
Stück davor. Ein Weg führt dann zum Klippenrand. Von hier hat man
ebenfalls einen tollen Blick über die Küste und einem Felsentor. Wir
fuhren aber zum Parkplatz, da wir unbedingt den schwarzen Strand sehen
wollten.
Leider war das Wetter inzwischen so schlecht, dass wir nur kurz aus dem
Auto ausstiegen, eingepackt in Regenjacken, um einen kurzen Blick zu
riskieren. Sturmböen versuchten wirklich ihr Bestes, uns über die
Klippe zu wehen und wir hatten wirklich Schwierigkeiten, uns gegen den
Wind zu stemmen. Regen peitschte uns ins Gesicht, wir konnten kaum die
Augen aufmachen, um den trotz allem tollen Ausblick zu genießen.
Irgendwie waren wir innerhalb von Minuten trotz unserer Regenjacken
pitschnass. Da nun auch alles egal war, gingen wir sogar todesmutig den
kleinen Weg hinauf zu einer Anhöhe, die etwas hinter dem Strand lag.
Leider war es ziemlich schwierig, bei diesem Regen zu fotografieren.
Die meisten Fotos sind nichts geworden aufgrund von Regentropfen auf
dem Objektiv. Völlig durchnässt stiegen wir dann wieder ins Auto. Wir
fuhren die R218 zurück zur R1 und dann nach Vík í Mýrdal. Hier machten
wir einen Abstecher zur höher gelegenen Kirche. Von hier aus sollte
sich ein toller Blick über den Ort und die Bucht bieten. Und wir
konnten sogar die Reynisdrangar, die schwarzen Felsnadeln
vor Vík sehen. Und in der Tat, wären das schlechte Wetter und die tief
hängenden Wolken nicht gewesen, so hätten wir wahrscheinlich einen
großartigen Ausblick gehabt. So war er aber immer noch toll. Wir
hüpften für einige wenige Fotos kurz aus dem Auto, bevor wir uns dann
endgültig aufmachten zu unserem heutigen Tagesziel.
Wir hatten ein Zimmer im Country
Hotel
Hofdabrekka gebucht. Kurz hinter Vík lag das Hotel links
neben der R1. Mehrere flache Häuser lagen großzügig verteilt vor uns.
Ein Schild wies uns zur Rezeption, im gleichen Haus wie auch die Bar
und das Restaurant. Wir parkten und checkten dann an der Rezeption ein.
Uns wurde gleich erzählt, dass sie uns kostenlos upgegradet haben auf
ein Superior-Zimmer – wir waren gespannt. Außerdem eröffnete uns die
Dame, dass im oberen Stock alle EM Spiele gezeigt werden, zurzeit würde
Belgien vs. Island laufen. Wir fuhren aber erst mal mit unserem Auto
zum hintersten Haus, in dem unser Zimmer war. Wir luden das Auto aus
und bezogen unser Dreier-Zimmer. Es gab überhaupt nichts am Zimmer
auszusetzen. Es war groß genug für Drei, das Bad war auch recht groß
und alles sehr sauber und neu. Das erklärt wahrscheinlich auch, warum
unser Haus noch gar nicht auf den Bildern auf der Hotel-Homepage zu
sehen war. Es war recht neu. Torsten und Julia entschieden sich, sofort
die Jacuzzis mit 38 Grad Celsius warmen Naturquellwasser zu testen.
Diese lagen draußen zwischen den Häusern. Inzwischen hatten die
Sturmböen etwas nachgelassen, so dass nur noch der Regen störte.
Nachdem die beiden relaxed wieder zurück kamen, machten wir uns fertig
fürs Abendessen. Wir hatten beschlossen, das Restaurant des Hotels
auszutesten. Überraschenderweise gab es am heutigen Abend ein Buffet –
sehr praktisch. Wir bestellten todesmutig 2 Gläser Wein und eine
Flasche Bier und gingen dann zum Buffet. Eine lange Schlange stand
bereits an den Vorspeisen an, so dass wir einfach gleich zu den
Hauptgerichten übergingen. Alles in allem war das Buffet sehr lecker.
Die Vorspeisen waren sehr Lachslastig, was uns überhaupt nicht störte.
Als Hauptgericht gab es sowohl Fleisch als auch Fisch. Und sogar
Dessert und Kaffee dazu wurde angeboten. Wir ließen uns viel Zeit beim
Essen und gingen immer wieder zurück zum Buffet für Nachschläge. Satt
und müde verließen wir dann das Restaurant gegen 20:30 Uhr und
verschwanden in unserem Zimmer, welches laut Aussage unseres Kellners
das beste Zimmer des ganzen Hotels sein sollte. Zurück im Zimmer
schalteten wir den Fernseher ein und ließen uns noch eine ganze Weile
von amerikanischen Kitschfilmen der 50er und 60er Jahre berieseln,
bevor wir schlafen gingen.
Gefahrene Kilometer: 224 km
4.
Tag
- 19. Juni 2016 -
Gegen 8:00 Uhr standen wir, machten uns fertig, packten das Auto und
fuhren damit dann zum Haupthaus, in dem das Restaurant war. Hier wurde
auch das Frühstück serviert, das im Übernachtungspreis mit enthalten
war. Wieder gab es
Buffet. Wir ließen uns Zeit und genossen wiederum das reichhaltige
Angebot. Gegen 10:10 Uhr waren wir dann satt und zufrieden, wir
checkten aus und bezahlten unsere Rechnung und fuhren dann los. Erst
einmal mussten wir die R1 ein Stück zurück bis Vik fahren, da wir noch
tanken mussten. Die Ostküste von Island war etwas spärlich besiedelt
und wir waren uns nicht sicher, wie viele Tankstellen wir unterwegs
sehen würden. Deswegen wollten wir den Tank lieber noch mal voll
machen. Am Ortseingang Vik gab es gleich 2 Tankstellen nebeneinander,
wir nahmen die Zweite, dort standen weniger an. Danach fuhren wir dann
die R1 zurück in Richtung Osten, später dann in den Norden. Wir fuhren
auf einmal durch eine Landschaft geprägt von Lavagestein, das völlig
überwachsen war von Moos. Alles sah total weich aus. Als wir dann
irgendwann einen kleinen Parkplatz rechts an der Straße sahen, hielten
wir an. Hier standen sogar einige Erklärungstafeln über die besondere
Landschaft und ein kleiner Rundgang war durch das Gelände abgesteckt.
Den gingen wir natürlich entlang. Wir gingen wie auf sehr dickem
weichen Teppich. Man musste richtig vorsichtig sein, nicht zu tief in
das Moos einzusinken oder umzuknicken. Nachdem wir den Rundgang zu Ende
gegangen waren,. schauten wir uns noch die Schautafeln an, bevor wir
weiter fuhren.
Nach 60 km auf der R1 näherten wir uns unserem ersten Stopp. Hier ging
links die F206 ab, ein kleiner Schotterweg, der sich über weitere 3 km
durch die Landschaft schlängelte. Sie endete an einem Parkplatz. Von
hier aus ging ein Wanderweg
entlang des Fjaðrárgljúfur Canyons. Wir schnappten uns
unsere Fotoapparate und gingen vom Parkplatz aus aber erst mal ein
Stück weiter nach Links, wo wir eine Brücke sahen. Von dort aus schien
man einen Blick in die Canyon hinein zu haben. Und tatsächlich, wir
konnten von dort den Fluss entlang in den Canyon hinein schauen, der an
diesem Ende eben zu Ende war. Allerdings gab es nicht wirklich die
Möglichkeit, ohne nasse Füße in den Canyon zu wandern. Deshalb kehrten
wir um und gingen über den Parkplatz zurück zum Anfang des offiziellen
Wanderweges. Dieser schlängelte sich entlang des Canyons oberhalb der
Schlucht. Erst stieg der Weg an und führte in Schlangenlinien auch
immer mal näher an den Rand
der Schlucht heran und bot so tolle Ausblicke. An einigen Stellen ist
die Schlucht bis zu 100 Meter tief und insgesamt 2 km lang. Der
Wanderweg endet dann an einer kleinen plattformähnlichen Stelle fast am
Ende der Schlucht, die sogar ein wenig in die Schlucht hineinragt. Da
es hier keinerlei Absicherung wie Zäune oder Gitter gab, war höchste
Vorsicht geboten. Nur ein schmaler Zugang führte vom Wanderweg zu
dieser Plattform. Für Leute mit Höhenangst war es wirklich eine
Herausforderung hier entlang zu gehen. Aber die Aussicht war einfach
toll. Gegenüber dieser Stelle stürzte sich ein kleiner
Wasserfall in die Schlucht. Und man konnte den größten Teil der
Schlucht entlang zurück zum Beginn schauen. Nachdem wir genug gesehen
und vor allem fotografiert hatten, machten wir uns an den Rückweg.
Diesmal ging der Weg natürlich nur bergab – ganz angenehm zur
Abwechslung. Nun ging es weiter die R1 entlang. Die Landschaft um uns
herum änderte sich ein wenig. Überall lagen jetzt von Moos überzogene
Lavasteine herum. Rechts neben der Straße kam dann auch schon bald ein
kleiner Parkplatz mit Hinweistafeln, auf dem wir spontan anhielten.
Hier war ein kleiner Rundgang durch die mit Moos bewachsenen
Lavabrocken angelegt, den wir entlang gingen. Man ging wie auf einem
sehr dicken
weichen Teppich. Ein sehr komisches Gefühl. Teilweise gab das Moos
deutlich nach, so dick war es mittlerweile. Zurück am Auto fuhren wir
die R1 weiter. Dann fingen schon die Berge an. Links der Straße zog
sich nun ein Gebirgsmassiv entlang, auf dem der größte Gletscher
Islands, der Vatnajökull liegt. Auch ist er außerhalb
des Polargebiets der größte Europas. Es handelt sich um einen
Plateaugletscher im Südosten des Landes. Seine Fläche beträgt rund
8.100 km², was etwa 8 % der Fläche Islands entspricht. Das Eisvolumen
wird auf über 3.000 km³ geschätzt. Über die nächsten Kilometer
begleiteten uns die schneebedeckten Gipfel. Und zwischen den Gipfeln
sahen wir immer wieder Gletscherzungen ins Tal hinab
gleiten.Wir hielten an einem Viewpoint an und stiegen aus. Und schon
traf uns der Schlag. Es war auf einmal 20°C und wir zogen erst mal
unsere Jacken aus. Unglaublich ! Waren wir doch am Morgen bei etwa 13°C
gestartet. Sogar ein wenig blauer Himmel war endlich zu erkennen. Wir
waren begeistert. Der Blick der sich uns bot, war aber auch toll. Eine
weite Ebene und ganz hinten die schneebedeckten Berge und eine
Gletscherzunge. Wir fuhren nach einer kurzen Pause weiter.Langsam wurde
es dann leider wieder sehr grau am Himmel und das Thermometer sank und
landete dann doch tatsächlich bei 10°C. Auf einmal sahen wir uns mit
einem absoluten tollen Blick konfrontiert. Ein Meer von lilafarbenen
Lupinen vor schneebedeckten Bergen. Gott sei Dank gab es hier auch
einen Parkplatz zum Anhalten, wir sahen schon diverse anderen Autos
hier herum stehen und andere Touristen ihre Kameras in Richtung der
Berge halten. Wir gesellten uns also dazu und konnten gar nicht mehr
aufhören, diesen Ausblick zu fotografieren. Als wir dann doch
irgendwann genug hatten, fuhren wir weiter. Schließlich hatten wir ja
noch
eine Verabredung auf der Fjallsárlón Glacier Lagoon. Für
16:00 hatten wir beim Anbieter von Bootstouren
Fjallsárlón Glacier Lagoon eine Zodiac-Tour
über die Gletscherlagune gebucht und auch schon bezahlt. Es waren nur
noch etwa 40 km bis zur Lagune. Doch mit jedem Kilometer wurde das
Wetter schlechter und schlechter. Starkregen kam runter und Orkanböen
stürmten über die Insel – total super! Als
wir dann beim Bootstourenanbieter ankamen, mussten wir vom Parkplatz
aus erst mal einen Hügel hinauf durch ein Schlammmeer waten, um in dem
als Büro und Umkleidekabine aufgestellten Container den ersten
persönlichen Kontakt mit dem Anbieter zu schließen. Eine junge
isländische Frau stand im Container und begrüßte und fröhlich und gut
gelaunt. Auf unsere Nachfrage, ob bei diesem Sturm die Fahrt nicht
stattfinden würde, lachte sie nur und sagte: „Doch natürlich, das ist
doch kein Sturm“. Wir waren ehrlich gesagt wenig begeistert, hatten wir
doch gehofft, dass sie die Tour absagen und wir so unser Geld wieder
zurückbekommen würden. Denn bei solch einem Wetter hatten wir
eigentlich gar keine Lust, 1 Stunde auf einer Gletscherlagune
herumzufahren. Unsere letzte Möglichkeit war es, die Tour auf den
nächsten Tag zu verschieben, in der Hoffnung dann besseres Wetter zu
haben. Nachdem sie kurz in den Kalender geschaut hatte, bestätigte sie
uns, das dies möglich sei. Auf der ersten Tour um 11 Uhr war noch genug
Platz für uns. Also beschlossen wir das zu tun und stapften dann durch
den Schlamm zurück zu unserem Auto. Nach einigen Kilometern waren wir
dann bereits an unserer Unterkunft für die Nacht -
Hali Country Hotel. Hier war mit Abstand
unsere teuerste Nacht, aber der erste Eindruck war nicht
dementsprechend. Die Anlage, die zwar an einem sehr schönen Plätzchen
direkt am Meer lag, sah nicht anders aus als das Hotel von letzter
Nacht. Gleich vorne an der Straße befand sich der Empfang - in dem
Restaurant wo dann auch das Frühstück und offensichtlich auch Mittag
und Abend serviert wurden. Es herrschte hier gerade Hochbetrieb und wir
mussten eine Weile warten, bis jemand Zeit hatte, sich um uns zu
kümmern. Dann gaben sie uns den Zimmerschlüssel, eine kurze
Beschreibung in welchen der vielen Gebäude unser Zimmer war und noch
einige weitere Informationen. Wir trotteten zurück zum Auto und fuhren
dann in die angegebene Richtung. Vor dem Gebäude mit unserem Zimmer
waren viele Parkplätze, wo wir unser Auto abstellen konnten. Im
strömenden Regen packten wir unser Auto aus und gingen schnell rein zu
unserem Zimmer. Das Haus sah sehr neu aus, wir standen zunächst in
einem Vorraum, wo andere Gäste bereits ihre Schuhe ausgezogen und
hingestellt hatten. Wir stellten unsere dazu. Dann betraten wir einen
großen Raum. Von hier aus gingen in verschiedene Richtungen Flure mit
den Zimmern ab. In dem großen Raum gab es eine gemütliche Sitzecke und
Automaten mit Getränken und Snacks. Außerdem standen Kaffeemaschinen
und Teekocher zur allgemeinen Verfügung. Alles in allem also gar nicht
mal so schlecht. Unser Zimmer war dann auch ziemlich okay. Wir
beschlossen bei dem bescheidenen Wetter lieber im Zimmer zu bleiben und
hier aus unseren Resten ein Abendessen zu zaubern. Salat und Sandwiches
reichten uns, um satt zu werden. Wir schauten ein bisschen Fernsehen,
lasen und unterhielten uns, bevor wir dann irgendwann in die Betten
gingen und einschliefen. Gefahrene Kilometer: 219 km
5. Tag - 20. Juni 2016
Um 7:30 Uhr wachten wir auf. Der erste Horcher bzw. Blick ging
natürlich nach Draußen – große Enttäuschung: Immer noch Dauerregen. Und
dazu ein starker Wind und man konnte kaum was sehnen. Alles in allem
also keine große Veränderung zum gestrigen Tag. Half alles nichts, wir
mussten aufstehen. Um 8:45 Uhr fuhren wir mit schon fertig gepacktem
Auto zum Hauptgebäude, um zu frühstücken. Auch hier gab es wieder ein
Buffet und wir griffen kräftig zu. Gegen 10:00 Uhr checkten wir dann
aus und fuhren los Richtung Gletscherlagune. Schon nach 20 Minuten
waren wir da. Der Schlammberg, den man zum Container hoch laufen
musste, hatte sich nicht wirklich verbessert, eher verschlimmert durch
den Dauerregen. Wir stapften also wieder hoch und wurden dann schon
fröhlich von der jungen Frau empfangen. Auf unsere erneute Nachfrage,
ob es bei diesem Wetter stattfinden würde, bestätigte sie dies immer
noch sehr fröhlich. Also fügten wir uns unserem Schicksal und machten
uns daran im Container rote Ganzkörper-Overalls anzuziehen, um vor dem
Regen und Wind geschützt zu sein. Darüber bekamen wir noch ein
durchsichtiges Regencape – warum auch immer – und dann noch eine
Schwimmweste. Wie Michelin-Männchen gingen wir dann gegen 11:00 Uhr
hintereinander her Richtung Lagune. Wir mussten etwa 5 Minuten über ein
Geröllfeld stolpern, bis wir an einem Schlauchboot mit Außenbordmotor
ankamen.
Die schweren und dicken Overalls machten es uns dann nicht wirklich
leicht, in das Schlauchboot einzusteigen. Als wir dann alle – wir waren
insgesamt 7, in dem Boot auf den Rändern saßen, stieß der Bootsführer
das Boot vom Ufer ab und sprang leichtfüßig ins Schlauchboot. Erließ
den Motor an und steuerte dann das Schlauchboot auf die Lagune hinaus.
Alle Eisberge waren in der Nacht durch den stetigen Wind in die hintere
linke Ecke der Lagune getrieben worden, dort fuhr er nun mit uns hin.
Auf dem Weg dorthin erzählte er uns einige Fakten über den Gletscher Vatnajökull,
der in diese Lagune über die Gletscherzunge Fjallsjökull
kalbt.Der Gletscher ist der größte auf Island, zudem außerhalb des
Polargebiets auch der größte Europas. Es handelt sich um einen
Plateaugletscher im Südosten des Landes. Seine Fläche beträgt rund
8.100 km², was etwa 8 % der Fläche Islands entspricht. Das Eisvolumen
wird auf über 3.000 km³ geschätzt. Die Mächtigkeit der Eisschicht
beträgt bis zu 900 Meter. Einige der aktivsten Vulkane der Insel liegen
unter dem Gletscher und zwischen ihnen ein ca. 500 bis 800 m tiefes
Tal. Das
Eis der Eisberge in der Lagune ist 500 Jahr alt. Er fischte später
sogar einen größeren Brocken Eis aus dem Wasser, so dass wir es uns von
nahem ansehen konnten. Das Eis war sehr klar und blau, wirklich
faszinierend. Er fuhr mit uns auf der Lagune herum, einzelne Eisberge
umrundete er und wir näherten uns immer mehr der Gletscherzunge. Am
westlichen Ende der Lagune breitete sich diese über die komplette
Breite des Sees aus – sehr beeindruckend. Durch den Fahrtwind war es
ziemlich kalt auf dem Wasser, aber wir waren durch den dicken Overall
gut geschützt. Der Regen hatte inzwischen aufgehört, fing aber nach
etwa 30 Minuten auf dem Wasser wieder an. Da das Fotografieren
allerdings eher schwierig war mit der großen Kapuze, setze ich diese ab
und war dann aber nach nur wenigen Minuten auf dem Kopf klitschnass.
Auch musste ich einhändig fotografieren, da ich mich mit der anderen
Hand an dem umlaufenden Seil festhalten musste. Der Wellengang war
mittlerweile recht stark durch den Wind, so dass uns auch die Gischt
ziemlich vollspritzte. Ich saß ganz vorne, so dass ich meist die volle
Ladung ab bekam. Irgendwann war mir dann alles egal, ich genoss die
Fahrt in vollen Zügen. Nur meine Kamera versuchte ich so gut wie
möglich vor dem Wasser zu schützen, was auch gelang. Nach etwa 1 Stunde
fuhren wir wieder zurück zur ursprünglichen Stelle am Ufer und stiegen
alle mehr oder weniger elegant aus und watschelten zurück zum
Container. Dort pellten wir uns aus dem Overall und gingen dann
begeistert und nass zurück zu unserem Auto. Es regnete immer noch
heftig, aber trotzdem hielten wir nach einer kurzen Fahrt an der
wesentlich größeren Jökulsárlon Lagune an. Hier kalbte
der gleiche Gletscher ebenfalls Eisberge hinein, allerdings wesentlich
größere. Diese Lagune hat einen Abfluss zum Meer, so dass die Eisberge
gemächlich auf das offene Meer hinaus trieben. Hier wollten wir
noch einige wenige Fotos machen, bevor wir dann wirklich total
durchnässt die R1 weiter fuhren nach Norden. Durch den Starkregen und
dem kräftigen Wind war nach der Fotosession meine Jeans von hinten
komplett nass, was es nicht wirklich angenehm im Auto zu sitzen, aber
egal. Nach etwa 75 km bogen wir rechts auf die R99 Richtung Höfn
ab. Ich hatte vorab im Internet gelesen, dass es hier am Hafen eine
Imbissbude geben sollte, in der das beste Hummerbaguette von Island
verkauft wurde. Es war Zeit für Lunch, also wollte wir das
ausprobieren. Die R99 führt direkt in den Ort rein und nach kurzen
Suchen fanden wir auch endlich den Imbiss – eine kleine Holzhütte mit
blauem Dach – der Hafnarbuðin Imbiss. Wir gingen ein und
ergatterten noch einen Tisch. Bestellen musste man am Tresen, was wir
dann auch taten, nachdem wir uns gründlich die doch umfangreiche
Speisekarte angeschaut hatten. Julia und ich probierten in der Tat das
Hummerbaguette, während Torsten etwas anderes bestellte. Es schmeckte
in der Tat total lecker. Nach dem Essen leisteten wir uns noch einen
Kaffee bevor wir dann wieder aufbrachen. Ein kurzer Stopp bei Netto
füllte unsere Speisevorräte wieder auf und dann fuhren wir über die R99
zurück zur R1 und weiter nach Norden. Die Straße schlängelte sich
entlang der Ostküste. In unsere Richtungen fuhren so gut wie keine
Autos. Trotz Regen, Windböen und recht schlechter Sicht, konnten wir
tolle Ausblicke auf Küstenabschnitte, Strände, Berge und Gletscher
genießen. Gegen 17:00 Uhr kamen wir dann schon bei unserer Unterkunft
an: Bragdavellir Cottages.
6 recht neu aussehende Blockhütten standen in 2 Reihen locker verteilt
rechts und links neben einem Schotterweg. Die rechte Reihe hatte ihre
Eingänge und Veranden in Richtung Fluss, bzw. Meer und Berge und eine
dieser Hütten war unsere. In der Buchungsbestätigung stand der Name
unserer Hütte - Kaldi, so konnten wir sie recht schnell identifizieren,
denn die Namen standen alle an den Hütten draußen dran. Unsere Hütte
war offen und der Schlüssel lag zusammen mit einer
Begrüßungsmappe auf dem Esszimmertisch. Jemand hatte es offensichtlich
sehr gut gemeint und die Hütte extrem vorgeheizt. So war unsere erste
Tat, die Heizung runterzudrehen und durchzulüften. Dann packten wir
immer noch im strömenden Regen unser Auto aus und richteten uns
gemütlich ein. Aufgrund des Wetters beschlossen wir, einen ruhigen
Abend in der Hütte zu verbringen. Wir hatten ein Schlafzimmer mit 2
Einzelbetten und einen großen Wohn-, Ess- und Küchenbereich. Hier stand
auch ein Klappbett bereit mit extra Bettwäsche. Zum Abendessen machten
wir uns wieder einen Salat und dazu gab es Suppen, je nach Geschmack.
Später stellten wir dann fest, dass der stetige Ostwind, der seit
Stunden den Dauerregen gegen die eine Seite der Hütte drückte, dafür
gesorgt hat, dass Teile des Schlafsofas total durchnässt war. Wir
suchten die Telefonnummer des Inhabers heraus und riefen ihn an. Nur
kurze Zeit später stand er dann auch vor uns, nach kurzer Inspektion
nahm er die nasse Matratzenauflage und Bettwäsche mit und bracht dann
neue und trockene im Austausch. Toller und schneller Service. Wir
gingen dann recht früh in die Betten, bei dem Wetter konnte man ja
nicht wirklich was anderes machen. Gefahrene Kilometer: 212 km
6. Tag - 21. Juni 2016
Erst um 8:00 Uhr standen wir auf und frühstückten in aller Ruhe. Das
Wetter war deutlich besser. Endlich konnten wir sehen, wo wir überhaupt
waren und wie die Umgebung so aussah. Von unserer Hütte aus hatten wir
einen tollen
Blick über Felder und Wiesen, dahinter ein Fluss bzw. das Meer und dann
eine Bergkette. Wir packten unser Auto und fuhren dann gegen 10:00 Uhr
los. Es ging die R1 weiter Richtung Norden. Wir hielten öfter an, um
die Aussicht
auf Berge, Strände und tolle Buchten in Ruhe zu genießen und zu
fotografieren. Immer wieder tauchten am Bergmassiv Wasserfälle auf, die
wir natürlich auch ablichten mussten. Nach etwa 13km lag rechts der
Straße ein
Parkplatz oberhalb einer wunderschönen Bucht. Hier mussten wir
natürlich anhalten. Torsten kletterte gleich den Hang runter zum
Wasser, während wir beiden anderen oben beim Auto blieben und die
Aussicht von hier genossen. Die Luft war klar und frisch, ein Hauch von
blauem Himmel war zu sehen - eine Wohltat nach den letzten beiden
Tagen. Nach einer Weile kam Torsten wieder hoch zu uns und wir fuhren
weiter.
Nach etwa 12km sahen wir auf der linke Seite oberhalb der Straße einen
Reisebus auf einer Anhöhe stehen. Wir dachten uns, da muss doch
irgendwas zu sehen sein, wenn da ein Reisebus steht. Und tatsächlich
kam dann eine Straße, die links abging mit einem Hinweisschild, auf dem
Sveinsstekksfoss stand. Blaue Schilder mit gelber Schrift
deuteten immer auf Sehenswürdigkeiten hin und das Wort Foss auf einem
Wasserfall. Wir bogen spontan ab und folgten der Straße bis wir nach
einem kurzen Anstieg tatsächlich auf einmal neben dem Reisebus standen.
Wir parkten und stiegen aus. Wir mussten einfach nur der Reisebusladung
von spanischen Touristen folgen, um zu finden was es hier zu sehen gab:
ein versteckter, wundervoller Wasserfall. Ein kleiner Schotterweg
führte etwas hinab auf ein Felsplateau. Von dort aus hatte man einen
tollen Blick direkt auf den Wasserfall,der auf uns zu in eine Schlucht
hinunter fiel. Entlang des Felsplateaus ging dann die Schlucht weiter.
Hier war nichts eingezäunt oder irgendwie anders gesichert. Da der
Untergrund sehr uneben war, mussten man sehr aufpassen, nicht zu
stolpern und
hinabzustürzen. Die Reisebusladung von Touristen war zum Glück schon
fast fertig mit ihrer Besichtigung und waren schon wieder auf dem
Rückweg zum Bus. So hatten wir das Plateau nach nur kurzer Zeit für uns
alleine. Wir setzen uns auf große Feldbrocken, die hier auf dem Plateau
herum lagen und genossen die Sonne, die Geräusche, die der Wasserfall
machte und den tollen Ausblick. Nach vielen Fotos machten auch wir uns
auf den Weg zurück zum Auto und fuhren den Weg zurück zur R1. Nach
weiteren 18km auf der R1 ging nach links die R939 ab, die eine
Abkürzung durchs Hochland war. Wir beschlossen spontan, hier entlang zu
fahren. Eine Schotterstraße mit teilweise 17% Steigung schlängelte sich
19
km lang durch Berge. Wir kamen an einem Bergmassiv vorbei, von dem sich
ein beeindruckender Wasserfall, der Folaldafoss herunter
stürzte, an Flüssen, auf denen noch einige wenige Schneebretter lagen
und an vielen anderen Aussichtspunkten, an denen wir einfach anhalten
mussten. Zeitlich war diese Straße sicherlich keine Abkürzung, da wir
ständig anhielten, um zu fotografieren. Wir kamen kaum vorwärts, aber
es war einfach zu schön hier. Landschaftlich bewegten wir uns auf einem
Art Hochplateau, einfach sehr faszinierend. Wieder zurück auf der R1
fuhren wir nun westwärts. Die Straße führte durchs Austurland.
Auf einmal war alles Grau und sehr karg – noch karger als
sowieso schon.Wir hielten an einem größeren Aussichtspunkt, von wo aus
man einen tollen Panoramablick hatte. Als dann jedoch kurze Zeit später
ein voll besetzter Reisebus ankam, stiegen wir schnell wieder ins Auto
und fuhren weiter. Entlang einer weiteren Bergkette fuhren wir wieder
an Wasserfällen vorbei und hielten dann auch bei einem der größeren –
dem Yst-i-Rjukandi – an. Hier gab es sogar einen
richtigen Parkplatz und einen kleinen Weg, der von der Straße durch
eine Pforte hinauf zum Fuße des Wasserfalls führte. Den gingen wir
natürlich entlang und
standen dann nach kurzem Anstieg direkt vor dem sehr lauten &
beeindruckenden Wasserfall. Große Steinbrocken luden zum Sitzen ein, so
dass wir eine Weile verbrachten und die schöne Sonne, die endlich
schien, genossen. Dann fuhren wir weiter Richtung Westen. Unser
heutiges Ziel war der Mývatn See, an dem wir für die
nächsten 2 Nächte ein Zimmer bei
Vogafjos Guesthouse - gebucht hatten. Wir waren bereits gegen
15:30
Uhr in der Nähe der Unterkunft und beschlossen, schon einige
Sehenswürdigkeiten, die wir eigentlich für den nächsten Vormittag
geplant hatten, zu besichtigen. Schließlich hatten wir ja unbegrenzt
Tageslicht zur Verfügung. Somit steuerten wir als erstes den
Vulkankratersee Víti im Kraflagebiet an.
Von der R1
führte eine Straße rechts ab, ein Wegweiser Richtung Krafla wies uns
den Weg. Die Straße führte dann durch ein Thermalgebiet und nur kurze
Zeit später an dem Thermalkraftwerk Kröflustöð vorbei.
Riesige Rohre verliefen hier überirdisch, unter einem als Torbogen
geformten mussten wir dann sogar hindurch fahren. Die Straße endete
dann auf dem Parkplatz direkt am Vulkankratersee Víti. Dieser
vulkanische See entstand 1724 bei einer Dampfexplosion zu Beginn einer
ca. fünfjährigen Ausbruchsserie, die man Mývatnfeuer nennt und die bis
1729 andauerte. Der See misst 320 m im Durchmesser und ist etwa 33 m
tief. Vom Parkplatz aus musste man nur einen kleinen Weg hinaufgehen
und stand dann bereits am westlichen Rand des
Vulkankraters. Wir sahen türkisfarbenes Wasser, das spiegelglatt im
Vulkankrater lag. Ein Weg führte einmal um
den Krater herum. Der Parkplatz befand sich an der tiefsten Stelle des
Kraters, so dass der Weg sowohl nach links als auch nach rechts weg
recht steil hoch führte. Aber die Mühe dort hinauf zu steigen lohnt
sich auf jeden Fall. Von der anderen Seite des Kraters aus hatten wir
dann einen tollen Blick auf den See und die weite Ebene dahinter mit
Bergen im Hintergrund. Wir konnten gar nicht mehr aufhören Fotos zu
machen. In der anderen Richtung sahen wir einen weiteren kleineren
Kratersee liegen. Nachdem wir uns satt gesehen hatten und wir wieder am
Auto waren, fuhren wir zurück zur R1, dann ein kleines Stück nach
rechts und gleich wieder links zum Hochtemperaturgebiet Hverarönd.
In dem Hochtemperaturgebiet gibt es Solfataren, also Stellen an denen
Wasserdampf, Schwefelwasserstoff, elementarer Schwefel und andere
Mineralien
aus der Erde austreten. Es gibt dort zahlreiche langsam oder heftig
kochende Schlammtümpel und Schlammtöpfe sowie Fumarolen der
verschiedensten Art. Die Straße endete wiederum am Parkplatz.
Mittlerweile war das Wetter unglaublich. Ein strahlend blauer Himmel
mit knalliger Sonne bot sich uns. Sie ließ die bunten Farben der
Schwefelquellen umso mehr erstrahlen. Ein Rundgang führt durch das
Gebiet, den wir dann gemütlich entlang schlenderten. Es stank zwar ganz
kräftig nach faulen Eiern,aber die Farben haben uns schon sehr
begeistert, so dass wir auch hier viele Fotos machten. Das
Hochtemperaturgebiet lag direkt vor einer kleineren Bergkette. Torsten
beschloss, dort einfach mal raufzugehen, um den Blick zu genießen. Es
führte auch ein Weg dort hin, so dass er in die Richtung verschwand.
Julia und ich schlenderten inzwischen gemütlich zwischen den stinkenden
und blubbernden Erdlöchern umher. Wir waren so begeistert von dem
tollen Wetter und der Sonne, der wir unsere Gesichter entgegen
streckten, um ja keinen Sonnenstrahl zu verpassen. Bei dem tollen
Wetter konnten wir gar nicht aufhören, zu fotografieren. Nach einer
ganzen Weile kam dann Torsten zurück und wir gingen zu unserem Auto.
Wir wollten nun direkt zu unserer Unterkunft fahren, die hinter der
Bergkette direkt am Mývatn See liegen musste. Wir fuhren also zurück
zur R1, bogen links nach Westen ab und fuhren dann über die Bergkette
hinweg. Als wir über
die Kuppe kamen und wieder runter fuhren, sahen wir bereits den See in
der Ferne liegen. Er sah ziemlich groß aus. Und dahinter lagen
Schneebedeckte Berge. Unsere Unterkunft lag an dem Ostufer des Sees. So
bogen wir kurz vor dem See links ab und fuhren ein Stück auf der R848
entlang, bis wir rechts ein Hinweisschild in der Form einer Kuh
erblickten, auf der der Name unserer Unterkunft stand und nach rechts
zeigte: Das Vogafjos Guesthouse.
Wir bogen also ab und parkten unser Auto vor dem Hauptgebäude. Es
handelte sich offensichtlich um eine Milchfarm. Wir gingen am Eingang
zum Stall vorbei zum Eingang des Cafés und Rezeption. Wir checkten ein
und bekamen den Schlüssel zu unserem Zimmer. Wir wurden auf die andere
Straßenseite geschickt, dort sollten die Motelzimmer alle stehen mit
entsprechenden Parkplätzen davor. Wir fuhren also rüber und sahen. dass
es sich hier um mehrere Häuserreihen handelte, die alle aussahen, wie
große Blockhütten. Als wir unser Zimmer aufschlossen, waren wir total
begeistert. Alles sah ziemlich neu aus. Die Wände waren aus Holz wie
eben in einer Blockhütte. In der Mitte standen 2 Betten, am Rand ein
Drittes. Der Boden war gefliest und ein kleines Badezimmer ging
gegenüber der Eingangstür ab. Vor dem Zimmer hatten wir eine kleine
Terrasse mit Gartenmöbel. Hier würden wir nun also sogar 2 Nächte
bleiben - besser hätte es nicht sein können.
Mittlerweile war es nach 18 Uhr. Erstmal wollten wir unseren Hunger
stillen. Bei der Fahrt hierher hatten wir gesehen, dass es ganz in der
Nähe eine Pizzeria geben sollte. Die wollten wir testen. Wir fuhren
also die R848 ein wenig weiter nach Süden und stießen wirklich sofort
auf die Pizzeria - Daddi's Pizzeria. Wir hätten locker
zu Fuß gehen können. Wir parkten unser Auto und gingen in das Gebäude.
Es war mehr eine Bretterverschlag. Aber es roch sehr lecker. Wir
bestellten jeder eine Pizza und ein Getränk - 2 Bier und ein Glas Wein
- und zahlten doch tatsächlich 40 EUR pro Person ! Unglaublich ! Wir
suchten uns einen Tisch draußen auf der Terrasse - die Sonne schien
immer noch munter vor sich hin und wir genossen sie sehr. Man brachte
uns dann die Pizzen raus und sie schmeckten ziemlich lecker. War auch
besser so bei dem Preis.
Nach dem Essen fuhren wir die paar hundert Meter zurück zu unserem
Zimmer. Torsten und Julia wollten noch das
Mývatn Nature Baths
besuchen, das es hier gab - ähnlich der Blauen Lagune in Reykiavik. Nur
das man hier nicht vorab seine Eintrittskarte kaufen musste, der
Eintritt wesentlich billiger war und man so lange im Wasser bleiben
konnte wie man wollte. Sie machten sich also fertig und fuhren los. Ich
blieb in unserem Zimmer und ruhte mich ein wenig aus. Heute war
Mittsommernacht und ich wollte später noch los und fotografieren. Gegen
21:30 Uhr kamen die beiden wieder zurück total begeistert von ihrer
Erfahrung. Wir quatschten ein wenig,
bevor ich mich dann fertig machte und gegen 23:30 Uhr los fuhr. Von den
Beiden wollte keiner mit, so dass ich mich alleine auf den Weg machte.
Mein erstes Ziel war die Halbinsel Höfði. Dort wollte ich
auf die kleine Anhöhe, von der aus man einen guten Blick auf den See
haben sollten und die Sonne beim Nicht-Untergehen fotografieren. Ich
fuhr also die R848 weiter nach Süden und nach etwa 5km kam rechts der
Parkplatz direkt vor dem Eingang zur Halbinsel Höfði. Die Halbinsel ist
komplett bewaldet, hauptsächlich mit Birken. In der Mitte ist ein Platz
mit gepflegtem Rasen und die Weg aus allen 4 Himmelsrichtungen zu
diesem Platz sind liebevoll mit Blumen eingefasst. Die Halbinsel ist
ein öffentlich zugänglicher Park, allerdings in Privatbesitz. So ist
ein Teil des Parks auch
abgesperrt. Vom Parkplatz führt ein Weg durch ein Tor hinein in den
Park. Kurze Zeit später geht rechts ein Trampelpfad ab, der nach oben
führt. Den gehe ich entlang. Stufen aus Felsstücken führen immer weiter
nach oben, einige Stufen sind auch mit Holzbalken abgesetzt. Oben
angekommen führt der Weg weiter an die nördliche Spitze der Halbinsel
und schon nach ca. 8 Minuten stand ich am höchsten Punkt der Halbinsel
und hatte einen tollen Blick auf den See. 2 Mädels aus Deutschland
standen da auch schon und machten schon fleißig Fotos. Die Sonne war
allerdings noch einige Meter über dem Horizont, so dass ich ganz in
Ruhe mein Stativ auspackte und aufbaute und dann die ersten Bilder
machte. Die Mädels unterhielten sich nur im Flüsterton und es herrschte
eine ganz tolle, ruhige Stimmung. Nur das Klicken unserer Kameras war
zu hören. Plötzlich hörten wir aber einige Stimmen, sie näherten sich
aus der gleichen Richtung, aus der ich auch gekommen war. Drei junge
Männer und eine Frau kamen um die Ecke, sich laut unterhaltend.
Irgendwie war das ziemlich störend. Wir waren aber sehr froh, dass sie
nur einen kurzen Blick auf den See warfen und dann dem Weg weiter
folgten, der wieder nach unten und weg von uns führte. Wir hatten die
Stille wieder. Gegen Mitternacht hatte die Sonne den Horizont erreicht,
ging aber nicht weiter unter. Da die beiden Mädels immer noch auf den
Sonnenuntergang warteten, erklärte ich ihnen erst mal das Konzept der
Mittsommernacht. Wir gingen dann kurz nacheinander zurück zum
Parkplatz. Ich hatte noch vor, zum Vulkankratersee Viti zu fahren. Ich
wollte sehen, wie das eisblaue Wasser in der Mitternachtssonne aussah.
Also fuhr ich die R858 zurück zur R1 und dann nach Osten. Nach dem
Überqueren der Bergkette sah ich rechts wieder das Hochtemperaturgebiet
Hverarönd liegen. Nach einer Kurve fuhr ich direkt darauf
zu und dann sah ich, das der Vollmond direkt darüber stand. Ich hielt
mitten auf der Straße an und machten schnell ein Foto. Dafür, das es
mit meinem Smartphone gemacht worden ist, ist es ganz gut gelungen.
Dann fuhr ich weiter. Links rein in die R863 Richtung Krafla. Wie schon
am Nachmittag fuhr ich die Straße bis zum Ende und parkte direkt vor
dem Vulkankrater. Ich war nicht die Einzige hier. Etwa 3 weitere Autos
standen auf dem Parkplatz, allerdings war ich die einzige, die gerade
kam und ausstieg. Die anderen waren dabei, wegzufahren. Ganz alleine
ging ich also den Weg auf dem Vulkankraterrand entlang bis ich auf der
Ostseite stand und hinter dem Vulkankratersee Viti die Sonne am
Horizont stehen sah, bzw. hinter den Bergen hervor blitzen. Irgendwie
hatte ich mir das spektakulärer und beeindruckender vorgestellt, als
ich hier am Nachmittag stand. Nach ein paar Fotos ging ich zurück zum
Auto. Auf der Rückfahrt zur R1 fotografierte ich noch das Tor aus
Rohren und mussten dann urplötzlich bremsen und schnell links auf einen
Schotterplatz fahren. Ich hatte etwas derart absurdes entdeckt, was ich
unbedingt fotografieren wollte. Mitten auf diesem Schotterplatz stand
eine Dusche und ein Waschbecken. Da die Dusche pausenlos lief, hatte
sich um sie herum eine große Wasserlache gebildet. Das Wasser war heiß
und floss wirklich ununterbrochen, obwohl weit und breit niemand da war
und duschen wollte. An Wasser und zwar heißem Wasser scheint es auf
Island wirklich nicht zu mangeln. Dieses Stillleben musste ich
unbedingt fotografieren. Danach ging es weiter, bzw. zurück Richtung
unserer Unterkunft. Ich hielt noch ein paar Mal, um zu fotografieren,
bevor ich dann gegen 1:30 Uhr leise in unser Zimmer ging, und schnell
in meinem Bett verschwand. Gefahrene Kilometer: 359 km
7. Tag - 22. Juni 2016 -
Heute wollten wir den Tag um den Mývatn See herum verbringen, es gab
hier ziemlich viel zu sehen. Als erstes gingen wir aber rüber zum Café
unserer Unterkunft, dort wir gestern auch eingecheckt hatten. Hier
sollte es das Frühstück geben. Das Wetter war traumhaft und als wir
sahen, das es auch eine Terrasse mit Tischen und Stühlen gab,
beschlossen wir, draußen
zu frühstücken. Das Buffet begeisterte uns ebenfalls sehr. Es gab viele
Sorten selbst gebackenes Brot, viele isländische Käsesorten,
verschiedene Fischsorten, auch süße Brote und auch undefinierbares
Fleisch. Aber alles in allem machte es einen tollen Eindruck und
schmeckte sehr lecker. Wir ließen es uns richtig gut gehen und
verbrachten eine ganze lange Weile auf der Terrasse in der Sonne. Doch
gegen 10 Uhr machten wir uns dann auf zu unserem ersten Ziel - dem Hverfjall
Krater. Der Krater lag östlich des Sees und den Fuß des Kraters
erreichte man über eine Schotterstraße. Direkt am Beginn des Weges, der
hinauf zum Kraterrand führte, war der Parkplatz. Hier standen schon
ziemlich viele Autos herum. Wir machten uns an den Aufstieg. Es
gab insgesamt 2 Aufstiegsmöglichkeiten, wir waren am nördlichen Ende
des Kraters und gingen deshalb diesen Weg hoch. Der Aufstieg selber war
zwar nur 500m lang, aber wir mussten dabei eine Höhendifferenz von 160m
bewältigen. Ganz schön steil. Jeder ging sein eigenes Tempo und oben
trafen wir uns dann alle wieder. Der Weg selber war gut zu gehen,
allerdings gefährdete ab und an loses Geröll die Trittsicherheit. Von
oben hatte man dann einen gigantischen Blick auf die Umgebung.
Nach Westen auf den Mývatn See mit den schneebedeckten Bergen im
Hintergrund, nach Norden und Osten auf die kargen Berge und das
Krafla-Gebiet. Der Krater selber kam uns gigantisch groß vor. Ein
Wanderweg führte einmal um den Krater herum. Der Umfang und damit die
Länge des Wanderweges betrug 3,2km. Der Hverfjall Krater bildete sich
vor etwa 2.500 Jahren in gewaltigen Wasserdampfexplosionen, die
ausgelöst wurden, als heißes Magma auf Grundwasser traf. Die Lava ist
durch den Wasserdampf glasig erstarrt. Am Rande einer mächtigen
Wasserdampfsäule, in der nichts absinken
konnte, rieselte vulkanisches Lockermaterial herab, das diesen Ring von
1km Durchmesser und 90-160m Höhe bildete. Nachdem wir uns ausgiebig
umgesehen und einmal herum gegangen waren, stiegen wir den Weg wieder
herunter und gingen zu unserem Auto. Nun wollten wir uns die Halbinsel Höfði
ansehen, ich diesmal bei wirklichem Tageslicht und die anderen Beiden
das erste Mal überhaupt. Wir fuhren also die Schotterstraße zurück zur
R848 und folgten der dann weiter nach Süden. Den Parkplatz kannte ich
ja schon und auch den ersten Teil des Weges, der in den Park hinein
führte. Zuerst gingen wir zu der Stelle, von wo aus ich Nachts
fotografiert hatte. Jetzt beim vollen Tageslicht machte ich noch einmal
das gleiche Panoramabild. Auch die beiden Anderen fotografierten die
Aussicht, sie war auch einfach zu schön. Mývatn See, auf Deutsch
Mückensee bekam seinen Namen aufgrund der massenhaften Mücken, die sich
hier besonders im Sommer herumtreiben. Zum Glück handelt es sich
um die nicht stechenden Zuckmücken. Sie nerven nur extrem, da sie immer
in Massen auftreten und bevorzugt in die Nase, den Mund und die Augen
fliegen. Wir hatten das Vergnügen im Laufe unseres weiteren Besuches in
einen Schwarm hereinzugeraten. Der See ist 36,5qm groß, aber nur 3 bis
3,5m tief. Es gibt insgesamt 40 Inseln in dem See. Aufgrund der
Massenhaften Mücken gibt es hier eine sehr große Fisch- und auch
Entenvielfalt. Der See steht unter Naturschutz. Er
entstand vor etwa 3500 Jahren bei einem Ausbruch des Schildvulkans
Ketildyngja. Die ausströmende Lava bildete einen Damm, der den Abfluss
des Myvatnbeckens verschloss. Das Wasser staute sich und bildete die
Urform des Mückensees. Vor 2000 Jahren kam es zu einem weiteren großen
Vulkanausbruch. Die Vulkane Lúdentsborgir und Þrengslaborgir förderten
Lava (die Jüngere Laxá-Lava), die den ursprünglichen See teilweise
überfloss und seinen Abfluss erneut dämmte. So erhielt der See seine
heutige Form. Nachdem wir uns satt gesehen hatten, gingen wir den
kleinen Weg weiter und nicht zurück, so wie ich es in der Nacht zuvor
getan hatte. Er führte uns wieder runter von der Anhöhe und wand sich
durch ein Wäldchen ans Wasser ran. Wir hatten eine tolle Aussicht auf
den See und die vielen Lavasäulen, die überall im Wasser herum standen.
Auch machten wir Bekanntschaft mit den Mücken - ein Schwarm dieser
zum Glück nicht stechenden Plagegeister umschwärmte uns, so dass wir
zügig den Weg weiter gingen, der dann wieder in das Wäldchen hinein
führte. Wir sahen dann auf einmal eine größere freie Rasenfläche, mit
Sitzbänken auf allen vier Seiten. Ebenfalls von allen vier Seiten
führte ein Weg hierher. Es schien so, also ob diese Rasenfläche das
Zentrum der Halbinsel war. Wir beschlossen das gute Wetter und die
schöne Sonne auszunutzen und legten uns einfach auf den Rasen. Ab und
an kamen ein paar Touristen vorbei, schauten kurz zu uns rüber, gingen
aber weiter, so dass wir diese Rasenfläche ganz für uns hatten. Nach
einer relativ langen Sonnenpause machten wir uns auf und schlenderten
den Weg weiter, der dann in einem größeren Bogen zurück zum Ausgang und
dem Parkplatz führte. Gegen 12:45 Uhr waren wir wieder bei unserer
Unterkunft. Julia und Torsten hatten für den Nachmittag einen Ausritt
auf Islandponys gebucht. Sie machten sich dementsprechend fertig und
ich fuhr sie dann zum Treffpunkt. Während die beiden sich mit ihren
Ponys vertraut machten, fuhr ich weiter in den kleinen Ort, um einiges
einzukaufen. Und um zu tanken, auf Island sollte man jede Gelegenheit
nutzen, wenn eine Tankstelle in der Nähe war. Davon gab es nicht allzu
viele auf unserer Rundtour. Ich fuhr dann zurück zu unserem Zimmer und
ruhte mich etwas aus. Leider fing es dann schon bald an zu regnen, es
tat mir ziemlich leid für die beiden anderen, dass sich das gute Wetter
nicht noch für ihren Ausritt hielt. Gegen 16:00 Uhr holte ich sie
wieder am Treffpunkt ab. Wir wollten noch einmal um den See herum
fahren, doch erst zogen sie sich in unserem Zimmer um, bevor wir dann
los fuhren. Wir hielten gar nicht groß an bei unserer Umrundung des
Sees im Auto, wir schauten bloß interessiert aus dem Auto heraus.
Anschließend stoppten wir bei dem Kuhstall, der zu unserer Unterkunft
gehörte. Jetzt um 18 Uhr sollte eigentlich die Fütterung der Kälber und
das Melken der Kühe sein, wobei man zuschauen und auch frische Milch
trinken durfte, wenn man wollte. Und Julia wollte... Doch irgendwie war
da noch nichts los im Kuhstall. Allerdings konnten wir auf der
Kuhwiese beobachten, wie gerade in diesem Moment ein Kalb geboren
wurde. Wir sagten drinnen Bescheid, da keiner draußen zu sehen war. Als
Antwort bekamen wir nur ein "Ja Ja, kümmern wir uns später darum.
Erstmal müssen wir das Spiel Island gegen Österreich zu Ende sehen". Es
fand ja gerade die Euromeisterschaft statt und in diesem Spiel ging es
darum, ob Island in das Achtelfinale kommt oder nicht. Deswegen ließ
auch das Füttern und Melken auf sich warten - man muss halt Prioritäten
setzen. Wir gingen also zurück nach draußen und schauten zu, wie die
Kuh ihn neugeborenes Kalb sauber leckte. Nach Spielende - Island hatte
2:1 gewonnen und war weiter - kam der Bauer raus und trug das Kalb in
den Stall. Nun ging das Füttern der Kälber los und auch das Melken. Wir
gingen also in den Kuhstall und guckten zu. Hier standen ziemlich viel
Kälber in Verschlägen, immer schön nach Alter sortiert. Alle bekamen
Eimer mit Milch vor die Nase gestellt und es begann ein lautes
Schmatzen und Gedrängel um die besten Plätze vor den Eimern. Amüsiert
schauten wir eine Weile zu, bevor Torsten und ich dann zurück zu
unserem Zimmer fuhren. Julia blieb noch etwas, schließlich wollte sie
noch Milch trinken. Sie kam dann etwas später zu Fuß rüber. Wir machten
uns dann etwas zu Essen, Salat und Sandwiches, bevor wir relativ früh
bei schönstem Sonnenschein zu Bett gingen. Gefahrene Kilometer: 62 km
8. Tag - 23. Juni 2016 -
Wir standen um 8:00 Uhr auf und machten uns fertig. Wir packten das
Auto und fuhren dann rüber zum Haupthaus, um zu Frühstücken. Das Wetter
war wieder toll, die Sonne schien. Also frühstückten wir wieder draußen
auf der Terrasse. Heute gesellten sich auch noch andere Gäste dazu.
Gestern hatten sie uns ja nur etwas sonderbar angeguckt. Wir genossen
das leckere Frühstücksbuffet sehr und ließen uns viel Zeit. Erst gegen
10 Uhr machten wir uns daran, diese wirklich sehr schöne und zu
empfehlende Unterkunft zu verlassen. Wir hatten heute vor, den größten
Wasserfall Europa's
zu besichtigen, zumindest was das Wasservolumen angeht - den
Dettifoss. Dazu mussten wir die R1 etwas zurück in den Osten
fahren. Nach ziemlich genau 6km ging die R862 Richtung Dettifoss links
ab. Eigentlich hatten wir vor, diese Straße ganz bis zum Norden weiter
entlang zu fahren, aber ein Hinweisschild zeigte uns auf, dass die
Straße ab dem Zugang zum Wasserfall noch gesperrt ist wegen
Unpassierbarkeit. Dort lag noch zu viel Schnee, bzw. die Straße war
nicht befahrbar aufgrund des vielen Schmelzwassers. So mussten wir
unseren Plan etwas abändern und nach dem Besuch
der Westseite des Wasserfalls, auf der Ostseite die R864 nach Norden
entlang fahren. Aber erst mal wollten wir uns den Wasserfall anschauen.
Dazu fuhren bis zum Parkplatz. Wir stellten unser Auto ab und machten
uns auf den Weg. Es gab einen Weg Richtung Dettifoss, der sich bald
aber teilte. Man konnte zum Selfoss, einem etwas
kleineren Wasserfall südlich und damit vor dem Dettifoss wandern, aber
auch ein ganzes Stück weiter Nördlich den Hafragilsfoss
als dritten und letzten Wasserfall auf diesem Abschnitt besichtigen.
Wir gingen aber nun erst mal zum Dettifoss. Der Weg führte
durch braun-graues sehr karges Gebiet, etwas auf und ab. War aber
einfach zu gehen. Wir näherten uns Dettifoss und sahen, dass man auch
ein ganzes Stück hinab steigen kann, was Julia und Torsten dann auch
gleich taten. Ein kleiner Weg mit vielen Steinstufen führte an die
Fallkante heran. Von hier oben, wo der Wanderweg aufhörte und weiter
Richtung Selfoss führte, sahen die Menschen unten an der Fallkante wie
Ameisen aus. Ich blieb oben stehen und fotografierte kräftig, die
Aussicht lud einfach dazu ein, ein Panoramabild nach dem anderen zu
machen. Nachdem die beiden wie
der oben waren gingen wir den Weg weiter zum Selfoss. Der Weg war nur
sehr kurz und man sah den Wasserfall schon von weitem. Er war geformt
wie ein Hufeisen und hatte auch noch auf der westlichen Seite, also auf
unserer kleine Seitenwasserfälle. Je näher man an den Wasserfall heran
kam, umso schlechter war er im Ganzen zu sehen. Direkt neben der
Fallkante befand sich eine große Fläche, die mit kleineren, aber
relativ breiten Bächlein durchzogen war. Wollte man an die Fallkante
ran, musste man über diese Wasserläufe drüber springen, was Torsten
natürlich gleich tat. Julia und ich hielten uns da allerdings zurück.
Ein Stück weiter weg wieder flussaufwärts Richtung Dettifoss setzten
wir uns auf größere Felsen, die direkt an der Kante der Schlucht, in
der der Fluss Jökulsá á Fjöllum entlang floss, lagen. Hier machten wir
ein wenig Pause
und genossen die Aussicht, das Wetter und die Wasserfallgeräusche. Dann
gingen wir zurück zu unserem Auto und fuhren die R862 zurück zur R1,
die weiter nach Osten und nach dem Fluss bogen wir links in die R864
ein, die auf der anderen Flussseite nach Norden führte. Die ersten 30
km fuhren wir auf einer Schotterstraße entsprechend langsam, bis wir am
Dettifoss ankamen. Der Parkplatz war ziemlich gefüllt. Ein Weg von dort
führte recht steil runter an die Fallkante de Wasserfalls. Dort standen
auch jede Menge Leute herum. Wir blieben aber oben und gingen nur ein
wenig näher an die Kante von der Schlucht heran. Von hier hatte man
einen tollen Blick auf den Wasserfall und die Schlucht, in der das
Wasser verschwand und auf den Hafragilsfoss zufloss. Nach dem kurzen
Stopp und einigen Fotos stiegen wir wieder ins Auto und fuhren weiter.
Sie führte teilweise durch sehr karges Gelände in den
unterschiedlichsten Farben. Wir mussten immer wieder anhalten um
zu fotografieren. Am frühen Nachmittag erreichten wir das nördliche
Ende der R864 und bogen Richtung Westen auf die R85. Wir wollten uns
den Ásbyrgi Canyon genauer anschauen. Dabei handelt es
sich um eine hufeisenförmige Schlucht. Am Ende der 3,5 km langen
Schlucht findet man einen kleinen See mit einer sehr großen
Entenpopulation. Er wird von einem Rinnsal gespeist, das zumindest im
Sommer fast unmerklich von der Steinwand Ásbyrgis tropft. Ein
Überbleibsel der Jökulsá á Fjöllum, die einst dort floss. Außerdem
existiert hier ein für Island eher seltenes Mischwäldchen (v.a. Birken
und auch Fichten) mit Bäumen, die teilweise über vier Meter hoch
reichen. Diese konnten sich aufgrund der geschützten Lage im Inneren
der Schlucht sehr gut entwickeln. Dies macht Ásbyrgi auch zu einem
Anziehungspunkt für Isländer, da diese gerne bewaldete Urlaubsgebiete
besuchen. Vor dem Eingang zur Schlucht liegt der ca. 25 m hohe Felsen
Eyjan (isl. die Insel) in der Ebene. Wir fuhren also die R861 fast bis
zum Ende in die Schlucht
hinein und stellten unser Auto auf dem Parkplatz ab. Bevor wir zum See
hinunter gehen und dort auf Bänken sitzend den Enten zuschauen wollten,
gingen wir nach rechts zum westlichen Rand der Schlucht und dann an der
ersten Gabelung links. Der Schotterweg führte hier zu einem
ausgeschilderten Aussichtspunkt, von dem man die ganze Schlucht
einsehen kann. Ein paar steile Steinstufen am Endes des Wanderweg
führten dann hinauf zu dem Aussichtspunkt. Von hier aus hatte man eine
tolle Aussicht auf die Schlucht, den kleinen See und die 100 Meter
hohen Wände, die wirklich senkrecht in die Höhe ragten. Das Ganze Tal
wirkte so, als ob die Erde entlang der Wände um 100 Meter abgesenkt
wurde, so gleichmäßig war das alles. Nachdem wir uns umgeschaut und
ausgiebig fotografiert hatten, machten wir uns daran, zum See zu gehen.
Dort gab es eine ziemlich neu aussehende Plattform aus Holz mit vielen
Sitzbänken und Erklärungstafeln über die reichhaltige Vogelwelt. Wir
setzen uns in die Sonne und genossen den
Ausblick und die vielen Enten mit ihren Entenbabys auf dem Wasser.
Nach etwa 2 Stunden brachen wir auf, gingen zurück zum Auto und fuhren
zu unser heutigen Unterkunft. Dazu mussten wir die R861 zurück zur R85
fahren und dann wieder nach Osten. Als wir über die Brücke fuhren, die
über den Jökulsá á Fjöllum führt, musste ich danach
einfach anhalten. Der Blick nach Süden bot einfach einen schönen Blick
und an der östlichen Seite des Flusses nahe der Brücke hatte ich ein
kleines Häuschen gesehen, das ich mir näher anschauen wollte. Ich fand
es sah sehr lustig aus, dieses kleine Häuschen auf einem kleinen Felsen
so mitten in der Landschaft. Ich hielt also kurz direkt hinter der
Brücke an und sprang schnell aus dem Auto. Ein Foto in beiden
Richtungen und weiter ging es zur Unterkunft. Wir hatten uns für die
Nacht im
Dettifoss Guesthouse einquartiert. Hierbei handelt es sich um eine
sehr einfache Unterkunft laut Buchungsportal zumindest und vor allem
sehr preiswert. Wir wurden sehr freundlich von einer Dame begrüßt, die
uns unsere Zimmerschlüssel übergab. Sie erzählte uns, dass wir am
Morgen Frühstücken könnten im Buffet-Stil, das würde allerdings noch
etwa extra kosten. Auf Nachfrage durften wir die Gemeinschaftsküche
benutzen, wenn wir uns selber Abendessen oder auch Frühstück machen
wollten. Wir gingen zu unserem Zimmer und schauten uns ziemlich
begeistert um. Alles sah brandneu aus und ziemlich modern, aber auch
etwas spärlich eingerichtet. Bei der Buchung hatte mich die Tatsache,
dass hier nur Gemeinschaftsbäder gibt, abgeschreckt. Aber nach einem
ersten Blick in diese Bäder waren wir restlos begeistert. Sie waren
ebenfalls brandneu, sehr groß und modern ausgestattet. Und sie hatten
Fußbodenheizung - nach Benutzung waren sie also alle sehr schnell
wieder total trocken, so dass dieses leichte Ekelgefühl, nach einem
völlig Fremden zu duschen, gar nicht erst aufkam. Wir packten unser
Auto aus und brachten alles in unser Zimmer und fuhren dann gleich
wieder los - zurück zu dem Visitor Center vom Asbyrgi Canyon. Nur dort
konnte man an der Tankstelle etwas einkaufen und uns fehlte noch etwas
zum Abendessen. Wir kauften alles Fehlende ein und machten uns dann mit
unserem mitgebrachten Wasserkocher Kaffee und setzen uns mit unseren
Thermobechern auf die Terrasse des Visitor Center. Hier genossen wir
die Sonne und den tollen Blick auf den Canyon. Kurz vor 18 Uhr fuhren
wir dann endgültig zurück zur Unterkunft. In der Gemeinschaftsküche
kochten wir uns dann Spaghetti mit roter Soße, die wir auf der Terrasse
gemeinsam aßen. Gegen 21 Uhr gingen wir dann in die Betten. Gefahrene Kilometer: 178 km
9. Tag - 24. Juni 2016 -
Wir wachten ziemlich früh auf, da es sehr laut war und total warm. Wir
hatten am Vorabend schon gemerkt, dass die Heizung voll aufgedreht war,
sich nicht wirklich ausstellen ließ und man die Fenster nicht aufmachen
konnte. Über Nacht
hatte sich das Zimmer total aufgeheizt. Und draußen auf dem Flur hörte
man ständig Tür knallen.... Da außen an den Zimmertüren keine Klinken
sondern nur Türknäufe zum Zuziehen waren, konnte man die Türen nicht
wirklich leise schließen. Und das bekamen wir nun zu hören, als alle
anderen Gäste nach und nach aufstanden und zu den Gemeinschaftsbädern
gingen. Wir schlossen uns dem allgemeinen Morgenbetrieb an und standen
auch auf. Wir frühstückten gegen eine zusätzliche
Zahlung im Guesthouse, ein kleines, aber ausreichendes Buffet war
bereits aufgebaut. Anschließend füllten wir noch unsere Thermobecher
mit Kaffee, bevor wir dann gegen 9:30 Uhr los fuhren. Auf der R85 ging
es Richtung Westen. Nach bereits 33 km hielten wir an einem View Point
an, der rechts von der Straße lag. Von hier hatte man einen tollen
Blick
nach rechts und links auf die Nordküste. Wir machten Fotos und fuhren
dann weiter. Nach weiteren 35 km hielten wir erneut rechts an, hier
allerdings nur an dem Straßenrand. Die Ausblick, die sich uns bot, war
einfach toll. In einer Senke rechts von der Straße floss ein kleiner
Bach durch saftgrün bewachsenen Hügel. Im Hintergrund lag das eisblaue
Nordmeer und am Horizont sah man die Schnee bedeckten der isländischen
Halbinsel Flateyjarskagi. Wunderschöne Farbkombination! Wir machten
ausgiebig Fotos, bevor wir weiter fuhren. Nach insgesamt 112 km kamen
wir wieder auf die R1, die wir dann allerdings wieder ein wenig nach
Osten zurück fuhren. Wir wollten uns noch den Wasserfall
Godafoss anschauen. Der Wasserfall lag direkt an der R1. Man
konnte an die Fallkante auf beiden Seiten des Flusses herangehen. Ich
hatte vorab im Internet gelesen, dass die Ostseite weniger besucht sein
würde, und das stellte sich als Korrekt heraus. Wir parkten unser Auto
auf einem Schotterparkplatz an der R844, die gleich nach dem Fluss
rechts abging. Vom
Parkplatz aus ging ein neu angelegter Weg entlang des Flusses direkt
auf den Wasserfall zu. In einigem Abstand zum Wasserfall endete der Weg
dann an einer Aussichtsplattform. Von hier hatte man einen schöne Blick
auf den Wasserfall und die Menschenmengen, die Busweise auf der anderen
Seite des Flusses ausgekippt worden sind. Das Wasser des
Skjálfandafljót stürzt über eine Breite von 30 m in Hufeisenform etwa
12
Meter in die Tiefe. Ich baute mein Stativ auf, um Fotos mit dem
Graufilter zu machen. Ich sah, dass einige andere Leute über die
Absperrung kletterten und weiter an den Wasserfall heran gingen. Als
jemand aus der Richtung zurück kam, gab sie mir den Tipp auch dorthin
zu gehen. Man würde dort direkt vor dem Wasserfall einen tollen
Regenbogen sehen. Ich folgte ihrem Rat und wurde dann in der Tat mit
einem tollen Regenbogen und natürlich auch einem tollen Foto belohnt.
Dieser Wasserfall gefiel mir am Besten von allen die wir bisher gesehen
haben. Er war nichts der Größte und auch nicht der spektakulärste, aber
er war sehr schön und das tolle Wetter und der strahlend blaue Himmel
machte ihn eben besonders toll.
Nachdem wir ausreichend Fotos gemacht und uns satt gesehen hatten,
gingen wir zurück zum Auto. Im Café gleich neben der R1 kauften wir uns
noch eine kleine Stärkung, die wir in der Sonne sitzen zu uns nahmen.
Dann machten wir uns auf den Weg weiter nach Akureyri.
Kurz bevor die R828 links abging, lag rechts direkt gegenüber von
Akureyri ein Parkplatz. Dort hielten wir an, um die tolle Aussicht über
den Fjord Eyjafjödur auf den Ort und vor allem das riesige
Kreuzfahrtschiff, was dort im Hafen lag,
zu bewundern. Wir setzen uns eine Weile auf einige große Felsblöcke,
die dort herum lagen, bevor wir dann weiter fuhren. Gegen 13:20 Uhr
waren wir dann im Ort. Wir suchten uns einen Parkplatz und schlenderten
anschließend ein wenig durch die Hauptstraße des Ortes. Hier reihte
sich ein Laden an den anderen - ein richtige kleine Touristenstadt. In
Akureyri legen in der Regel alle Kreuzfahrtschiffe an, die auf Island
Stopp machen. Und da hier ja gerade eines lag - ein Disney-Schiff - war
die Einkaufsstraße entsprechend bevölkert. Ich hatte ja inzwischen
einen Kaufauftrag für Island-Trikots von meinem Schwestern bekommen.
Und hier fand ich tatsächlich welche in einem der vielen Geschäfte. Ich
schickte gleich ein Foto von den gekauften Trikots nach Hause und be
kam zum Glück einen Daumen hoch zurück. Die anderen Beiden versuchten
Wein zu kaufen, aber leider war der Weinladen geschlossen. Wir trafen
uns wieder und schlenderten noch ein wenig durch den Ort langsam zurück
zu unserem Auto . Wir hatten die Parkuhr nur für eine Stunde gefüttert
und mussten nun weiter fahren. Wir verließen Akureyri auf der R1, um
nun zu unserer vorletzten Unterkunft zu fahren. Doch an der Abzweigung
zur R82 stand ein Polizist, der uns anhielt. Wir machten das Fenster
auf und er kam und fragte uns, woher wir kamen. Als wir meinten, dass
wir aus Deutschland kamen, antwortete er auf Deutsch, dass er leider
nicht besonders viel Deutsch spricht. Auf Englisch sprach er dann
weiter. Aufgrund eines Unfalles auf der R1, war diese leider komplett
gesperrt. Die einzige Möglichkeit war, der R82 zu folgen. Diese Straße
führte entlang der Küste einer weiteren Halbinsel und bedeutete einen
Umweg von 90 km und einer wesentlich langsameren Vorankommen aufgrund
der vielen Kurven. Nach etwa 30 Minuten kamen wir an den Tunnel
Mulagöng, 3,4 km lang und nur einspurig befahrbar. Wir mussten davor an
einer roten Ampel warten, bis wir durchfahren durften. Nach etwas 10
Minuten Wartezeit sprang die Ampel auf Grün und wir durften endlich
durchfahren. Nach nur 5 Minuten kam schon der nächste Tunnel, diesmal
sogar 7 km lang, aber zum Glück zweispurig. Und nur wenige Hundert
Meter danach kam schon der 3. Tunnel, diesmal 4 km
lang und wieder zweispurig. Nach weiteren 7 km kam der 4. und letzte
Tunnel, nur 400 Meter lang, aber einspurig. Also wieder etwas warten.
Inzwischen waren wir auf der R76, die und dann über insgesamt 118 km
wieder auf die R1 führte. Dieser Umweg hatte zwar wesentlich mehr Zeit
gekostet, hatte uns aber auch die Gelegenheit gegeben, tolle Ausblicke
und Postkartenbilder zu genießen. Wir hatten nun noch etwa 105 km auf
der R1 vor uns. In Blönduós hielten wir an einer N1 Tankstelle an,
tankten und machten im Café eine kurze Pause, bevor wir weiter fuhren.
Nach weiteren 35 km bogen wir nach rechts ab und fuhren ins Hinterland
entlang der R716, eine Schotterstraße. Kurze Zeit später ging sie in
die R717 über und führte entlang der Ostseite des Sees Vesturhópsvatn.
Wir kamen nur langsam voran, die Schotterstraße schlängelte sich
entlang des Sees über kleine Hügel, es ging also auf und ab und rechts
und links. Nach 17 km auf der Schotterstraße kamen wir an unserem Hotel
an - Hotel Borgarvirk.
Mitten im Nirgendwo stand diese Hotel, so richtig angetan waren wir
nicht. Von außen sah es irgendwie alt aus, eher so Plattenbaumäßig.
Mutig gingen wir rein. Der Empfangsbereich sah eher aus wie ein
Schalter in einer Behörde oder Bank, wir mussten erst mal auf eine
Klingel drücken, bevor jemand kam. Wir checkten ein und bekamen unseren
Zimmerschlüssel. Das angepriesene WLAN funktionierte leider nicht und
trotz Beteuerungen seitens des Hotels dass es gehen muss und sollte,
bekam keiner von uns auf irgend einem Gerät Zugang zum WLAN, und
normalen Netzempfang gab es in dieser Einöde überhaupt nicht - super.
Unser Zimmer war okay, hatte aber definitiv 70er Jahre Chic. Aber es
war sauber und das war die Hauptsache. Nachdem wir unsere Sachen alle
herein geholt hatten, bereiteten wir unser Abendessen vor. Es gab Salat
und Sandwiches. Währenddessen schauten wir auf unserem super moderne
klitzekleinen Röhrenfernseher irgendwelche Serien oder Filme. Später
machten wir uns der Reihe nach fertig fürs Bett, lasen noch und
versuchten immer wieder erfolglos ins WLAN zu kommen. Gefahrene Kilometer: 457 km
10. Tag - 25. Juni 2016 -
Erst gegen 8:30 wachten wir auf und machten uns langsam fertig - immer
noch kein Internetzugang ! Frühstück gab es in einem riesigen Saal
neben dem Empfangsbereich, der wirklich sehr an Ostdeutsche
Veranstaltungsräume erinnerte. In der einen Ecke war das Buffet
aufgebaut und davor standen einige Tische und Stühle. Wir suchten uns
einen Tisch am Fenster - aber auch hier kein WLAN Zugang. Wir
frühstückten ausgiebig und packten anschließend unsere Sachen in das
Auto und checkten aus. Diesmal fuhren wir auf der R711 westlich vom See
entlang zurück zur R1. Nach etwa einer haben Stunde auf der R1 machen
wir in Staðarskáli - einer N1-Tankstelle im Nirgendwo - Pause. Hier gab
es kostenloses WLAN. Ich loggte mich auf meinen Laptop ein und gab
schnell meine Fußballtipps für die nächsten Spiele der EM ein. Gegen
11:30 Uhr fuhren wir dann weiter, immer der R1 entlang. Nach ziemlich
59 km lag links der R1 der letzte Wasserfall unserer Reise. Wir folgten
dem Hinweisschild und parkten unser Auto auf dem Schotterparkplatz. Von
hier aus ging ein Wanderweg Richtung Glanni Foss. Wir
erreichten nach kurzer Zeit eine Aussichtsplattform, von der aus man
einen direkten Blick auf den Wasserfall hatte. Nach obligatorischen
Fotos wollten wir etwas näher an de Fallkante
ran. Aber es gab nicht wirklich einen offiziellen Weg dorthin. So
folgten wir dem Geräusch des Wassers und schlugen uns dann quer durch
die Büsche, bis wir dann tatsächlich über einen Trampelpfad runter zur
Fallkante klettern konnten. Allerdings sah man hier nicht besonders
viel. Eigentlich war man auf Höhe des Zulaufs und sah das Wasser dann
nur verschwinden. Wir gingen alsbald zurück zum Auto. Auf dem Weg
dorthin kamen uns ziemlich viele Leute entgegen. Und der Parkplatz war
auch entsprechend voll. Und wir waren gerade noch völlig alleine am
Wasserfall - was für ein Glück. Wir fuhren dann auf der R1 weiter zu
unserer letzten Unterkunft. Da es aber noch recht früh am Tag war,
wollten wir noch eine kleinen Umweg machen, um uns heiße Quellen
anzuschauen. Dazu bogen wir nach etwa 11 km rechts ab auf die R50. Nur
17 km später ging es rechts ab auf einen Hof, wo angeblich die heißen
Quellen Deildartunguhver liegen sollten. Und in der Tat
musste es hier sein. Der Parkplatz war ziemlich voll, sogar Reisebusse
standen hier. Es war etwas ungewohnt, nach fast einer Woche ohne viele
Menschen um uns herum, auf einmal diese Massen von Leuten zu sehen. Wir
stiegen aus dem Auto und gingen in
Richtung der Menschengruppen. Sie standen alle vor einem Bereich auf
dem Hof, wo viel Dampf auf dem Boden kam. Es war in den Dampfwolken
kaum auszuhalten. Man kam sich vor wie in einer sehr heißen Dampfsauna.
Und sehen konnte man auch nicht besonders gut. Nur ab und zu, wenn der
Wind den Dampf beiseite blies, konnte man den Boden sehen, aus dem der
Dampf kam. Deildartunguhver ist eine Einheit von heißen Quellen, aus
einer Anzahl von Springquellen, die aus demselben Hügel hervorspringen.
Es handelt sich hier um die wasserreichsten Quellen Islands. Sie haben
einen Ausstoß von 180 Litern pro Sekunde an 100 Grad heißem Wasser. Ein
Teil von dem Wasser wird hier für die Tomatenzucht in Gewächshäusern
benutzt. Nachdem wir uns ausführlich umgesehen und einige Fotos gemacht
hatten, gingen wir zurück zum Auto und fuhren auf der R50 weiter. Nach
nur 6 km ging rechts die R515 ab, die uns direkt zu unserer letzten
Unterkunft brachte. 3 km auf der Schotterstraße mussten wir bis zum
Geirshlid Guesthouse zurück legen. Wir landeten auf einem
Bauernhof, wo ein Gebäude als Gästehaus eingerichtet war.Nachdem wir
aus dem Auto ausgestiegen waren, kam ein sehr alter Hund auf uns zu
getrottet und ließ sich von uns allen ordentlich durch streicheln. Da
wir niemanden irgendwo sahen, gingen wir zu dem einzigen nach Wohnhaus
aussehenden Gebäude und sahen dann an der Haustür ein Schild, auf dem
Gäste willkommen geheißen wurden. Wir wurden aufgefordert in das Haus
rein zugehen - dort würde eine Mappe mit unserem Zimmerschlüssel und
weiteren Einzelheiten zu unserem Aufenthalten liegen. Und in der Tat
befand sich gleich im Eingangsbereich ein Tisch, auf dem mehrere Mappen
lagen, mit unterschiedlichen Namen drauf. Ich fand auch eine mit meinem
Namen, in der sich ein Schlüssel und ein Anschreiben befand. In dem
stand, wo unser Zimmer ist, wie die Hausregeln sind, wo wir was finden
würden und vieles andere. Auch Tipps für Aktivitäten und
Sehenswürdigkeiten im Umland waren in der Mappe vorhanden. Wir holten
also unsere Sachen aus dem Auto und schleppten sie in den ersten Stock
zu unserem Zimmer. Es war sehr nett eingerichtet, so wie ich es schon
bei amerikanischen Bed & Breakfast Häusern gesehen hatte. Wir hatte
sogar ein Waschbecken im Zimmer. Auf unserem Stockwerk waren insgesamt
3 Zimmer und ein Badezimmer mit Toilette und Dusche. Im Untergeschoss
befand sich ein weiteres Badezimmer, dass wir entdeckten, als wir auf
der Suche nach der Küche waren. Die war ebenfalls im Untergeschoss. Es
war immer noch ziemlich früh, so dass wir nach kurzer Überlegung
beschlossen, nach Borgarbyggð zu fahren, dem nächst
größeren Ort in der Gegend. Er lag etwa 30 km südwärts, direkt an der
Küste, lang gestreckt auf einer schmalen Halbinsel, die in den
Nordatlantischen Ozean rein reichte. Wir fuhren also die Schotterstraße
zurück zur R1, die dann bis auf die Halbinsel führte. Dort bogen wir ab
auf die Borgarbraut Straße, die vorbei an einem Einkaufszentrum bis an
das Ende der Halbinsel führte. Doch dort war eigentlich eher nichts.
Wir drehten gleich wieder um und stoppten dann bei dem Einkaufszentrum.
Wir wollten in dem Restaurant der N1 Tankstelle einen Hot Dog essen,
was wir dann auch taten. Anschließend gingen wir noch rüber zum Geirabakari
Kaffihus (Homepage).
Hier gönnten wir uns Kaffee und Kuchen. Es war ziemlich voll hier und
wir mussten eine Weile anstehen. Torsten eroberte schon mal einen Tisch
am Fenster für uns, während wir uns anstellten. Wir hatten während der
Wartezeit genug Gelegenheit, uns alle Torten und Kuchen genau
anzuschauen und zu überlegen, was wir bestellen wollten. Jeder suchte
sich einen leckeres Stück Kuchen, bzw. Torte aus und Kaffee bzw. Tee.
Wir ließen uns viel Zeit bei Essen und Trinken und vor allem beim
Beobachten der anderen, zum Teil sehr wundersamen Gäste. Gegen 17 Uhr
machten wir uns dann auf, kauften im Netto noch ein paar Mitbringsel
und fuhren dann zurück zu unserer Unterkunft. Dort angekommen räumten
wir unser Auto komplett leer. Auf unserem Zimmer fingen wir dann an,
unsere Reisetaschen fertig zu packen. Wir würden ja am nächsten Tag
zurück nach Hause fliegen. Die gesammelten Essensreste, die wir noch
hatten, aßen wir dann später im Untergeschoss in der
Gemeinschaftsküche. Mittlerweile hatten wir auch unsere Gastgeberin
getroffen, bei der ich mit der Kreditkarte für unser Zimmer die
Rechnung bezahlt habe. Sie machte einen sehr netten Eindruck bei
unserem kurzen Gespräch miteinander. Wir gingen dann später auf unser
Zimmer, kramten noch ein wenig in unseren Sachen und gingen dann bald
auch in die Betten. Gefahrene Kilometer: 225 km
11. Tag - 26. Juni 2016 -
Wir wachten erst gegen 8.30 Uhr auf und ließen uns sehr viel Zeit beim
Fertigmachen. Wir wollten so spät wie möglich unsere Unterkunft
verlassen. Schließlich mussten wir den ganzen Tag noch auf den Beinen
verbringen, bevor wir gegen 1 Uhr nachts zurück fliegen würden. Gegen
9.45 Uhr gingen wir dann in die Küche, um zu Frühstücken. Hier war
schon ein Minibuffet aufgebaut, mit allem was man so zu einem Frühstück
brauchte. Wir ließen uns an einem Tisch nieder, es gab insgesamt 3, die
alle frei waren. Doch schon kurze Zeit später kam ein junges Pärchen
und ein alter Mann, der offensichtlich zum Bauernhof gehörte. So waren
jetzt alle Tische besetzt, aber irgendwie waren wir die einzigen, die
sich unterhielten. Ansonsten herrschte Totenstille in der Küche. Wir
aßen uns satt, räumten unser dreckiges Geschirr weg und gingen dann
wieder auf unser Zimmer. Wir mussten erst um 12 Uhr das Zimmer
verlassen, so dass wir die Zeit ausnutzten und erst gegen 11.45 Uhr
anfingen, unser Gepäck ins Auto zu packen. Wir verabschiedeten uns dann
noch kurz und fuhren dann los Richtung Reykjavík. Uns
trennten nur noch knapp 100 km von der Hauptstadt. Die R1 brachte uns
bis in an die Stadt ran. Wir mussten durch einen längeren Tunnel
fahren, um den Foraging - Hvalfjörður Fjord zu
unterqueren. Diesmal mussten wir sogar Maut bezahlen - etwa 7 EUR. Der
Tunnel war insgesamt 5.770 Meter lang und bis zu 165 Meter unter dem
Meeresspiegel.
In Reykjavík angekommen, fuhren wir auf der R49 in das Zentrum und
parkten unser Auto in einem Parkhaus in der Bergstaðastræti, ziemlich
direkt am Anfang der Haupteinkaufsstraße, der Bankastræti. Diese gingen
wir dann in den nächsten Stunden auf und ab zwischen den
verschiedensten Klamottenläden wie Iceawear hin und her. Wir waren auf
der Suche nach netten Jacken, Pullovern oder T-Shirts. Wir fanden auch
tatsächlich einiges, auch letzte Mitbringsel bzw. Geburtstagsgeschenke
waren dabei. Aber wir mussten noch ein wenig darüber nachdenken und
beschlossen, erst mal zu einem Flohmarkt zu gehen, der sich in einer
großen Halle am Hafen befinden sollte. Dort schlenderten wir durch die
Gängen und schauten uns vor allem sehr interessiert die isländischen
Essenspezialitäten genauer an. Wir probierten auch einziges und kauften
sogar einige Kekse. Danach wanderten wir die Einkaufsstraße zurück bis
in das Café Kaffitár (Homepage).
Dort
ließen wir uns bei Kaffee und Kuchen nieder. Im Ticker verfolgten
wir dann auch das Deutschlandspiel und kamen dabei auch mit einigen
Deutschen am Nachbartisch ins Gespräch. Torsten verschwand dann
irgendwann, um sich mit einem Bekannten zu treffen. Und wir gingen dann
gegen 17:45 Uhr noch mal los, um jetzt doch die schon ausgesuchten
Klamotten zu kaufen. Auch in einem Souvenir-Shop schauten wir noch
vorbei und kauften ein paar Andenken. Wir hatten zum Abendessen in den
Restaurant Reykjavík (Homepage)
einen Tisch
für 18:15 Uhr reserviert. Hier sollte es ein tollen Seafood Buffet
geben zu einem recht stolzen Preis: 53 EUR pro Person. Aber
den Luxus wollten wir uns an unserem letzten Abend leisten. Julia und
ich waren rechtzeitig am Restaurant und ließen uns schon zu unserem
Tisch bringen. Es handelte sich um ein sehr feines Restaurant, wie gut
dass wir hier mit unseren Wanderstiefeln ankamen. Aber wir wurden trotz
unserer etwas legeren Aufmachung rein gelassen. Wir mussten noch eine
Weile auf Torsten warten, bevor wir dann endlich anfangen konnten, das
Buffet zu erkunden. Es sah wirklich toll aus. Es gab viele verschiedene
geräucherte oder marinierte Lachs- und anderen Fischsorten. Zur
Hauptspeise gab es ebenfalls unterschiedliche Fische gebraten, gebacken
und sonst wie zubereitet. Und es gab sogar etwas Fleisch. Nachtisch war
auch ausreichend vorhanden, so dass wir uns ordentlich satt essen
konnten. Wir genossen den Abend in vollen Zügen. Gegen 21 Uhr bezahlten
wir dann, bzw. Torsten und Julia bezahlten, sie luden mich ein als
Danke Schön für die Organisation der Reise. Da schmeckte es mir im
Nachhinein noch dreimal so gut. Wir gingen dann zurück zum Auto und
verließen die Stadt Richtung Flughafen. Kurz bevor wir dort ankamen,
tankten wir das Auto noch voll. Dann fuhren wir bis zur Autovermietung,
nachdem wir Torsten mit unserem gesamten Gepäck direkt vor dem
Flughafen abgesetzt hatten. Die Rückgabe des Autos war völlig
unkompliziert und schnell. Im Flughafen selber stellten wir uns beim
Check-In an, die Schlange war ganz schön lang. Torsten und Julia gingen
noch im Wechsel zum Tax Refund Schalter, um sich die Umsatzsteuer für
ihre teuren Einkäufe zurückzuholen. Nachdem wir unser Gepäck los waren,
setzten wir uns noch in ein Café. Wir wollten noch unsere gesammelten
Fotos von diversen Geräten gebündelt auf meinen Laptop ziehen, damit
ich später zu Hause eine DVD mit den bestens Fotos aller zusammen
stellen konnte. Nachdem das auch erledigt war, gingen wir durch die
Sicherheitskontrolle und dann zu unserem Gate. Mit etwa 20 Minuten
Verspätung verließen wir dann wieder in getrennten Fliegern Island.
Gegen 7:15 Uhr am nächsten Morgen lag ich dann völlig müde aber voller
toller Eindrücke in meinem eigenen Bett. Gefahrene Kilometer: 154 km + 2.182 Flugkilometer