Das war, was wir uns unbedingt einmal anschauen wollten - Im Rahmen
meiner Reise in 2007 entlang der Ostküste von den Florida Keys bis
Boston war ich schon einmal im Herbst hier. Allerdings war die
Blätterfärbung noch nicht so herrlich bunt - wir waren etwa 1 Woche zu
früh. Darum im Jahr 2008 ein erneuter Versuch. Spontan einen Flug nach
New York gebucht mit 10 Tagen Aufenthalt.
Den Mietwagen haben wir vorab online gebucht - wen es interessiert gebe
ich gerne die Internetadresse. Die Firma sitzt in Berlin und ich habe
bis jetzt nach mehrmaligen Buchen ausnahmslos gute Erfahrungen gemacht.
In New York gelandet war der Plan, den Mietwagen abzuholen und uns
sofort auf die lange Strecke zu den Niagara Fällen zu machen. Meine
Reisebegleitung, nennen wir sie Karine, hatte leider ihren Führerschein
zu Hause liegen gelassen, so dass nur ich fahren durfte.
7,5 Stunden Fahrt lagen vor uns - so ziemlich genau 431 Meilen (694
km), nachdem wir erst am frühen Nachmittag den Mietwagen übernommen
hatten. Leider hatten wir nicht mit dem Berufsverkehr um NY City herum
gerechnet, so das noch etwa 1,5 Stunden hinzu kamen. Das Hotel in
Niagara Falls hatten wir bereits von Deutschland aus gebucht - das Days
Inn in der Main Street, genau gegenüber der Rainbow Bridge.
Zentraler geht es gar nicht, Preis ist okay - ca. 70 USD inkl. Tax für
ein Zimmer (2 Personen). Das Hotel ist sauber und unten drin ist ein
Denny's Restaurant für Frühstück und Dinner. Was will man mehr. Gegen 1
Uhr Nachts waren wir dann endlich im Hotel angekommen. Wir checkten
schnell ein, luden das Auto aus und gingen auf unser Zimmer, wo wir
innerhalb kürzester Zeit einschliefen.
1. Tag - 11. Oktober 2008 - Niagara Falls
Am nächsten Morgen gingen wir nach dem Frühstück bei Denny's zu Fuss zu
den Niagara Fällen. Auf dem Weg dorthin machten wir einen Stop beim Niagara
Tourism
& Convention Corporation,10 Rainbow Boulevard. Vom
letzten Jahr wusste ich, das man dort Tickets kaufen kann für diverse
Touren, die auch auf die kanadische Seite der Niagara Fälle fahren.
Aufgrund der Passkontrolle auf der Rainbow Bridge wollte ich lieber
wieder einen geführte Tour auf die "andere" Seite machen - wenn man die
Grenzkontrolleure der USA schon mal erlebt hat, weiß man wohl warum. In
diesem Visitor Information Center kauften wir dann Tickets für die
sogenannte Canadian Tour mit Gray Line Tours (ca. 80 USD pro Person),
die jeweils Vormittags, Nachmittags und Abends eine Tour anbieten. Der
Vorteil: Man kann sich im Hotel abholen lassen und die Busse sind
klein, so das max. 8-10 Leute mitfahren. Alles in allemsehr
lohnenswert, vor allem weil man keine Scherereien mit den
Grenzkontrollen hat. Wenn man Glück hat, bekommt man sogar zum
Abschluss noch einen tollen Sonnenuntergang mit Blick
auf die Wasserfälle geboten, solange man die Nachmittagstour gebucht
hat.
Sobald wir die Tickets erworben hatten, machten wir uns nun endgültig
auf den Weg,die amerikanische Seite der Niagara Falls zu entdecken. Zu
Fuss machten wir uns auf zur Goat Island, eine Insel, die sich zwischen
den Horseshoe Falls und den American Falls befindet. Vom dort hat man
einen fantastischen ersten Blick auf beide Fälle und kann die ersten
tollen Fotos machen. Man kommt sehr nah ran an die Fälle und muss
aufpassen nicht nass zu werden. Nach dem ersten Eindruck und den ersten
Fotos machten wir uns auf zu den Cave of the Winds. Hier
kann man mit dem Fahrstuhl zum Fuss des American Falls runter fahren
und dann dort seinen Spaß bei einem höllen Lärm und viel Wasser haben.
Die gelben Regencapes und Sandalen, die man umsonst beim Erwerb der
Eintrittskarte bekommt haben hier großen Wert ! Wer es sogar wagt,
seine Kamera in das Sprühwasser zu halten, wird mit tollen Fotos
belohnt - wenn die Kamera überlebt... Da wir schönstes Spätsommerwetter
hatten, beschlossen wir ein wenig überdie Goat Island zu schlendern.
Ein Besuch der Three Sisters Islands lohnt sich sehr -
dort hat man einen schönen Blick auf die herbei fließenden Wassermassen
zum Horseshoe Fall und man hat das Gefühl, mitten drin zu stehen.
Einige über dem Wasser hängende Äste laden ein zum Fotografieren von
Reisebegleitungen über dem Wasser! Da wir noch einen Hubschrauberflug
über die Niagara Falls machen wollten - zumindest Karine - machten wir
uns auf zurück Richtung Hotel. Zufälligerweise befand sich nämlich der
Hubschrauberlandeplatz des Anbieters, den wir uns ausgeguckt hatten (Rainbow
Air,
Inc., Niagara Falls, 454 MainSt.) direkt vor unserem Hotel.
Wir hatten Glück und mussten nicht lange warten. Der Hubschrauber kam
gerade zurück und nur eine Ladung Menschen wartete vor uns. Als Karine
dann an der Reihe war, versagten die Batterien
ihrer Kamera, so dass meine Kamera mit auf Reisen gehen musste. In den
12 Minuten über den Niagara Fällen entstanden dann super schöne Fotos
mit meiner Kamera (siehe weiter oben) und Karine war restlos
begeistert. Doch diese 12-15 Minuten kosten in etwa 85 USD! Danach
gingen wir zu unserem Hotel, da uns der Bus für unsere kanadische
Nachmittagstour jederzeit abholen konnte. Wir waren die letzten, die
die Busfahrerin (und Tourguide) noch einladen mussten - und wir waren
die einzigen Nicht-Amerikaner und somit die absolute
Attraktion auf dieser Tour. Wir fuhren über die Rainbow Bridge Richtung
Kanada. Wir beiden einzigen Nicht-Amerikaner waren die Einzigen, die an
der Grenze aussteigen und zur Einwanderung mussten. Beide kamen wir mit
einem kanadischen Stempel im Pass zurück in den Bus und weiter ging die
Reise. Nach einem kurzen Abstecher zu den Fällen fuhren wir erstmal
Flussabwärts zu dem Whirlpool, wo der Niagara River eine
90C° Kurve macht.Auf dem Weg dorthin erzählte die Fahrerin uns sehr
interessante Dinge über die Niagarafälle. Ausser einem Stop unterwegs,
der wohl eher der Steigerung des Verkaufs eines großen Souvenir-Shops
dienen soll, lohnt sich diese Tour auf jeden Fall.Man besucht die
Floral Clock - in meinen Augen total überflüssig und fährt dann
zurück zu den Niagara Falls und auch noch weiter Flussaufwärts. Wir
hatten dann die Gelegenheit eine Bootstour zu den Fällen zu machen (Maid
of
the Mist Boat Trip) - der Eintritt ist im Preis inbegriffen
(Einzelpreis USD 13,50). Sehr praktisch ist, wenn man mit einer
gebuchten Tour fährt, das man sich an den Wartenden bis ganz vorne
vorbei drängeln darf und somit lange Wartezeiten vermeidet. Auf jeden
Fall sollte man versuchen einen Platz auf dem oberen Deck zu ergattern
- und eine Stelle zum Stehen, wo man sich gut fest halten kann - es
wird sehr wackelig, sobald das Boat direkt vor dem Horseshoe Fall
angekommen
ist. Seine Kamera sollte man gut verstecken, es wird extrem nass auf
dieser Fahrt. Wir hatten uns extra eine Wegwerfkamera besorgt,mit der
wir dann direkt vor dem Wasserfall Bilder gemacht haben, da wir unsere
"gute" Kamera nicht dem Spritzwasser aussetzen wollten. Anschließend
besuchten wir die Journey Behind the Falls - auch dieser
Eintritt ist im Preis inbegriffen (Einzelpreis USD 14,80) zu besuchen.
Man fährt mit dem Fahrstuhl runter an den Fuss des Horseshoe Falls.
Dort kann man erstmal in einen in den Fels gehauenen Gang gehen und in
ein offenes Fenster gucken das hinter den Wasserfall liegt. Dann hat
man noch die Gelegenheit, auf ein Observation Deck zu gehen
(2-stöckig), das sich direkt neben dem Horseshoe Fall befindet. Dort
versteht man sein eigenes Wort nicht mehr und ohne die Regencapes, die
man am Eingang bekommen hat, würde man hier klitschnass
werden. Aber die Aussicht ist einfach gigantisch. Zum Abschluss hat man
Gelegenheit direkt an den Fällen den Sonnenuntergang zu geniessen und
zu fotografieren bevor es mit dem Bus zurück auf die amerikanische
Seite geht. Netterweise wird man zurück zu seinem Hotel gefahren.
Wir gingen direkt zum Denny's, um dort zu Abend zu essen. Anschliessen
wollten wir unbedingt noch mal zurück zu den American Falls und uns die
beleuchteten Fälle anzuschauen. Ab und an muss man sich mal
amerikanischen Kitsch antun. Überraschender Weise sah das Ganze recht
nett aus, wenn auch schwierig ohne Stativ richtig zu fotografieren. Und
es waren sehr viele Leute da... Nach einem langen Tag gingen wir dann
zurück in unser Hotel, um uns für den nächsten Tag auszuruhen.
2. Tag - 12. Oktober 2008 - Auf dem Weg nach Vermont
Am nächsten Morgen machten wir uns nach einem ausgiebigen Frühstück bei
Denny's auf Richtung Vermont. Wir wollten uns nun in den nächsten Tagen
die Laubfärbung in den Neu England Staaten angucken. Unser erstes
Quartier sollte ein Bed & Breakfast in Fairlee, VT sein
-
die Silver Maple Lodge. Wir hatten heute 437 Meilen
(700 km) vor uns - bei nur erlaubten 55 - 60 Meilen pro Stunde eine
lange Fahrt...
Unterwegs erblickten wir die ersten bunt - meist orange und rot -
gefärbten Wälder entlang der Strasse. Wir hielten nur
ab und zu an, um Fotos zu machen, da der Weg vor uns einfach zu lang
für viele Pausen war. Auf dem letzten Drittel der Fahrt allerdings
überquerten wir eine Brücke, an der Unmengen von Mengen entlang gingen
und herumstanden. Vor der Brücke waren uns schon die vielen geparkten
Auto aufgefallen. Während wir die Brücke überquerten, schauten wir
rechts und links aus dem Fenster, um zu sehen, was die Leute hier so
anzog. Wir konnten auf beiden Seiten der Brücke einen Blick auf eine
sehr tiefe Schlucht erblicken, in der ein Fluss entlang floss. Wir
beschossen anzuhalten und uns das ganze näher anzuschauen. Wir parkten
am Ende der Brücke und gingen bewaffnet mit unseren Kameras zurück auf
die Brücke. Wir standen über der sogenannten Quechee Gorge
im Quechee State Park. 50 Meter unter uns floss der Ottauquechee River
durch eine Schlucht. Ziemlich beeindruckend.
Nach einigen Fotos gingen wir zurückzum Auto und fuhren weiter. Es war
nicht mehr weit bis zu unserem nächsten Quartier. Nur noch etwa 30
Meilen aber es wurde schnell dunkel - sehr schnell. Im Schneckentempo
fuhren wir dann die letzten Meilen auf der VT 5, um die Silver Maple
Lodge nicht zu verpassen. Zum Glück stand an der Einfahrt ein großen
weißes Schild mit dem Namen drauf, ansonsten wären wir an der Einfahrt
wohl vorbei gefahren. Wir parkten unser Auto vor dem Haus und gingen
ins Haus. Der Eingang war über die Holzveranda zu erreichen - man
musste eine quietschende Tür aufmachen - genau wie im Film. Dann
standen wir in einem großen Raum, wo wir von den Besitzern der Lodge
empfangen wurden. Wir wurden schon erwartet. Nachdem das Finanzielle
erledigt war, zeigte uns der Hausherr unser Zimmer. Es war sehr einfach
eingerichtet mit 2 Einzelbetten. Unser Badezimmer befand sich außerhalb
des Zimmers direkt daneben. Aber trotzdem war es nur unser Badezimmer,
die anderen Gäste hatten ihre eigenes. Wirpackten unser Auto aus und
machten uns erstmal frisch. Dann wollten wir los und uns ein Restaurant
suchen, wo wir nett zu Abend essen konnten. Da um Fairlee herum keine
größere Stadt war, waren wir auf Tipps und Empfehlungen unser
Herbergseltern angewiesen. Wir fragten sie nach Gelegenheiten zum Essen
im Umkreis von 20 Meilen und sie hatten einige Adressen, die sie uns
empfehlen konnten. Eine davon war ein kleines Restaurant - das
Peyton Place Restaurant- gar nicht weit entfernt. Da Fairlee
aber genau an der Grenze zu New Hampshire liegt, war das Restaurant
schon im nächsten Bundesstaat. Die Fahrt dauerte nur 20 Minuten, wir
mussten nur einmal nach Fairlee rein, über den Fluss, der die Grenze zu
New Hampshire bildete und auf der anderen Flußseite wiederein Stück
Richtung Süden zurück. Schon waren wir da. Wir parkten vor einem alten
Gasthaus im viktorianischen Stil. Als wir in das Restaurant rein
gingen, waren wir sofort begeistert von der Gemütlichkeit, die dieses
Restaurant ausstrahlte. Wir musste einige Minuten auf einen Tisch
warten. Das Haus wurde 1775 errichtet und war seit 1802 bereits eine
Gaststätte. Wir bekamen einen Tisch im hinteren Raum, der
ursprünglichen Gaststätte neben einem großen Steinkamin. Die
Speisekarte ließ keine Wünsche offen und als die Kellnerin noch nach
dem Ausweis von Karine fragte, als sie Wein zum Essen bestellte, war
alles gut. Wenn man in unserem Alter noch nachweisen muss, das man über
21 Jahre alt ist, geht das runter wie Öl ! Alles in allem waren wir
sehr begeistert über die Restaurant - Empfehlung und fuhren glücklich
und gestärkt zurück in unsere Lodge. Wir gingen schnell ins Bett, umfür
den nächsten Tag fit zu sein.
3. Tag - 13. Oktober 2008 - Quer durch Vermont
Heute wollten wir kreuz und quer durch Vermont fahren, möglichst viele
kleine Strassen entlang, um viele Fotos von dem bunt gefärbten Wäldern
und kleinen Dörfern zu machen.Wir hatten in Deutschland vorab im
Internet (Google Map sei Dank) einen großen Loopausgearbeitet, der uns
durch den größten Teil des südlichen Teils und entlang des nördlichen
Teilder Green Mountains führen sollte. Insgesamt lagen 267 Meilen (ca.
430 km) vor uns... Also hieß es früh aufstehen.
Zuerst gab es Frühstück in unser Silver Maple Lodge. Dies begeisterte
uns allerdings nicht besonders - das hatte ich in anderen Bed &
Breakfast Häusern schon ganz anders erlebt. Wir luden unser Gepäck in
unser Auto ein, verabschiedeten uns, machten natürlich noch einige
Fotos von der Lodge und fuhren dann los.
Unser erster Stop war Woodstock, VT - ein kleiner Ort
nicht weit hinter dem Quechee State Park. Dort parkten wir unser Auto
und schlenderten ein wenig durch den historischen Ortskern. Wir fanden
ziemlich schnell ein Geschäft mit Quilts und anderen handgearbeiteten
Dingen, die uns interessierten. Wir gingen sofort hinein. Der Laden war
super - viele tolle Sachen, die man nicht braucht. Wir inspizierten die
Ware eingehend und ich fand im hinteren Bereich ein tolles
Weihnachtskissen, das ich sofort kaufte. Am liebsten hätte ich auch
einen Quilt gekauft, als Tagesdecke. Aber dieser hätte mein Koffer
einfach gesprengt. Leider. Da unser Frühstück nicht besonders toll und
somit praktisch nicht statt gefunden hatte, suchten wir uns ein kleines
Restaurant, um das nachzuholen. Leider mussten wir - aufgrund
vonPlatzmangel auf dem Bürgersteig - auf einen freien Tisch warten.
Während dessen gingen wir die Hauptstraße auf und ab und machten einige
Fotos von den netten alten Häuser. Dann wurde unser Name aufgerufen
undwir konnten nun endlich ein ordentliches Frühstück zu uns nehmen.
Das Restaurant war von innen nicht sehr ansprechend - so in Richtung
billiger alter Diner. Aber das Essen war dafür um so besser - auch der
Kaffee schmeckte nach Kaffee. Und ich liebe diese amerikanische Sitte,
den Kaffee immer wieder kostenlos nach zu schenken...
Gestärkt verliessen wir das Restaurant später und schlenderten noch ein
wenigdurch den Ort. Wir fanden eine Covered Bridge, die erste von
vielen in den nächsten Tagen. Wir hatten vorab im Internet uns einige
Covered Bridges rausgesucht, die wir aufsuchen und fotografieren
wollten in den nächsten Tagen, aber diese war nicht dabei gewesen -
also eine Überraschung. Um das zu verstehen, muss man wissen, das
Covered Bridges (Überdachte Brücken) für Vermont undNew Hampshire sehr
typisch sind. Sie stammen aus dem 19. Jahrhundert und sind meistens aus
Holz. Die Bauweise und ihr Aussehen ist irgendwie faszinierend. Und sie
liegen meist an sehr versteckten und einzigartigen Plätzen, so das das
Finden dieser Brücken einer Schnitzeljagd ähnelt. Nach den
obligatorischen Fotos gingen wir dann zurück zum Auto, um weiter durch
Vermont zu fahren. Besonders weit waren wir heute ja noch nicht
gekommen. Wir fuhren weiter Richtung Westen auf der VT 4.
In Bridgewater Corners hielten wir uns dann südlich und
fuhren auf der VT 100A weiter. Diese kleine Strasse führt
mitten durch bergige Wälder, alle Bäume schön bunt gefärbt. Links und
rechts neben der Strasse liegen Felder und Farmen, die vor den bunten
Wäldern tolle Fotomotive abgeben. Und da so gut wie keine anderen Autos
unterwegs sindauf dieser Strasse, kann man ungehindert jederzeit
anhalten und tolle Fotos machen. Irgendwann - in Plymouth Uniongenauer
gesagt
- stößt die VT 100A auf die VT 100, die wir dann
weiter südlich entlang fuhren. Sie führt zuerst an einigen Seen vorbei,
die wie an einer Perlenkette aneinander gereiht sind - sehr schöne
Fotomotive - Wasser vor bunten Wäldern... Die Fahrt geht durch Ludlow
und immer weiter südlich. Langsam nähern wir uns dem südlichen Teil des
Green Mountain National Forest, durch den wir einen großen
Loop fahren wollten. Wir blieben die ganze Zeit auf der VT 100.
Wir durchfuhren viele kleine Orte, in denen eigentlich immer eine
hübsche kleine oder auch größere weisse Kirche aus Holz zu sehen war
und der übliche weiße Pavillon in der Mitte des Ortes - á la Gilmore
Girls. Und rundherum orange und rot gefärbte Laubbäume ohne Ende. Und
wir fanden natürlich unterwegs einige weitere Covered Bridges,
allerdings nicht so besonders schöne. Der Hauptteil der Brücken war
morgen und übermorgen dran... In Wilmington verabschiedeten wir uns von
der VT 100, wir würden sie später in Norden wieder
treffen. Wir bogen Richtung Westen auf die VT 9 ab. Diese
führt nun wirklich einmal querdurch den Green Mountain National
Forest hindurch. Die Strasse schlängelt sich durch den Wald
entlang an verschiedenen Seen und wieder einmal fast keine anderen
Autos - so haben wir uns das vorgestellt. Und die Laubfärbung ist fast
perfekt. Da wir hier sehr südlich waren, war die Laubfärbung noch kurz
vor ihrem Höhepunkt. Das heißt, nicht alles war rot/orange, sondern
auch noch viel Gelb dazwischen. Aber das tat dem tollen Blick keinen
Abbruch.
In Bennington bogen wir dann Richtung Norden auf die VT
7A, wir waren am südlichsten und westlichsten Punkt unseres
Loops angelangt. Diese Strasse führt nun in nördlicher Richtung durch
den NF, wieder durch viele kleine Orte, eher Häuseransammlungen und
mitten durch die bunten Wälder. Hinter Manchester trifft
die VT 7A auf die VT 7, die wir dann weiter
fuhren. Wir verliessen den südlichen Teil des NF und fuhren weiter
Richtung Norden zum nördlichen Teil der Green Moutains. Kurz vor
Rutland trifft die VT 7 auf die VT 4
, der wir dann weiter folgten. Sie führt östlich am unteren Ende des NF
vorbei und stößt dann auf die uns schon bekannte VT 100.
Die fuhren wir dann weiter in nördlicher Richtung. Nach etwa 48 Meilen
teilte sich die VT 100 und wir nahmen die Abzweigung VT 100B.
Langsam wurde es nämlich Zeit, unser nächstes Quartier anzusteuern: Ein
weiteres Bed & Breakfast, diesmal in Montpelier, VT.
Wir hatten vorab bei Betsy's Bed & Breakfast für 2
Nächte reserviert. Dort angekommen, zeigte man uns unser Zimmer,
allerdings muss icheher sagen unser Apartment. Denn wir hatten ein
Schlafzimmer, ein Badezimmer und ein Wohnzimmer - sehr cool. Auch wenn
das ganze etwas sehr eigenartig eingerichtet und möbliert war. Uns kam
es etwas britisch vor, allerdings von vor 100 Jahren... Natürlich wurde
dies sofort fotografiert.
Wir entluden unser Auto und machten es uns erstmal in unserem
Appartement gemütlich und überlegten, wohin wir fahren könnten, um zu
Abend zu essen. Plötzlich viel mir ein, das ich letztes Jahr in
Barre, VT in einem tollen Restaurant war - und Barre war nicht
weit weg von Montpelier. Also fuhren wir Richtung Barre. Es dauerte nur
etwa 20 Minuten und wir waren in Barre. Das Restaurant dort war zwar
noch vorhanden, aber geschlossen. Und mittlerweile ist auch nicht mehr
das Restaurant dort, welches ich besucht hatte - gute amerikanische
Hausmannskost -sondern es ist inzwischen ein italienisches Restaurant.
Also überlegten wir kurz, wohin wir nun fahren sollten. Auf dem Weg
hierher sind wir an einigen Restaurants vorbei gefahren, so dass wir
beschlossen, bei einem dieser einzukehren. Also drehten wir um, und
fuhren den Weg Richtung Montpelier wieder zurück. Wir landeten
schließlich im Wayside Restaurant & Bakery - ein
typisches amerikanisches Restaurant: Plastiksitzbänke, in der Mitte
eine Theke mit Barhockern davor und die offene Küche dahinter. Aber das
Essen war auch hier lecker und es gab überhaupt nichts daran
auszusetzen. Später fuhren wir dann den Rest den Weges zurück nach
Montpelier, um dann schnellst möglich in unseren Betten zu
verschwinden. Der Tag war alles in allem zwar sehr schön gewesen, wir
hatten viele tolle Fotos gemacht, aber doch auch sehr anstrengend.
4. Tag - 14. Oktober 2008 - Quer durch Vermont, 2. Teil
Wir standen früh auf, da wir heute wieder eine lange Tour vor uns
hatten. Da wir aber noch eine weitere Nacht in Montpelier bei Betsy
bleiben würden, mussten wir zumindest nicht unsere Koffer packen. Wir
gingen rüber in das Haupthaus von Betsy - ja sie war so erfolgreich,
das sie bereits zwei Häuser nebeneinander hatte - um zu frühstücken. Es
saßen bereits andere Gäste am Tisch und wir gesellten uns dazu. Das ist
genau das, was den Charme ausmacht bei Bed & Breakfast. Man trifft
andere Leute und kommt mit ihnen sogar ins Gespräch. Wir waren am
Frühstückstisch die einzigen Nicht-Amerikaner und somit natürlich eine
Attraktion. Während eines homemade, wirklich fantastischen Frühstücks
mussten wir unendlich viele Fragen beantworten. Das ganze hat wirklich
viel Spaß gemacht. Wir freuten uns schon auf den nächsten Morgen...
Heute wollten wir den nördlichen Teil von Vermont durchqueren. Wieder
hatten wir uns vorab in Internet mögliche Schleichwege durch die Wälder
von Vermont rausgesucht. Möglichst viele Covered Bridges sollten auf
dem Weg liegen. Wir hatten eine Route von etwa 167 Meilen (260 km)
ausgearbeitet, die uns durch Wälder, Berge und kleine Orte führen
sollte. Zu allererst lag aber ein Besuch bei Ben & Jerry's
in Waterbury vor uns. Hier kann man eine Tour durch eine
Fabrik machen - zumindest wird es so angepriesen. Letztes Jahr hatten
wir das gemacht und waren total
enttäuscht. Es handelt sich hierbei nämlich nicht um eine Fabrik, die
auch tatsächlich Eis produziert, sondern um eine entweder stillgelegte
oder nur für die Touristen errichtete Kulisse - das entzieht sich
meiner Kenntnis. Wir hatten also damals Eintritt gezahlt, nur um leere
Produktionshallen mit noch sehr neu glänzenden Maschinen zu betrachten,
und uns wurde theoretisch erklärt, wie man Eis macht und wie Ben &
Jerry's entstanden und sich entwickelt hat. Das allerdings war
interessant, kann man aber bestimmt auch im Internet nachlesen. Das
einzige wirklich Wertvolle was man bekam für sein Eintrittsgeld, war
eine Eisverkostung ! Warum wollten wir da also noch mal hin? Der
Souvenirshop war einfach grandios und ich wollte noch einige
Lesezeichen und eine Plüschkuh kaufen. Das hatte ich letztes Jahr auch
schon getan und die Mitbringsel waren einfach toll angekommen und es
gab entsprechende Nachfrage zu Hause.
Somit machten wir uns also auf den Weg. Von unserem Quartier fuhren wir
erst auf
der US 2 entlang RichtungWesten. Man hätte auch die
Interstate 89 nehmen können, aber wir wollte möglichst ausschließlich
auf kleinen Straßen fahren. In Waterbury trafen wir mal wieder auf
unsere altbekannte VT 100 - die ging es weiter Richtung
Norden. Sie führt unweigerlich an Ben & Jerry's
vorbei. Man kann es gar nicht übersehen. Im Besten Fall stehen da schon
junge Leute mit orangen Westen, die einen zum Parkplatz winken. Der ist
sogar umsonst - zumindest war er es in 2008 noch... Wir parkten,
stiegen aus und gingen hoch zum Gebäude. Es waren schon ein paar
anderen Touristen da, aber noch nicht zuviel, zumal wir um 9 Uhr dort
ankamen - und die "Fabrik" dann auch erst öffnet. Wir gingen sofort in
den Souvenirshop und in der Tat verkauften sie immer noch die
Lesezeichen,die es mir so angetan hatten. Es handelt sich dabei um
handbemalte schmale Streifen, die laminiert waren. Die Motive
hattenalle etwas mit dem Neu England, Indian Summer oder Halloween zu
tun. Es gab verschiedene Motive und ich suchte mir einige davon aus. In
der Ecke, in der die ganzen Stofftiere waren, gab es natürlich auch
immer noch die Kühe in allen möglichen Größen. Letztes Jahr hatte ich
eine gekauft und schweren Herzens verschenkt - nun kaufte ich eine für
mich. Karine stöberte auch herum und fand etwas, was sie kaufen wollte.
Anschließend - obwohl immer noch sehr früh am Morgen - mussten wir uns
natürlich ein Eis kaufen. Es gab hier einen großen Eisverkauf, alle
möglichen Ben & Jerry's Geschmacksrichtungen konnte man als Kugeln
in einer Waffel zu einem sehr stolzen Preis kaufen. Wir setzten uns
draußen in die Sonne und genossen unser ungewöhnliches Zweitfrühstück.
Dann ging es weiter - auch heute hatten wir noch viele Meilen/Kilometer
vor uns.
Wir verließen Ben & Jerry's und fuhren die VT 100
weiter Richtung Norden. Der nächste Ort war Moscow, hier
ging rechts die Straße Gold Brook Rd ab, die wir
einbogen. Wir eröffneten die Schnitzeljagd nach Covered Bridges für den
heutigen Tag. Wir folgten der Straße etwa 1,2 Meilen zu einer Kreuzung
mit Stowe Hollow Rd. Hier bogen wir links herum in die
Covered Bridge Rd und standen vor der ersten Covered Bridge des
Tages - die sogenannte Gold Brook Covered Bridge oder
auch Emily's Bridge. Zugegebenermaßen war dies nicht die
schönste, die wir gesehen haben. Aber immerhin, wir hatten sie
gefunden. Es wurde einige Fotos gemacht und weiterging es die
Covered Bridge Rd entlang. In einer Linkskurve wird sie zur
School Rd, die dann wieder zurück auf die VT 100
führt. Nun stand die nächste Covered Bridge auf unserem
Programm: Sterling Covered Bridge. Ein Tipp: Im Internet
gibt es haufenweise Seiten, die alle möglichen Covered Bridges in Neu
England auflisten und sogar Touren ausgearbeitet haben, sich möglichst
viele an einem Tag in einem Gebiet anzuschauen - dort haben wir auch
unsere Brücken gefunden, die mehr oder weniger auf unserem Weg liegen
würden. Um nun zur nächsten Brücke zu kommen, mussten wir die VT
100 erstmal Richtung Norden, also rechtsherum fahren. Sobald
man
auf der linken Seite den Shaw's Supermarket sieht, biegt man links
dahinter in die W Hill Rd ein und folgt der eine ganze
Weile (ca. 3,6 Meilen). Aber Achtung, diese Straße macht viele links
und rechts Schlenker, immer den Straßennamensschildern nach ! Dann
biegt man rechts in den Moren Loop ein. An der Kreuzung
mit der Sterling Valley Rd ist dann die recht nette und
rote Covered Bridge zu finden. Wir parkten uns Auto und betraten
natürlich die Brücke und machten wiederum viele Fotos. Anschließend
fuhren wir die Sterling Valley Rd Richtung Osten, also
rechts herum von der Richtung aus gesehen aus der wir gekommen waren.
Sieendet an der Stagecoach Rd, die wir rechts einbogen.
Diese wiederum führt automatisch auf unsere VT 100 die
wir zurück nach Stowe entlang fuhren.
Im Ort bogen wir dann rechts ab auf die VT 108 Richtung
Norden. Kurz danach suchten wir einen Parkplatz, da wir eine Covered
Bridge nur für Fußgänger entdeckt hatten. Das musste natürlich sofort
fotografiert und vor allem auch aus der Nähe angeschaut werden. Dann
ging es weiter die VT 108 entlang. Diese Straße
schlängelte sich wieder durch bunt gefärbte Wälder - hier war die
Laubfärbung allerdings schon über den Peak hinaus, die ersten Bäume
hatten ihre Blätter bereits abgeworfen. Die Straße hieß Mountain
Rd und nach einer Weile wussten wir auch warum. Sie führte
immer
weiter hinauf - wir fuhren mitten durch ein Winterskigebiet (Smugglers'
Notch) was unschwer an den Schildern am Straßenrand zu erkennen war -
eine Ski Lodge nach der anderen. Wir kamen am Ende sogar so hoch, das
karge Felsen ohne Baumbewuchs um uns herum war - und es war verdammt
kalt. Lustiger Weise lag die Straße nur etwa 670m hoch, aber wir kamen
uns vor wie in mindestens 1.500m Höhe. Nachdem wir die VT 108
insgesamt 16,8 Meilen gefahren waren, lag die nächste Covered Bridge - Grist
Mill
Covered Bridge - neben uns. Die Canyon Rd
ging scharf rechts weg (schon fast ein U-Turn), wir bogen hier ab und
fuhren direkt auf die Brücke zu. Hier konnte man auch gut an den kleine
Fluß, der unter der Brücke durch floss, runter gehen und so die Brücke
in ihrer ganzen Länge, über den Fluß gespannt fotografieren. Weiter
ging es die VT 108 entlang nach Jeffersonville. Dort
stand eine schöne weiße Holzkirche (siehe weiter oben). Und wir
näherten uns einer weiteren Covered Bridge. Wir folgten der VT
108 rechts herum und blieben dann aber auf der VT 15.
Kurz nachdem die VT 108 und VT 15 sich getrennt haben, geht links die
Straße Cambridge Junction Rd ab, die fuhren wir rein. Sie
führt direkt auf die Poland Covered Bridge oder auch
Cambridge Junction Bridge zu.
Sie wurde natürlich wieder ausgiebig fotografiert und begutachtet,
bevor wir mit dem Auto durch sie hindurch fuhren.Gleich nach der
Brückeging es auf die VT 109 rechts herum. Die fuhren wir
weiter bis Waterville. Hier bogen wir links in die
Church St - direkt gegenüber der weißen Holzkirche. Wir fuhren
direkt auf die nächste Brücke zu. Die schauten wir uns ebenfalls kurz
an und fuhren zurück auf die VT 109, links herum. Nach einigen
Links-Rechts-Kurven lag rechts an der Codding Hollow Rd
die nächste Brücke, die sogenannte Jaynes Kissing Bridge.
Weiter ging es auf der VT 109. Nach etwa 2,1 Meilen bogen wir links in
die Back Rd ein. Diese kleine Straße führt eine Weile
mehr oder weniger parallel zur VT 109 auf der anderen Flußseite
entlang. An ihr liegen 2 Covered Bridges, die man gar nicht verpassen
kann. Wir fotografierten sie natürlich beide, bevor wir dann in
Belvidere wieder auf die VT 109 zurück kehrten. Kurz hinter
Belvidere geht die VT 118 links weg, während die VT 109
weiter rechts geht. Wir nehmen die VT 118. Sie führt uns nach Montgomery.Dort
finden
wir die nächsten beiden Brücken. Nachdem die VT 118 im Ort eine
Linkskurve gemacht hat, geht links die Comstock Bridge Rd
ab - die fahren wir rein und damit direkt auf die Comstock
Covered Bridge zu. Sie wird fotografiert und dann von uns
durchfahren. Die Straße führt wieder zurück auf die VT 118, in die wir
links einbiegen. Nach einer Rechtskurve geht links die Longley
Bridge Rd ab, und sicherlich zur Überraschung aller, fährt man
direkt auf die Longley Covered Bridge zu. Nachdem diese
auch abgelichtet wurde, fuhren wir zurück nach Montgomery und weiter
die VT 118 zurück, bis wir auf den Abzweiger der VT 242 trafen.
Die
bogen wir links ein. Sie windet sich durch kleine Orte und Wälder,
bis sie auf die VT 101 trifft. Die fuhren wir rechts
herum weiter entlang.In Troy trafen wir endlich mal wieder auf unsere
VT 100, die wir Richtung Nord-Osten links herum weiterfuhren.
Nach knapp 6 Meilen geht die VT 100 nach links weiter, wir sind ihr
gefolgt. Kurze Zeit später wird sie zur VT 105 der wir
Ostwärts folgen Richtung Newport. Plötzlich standen wir
vor einer großen beeindruckenden Kirche mit einem tollen Blick auf den
Lake Memphremagog.
Wir suchten uns erstmal einen Parkplatz, um auszusteigen und einige
Fotos zu machen. Das hatten wir gar nicht erwartet. Eigentlich wollten
wir in Newport nur umdrehen und zurück nach Montpelier fahren. Nach
einer Weile stiegen wir wieder in unser Auto und fuhren weiter. Wir
suchten die US 5 Richtung Süden, die dann auf die VT
14 führte. Die fuhren wir weiter entlang, unter anderem durch
den Ort Irasburg, mit einer weiteren sehr hübschen weißen
Holzkirche. Wenn man dann durch Albany durch ist, lohnt
sich ein kleiner Umweg über den Ort Craftsbury Common.
Dafür muss man nach Albany links abbiegen in die Straße N
Craftsbury Rd, die dann direkt in den Ort führt. Dort gibt es
einen kleinen Platz mit dem obligatorischen Pavillon und der weißen
Kirche. Kleine nette Geschäfte unter anderem auch ein Buchshop mit
integriertem Café - das Stardust Book & Café. Weiter
geht es dann in südlicher Richtung die gleiche Straße weiter bis zu dem
nächsten Ort Craftsbury. Hier lohnt es sich auch noch mal
ein bisschen herum zuschauen,bevor man dann hinter dem General Store
rechts abbiegt in die Cemetery Rd, die wieder auf die VT
14 führt.
Im weiteren Verlauf führt die VT 14 direkt am Lake Elligo
und danach am Hardwick Lake vorbei. Hier machten wir
jeweils noch einige nette Fotos und fuhren weiter. Kurz hinter dem
Hardwick Lake trifft die VT 14 auf die VT 15. die wir
westwärts weiter fahren (rechts herum). Sie führt uns an unserer
letzten Covered Bridge für diesen Tag vorbei, die Fisher Bridge
kurz vor Wolcott, VT. Die Fisher Bridge ist eine Covered
Bridge durch die Eisenbahngleise führen. Allerdings ist die Strecke
stillgelegt, so dassman wunderbar auf und durch diese Brücke klettern
kann. Einen Parkplatz für das Auto gibt es direkt davor. Um nach
Montpelier zurück zufahren, gibt es jetzt 2 Möglichkeiten - wir
entschieden uns wieder umzudrehen und dann die VT 14 weiter
nach
Süden zu fahren, bis nach Montpelier hinein. Wir
hätten auch weiter auf der VT 15 bis Morrisville fahren, dann über die
altbekannte VT 100 und dann die VT 12 entlang bis Montpelier, das hätte
aber länger gedauert. Und wir hatten schon genug Meilen hinter uns und
es wurde langsam spät und dunkel. In unserem Quartier angekommen,
machten wir uns ein wenig frisch und überlegten, wo wir zu Abend essen
gehen wollten. Wir fuhren erstmal in
den Ort rein und parkten unser Auto. Wir sahen am Fluß gelegen ein
Restaurant, das Sarducci's. Ein italienisches Restaurant.
Also beschlossen wir dorthin zu gehen. Und wir hatten wieder Glück. Das
Essen war gut und man saß dort sehr nett direkt am Fluß. Was will man
mehr. Nächsten Tag wollten wir Montpelier wieder verlassen, darum
mussten wir später noch unsere Koffer packen. Also blieben wir nicht zu
lange in dem Restaurant sitzen und fuhren bald zurück zu Betsy's
B&B.
5. Tag - 15. Oktober 2008 - Auf nach New Hampshire
Unser Endziel heute war North Conway, NH wo unser
nächstes Quartier war. Wieder hatten wir im Vorwege eine Route
ausgearbeitet, die uns nicht wirklich auf direktem Wege nach North
Conway, NH, sondern wieder über viele Schlenker durch die schöne bunte
Landschaft führen sollte. Doch zuerst gingen wir nach dem Aufstehen
erneut zum Frühstück in das andere Haus rüber und stärkten uns für den
langen Tag. Danach bezahlten wir unsere Unterkunft,
beluden unser Auto und fuhren los. Da ich einer Freundin versprochen
hatte, ihr Stoff zum Quilten mit zubringen - der ist hier so viel
billiger als in Deutschland - machten wir uns auf zu unserem ersten
Umweg. Ich hatte einen Stoffladen in Waitsfield, VT
gefunden - im Internet - undso begaben wir uns dorthin. Über die US
2 westwärts, dann entlang der VT 100B in südlicher
Richtung, die dann auf die VT 100 führt und schon waren
wir nach 30 Minuten im Waitsfield, VT. Dort suchten wir das Geschäft Cabin
Fever
Quilts, welches sich in einer alten weißen Holzkirche
befand, wir wir fest stellen mussten. Leider war es noch geschlossen.
Bis es öffnen würde, wollten wir uns noch etwas in Waitsfield umsehen.
Wir parkten das Auto und zogen los. Plötzlich standen wir mal wieder
vor einer Covered Bridge, die Village Bridge. Siewurde
natürlich sofort begutachtet und fotografiert für unsere Sammlung.
Direkt daneben gab es ein sehr interessant aussehendes Geschäft,
welches schon geöffnet hatte: All Things Bright and Beautiful
-
ein Geschäft mit lauter Weihnachtssachen... Da gingen wir natürlich
sofort rein. Gekauft haben wir allerdings nichts,es war alles so
zerbrechlich, so dass wir Angst hatten, es nicht heil mit nach
Deutschland zu bekommen. Aber als wir mit dem Durchforsten des
Geschäfts fertig waren, hatte das Stoffgeschäft inzwischen geöffnet -
also schnell rüber. Dort suchte ich alle möglichen Stoffpäckchen in
Blautönen heraus, die ich mitbringen sollte. Auch hingen dort
wunderschöne, schon fertige Quiltdecken herum, die ich am liebsten
gekauft hätte- wäre da nicht der Platzmangel im Koffer. Schnell
bezahlte ich und wir setzten uns ins Auto und fuhren weiter. Heute
hatten wir ca. 150 Meilen (240 km) vor uns, davon allerdings den
größten Teil auf klitzekleinen Straßen durch die Berge. Wir fuhren
durch die Covered Bridge hindurch die Bridge St entlang,
die kurze Zeit später zur E Warren Rd wird. In East
Warren bogen wir ab auf die Roxbury Mountain Rd
Richtung Roxbury. Diese kleine Straße führte mitten durch
bewaldete Hügel (bis 740 m hoch), alles gefärbt in Gelb, Orange und
Rot. In Roxbury stießen wir dann auf die VT 12 A, die wir
nach Norden (links herum) weiter fuhren. Später fuhren wir die VT 64 in
östlicher Richtung weiter nach Williamstown. Dort nahmen
wir die VT 14 in südlicher Richtung,
bis links die Chelsea Rd abging - die fuhren wir weiter.
Eigentlich folgten wir jetzt nur noch unserem Gefühl und der groben
Himmelsrichtung - eine Karte für diese Gebiet hatten wir nicht. Wieder
führte uns die kleine Straße durch bunte Wälder und hügelige
Landschaften. Hier habe ich dann auch das schönste Foto unser ganzen
Reise gemacht, finde ich zumindest. Die Chelsea Rd endet
irgendwann an der VT 110, die wir links herum in
Richtung Norden weiter fuhren. Inzwischen war schon relativ viel Zeit
vergangen, so dass wir beschlossen, erst mal etwas größeren Straßen als
bisher zu folgen. Also blieben wir auf der VT 110, dann
fuhren wir die US 302 ostwärts weiter. Doch kurz hinter
Clement, nachdem die VT 25 in südlicher Richtung abgezweigt ist, packte
uns wieder die Abenteuerlust und wir bogen rechts ab in die
Willey Hill Rd Richtung Topsham. Ab dort hieß
die
Straße Harts Rd
und nach einer Weile dann James Downing Rd.
Die wiederum wurde zur Topsham Rd und nach einer
Rechts-Links-Kombination waren wir auf der Corey Hill Rd
Richtung Newbury Center. Die Newbury Center Rd
wurde kurze Zeit später zur Scotch Hollow Rd, von der
dann nach links weg die Fish Pond Rd abzweigte. Der
folgten wir, bis wir auf die Leighton Hill Rd stießen,
in die wir links einbogen und dann die Interstate 91 überquerten.
Schließlich stießen wir wieder auf die US 302 und ließen
jede Menge tolle bunte Eindrücke hinter uns. Wir folgten der US 302 und
trafen in Bath auf eine weitere Covered Bridge - und den
ältesten General Store Amerikas - so zumindest stand es auf dem
Gebäude. Mittlerweile waren wir nun auch in New Hampshire angekommen -
Vermont lang hinter uns.
Ab Bath weiß ich gar nicht mehr genau, wie wir weiter gefahren sind.
Auf jeden Fall haben wir es mehrfach versucht, auf kleinen Straßen quer
durch die hügeligen Wälder in Richtung Nord-Osten zu fahren. Allerdings
mussten wir irgendwann aufgeben, nachdem wir 3 x an ein und derselben
Alpaka-Farm vorbei kamen und im Wald spätestens an dem Schild: Please
do not shoot the little bear wieder umdrehten. Wir fuhren dann im
Endeffekt auf der US 302 weiter bis zu unserem Endziel
North Conway. Unterwegs allerdings kamen wir noch an Bretton
Woods vorbei, wo das Mount Washington Hotel steht, in dem 1944
die Bretton Woods Konferenz statt gefunden hatte. Im weiteren Verlauf
führt die US 302 durch den White Mountain National Forest,
in dem sich einige sehr schöne State Park befinden. Heute hatten wir
noch auf dem Plan, uns einige schöne Wasserfälle im Crawford
Notch State Park anzuschauen.Hier fuhren wir auf dem Weg zu
unserer nächsten Unterkunft nämlich direkt daran vorbei. Nach ca. 3,8
Meilen hinter Bretton Woods macht die Landstraße eine Rechtskurve und
genau dahinter auf der rechten Seite befindet sich das Visitor
Center vom Crawford Notch State Park - und Toiletten. Die
wurden
erstmal aufgesucht. Am Eingang der Toiletten sind viele Prospekte über
den Park ausgestellt inklusive einiger Faltkarten mit den Wanderwegen
zu den verschiedensten Wasserfällen. Davon schnappten wir uns welche
uns studierten sie. Gleich hinter dem Visitor Center, direkt auf der
anderen Seite der Bahngleise, ging ein Wanderweg in den Wald hinein,
den sogenannten Avalon Trail. Dieser Wanderweg ist etwa
2.6 Meilen lang (ein Strecke), dafür hatten wir ehrlich gesagt
keine Zeit. Deswegen bogen wir nach einer kurzen Weile auf einen
anderen Weg nach links ab, um zu den Mount Willard Trail weiter
zugehen. Der ist etwas kürzer und führt ankleinen Wasserfällen vorbei
zu einer kleineren Schlucht - Hitchcock Flume, wobei man
auch an einer Stelle über einen breiten aber nicht tiefen Bach klettern
muss. Zum Glück liegen dort genügend große Felsen herum, über dieman
auf die andere Seite springen kann. Wir sind dann beim Hitchcock Flume
umgedreht und zurück gegangen. Bis zum Mount Willard hoch wäre es nicht
mehr weit gewesen, aber recht steil. Das war uns zu anstrengend. Aber
bis hierher war es ein sehr schöner Spaziergang durch den bunten Wald,
die Pfade bedeckt mit reichlich buntem Laub. Bevor wir zurück zum Auto
gingen, wollten wir noch in das Visitor Center. Dort kauften wir einige
Postkarten. Zurück am Auto stiegen wir ein, allerdings nicht um sehr
weit zu fahren. Denn kurz nachdem wir den Parkplatz verlassen hatten,
waren auf der linken Straßenseite der US 302 zwei Wasserfälle kurz
hintereinander zu sehen - die Silver
Stream Falls und die Silver Cascades. Man hat jeweils vor
den Wasserfällen die Möglichkeit rechts ran zufahren, um sie sich
genauer anzuschauen. Nun war es nicht mehr weit bis zu unserem heutigen
Ziel - das Cranmore Inn in North Conway.
Hier hatten wir auch schon letztes Jahr gewohnt und es war eines der
bestens Bed & Breaktfast, die ich bisher erlebt hatte. Nur noch 26
Meilen lagen vor uns. Wir fuhren die US 302 immer weiter, diedann in
Glen auf die NH 16 stößt und gemeinsam weiterführt nach North Conway.
Wir hatten hier für 3 Nächte gebucht - schon von Deutschland aus. Das
ist zur Zeit des Indian Summers unbedingt notwendig, da die netten
Unterkünfte besonders an den Wochenenden alle ausgebucht sind und man
nichts mehr spontan bekommt. Sie zeigten uns unser Zimmer und wir luden
unser Auto aus. Dann teilte man uns leider mit, das wir nur zwei Nächte
in diesem Zimmer bleibenkonnten, es war etwas bei der Reservierung
schief gegangen und für die 3. Nacht hätten sie diesesZimmer nicht mehr
frei - so zumindest hatten wir das verstanden. Wir schauten uns danach
erstmal in Ruhedas Haus an, ich musste es Karine unbedingt zeigen. Es
gab ein Fernsehzimmer mit vielen gemütlichen Sesseln und Sofas und ein
riesengroßes Kaminzimmer mit mehreren Sitzecken. Alles sehr plüschig
eingerichtet. Zum Abendessen holten wir uns nur etwas von der Heissen
Theke / Salat Bar eines Supermarkts in der Nähe und aßen auf unserem
Zimmer. Dann gingen wir recht schnell schlafen.
6. Tag - 16. Oktober 2008 - Shopping in New Hampshire
Als wir aufwachten hörten wir draußen schon den Regen - spontan
beschlossen wir unsere Tagespläne zu tauschen - aus heute wird morgen
und morgen machen wir das, was wir eigentlich heute vor hatten.
So wurde dies unser Shopping Tag - also auch keine Fotos ! Dafür einige
Shopping Tipps. Man muss nämlich wissen, das man in New Hampshire keine
Mehrwertsteuer bezahlt. Deswegen gibt es in New Hampshire wahnsinnig
viele Outlet Geschäfte - ja ganze Einkaufszentren nur mit Outlet
Geschäften. Und zu unserem Glück gab es eine solches Einkaufszentrum
ganz in unserer Nähe.
Doch zuerst das Frühstück - das ist im Cranmore Inn ganz fantastisch -
zumindest für jemanden, der auf die amerikanische Art des Frühstückes
steht. Es gab eine kleine Speisekarte mit den Auswahlmöglichkeiten für
3 "Gänge". So konnte man also frisches Obst oder Müsli als Vorspeise,
Pancakes, Bacon, Eier, French Toast in beliebiger Kombination als
Hauptspeise und einen Fruchtsaft zur Auswahl bestellen. Tee oder Kaffee
gab es natürlich ohne Limit. Der Eigentümer des Hauses stand in der
Küche und bereitete das Essen zu, seine Mutter - ich würde sie bereits
deutlich jenseits des Ruhestandsalters schätzen - nahm die Bestellungen
auf uns servierte. Ein richtiges Familienunternehmen ! Nachdem wir uns
satt gefrühstückt hatten, wollten wir uns auf den Weg machen.
Wir mussten nur aus unserer Straße rechts abbiegen auf die
North-South Rd und die führte uns direkt zu dem Einkaufszentrum
- dem Settlers' Green Outlet Village. Dort gab es über 60
Outlet Geschäfte angefangen bei Adidas und Levi's über Nike und Reebok
bis Tommy Hilfinger und Timberland...und noch viel mehr - wen eine
genaue Liste der Geschäfte interessiert, es gibt eine Homepage...
Dort hielten wir uns den größten Teil des Tages auf und shoppten was
das Zeug hielt. Ich arbeitete die Liste der Levi's Bestellungen meiner
Familie ab und kaufte natürlich auch einige Dinge für mich. Karine
wanderte ebenfalls von Shop zu Shop, probierte Klamotten an und kaufte
ein. Der Regen draußen störte uns so überhaupt gar nicht. Später gingen
wir noch zu Walgreens, wo wir uns gegenseitig unsere digitalen Fotos
auf CD brennen ließen, die wir bis jetzt schon gemacht hatten. Nun
wollte Karine aber auf jeden Fall noch diese UGG Boots aus Australien
kaufen. Die hatten wir leider nicht in dem Einkaufszentrum gefunden.
Also musste die Suche weiter gehen. Wir fuhren die US 302 auf und ab
und suchten nach Schuhläden. Zum Glück wurden wir auch fündig und so
hatte Karine am Ende sogar die Qual der Wahl zwischen verschiedenen
Farben.
Das Wetter war inzwischen etwas besser geworden, so dass wir
beschlossen, den übrigen Nachmittag etwas durch die Gegend südlich von
Conway zu fahren - auf der Jagt nach weiteren Covered Bridges und
bunten Wäldern. So fuhren wir nun also die US 302/NH 16
Richtung Süden, bis wir auf die NH 153 stießen. Die
fuhren wir weiter und von dort aus dann irgendwann querfeldein - immer
der Nase nach. Ich kann das leider überhaupt nicht mehr nachvollziehen.
Aber wir sahen wiederum schöne bunte Wälder und vor allem viele Seen.
Als es dann langsam dunkel wurde, machten wir uns auf den Rückweg
Richtung North Conway. Wir parkten unser Auto vor dem Cranmore Inn und
beschlossen heute Abend in ein Restaurant in North Conway zu gehen. Wir
gingen die Hauptstraße im Ort ein wenig auf uns ab und schauten uns die
Läden dort an. Es gibt dort einige wirklich nette Geschäfte mit
typischen Produkten - Handgearbeitete Quilts z.B., aber auch
kulinarische Spezialitäten - aus den Neuengland-Staaten. Schließlich
landeten wir im Horsefeathers, was direkt an der
Hauptstraße liegt. Wir bekamen auch sofort einen Tisch zugewiesen. Dies
war ein typisches amerikanisches Restaurant mit Burger, Chicken Wings
und Co. Wir aßen und tranken uns satt, bevor wir zurück zu unserer
Unterkunft liefen und ins Bett gingen.
7. Tag - 17. Oktober 2008 - New Hampshire
Als wir heute aufwachten, horchten wir als allererstes auf die
Geräusche draußen - nichts - kein Regen. Das hieß, das wir unseren
heutige Plan - einen Ausflug in den White Mountain National Forest -
umsetzen konnten, ohne Gefahr zu laufen, ständig nass zu werden.
Wir machten uns also fertig und gingen zum Frühstück herunter. Während
wir aßen kam dann der Eigentümer des Cranmore Inns, um uns zu erklären
wie wir zu unserer neuen Unterkunft für die nächste Nacht kommen
würden. Da erst kapierten wir, das wir nicht nur in ein anderes Zimmer
ziehen müssten, sondern sogar in eine komplett neue Unterkunft etwa 10
min. Fahrt von hier. Wir schauten ziemlich sparsam aus der Wäsche. Nach
kurzer Überlegung lehnten wir das Angebot ab und beschlossen nach
unserem Tagesplan einfach weiter nach Süden Richtung Boston und weiter
zu fahren und uns auf dem Weg ein Hotel/Motel zu suchen. Das gab uns
die Gelegenheit vor unserem Abflug am Abend des 8. Tages uns noch in
der Yale University in New Haven um zuschauen.
So beeilten wir uns also plötzlich etwas mehr mit dem Frühstück -
schließlich mussten wir ja noch unsere Koffer und dann das Auto packen.
Der Hausherr entschuldigte sich in einem fort bei uns für diese ganzen
Umstände, aber wir nahmen es ihm nicht übel. Unser neuer Plan gefiel
uns ganz gut. Nachdem das Auto gepackt und die Rechnung im Cranmore Inn
bezahlt war, fuhren wir los. Wir fuhren die NH 16
Richtung Conway,bis wir auf die NH 112
stießen, die auch Kancamagus Highway genannt wird. Diese
Straße führt einmal quer durch die White Mountains und gilt als mit die
schönste Panoramastrecke Neuenglands - vor allem im Indian Summer. Doch
bevor wir auf den Kancamagus Highway einbiegen,erspähen wir noch in
Conway eine Covered Bridge, die sich über den Saco River spannt. Die
mussten wir uns natürlich von Nahem anschauen.
Ein kurzer Stopp, einige Fotos und weiter ging es, nun wirklich den Kancamagus
Highway entlang. Entlang des Highways gibt es mehrere Stopps an
Wasserfällen, Stromschnellen und anderen Aussichtspunkten. Aber als
erstes stand natürlich noch eine weitere Covered Bridge, die sogenannte
Albany Bridge auf dem Plan. Nach genau 6,2 gefahrenen
Meilen auf dem Kancamagus Highway ging rechts weg eine kleine Straße,
die Passaconaway Rd - sie führt genau zu der Brücke.
Nach den obligatorischen Fotos fuhren wir weiter - bis zu den
Lower Falls des Swift Rivers - nur 0,6 Meilen nach der Brücke
liegt rechts neben dem Highway ein Parkplatz mit direktem Zugang zu den
Lower
Falls. Hier kann man aussteigen und wunderbar auf den riesigen
Felsbrocken, die im Swift River liegen und die Lower Falls bilden,
herum klettern - was wir natürlich ausgiebig taten. Nach weiteren 2,2
Meilen entlang des Highways kamen wir an einen weiteren Parkplatz
rechts neben der Straße. Hier konnte man einen kurzen Weg entlang des
Swift Rivers gehen - entgegen der Fahrtrichtung aus der wir kamen, dann
über eine Holzbrückeauf die andere Seite des Flusses und ein Stück in
den Wald hinein zum Falls Pond. Oder aber auch erneut auf
großen Felsbrocken und Plateaus herum klettern und sich dabei die
Rocky Gorge anschauen, eine kleine Schlucht durch die
Felsbrocken, durch die der Swift River durch floss.
Allerdings sollte man auch hier wie zuvor bei den Lower Falls tritt-
und rutschfeste Schuhe anhaben, sonst könnte es gefährlich werden. Doch
das hatten wir und so kletterten wir auf den Felsen herum und machten
jede Menge Fotos.
Unser nächstes Ziel war The Flume Gorge im Franconia
Notch
State Park - ebenfalls eine Schlucht, aber deutlich größer
als die Rocky Gorge. Um diese zu besichtigen, mussten wir
den Kancamagus Highway bis Lincoln weiterfahren und dann
ein Stück die Interstate 93 nach Norden fahren. Ausfahrt
34A führt dann direkt über die US 3 zum Flume
Gorge Visitor Center - es ist alles wunderbar ausgeschildert.
Dort parkten wir unser Auto und gingen hinein. Wir mussten 13 USD
Eintritt zahlen und konnten dann auf der anderen Seite des Gebäude
wieder raus gehen direkt in den Wald. Es führt ein Spazierrundgang von
ca. 2 Meilen durch den Wald, vorbei an dem Flume Gorge, Wasserfällen
und einem "Pool" und zurück zum Visitor Center. Wir wären nicht in
Amerika wenn es nicht eine
Möglichkeit gäbe, sich einen Teil des Weges fahren zu lassen.
Allerdings muss man dafür extra zahlen und es kürzt wirklich nur
minimal den Weg - ehrlich gesagt etwas lächerlich. Man kann auch nur
zur Schlucht hin und zurück zum Visitor Center laufen, aber wenn man
den gesamten Rundgang machen will, dauert das in etwa 1,5 Stunden - und
bei schönem Wetter durch den Wald zu spazieren ist doch auch sehr
schön. Also machten wir uns auf... Da der Indian Summer Hochsaison in
New Hampshire ist, waren leider auch sehr viele Leute hier unterwegs.
Wir versuchten immer etwas Abstand zu den anderen Gruppen zu halten, um
die Ruhe des Waldes besser genießen zu können. Bis auf einige wenige
Situationen ist das uns auch ganz gut gelungen...
Wir marschierten als los immer den Wegweisern nach Richtung Flume
Gorge. Der Wanderweg führte die ganze Zeit durch einen gelb-orange
gefärbten Laubwald. Der Waldboden war ebenfalls mit buntem Laub bedeckt
- sehr schönes Bild. Schon nach kurzer Zeit, man mag es kaum glauben,
sahen wir unter uns eine Covered Bridge - das hätten wir hier nicht
erwartet. Der Wanderweg schlängelte sich einige Höhenmeter runter, bis
wir schließlich vor der Brücke standen. Nach den üblichen Fotos - wir
mussten etwas warten, bis die anderen Menschen die Brücke durchquert
hatten und verschwunden waren - gingen wir ebenfalls weiter. Wir kamen
am sogenannten Table Rock vorbei. Dies ist eine ca. 150m
lange und 20m breite, leicht abschüssige Fläche aus Conway Granit, auf
der der Flume Brook längs fließt und von ihm geformt
wurde. Der Wanderweg führt daran vorbei, jetzt mit einer leichten
Steigung. Am Ende des Table Rock fingen dann Stufen an, die langsam zum
Flume Gorge hoch führten. Direkt durch die Schlucht
führte dann ein schmaler Weg aus Holz, immer wieder mit Treppen
unterbrochen. Man wurde so direkt durch die Schlucht über dem
durchfließenden
Wasser geführt. Die Schlucht ist insgesamt 241m lang, zwischen 21m und
27m hoch und zwischen 3,6m und 6m breit. Es konnte immer nur einer nach
dem anderen gehen, was einige merkwürdige Leute trotzdem nicht davon
abhielt, umzudrehen und den Weg zurückzugehen, was an einigen Stellen
zu richtigen Drängeleien führte. Am oberen Ende der Flume Gorge stand
man dann direkt vor der Kante des Wasserfalls - den sogenannten
Avalanche Falls - die sich 13,6m tief in die Schlucht
hinunterstürzte. Nachdem wir oben angekommen waren, gingen wir ein
Stück den Rim Path zurück zu einer kleinen
Aussichtsplattform, die am oberen Rand der Schlucht war, um uns das
ganze von oben noch mal anzuschauen, bevor wir dann den Wanderrundweg
weiter gingen. Der Rest des Weges war nun ein sehr netter und
gemütlicher Waldspaziergang, vorbei an einigen weiteren Wasserfällen,
über eine weitere Covered Bridge - die Sentinel Pine Bridge,
die man zuerst unterhalb des Weges sah, bevor man nach einem Abstieg
vor ihr stand. Sie spannte sich über den Pemigewasset River, der tief
unter ihr daher floss und direkt bei der Brücke einen Pool bildete.
Nun war es nicht mehr weit bis wir wieder am Visitor Center sein
würden. Der Weg führte noch an einigen riesigen Findlingen, zuletzt an
dem Great Boulder, von wo aus man das Visitor Center
schon erblicken konnte. Wir benötigten etwa 2 Stunden für den Rundgang,
wobei wir uns aber extrem langsam und gemütlich, mit vielen Fotopausen
voran bewegt hatten. Zurück am Auto stiegen wir und fuhren los. Unser
nächstes Ziel war nun, so weit wie möglich in den Süden Richtung New
York zu fahren, und für unsere letzte Nacht eine Unterkunft in der Nähe
von New Haven zu finden. Wir fuhren also auf die Interstate 93
zurück und machten uns auf dem Weg.
Als wir unser Kartenmaterial studierten, um herauszufinden, welche
Interstates nach New Haven führten, fanden wir heraus, das die
Interstate 93 direkt nach Boston rein führt. Wir
entschlossen uns vor den Toren von Boston ein Motel zu suchen, um dann
den letzten Abend in Bosten verbringen zu können. Allerdings hatten wir
2 Stunden und 130 Meilen später kein Glück. Wir fanden einfache kein
Motel im Speckgürtel von Boston und durch viele Baustellen wurden wir
total aufgehalten, so dass uns die Zeit durch die Finger ran.
So beschlossen wir einfach nach Boston rein zufahren und uns ein nettes
Restaurant zu suchen, wo wir den Abend verbringen konnten. Da ich
letztes Jahr 4 Tage in Boston verbracht hatte, kannte ich mich ein
wenig in Downtown aus. Wir steuerten das Parkhaus in der Clarendon St
zwischen Stuart St und Columbus Ave an. Dort stellten wir unser Auto ab
und verließen das Parkhaus Richtung Darthmouth St. Diese Straße gingen
wir rechts herum und somit direkt auf den Copley Square
zu. Hier steht an einem sehr netten grünen Platz mitten in Downtown die
Boston Public Library, die erste öffentliche Bücherei der
USA und die Trinity Church. Geht man geradeaus weiter,
kommt man zu einigen Straßen, in denen viele kleine Restaurants liegen.
Hier fanden wir ein sehr nettes Steakhouse, wo wir sofort einen Tisch
bekamen. Anhand der Einrichtung und der Art, wie die Tische eingedeckt
waren, befürchteten wir in einem Restaurant der etwas höheren
Preisklasse gelandet zu sein, was uns dann auch sogleich durch die
Speisekarte betätigt wurde. Aber da es unser letzter Abend war, fanden
wir das okay. Wir bestellten also unser Essen und genossen dieses dann
sehr und leisteten uns sogar noch ein Dessert.
Doch allmählich wurde es sehr spät und wir hatten noch immer keine
Unterkunft für die Nacht. So begaben wir uns zurück zu unserem Auto und
verließen Boston Richtung New Haven. Wir fuhren die Interstate
90 Richtung Osten, bis wir auf die Interstate 84
stießen. Diese führte uns nach Süden. In den USA wird an vor den
Ausfahrten der Interstates immer angezeigt, welche Motels, Restaurants
und Tankstellen sich an den jeweiligen Ausfahrten befinden - sehr
praktisch, wenn man auf der Suche nach einem Motel ist. Als wir ein
dementsprechende Schild erblickten, fuhren wir von der Interstate ab
und checkten in das Motel ein. Wir waren zwar nicht ganz bis New Haven
gekommen, aber fast...
Schnell fielen wir in die Betten, um das Motelzimmer wenigstens noch
etwas auszunutzen.
8. Tag - 18. Oktober 2008 - Yale
Heute war nun unser letzter Tag - heute Abend würden wir zurückfliegen
nach Deutschland. Doch den Tag über hatten wir noch Zeit und dank dem
Reservierungsfehler im Cranmore Inn hatten wir die Gelegenheit uns Yale
anzuschauen. Wir checkten also aus unserem Motel aus und fuhren de Interstate
84 weiter, die wir nur einige Stunden zuvor verlassen hatten.
In
Hartford - jedem Gilmore Girl Fan sicherlich bekannt -
wechselten wir auf die Interstate 91, die uns direkt nach
New Haven rein führte. Wir suchten uns in der Nähe des
Universitätscampus einen Parkplatz und suchten uns erstmal ein kleines
Cafe, um zu frühstücken. Nachdem wir uns gestärkt hatten, machten wir
uns auf, über den Campus zu schlendern. Auch hier war ich schon letztes
Jahr
gewesen und hatte diese wirklich alte und schöne Universität besucht.
Wir gingen mal rechts herum und mal links herum, der Campus istnicht
sehr weitläufig. Man kommt immer wieder auf den gleichen Straßen zurück
und kann sich ganz gut orientieren.
Wir schauten uns die alten Gebäude von außen an, die Parkanlagen
dazwischen und natürlich die Studenten, die überall umher liefen.
Schließlich fanden wir sogar einen Yale Buchladen, wo wir einige Zeit
herum stöberten.Ich hatte den Auftrag für eine Freundin englische
Kinderbücher zu kaufen, die sie in ihrem Englischunterricht verwenden
konnte. Hier wurde ich kurz vor dem Ende
unserer Reise tatsächlich noch fündig.
Nach etwa 2 Stunden Wanderung über den Campus machten wir uns auf
zurück zu unserem Auto. Schließlich mussten wir rechtzeitig am
Flughafen in New York sein und vorher noch unser Auto bei der
Autovermietung abgeben. Und es lagen noch etwa 80 Meilen (130 km) Fahrt
vor uns.
Also machten wir uns auf den Weg. Karine hatte die Straßenkarte auf den
Knien liegen und sagte an, wo ich lang fahren sollte. Zuerst ging es
die Interstate 95 entlang Richtung Süden. Sie führt die
ganze Zeit an der Küste entlang bis kurz vor New York City. Dann macht
sie einen Bogen nach Osten weg von New York City nach New Jersey rüber.
Hier hätten wir also die Interstate 95 verlassen und uns auf die Interstate
678 begeben müssen. Doch leider hat meine Beifahrerin einige
Schwächen beim Karten lesen und mit der Orientierung allgemein, so dass
wir diese Abzweigung verpassten. Die Nummer der Ausfahrt, die sie mir
genannt hatte, bevor sie eingeschlafen ist, kam einfach nicht und so
fuhr ich die Interstate 95 einfach weiter.
Irgendwann wachte Karine wieder auf und fragte wo wir seien. Sie
versuchte auf der Karte zu finden, wo wir gerade entlang fuhren anhand
der Straßenschilder und Ausfahrten, die ich ihr nannte. Doch da wir
nicht mitbekommen hatten, das wir gar nicht mehr im Großraum New York
City waren, sondern bereits in New Jersey, suchte sie an der falschen
Stelle. Schließlich wurde es mir zu bunt, ich musste selber einen Blick
auf die Karte werfen. Die Zeit wurde immer knapper, mittlerweile waren
es nur noch 2,5 Stunden bis zu unserem Abflug.
So fuhr ich die nächste Ausfahrt raus und hielt bei der nächsten
Gelegenheit an. Ich nahm die Karte und versuchte herauszufinden, wo wir
sind. Und mit Schrecken stellte ich fest, das wir nur etwa 1 Stunde von
PHILADELPHIA entfernt waren. Langsam kam die Panik bei uns beiden hoch,
wir drehten um und fuhren so schnell wie möglich zurück nach New York -
etwa 1 Stunde würden wir für den Weg zum John F. Kennedy Airport
benötigen - dann mussten wir noch tanken und den Wagen zurückgeben und
dann einchecken. Alles in allem sehr viel zu tun für wenig Zeit.
Was soll ich sagen, wir kamen mit fliegenden Fahnen am Check in
Schalter an, der gerade schließen wollte. Eine Fluglinienangestellte
nötigte uns am Automaten einzuchecken, was überhaupt nicht
funktionierte und uns noch mehr aufhielt. Schließlich waren wir
eingecheckt, wir hatten sogar noch 2 Sitze nebeneinander bekommen und
konnten unser Gepäck abgeben. Wir gingen zum Gate und mussten sogar
noch etwas warten, bis das Boarding begann. Oh wie freuten wir uns auf
den Flug, wir planten den ganzen Flug über zu schlafen und hoffentlich
diesen Adrenalinschub zu verarbeiten. Allerdings müssen an diesem Tag
die Winde extrem gut gestanden haben, denn der Pilot kündigte unsere
voraussichtliche Flugdauer für nur sage und schreiben 5,5 Stunden an
und in der Tat landeten wir nach genau dieser Zeit in Hamburg, womit
unsere spontane Kurzreise durch den Indian Summer vorbei war.