Um 4:14 Uhr wachte ich auf - Mist verschlafen ! Schnell aufgestanden
und fertig gemacht. Die letzten Sachen wurden gepackt und dann alles
ins Auto gepackt. Zusammen mit Tine zu Rike gefahren. Da standen schon
die gepackten Koffer am Straßenrand. Die Besitzer der Koffer kamen dann
auch nach und nach aus dem Haus. Nach der ausgiebigen Begrüßung
warteten wir dann gemeinsam auf das Taxi, das dann wirklich pünktlich
um 5:00 Uhr kam. Nachdem alle Koffer und Rucksäcke im Kofferraum des
Taxis verstaut waren, stiegen wir alle ein und der Taxifahrer fuhr uns
zum Flughafen. Bereits 15 Minuten später waren wir da. Am
Checkin-Schalter war eine irre lange Schlange, an die wir uns
anstellten. Nach etwa 1 Stunde war unser Gepäck dann eingecheckt und
wir hatten unsere Bordkarten. Durch einen Tipp der Dame am
Lufthansa-Schalter gingen wir zu einem Neben-Sicherheitscheck, an dem
fast kein Mensch anstand. Nach nur wenigen Minuten waren wir da durch
und gingen zu unserem Gate. Mit 30 Minuten Verspätung ging dann der
Flieger nach Frankfurt. Nach knapp einer Stunden landeten wir dort. Auf
dem Weg zu unserem nächsten Gate mussten wir noch zweimal durch eine
Sicherheitskontrolle. Bei der zweiten Kontrolle wurde Carlotta von der
Bundespolizei festgehalten. Sie musste zusammen mit ihrem Vater in
einen Nebenbereich und wurde dort gründlich durchsucht, da bei ihr
Sprengstoffspuren an der Hose festgestellt wurden. Aber die Suche
erbrachte rein gar nichts und so durften wir nach einer Weile weiter.
Unser Flieger nach LA ging auch hier mit einer Verspätung von 30
Minuten los. Allerdings landeten wir nach einem eher ereignislosen Flug
pünktlich in Los Angeles. Bei der Emigration mussten wir uns alle erst
an Automaten registrieren und dann mit dem Ausdruck an einem Schalter
anstellen. Hier mussten Carlotta und ich noch mal fotografiert werden
und auch unsere Fingerabdrücke erneut abgeben. Bei den andere 4 reichte
offenbar das Foto und die Fingerabdrücke, die sie am Automaten haben
machen müssen. Dann ging es zur Gepäckausgabe. Nach langem Warten
stellte sich schlussendlich heraus, das die Koffer von Carlotta und mir
beide nicht mitgekommen waren. Also fragten wir uns zum Lost Baggage
Schalter von Lufthansa durch, wo wir uns wieder anstellen mussten. Vor
uns stand eine Familie auch aus Hamburg, deren Gepäck auch nur
unvollständig angekommen war. Der Mitarbeiter am Schalter wirkte nicht
sehr kompetent, vor allem war er extrem langsam. So warteten wir eine
ganze Weile, bevor wir endlich dran waren. Ich gab den Verlust der 2
Koffer auf und erhielt eine Bestätigung und nur auf Nachfrage eine
Telefonnummer bei Lufthansa, unter der wir uns nach dem Stand jederzeit
erkundigen konnten. Die Koffer sollten spätestens in 2 Tagen geliefert
werden. Nun also zur Autovermietung. Diesmal hatten wir bei Hertz ein
Auto reserviert. Da wir alle 6 zusammen in einem Auto fahren wollten,
hatten wir uns für die größte SUV Klasse entschieden und waren dann
auch sehr begeistert, als wir tatsächlich nach dem 2. Anlauf - beim
ersten Schlüssel, den sie uns gegeben hatten, stand kein Auto auf dem
angegebenen Parkplatz - in einen Chevrolet Suburban steigen konnten.
Das Gepäck passte soweit wirklich alles in den Kofferraum, mal sehen
wie es sein würde, wenn noch 2 Koffer dazu kommen. Das Auto hatte 3
Sitzreihen, alle wirklich sehr komfortabel und großzügig bei der
Beinfreiheit. So konnte man 2 Wochen durch die USA fahren. Alle stiegen
ein und los ging es zu unserem Motel in Anaheim. Ich
hatte das Rainbow
Inn (Homepage)
von
Deutschland aus gebucht, wie alle unsere Unterkünfte für die 2 Wochen.
Da wir immer 2 Zimmer benötigten, war mir dies sinnvoller erschienen.
Die Adresse gaben wir in unser mitgebrachtes Navi ein und fanden so den
Weg ohne weitere Probleme. Um 17 Uhr waren wir dann endlich da. Wir
checkten ein und bezogen unsere Zimmer. Das Motel war sehr einfach,
aber alles schien sauber und in Ordnung. Wir 4 Frauen gingen dann
gleich wieder los und fuhren mit dem Auto zum nächsten Walmart. Hier
deckten Carlotta und ich uns erstmal mit dem notwendigsten ein, wie
T-Shirt, Shorts und Pyjama. Auch im Bereich Drogeriebedarf schlugen wir
zu. Anschließend fuhren wir zurück, holten Matthias ab, Oskar schlief
schon tief und fest, und gingen dann zum Subway um die Ecke, um noch
ein Sandwich zu essen, bevor auch wir alle völlig übermüdet in die
Betten fielen. Gefahrene Meilen: 38,5 Meilen (62 km)
02.
Tag - 15. Oktober 2017 - LA
Schon um 3:45 Uhr waren wir wieder wach. Wir blieben jedoch liegen und
lasen bzw. dösten noch etwas. Mit Whatsapps testeten wir, ob das andere
Zimmer auch schon wach war und in der Tat, da tat sich auch schon was.
Doch erst um 7:15 Uhr verließen wir dann mit dem Auto das Motel und
fuhren zum Venice Beach. Es war hier noch total leer und
wir hatten
keine Probleme, in einer Seitenstraße einen kostenlosen Parkplatz für
unser Riesenauto zu finden. Am Venice Beach gingen wir dann erstmal
Frühstücken im The Sidewalk Café (Homepage)
am Boardwalk.
Wir setzen uns an einen
Tisch auf der überdachten Terrasse
mit Blick auf den Strand. Nach
unserem ersten amerikanischen Frühstück schlenderten wir dann zum
Strand und gingen am Wasser entlang. Da die Sonne kräftig schien und
sich ein Teil unserer Reisegruppe noch nicht mit Sonnencreme eingecremt
hatte, gingen diese zurück zum Auto um es nachzuholen. Wir anderen
gingen während dessen weiter am Strand entlang.Wir hatten uns mit den
anderen am Muscle Beach,
dem berühmten
Outdoor-Fitnessstudio
verabredet. Als wir auf dessen Höhe angekommen waren, gingen wir hoch
zurück zum Boardwalk. Dort trafen wir die anderen dann auch. Leider
trainierten gerade keine halbnackten Männer ihre Muskeln, so dass wir
statt dessen den Boardwalk entlang schlenderten und in die vielen,
inzwischen geöffneten Läden schauten. Plötzlich trafen wir die Familie,
die vor uns am Lost Baggage Schalter ihre verlorenen Gepäckstücke
gemeldet hatte. Wir tauschten uns über den Status aus und sie gaben uns
eine Internetadresse, wo man den Status auch online überprüfen konnte.
Ihr Gepäck sollte am nächsten Tag kommen. Ich hoffte, dass das auch
unsere beide Koffer auch zu traf. Da ich neben einem Laden Wifi-Empfang
hatte, guckte ich gleich nach, und in der Tat, unsere Koffer waren auch
für den nächsten Tag angekündigt. Da wir dann ja aber nicht mehr in LA
sondern in Twentynine Palms in
einem Motel sein würden, rief ich bei Lufthansa an, um die neue Adresse
durchzugeben. Die Dame am anderen Ende war ziemlich begriffsstutzig und
konnte mit dem Ortsnamen Twentynine Palms so überhaupt nichts anfangen
- na ob das klappen würde. Dann rief ich noch beim Motel an, wo wir
morgen Abend übernachten würden, um sie dort auf die Anlieferung
unserer 2 Koffer vorzubereiten. Nachdem das alles erledigt war,
schlenderten wir weiter den Boardwalk entlang.
Wir kauften einige T-Shirts und
Caps und überlegten, ob wir uns noch ein temporäres Tattoo machen
lassen sollten. Aber da es bereits 12 Uhr war und wir noch einiges
anderes heute anschauen wollten, entschieden wir uns dagegen und gingen
zurück zum Auto. Wir fuhren zu den Hollywood Hills und
schlängelten uns
die kleinen Straßen durch die Hills, mitten durch die Wohngebiete, wo
Touristen eigentlich nicht längs fahren durften. Schlussendlich hielten
wir am Canyon Lake Drive an, etwas oberhalb vom Lake
Hollywood
Park.
Hier konnte man wunderbar am Straßenrand parken und hatte einen tollen
Blick auf das Hollywood Sign. Wir machten die
obligatorischen Fotos.
Hätten wir mehr Zeit, wären wir gerne den Innsdale Trail (Beschreibung)
entlang
gewandert, der ein Stück weiter unterhalb des Parks losging und noch
näher an das Hollywood Sign heranführte.
So aber genossen wir den Blick auf das berühmte Zeichen von hier und
stiegen nach einer Weile wieder ins Auto und fuhren weiter. Der nächste
Stopp war am TCL Chinese Theatre (Homepage),
um
uns die Handabdrücke der Stars und natürlich den Walk of Fame
anzuschauen. Zum Einkaufzentrum Hollywood and Highland Center,
das
direkt neben dem berühmten Kino liegt, gab es ein Parkhaus, das wir uns
ausgeguckt hatten. Hier konnte man relativ kostengünstig parken - nur 2
USD für 2 Stunden. Als wir das Parkhaus zu Fuß verließen, standen wir
direkt auf den Hand- und Fußabdrücken vor dem Eingang des Kinos. Näher
dran ging wirklich nicht. Langsam gingen wir von Abdruck zu Abdruck und
fotografierten einige davon. Manchmal mit uns drauf, manchmal nur die
Abdrücke. Aber das war gar nicht so einfach, denn es war ziemlich voll
hier. Auf dem Bürgersteig vor dem Kino, der schon zum Walk of Fame
gehörte, standen überall Leute, die als diverse Comic- und Filmfiguren
verkleidet waren. Mit ihnen konnte man sich gegen Geld fotografieren
lassen, was wir natürlich nicht taten. Nachdem wir uns ausgiebig
umgeschaut hatten, wanderten wir den Walk of Fame entlang, erst in die
eine Richtung und dann später auf der anderen Straßenseite wieder
zurück. Jeder Stern eines Prominenten, den wir kannten und gut fanden,
wurde dabei fotografiert. Mittlerweile war es ziemlich heiß und die
Sonne brannte auf uns herab. In einem kleinen Supermarkt kauften wir
ein wenig Obst und was zu trinken was wir während des Schlenderns aßen
und tranken. Am Kino wieder an gekommen, versuchten wir in das Parkhaus
durch die Tür, aus der wir herausgekommen waren, wieder rein zukommen.
Aber leider ging das nicht. Sie war verschlossen. So gingen wir in das
Einkaufszentrum rein und irrten einige Zeit umher, bis wir endlich den
Eingang zum Parkhaus gefunden hatten. Wir bezahlten unsere Parkgebühren
an einem Automaten und suchten unser Auto. Trotz der immensen Größe der
Tiefgarage gelang uns das relativ schnell. Wir stiegen alle ein und
fuhren los. Unser nächstes Ziel war Downtown LA. Hier
wollten wir uns
auf Wunsch einer einzelnen jungen Dame
uns einige bemalte Wände anschauen, die es Dank Instagram zu einiger
Berühmtheit gebracht hatten. Wir ließen uns von unserem Navi in eine
Seitenstraße der Melrose Ave leiten, wo wir unser Auto
parken konnten.
In totaler Mittagshitze wanderten wir dann die
Melrose Ave entlang bis
wir endlich auf die Wand mit den Engelsflügel trafen. Diese Angel Wings
hatten es Carlotta besonders angetan und natürlich mussten wir sie
davor fotografieren. Aber auch Tine und Rike ließen es sich nicht
nehmen, davor für die Kamera zu posen. Nachdem wir ausgiebig Fotos
gemacht hatten, gingen wir noch ein Stück weiter bis zum Cisco House.
Hier war an der Seite des Gebäudes die nächste Wand, die wir uns
anschauen wollten. Wir hatten zwar noch einige weitere Wände auf der
Liste, aber es war so heiß, fast unerträglich, so dass es wirklich
keinen Spaß machte, durch die Stadt zu laufen. Wir gingen also zurück
zum Auto und fuhren zu unserem letzten Ziel für heute, dem Manhattan
Beach. Hier wollten wir uns den Sonnenuntergang anschauen und
in
einem
der vielen Restaurants dort zu Abend essen. Die Parkplatzsuche am
Manhattan Beach gestaltete sich etwas schwierig. Auf den Plätzen direkt
unten am Strand herrschte Chaos und es war alles voll. Als wir da
wieder
raus waren, fuhren wir wieder hoch zu einer der vielen Straßen, die
parallel zum Strand verliefen. Dort fanden wir einen Parkplatz mit
Parkuhr, die wir fleißig mit Münzen fütterten. Dann schlenderten wir
den Berg wieder runter zum
Manhattan Beach Pier. Als Verlängerung des
Manhattan Beach Blvd ragte der Pier ein ganzes Stück
hinein in den
Pazifik. Am Ende des Piers standen vielen Einheimische mit Angeln und
versuchten ihr Glück. Ein Teil von uns beschloss, ein erstes Bad im
Pazifik zu nehmen. Oskar und ich gingen auch zurück zum Strand,
allerdings setzen wir uns ein wenig südlich vom Pier auf eine hoch
aufragende Mauer, von der wir einen tollen
seitlichen Blick auf den Pier hatten, mit sehr dekorativen Palmen
davor. Der Sonnenuntergang konnte kommen. Und das tat er dann auch
schon kurze Zeit später. Wir machten sehr viele Fotos und genossen
unseren ersten Sonnenuntergang in USA sehr. Nachdem die Sonne
vollständig verschwunden war, trafen wir uns alle am Pier wieder und
gingen langsam den Berg wieder hoch, weg von Strand. Wir kamen an
einigen Restaurants vorbei, die uns aber nicht vollends überzeugten.
Dann standen wir vor The Kettle (Homepage),
einem
Restaurant
mit einer Veranda einmal drumherum, auf der viele Tische
standen, an denen bereits viele Gäste saßen. Es sah sehr einladend aus,
auch die Speisekarte sprach uns an. Also gingen wir rein, um nach einem
Tisch für uns 6 draußen auf der Veranda zu fragen. Und wir hatten
Glück, nach ein wenig Tische rücken und Stühle zusammen sammeln,
konnten wir draußen Platz nehmen. Schnell bestellten wir Getränke, wir
waren mittlerweile total dehydriert und auch das Essen war schnell
bestellt. Da das erste Abendessen der Reise auf Kosten unserer Mutter
ging, baten wir noch einen vorbei gehenden Passanten, ein Gruppenfoto
zu machen, welches wir dann später als Postkarte und als Danke schön an
sie verschickten. Das Essen schmeckte recht gut, typische amerikanische
Küchen eben. Auf dem Rückweg zum Motel später hielten wir noch bei
Aldi, um unsere Vorräte aufzufüllen, vor allen Wasservorräte, denn am
nächsten Tag ging es los in die erste Wüste - dem Joshua Tree
National
Park. Zurück im Motel fielen wir dann alle total müde in die
Betten. Gefahrene Meilen: 111 Meilen (178 km)
03. Tag - 16. Oktober 2017 - Joshua Tree NP
Schon um 4 Uhr waren wir wieder wach. Selbstverständlich blieben wir
liegen, und nutzten die Zeit zum Lesen und noch etwas dösen. Um 6 Uhr
standen dann die beiden Kinder bei uns vor der Tür. Die anderen waren
also auch inzwischen alle wach. Wir machten uns also fertig, packten
unsere Sachen und schleppten alles zum Auto. Nachdem alles im Auto
verstaut war, checkten wir aus und machten uns auf den Weg. An der
Tankstelle gegenüber kauften wir uns Kaffee und Kakao zum Mitnehmen,
frühstücken wollten wir dann auf dem Weg, außerhalb vom Großraum LA,
an einem netten Rastplatz. Wir hatten ausreichend Proviant dabei. Auf
der CA-91 E verließen wir die Gegend. Gott sei Dank waren die
Waldbrände mittlerweile soweit unter Kontrolle und eingedämmt, dass der
Highway wieder freigegeben war. In Riverside trafen wir dann auf die
I-215, der wir nach Norden folgten. In San Bernadino wechselten
wir auf die I-10 nach Osten. Bis jetzt hatten wir keinen netten
Rastplatz gefunden und da unser heutiges Ziel nicht mehr weit war,
beschlossen wir, erst im Joshua Tree National Park zu
Frühstücken. Die
Ausfahrt 117 war dann unsere, die CA-62 führte direkt zum Westeingang
des Nationalparks und dem Joshua Tree National Park Visitor Center.
Hier parkten wir und gingen ins Visitor Center rein. Wir kauften uns
einen Annual Pass, der für 1 Jahr gültig war für alle Nationalparks in
den USA. Er kostete 80 USD und da wir mehrere National Parks besuchen
wollten, lohnte sich dieser für uns. Alle wieder zurück ins Auto und
dann auf dem Park Blvd entlang in den Nationalpark herein. Langsam
tauchten immer mehr Joshua Trees links und rechts von der Straße auf.
Die Kinder hatten solche Pflanzen noch nie gesehen und waren ganz
begeistert. Die Landschaft wurde immer karger soweit das überhaupt noch
ging. Unser erstes Ziel im Park war das sogenannte Hidden Valley
(Information).
Hier
gab es einen Bereich, in dem jede Menge
Picknicktische standen,
immer schön in kleineren abgetrennte Nischen in der Landschaft
versteckt. Wir suchten uns einen aus, der komplett in der Sonne stand.
Nachdem wir unseren Proviant ausgepackt hatten, setzen wir uns alle an
den Tisch und begannen zu frühstücken. So konnte ein Tag beginnen.
Nachdem wir alle gestärkt waren, brachten wir die Sachen zurück ins
Auto und fuhren mit diesem auf den offiziellen Parkplatz des Hidden
Valleys. Hierbei handelte es sich um ein verstecktes Tal, in dem früher
Viehdiebe die gestohlenen Herden versteckt hatten. Ein Rundgang von
etwa 1,6 km führte
durch diese Tal, in dem riesige Felsformationen
herumlagen, auf denen man auch wunderbar herumklettern konnte. Der
Rundgang führte einmal um das sehr große Felsmassiv in der Mitte des
Tales herum - es ging hoch und runter. Es gab kein Fitzelchen Schatten
und es war sehr heiß. Wir tranken sehr viel Wasser und gegen Ende des
Rundganges setzen wir uns für eine Weile auf einen Felsen, der
zumindest etwas im Schatten eines Baumes lag, um uns auszuruhen. Die
Kinder kletterten die ganze Zeit auf Felsbrocken herum, was natürlich
auch diverse Motive für Fotos bot. Irgendwann waren wir dann wieder bei
unserem Auto. Wir holten diverse Wasserflaschen aus dem Kofferraum, um
unseren Durst zu stillen, bevor wir weiterfuhren. Unser nächster Stopp
war der Parkplatz am Anfang des Wanderweges zum Baker Dam.
Dieser Damm
wurde in 1900 von mehreren Ranchern gebaut, um das aufgestaute Wasser
als Reservoir zu nutzen. Heute findet man dort viele Vögel und andere
Wüstentiere. Vom Parkplatz führt ein 2,4 km langer Rundweg dorthin.
Auch wieder ohne viel Schatten. Da ich ja immer noch mit meinen dicken
Jeans und langarmigen Shirt unterwegs war, mein Koffer war immer noch
verschollen, zog ich es vor, diese Wanderung nicht mitzumachen. Ich
hatte das Gefühl, schon kurz vor einem Hitzschlag zu stehen. Ich
setzte die anderen somit auf dem Parkplatz ab und vereinbarte mit
ihnen, dass ich sie später wieder einsammeln würde. Während sie alle
zum Damm gehen wollten, fuhr ich ein wenig Richtung Ausgang des Joshua
Tree NPs, bis ich eine Stelle fand, an der ich mit meinem Handy
Netzempfang hatte. Ich rief erst Lufthansa an, um mich zu versichern,
dass sie auch wirklich die Adresse von unserem Motel heute Nacht in
ihrem System hatten. Und dann informierte ich noch das Motel, dass
eventuell 2 Gepäckstücke im Laufe des Tages für uns ankommen würden,
wir aber erst am Abend einchecken. Als das erledigt war, fuhr ich
wieder zurück, machte aber beim Hidden Valley Campground
halt, um dort
ein wenig umherzuwandern und Fotos von besonders schönen Joshua Trees
und Felsformationen zu machen. Dann fuhr ich zurück zum Parkplatz am
Baker Dam und musste tatsächlich gar nicht lange warten, bis die
anderen begeistert von ihrer Wanderung wiederkamen. Beim nächsten Mal
möchte ich auch unbedingt diese Wanderung zu dem Wasserreservoir machen.
Weiter ging es dann mit dem Auto auf der Park Rd entlang bis rechts die
Keys View Rd abging. In diese bogen wir ein und fuhren sie bis zum
Ende. Hier parkten wir das Auto und gingen die wenigen Schritte hoch
zum Keys View. Wir waren hier auf einer Höhe von 1.580 m
und hatten
einen tollen Panoramablick auf eine Teil des Joshua Tree National
Parks. Nachdem wir ausgiebig den Blick genossen hatten, gingen wir
wieder runter zum Auto und fuhren den Weg zurück zur Park Rd. Weiter
ging es zum nächsten Stopp - dem Skull Rock. Dieser Felsen sieht aus
wie ein Totenkopf. Carlotta kletterte natürlich gleich rein in das eine
Auge, nachdem wir einige Zeit zugesehen hatten, wie ein Mädchen
verzweifelt versucht hat, von dort wieder runter zukommen. Doch davon
ließ sich Carlotta nicht abbringen und kletterte trotzdem ins Auge. Sie
kam allerdings
ohne Probleme dann auch wieder runter. Als nächstes
fuhren wir zum Arch Rock Trail. Dieser kleine Rundgang, er war etwa
480m lang, führte vom Ende des White Tank Campgrounds
(genauer neben
dem Platz Nr. 9) durch das Hinterland. Hier langen entlang
des Rundganges besonders schöne und interessante Granitfelsbrocken
herum. Wir kletterten wieder überall
rauf und wieder runter und natürlich mussten wir uns in den Arch Rock
setzen und ein Foto davon machen. Dieser Rundgang war zwar nicht
besonders lang, aber er hat uns sehr gut gefallen. Beim Auto wieder
angekommen, stiegen wir alle ein und verließen den Nationalpark
Richtung Norden und fuhren dann zu unserem Motel 6 in Twentynine
Palms.
Beim Einchecken wurde uns leider mitgeteilt, dass unsere Koffer noch
nicht da waren. Enttäuscht gingen Carlotta und ich mit den anderen auf
unsere Zimmer. Wir schnappten uns jeder ein kühles Bier aus unserer
Kühltasche, die Kinder natürlich Wasser bzw. Softdrinks und wir
machten es uns erstmal auf den Gartenmöbeln am Pool gemütlich. Wir
beratschlagten, wo wir zu Abend essen wollten, die Dame an der
Rezeption hatte uns mehrere Restaurants in der Nähe vorgeschlagen. Wir
entschieden uns, Mexikanisch Essen zu gehen und fuhren dann gegen 18:15
Uhr den kurzen Weg zum Restaurant Edchana's. Das
Restaurant war recht
gut besucht, aber wir bekamen sofort einen Tisch. Vom Ambiente war es
eher recht einfach und rustikal, aber das Essen, dass wir dann
bestellten und ziemlich zügig bekamen und vor allem die Margaritas
waren sehr lecker. Nachdem wir alle satt und zufrieden waren, bezahlten
wir die Rechnung und fuhren mit unserem Auto zurück zum Motel 6. Ein
kurzer Besuch der Rezeption bestätigte leider, dass unsere Koffer immer
noch nicht da waren. Ein Check auf der Internetseite von Lufthansa
zeigte immer noch den Status "In Zustellung". Etwas genervt gingen wir
in unsere Zimmer und dann auch bald schlafen, in der Hoffnung, dass die
Koffer am Morgen dann endlich bei uns sein würden. Gefahrene Meilen: 191 Meilen (307 km)
04. Tag - 17. Oktober 2017 - Historic Route 66
Um 5:45 Uhr klingelte bei uns im Zimmer das Telefon - die Rezeption
informierte uns, dass unsere Koffer soeben gebracht wurden. Schnell zog
ich mir meine Jeans an und ging runter zur Rezeption. Die Dame dort
entschuldigte sich, mich so früh geweckt zu haben. Sie meinte, sie
hätte etwas überlegt, ob sie noch warten sollte mit dem Anruf, sagte
dann aber, dass sie selber es hätte sofort wissen wollen, dass ihr
Koffer da sei. Und ich bestätigte ihr das, nach meiner sehr unruhigen
Nacht wegen der Koffer war ich froh, sie endlich in Empfang zu nehmen.
Mit beiden Koffern im Schlepptau ging ich zurück in mein Zimmer. Voller
Freude öffnete ich meine Reisetasche - alles schien noch da zu sein. An
schlafen war jetzt nicht mehr zu denken. Ich schnappte mir frische
Klamotten aus meiner Tasche und ging erstmal Duschen. Mit den
Aufladekabeln und Stecker-Adaptern, die natürlich alle in der
Reisetasche waren, luden wir dann erstmal alle möglichen elektronischen
Geräte
auf. Carlotta hatte ich eine Whatsapp geschickt, dass ihr Koffer
bei mir sei. Nachdem sie dann wach war, kam sie natürlich sofort rüber
und holte ihn ab. Gegen 8:30 Uhr waren wir dann alle abfahrbereit. Mit
zwei zusätzlichen
Taschen bzw. Koffern war unser Auto jetzt wirklich komplett
voll bepackt. Und Carlotta und ich genossen es sehr, endlich eigene und
frische Klamotten tragen zu können.
Heute lag ein Stück der historischen Route 66 vor uns.
Wir
fuhren erst
ein kleines Stück auf der CA-62 und bogen dann links in
die Godwin Rd
ab. Dann ging es rechts in die Amboy Rd, die uns dann
direkt durch die
Wüste nach Amboy führte. Hier hielten wir direkt vor dem Roy's
Motel
&
Café. Das erste Relikt aus den vergangenen Tagen der Route
66.
Nachdem wir uns ein wenig umgeschaut hatten, packten wir unseren
Essenssachen aus und setzen uns auf die
Mauer um den Fuß des großen Schildes, und frühstückten erstmal.
Anschließend schauten wir uns hier in Ruhe rum und machten natürlich
viele Fotos, vor allem von dem Route 66 Zeichen mitten auf der Straße.
Abwechselnd posierten wir hinter dem Zeichen, immer darauf
bedacht, dass natürlich kein Auto kommt. Als wir endlich fertig waren,
packten wir unsere Sachen zusammen und stiegen wieder alle in unser
Auto. Weiter ging es auf der Route 66 nach Osten. Aber leider nur ein
kurzes Stück. Dann mussten wir schon die Kelbaker Rd nach Norden
nehmen, um auf der I-40 weiterzufahren. Eine Flutwelle während eines
Sturzregens hatte eine Brücke auf der Route 66 zerstört und diese war
noch nicht wieder repariert worden. Darum war die Straße gesperrt. In
Topock verließen wir dann aber schon wieder die I-40 und
folgten dem
Oatman-Topock-Hwy, der historischen Route 66 durch die Berge bis nach
Oatman, unserem nächsten Stopp. Die Straße schlängelte
sich durch ein karges Bergland, rechts und links nur trockenes Gelände,
aber irgendwie doch schön. Am Ortseingang von Oatman befand sich gleich
ein Schotterparkplatz, auf dem wir unser Auto abstellten. Oatman ist
ein kleines Dorf, dass sich ganz im Westernstil präsentiert. Es gab
eigentlich nur eine Strasse, die vom Parkplatz aus anstieg. Entlang
dieser Strasse waren rechts und links Gebäude, alles aus Holz, die die
unterschiedlichsten Waren und Dienstleistungen anboten. Auf der Strasse
selber liefen Esel in allen Größen und Farben umher, ziemlich
zutraulich sogar. Die erwachsenen Esel durfte man füttern, musste das
Futter allerdings in den Läden kaufen. Die Baby-Esel hatten alle kleine
Aufkleber auf der Stirn, was das Füttern untersagte. Streicheln konnte
man aber alle Esel. Wir gingen die Strasse einmal ganz rauf bis zum
Ende des Ortes und schauten dann auf dem Rückweg in fast alle Geschäfte
rein. Es war ziemlich heiß hier, so dass wir uns dann auch ordentlich
was zu trinken kauften. Und natürlich Eselsfutter, damit die beiden
Kinder die Esel füttern konnten. Im letzten Laden neben dem Parkplatz
kauften wir dann noch einige Souvenirs, bevor wir wieder in das Auto
stiegen und weiterfuhren. Wir fuhren noch einmal durch Oatman und
folgten dann weiterhin dem Oatman-Topock-Hwy. Auf den nächsten 8,5
Meilen schlängelte sich
die Strasse in Haarnadelkurven durch die Black
Mountains, immer höher. Wir überquerten den Sitgreaves
Pass, der auf
1.093 Meter liegt und stoppten dann kurze Zeit später an der Cool
Springs Station (Homepage).
Hier
gab es einen historische Tankstelle mit einem kleinen privaten
Museum, zumindest einen Raum ,in dem lauter gesammelte Route 66
Memorabilien ausgestellt sind. Wir interessierten uns aber mehr
für den Ausblick auf die Umgebung und natürlich die Tankstelle. Wir
schauten uns in Ruhe um und machten entsprechend viele Fotos. Wir
gingen auch kurz in das kleine Museum, guckten uns aber wirklich nur
oberflächlich um. Dann fuhren wir weiter. Der nächste Stopp war dann
schon Kingman. Dort hatten wir Zimmer im Motel 6 East
reserviert. Die Historic Route 66 führte uns direkt dorthin. Nach nur
24 weiteren Meilen waren wir bereits da. Nachdem wir unser Auto
ausgepackt und das Gepäck auf die beiden Zimmer verteilt haben,
schnappten wir uns unser kühles Bier und setzten uns erstmal an den
Pool. Bei schönstem Wetter genossen wir die Ruhe bevor wir dann gegen
16 Uhr wieder aufbrachen. Der nächste Walmart war unser Ziel, die
nächste Shoppingtour stand an. Wir verbrachten ca. 1 Stunde im Walmart
und ließen bei unserem Großeinkauf rund 400 USD im Laden. Danach setzen
wir uns erstmal wieder an den Pool und machten die große Abrechnung,
bevor wir zum Abendessen ins Canyon 66 Restaurant and Lounge
gingen,
bzw. fuhren. Wieder mal ein typisch Amerikanische Burgerrestaurant.
Aber trotzdem sehr lecker und durchaus zu empfehlen. Nachdem wir alle
satt waren, ging es zurück zum Motel und dann auch schon in die Betten. Gefahrene Meilen: 214 Meilen (344 km)
05. Tag - 18. Oktober 2017 - Auf zum Grand Canyon
Heute standen wir doch tatsächlich erst um 8:15 Uhr auf. Ein Rekord für
uns auf dieser Reise. Wir checkten um 9 Uhr aus und fuhren mit
gepacktem Auto ein paar Meter weiter die Straße runter zum Denny's, wo
wir frühstücken wollten. Nachdem wir damit fertig waren, machten wir
uns auf zum Grand Canyon. Allerdings nicht auf dem
direkten und
schnellsten Weg, sondern erst noch mal ein Stück entlang der Historic
Route
66. Auf knapp 84 Meilen führte uns die Straße wieder durch
karges
Bergland, hindurch durch einige mehr oder weniger verlassenen
Häuseransammlungen. Nach etwa 1.5 Stunden kamen wir in Seligman
an,
einem Ort, in dem man auch viele Route 66 Memorabilien vorfindet, vor
allem alte Autos und viele Schilder. Wir hielten aber nicht an, sondern
fuhren einfach sehr langsam durch die Hauptstraße und schauten uns
währenddessen um. Kurz nach Seligman fuhren wir dann auf die I-40, die
uns nach kurzer Zeit direkt nach Williams führte. Hier
hatten wir ein
Motel reserviert, als Ausgangspunkt für unseren Besuch am Grand Canyon.
Wir planten, 2 Nächte hier zu
verbringen, damit wir einen ganzen Tag
Zeit haben würden, den Grand Canyon zu erkunden. Leider hatte es nicht
geklappt mit einer Übernachtung in der Phantom Ranch, so dass wir beide
Nächte im Motel verbringen würden und nicht ganz bis runter in den
Canyon würden hinabsteigen können. Wir fuhren also erstmal auf dem
direktem Wege in unser Motel, der Travelodge by Windham (Homepage).
Wir
bekamen
schon unsere Zimmerschlüssel und packten erstmal das Auto aus. Gegen
12:445 Uhr trafen wir uns wieder unten am Auto. Wir wollten ein wenig
durch Williams schlendern und uns umsehen. Es gab eine Hauptstraße
durch Williams, die aber zweigeteilt war. De beiden Fahrtrichtungen
waren durch einen Häuserblock voneinander getrennt. An dem Teil der von
Westen nach Osten führte, lagen fast alle Motels, Restaurants und
Geschäfte. Und von allem gab es hier
reichlich in diesem kleinen Ort.
Somit hatten wir viel zu schauen und gingen auch in diversen Läden
rein, um uns genauer umzugucken. Es gibt in Williams auch einen
Bahnhof, die Williams Station der Grand
Canyon Railway (Homepage).
Mit dieser historischen Bahn konnten man auch zum Grand Canyon
hinfahren. Dieser Zug stand da gerade herum, so dass wir ihn uns gleich
ansahen und auch Fotos machten. Dann gingen wir zum Supermarkt, um
unsere Wasservorräte für unsere morgige Wanderung aufzufüllen. Danach
trennten wir uns in 2 Gruppen auf, ich ging mit den Kindern in das Pine
Country
Restaurant (Homepage).
Hier
gab es die besten Pies die ich je gesehen und gegessen habe. Von
einem früheren Besuch kannte ich diese schon und dementsprechend gab es
die Ansage, dass wir zu Dritt nur ein Stück bestellen würden. Die
beiden Kinder einigten sich schnell auf eine Sorte und bestellten dann
ein Stück des Oreo Cream Pies. Dieser wurde zusammen mit Kaffee und
Soda geliefert. Wir machten schnell das Foto und legten los. Nach nur
wenigen Minuten war das Stück weggeputzt. Nachdem wir auch unsere
Getränke ausgetrunken hatten, bezahlten wir und gingen zurück zum
Motel. Wir ruhten uns ein wenig aus und trafen uns dann mit den
anderen, um gemeinsam zum
Abendessen zu gehen. Die anderen hatten
während unseres Café-Besuches ein Restaurant ausgeguckt, dem Branding
Iron
Restaurant. Dieses Restaurant war Teil des Wild West
Junction (Homepage),
zu
dem
auch ein Motel (Drover`s Inn Bed & Breakfast) und ein Saloon
(Long Horn Saloon) gehörte. Die Gebäude waren in einem Quarre angelegt
und im Stil einer Wild West Stadt. Das Restaurant war ziemlich leer und
wir bekamen sofort einen großen Tisch für uns. Schnell suchten wir uns
jeder etwas aus der Karte aus und bestellten unser Essen und die
Getränke. Trotz der Leere im Restaurant mussten wir für amerikanische
Verhältnisse ziemlich lange warten, bis das Essen gebracht wurde. Aber
es schmeckte total lecker und wir gingen nach dem Essen alle zufrieden
uns glücklich zurück zum Motel und auch schnell schlafen. Schließlich
mussten wir am nächsten Tag sehr früh aufstehen. Gefahrene Meilen: 132 Meilen (212 km)
06. Tag - 19. Oktober 2017 - Grand Canyon
Schon um 4:20 Uhr klingelte der Wecker und wir standen auf. Wir packten
unsere Sachen, alles was wir für den Tag am und im Grand Canyon
brauchten und stiegen alle ins Auto. Los ging es um den Sonnenaufgang
am Grand Canyon zu
erleben. Wir fuhren auf direktem Weg und so schnell
wie irgend möglich zum Moran Point. Hier hatte man einen
tollen Blick
nach Osten und Westen und konnte sogar bis ganz nach unten zum Colorado
River schauen. Außer uns hielt sich hier niemand auf, wir waren total
alleine. Ich ging ein wenig abseits und kletterte über Stock und Felsen
ein wenig an den Rand des Canyons heran, um mich dort auf einen
Felsvorsprung zu setzen und die verschiedenen Phasen des
Sonnenaufganges zu fotografieren. Es herrschte eine totale Stille um
uns herum. Um 6:13 Uhr war offizieller Sonnenaufgang, doch aufgrund
eines Wolkenbandes am Horizont brauchte die Sonne bis 7:10 Uhr, um die
ersten Spitzen im Norden und Westen anzuleuchten. Bis etwa 7:45 Uhr
blieben wir sitzen, um dem Lichterschauspiel zuzuschauen. Dann ließen
wir noch ein Gruppenfoto machen von einem anderen Besucher, der
inzwischen aufgetaucht war und fuhren dann zurück bis zum Grand
Canyon
Village. Dort parkten wir unser Auto am Market Plaza.
Wir wollten in
der Yavapai Lodge
frühstücken, bevor wir uns an den
Abstieg in den
Canyon machen wollten. Im Schnellrestaurant mussten wir an einem
Computer unser Frühstück zusammenstellen und bestellen. Ein paar Meter
weiter konnte man dann das Essen und die Getränke abholen. Wir suchten
uns in dem sehr vollen Restaurant einen Tisch, viele zur Auswahl gab es
leider nicht mehr, wir mussten unseren sogar noch abräumen, bevor wir
anfangen konnten zu frühstücken. Nach dem Frühstück zogen wir uns alle
um und packten die Rucksäcke mit Wasser und Vorräten voll. Wir fuhren
dann zum Parkplatz 2, direkt am Visitor Center. Dort
holten wir uns
noch eine Karte vom Nationalpark und vor allem auch von unserem
Wanderweg. Wir hatten vor den South Kaibab Trail entlang
zugehen, jeder
soweit runter in den Canyon wie er oder sie wollte. Ich wollte diesmal
auf jeden Fall bis zum Cedar Ridge gehen. Beim letzten
Mal bin ich
schon am Ooh Aah Point wieder umgedreht, diesmal sollte
es mindestens
einen Stopp weiter gehen. Mit dem Bus der Orang farbenen Linie fuhren
wir
dann zum Trailhead. Hier durften keine Autos außer den öffentlichen
Bussen hin. Diese konnte man aber innerhalb des Nationalparks
kostenfrei benutzen. Am
South Kaibab Trailhead stiegen
wir dann aus und
gingen zum Anfang des Wanderweges. Es war jetzt 10 Uhr morgens.Von
oben sah man schon, das die ersten paar Hundert Meter steil bergab in
Serpentinen ging. Runter kein Problem, aber
die mussten wir später am
Tag auch wieder rauf. Das Trailprofil zeigte, dass wir auf den ersten
220m insgesamt 60Höhenmeter runter gingen. Während wir diese also
hinter uns brachten, genossen wir eine tolle Aussicht auf den Grand
Canyon. Wir hielten ständig an, um zu fotografieren. Nach weiteren
1.100 Metern und insgesamt 30 Minuten (und weiteren 150 Höhenmetern)
waren wir bereits am Ooh Aah
Point. Der Weg dorthin hatte sich immer entlang einer
Felswand geschlängelt. Immer wieder boten sich tolle Ausblicke in den
Canyon.
Links und rechts des Weges entlang sahen wir auch viele Squirrls und
schöne Pflanzen. Am Ooh Aah Point machten wir dann eine
längere Pause.
Hier
waren ziemlich viele andere Touristen,die ebenfalls den ersten
weiteren Blick in den Canyon genossen. Die in
den Canyon hereinragende Felsnase war ständig besetzt mit Leuten, so
dass wir eine Weile warten mussten, bis wir ein Foto ohne Menschen
bekamen, bzw, dann selber auf den Felsen klettern konnten, um so von
uns entsprechende Fotos vor der prächtigen Kulisse zu machen. Nach 20.
Minuten Pause gingen wir dann weiter. Bis zum nächsten Stopp waren es
zwar nur etwa 800m. aber weitere 130 Höhenmeter runter. Teilweise ging
der Weg jetzt auf einem schmalen Grad entlang, nichts für Menschen mit
Höhenangst. Aber wir gingen tapfer weiter, wohl wissend, dass wir das
später alles wieder hochlaufen mussten. Hier war auch für mich alles
neu, und ich hielt ständig an, um zufotografieren. Schon 30 Minuten
später waren wir bereits am Cedar Ridge. Ein
großes
Plateau lag vor
uns. Tolle Ausblicke rundherum in den Canyon boten viele Motive zum
Fotografieren. Ein Baum genau in der Mitte bot etwas Schatten, den wir
dann auch gleich aufsuchten für eine etwas längere Pause. Mittlerweile
war es ziemlich warm geworden. Wir tranken fleißig Wasser und aßen
einige Müsliriegel und Äpfel. Plötzlich tauchte eine Gruppe Esel auf,
geführt von 2 Cowboys. Sie kamen von unten und machten auch hier Pause.
So hatten wir die Gelegenheit, sie in aller Ruhe zu fotografieren. Auf
diesen
Eseln konnten Touristen, die zu faul waren oder schlecht zu Fuß, den
Wanderweg runter und auch wieder hoch reiten. Gegen entsprechendes
Kleingeld natürlich. Aber alle Esel waren Reiterlos, sie wurden ohne
Last nach oben geführt. Nach der Pause trennten sich unsere
Wege. Ich drehte mit Oskar wieder um und wir machten uns langsam
auf
den Rückweg, während die anderen 4 noch bis zum nächsten Punkt
gehen wollten. Der Skeleton Point war noch mal etwa 2,4km
entfernt und lag
weitere 290 Höhenmeter unter uns.
Oskar und ich ließen uns beim
Aufstieg viel Zeit. Meine Kondition war zwar deutlich besser als beim
letzten Mal, aber trotzdem kam ich ordentlich ins Schnaufen. Wir
hatten jedoch sehr viel Glück mit dem Wetter. Inzwischen
waren viele Wolken aufgezogen, sodass die Sonne nicht mehr auf uns
runter brannte.
Dadurch war es nicht mehr so heiß. Wir machten regelmäßig
kleinere Pausen am Wegesrand, vor allem dann am Ende bei
den Serpentinen. Die
waren wirklich garstig. Da verschnauften wir wirklich nach jeder Kurve
kurz, bevor wir die nächste in Angriff nahmen. Gegen 14 Uhr waren wir
dann total glücklich und stolz auf uns wieder oben am Ausgangspunkt
angekommen. Wir tranken erstmal alle Wasservorräte, die wir noch hatten
aus während wir auf den Bus warteten. Mit dem fuhren wir dann zum
Visitor Center zurück und gingen zu unserem Auto. Gerade als wir
wegfahren wollten, um in der Lodge ein Eis zu essen,
sahen wir den
nächsten Bus kommen, in dem dann die anderen 4 bereits saßen. Sie waren
doch tatsächlich nur eine Stunde später als wir wieder oben gewesen,
obwohl sie ca. 5km mehr gelaufen waren - etwas frustrierend. Aber wir
waren trotzdem immer noch stolz auf unsere Leistung. Zusammen fuhren
wir
alle dann noch zum
Yavapai Point, um noch mal gemeinsam die Aussicht zu genießen. Aufgrund
des zugezogenen Himmels
beschlossen wir den Sonnenuntergang auszulassen und fuhren statt dessen
wieder zurück zum Motel. Alle sprangen dort erst mal der Reihe
nach unter die Duschen, bevor wir dann erfrischt aber total müde gegen
18:15 Uhr zum Pine Country Restaurant gingen, um dort zu
Abend zu
essen. Danach fielen wir dann wirklich ausnahmslos alle müde in die
Betten. Gefahrene Meilen: 150 Meilen (241 km)