Neuseeland - Südinsel!


  01. bis 3. Tag: Anreise

Um 5:35 Uhr stand das bestellte Taxi vor meiner Haustür. Schnell der Katze Auf Wiedersehen gesagt, Reisetasche und Handgepäck geschnappt und zum Taxi gegangen. Als nächstes Henner und Ursel abgeholt und dann ging es direkt zu Flughafen. Am Terminal 2 wurden wir abgesetzt und gingen sogleich zu unserem Schalter, um das Gepäck aufzugeben. Eingecheckt hatte ich schon online am Vortag. Doch bevor wir unser Gepäck abgeben wollten, warteten wir noch auf unsere 4. Mitreisende Uta. Wir waren um 6:30 verabredet und wie immer waren wir zu früh. Als sie dann eintraft, gab es erst mal ein großes Hallo und dann gingen wir zum Schalter. Das Gepäck war schnell abgegeben - alle Taschen im grünen Bereich bezügliches des erlaubten Gewichtes; besonders mir fiel es schwer, mich auf 20kg für 4 Wochen zu beschränken. Dann wurde uns geraten, möglichst schnell zu der Sicherheitskontrolle zu gehen - ein Streik des Sicherheitspersonals drohte, man wusste noch nicht genau, wann er starten sollte. Im nach herein erfuhren wir, das es die Reisende am folgenden Tag mit voller Wucht und viel Chaos am Flughafen traf. Dann weiter zum Gate. Der Flug startete dann pünktlich um 8:00 Uhr und landete ebenso pünktlich in Frankfurt. Dort liefen wir zum Terminal B, wo unser Flug nach Singapur losgehen sollte. Doch vorher mussten wir noch unsere Boarding Passes abholen in dem Singapore Airlines Transfer Center. Wir erhielten die Barding Passes für beide noch ausstehende Flüge und begaben uns dann zu unserem Abfluggate. Wir kauften uns Kaffee und einen Frühstückssnack, es war mittlerweile 10:00 und wir hatten noch nichts richtiges im Magen. Gegen 10:50 Uhr ging dann das Boarden los. Da wir ganz hinten saßen, kamen wir mit als Letztes an Bord. Die Sitze des Fliegers (Boing 777-300) waren in Beige gehalten - der Gesamteindruck war eher plüschig. Die Stewardessen waren aber sehr hübsch in bodenlangen bunt bedruckten Röcken mit passendem figurbetontem Oberteil gekleidet und sahen alle toll aus. Das kann sich die Lufthansa mal was ab schauen. Der Flug startete dann mit 1 Stunde Verspätung. Die Bodencrew war fleißig dabei, die Maschine zu enteisen. Wir freuten uns schon auf den Sommer in Neuseeland! Doch dann ging es endlich los. Der Flug ging relativ schnell vorbei - trotz der 12,5 Stunden Gesamtflugzeit. Ich verbrachte die Zeit mit Filme schauen, Essen, Trinken und etwas dösen. Der Stromanschluss, mit dem jeder Sitz ausgestattet war, erlaubte mir, meinen Laptop und mein Telefon aufzuladen. Mit nur 30 Minuten Verspätung landeten wir dann in Singapur - es war 7:20 morgens. Erster Gang führte uns zu den Toiletten. Wir fuhren dann mit den Skytrain zum Terminal 3, wo unser Weiterflug abends losgehen sollte. Dort suchten wir nach einer Möglichkeit, unser Handgepäck für den Tag anzugeben. Wir machten und frisch und zogen uns sommerlich um. Vor allem die Wanderstiefel und Socken wurden gegen Flipflops ausgetauscht. Dann gaben wir unser Handgepäck ab.
Wir machten uns auf den Weg in die Stadt. Erst mal mussten wir den Flughafen verlassen. Dazu mussten wir Einwanderungsdokumente ausfüllen. Ohne Probleme konnten wir durch die Einwanderung. Ein Geldautomat versorgte uns mit Singapur-Dollar, bevor wir in ein Taxi stiegen, das uns in die Stadt fahren sollte. Wir bezahlten 38 SGD für die Fahrt - dann sind in etwa 24 EUR.
Wir wollten zuerst zu dem Parkgelände Gardens by the Bay (http://de.wikipedia.org/wiki/Gardens_by_the_Bay). Diese Parkanlage wurde im Sommer 2012 erst fertiggestellt.Der Eintritt zum Garten an sich war kostenlos. Nur für den Zugang zu den beiden großen in Glas eingehauste Biotope musste man bezahlen. Dies taten wir erst mal nicht. Wir besorgten uns eine Übersichtskarte von dem Park und machten uns auf den Weg, den Park zu erobern. Die Temperaturen waren noch angenehm. Wir spazierten durch den westlichen Teil des Parks und waren sehr beeindruckt von der Anlage. Üppige Vegetation, die an einen Regenwald erinnert, neben wunderschönen farbigen Blumen und Pflanzen. Die sogenannten Supertrees sahen irre aus - pflanzenbewachsene Stahlgerüste mit Höhen zwischen 25 und 50 Meter. Überall waren kleine Schilder aufgestellt, auf denen die Namen der Pflanzen und einige Informationen dazu standen. Allmählich wurde es immer wärmer und leider auch immer schwüler. Wir setzten uns ab und zu in den Schatten, um uns auszuruhen. Nach ca. 2 Stunden gingen wir Richtung der beiden gläsernen Biotope. Wir setzen uns davor in den Schatten und überlegten, was wir
Garden by the Bay
Garden by the Bay
 Supertrees
Supertrees
Marina Bay Sands
Marina Bay Sands
Singapur
Singapur
als nächstes mache wollten. Irgendwie ergriff uns alle auf einmal die Müdigkeit. Auf lang geformten Bänken aus Baumstämmen ruhten wir uns aus und schauten Arbeitern dabei zu, den Bereich durch das Aufstellen von riesigen Clementinenbüsche in riesigen und schweren Töpfen zu verschönern. Wir überlegten hin und her ob wir noch in die Biotope reingehen wollten, der Eintritt sollte 28 SGD kosten. Letztendlich entschieden wir und dagegen. Wir beschlossen, weiter in die Innenstadt zu gehen, bzw. zu fahren. Zuerst gingen wir zurück zu den Supertrees und weiter Richtung dem sehr interessant aussehenden Gebäude. Drei sehr hohe Gebäudetürme nebeneinander tragen hoch oben einen lang geformten Dachgarten, der aussieht wie ein Schiff. Das Marina Bay Sands - ein riesengroßer Hotelkomplex mit Gartenanlage und Pool auf oberen Teil (http://de.wikipedia.org/wiki/Marina_Bay_Sands). Das wollten wir uns aus der Nähe ansehen. Zwischen 2 der Hochhäuser konnte man den Komplex betreten. Beim Portier erkundigten wir uns, ob man auf den oberen Teil hochfahren könnte. Das war zwar möglich, aber wir hätten 20 SGD pro Person zahlen müssen. Das wollten wir lieber nicht. So verließen wir das Hotel auf der anderen Seite wieder und gingen zur Metrostation.Wir fuhren bis zur City Hall, wo wir uns in einer Shopping Mall (Raffles City Shopping Center) erst mal einen Snack kauften. Dann wollten wir raus auf die Straße. Draußen liefen wir dann gegen eine schwüle, heiße Wand aus Luft - unglaublich. Gegenüber dem Shopping Center sahen wir wir eine Kirche - die St. Andrew's Cathedral - dort gingen wir hin, um sie uns von Innen anzuschauen. Obwohl der Weg nur sehr kurz war, waren wir völlig durch geschwitzt, als wir in der Kirche ankamen. Die Kirche war sehr schön, relativ einfach und hell. Wir setzten uns für eine Weile hin und genossen die Ruhe. Es war mittlerweile Mittag und die Hitze draußen würde nicht wirklich besser werden. Deshalb beschlossen wir, wieder zurück zum Flughafen zu fahren. Wir gingen zurück zur Metrostation. Die Linie EW fuhr direkt bis zum Flughafen. Innerhalb 30 Minuten waren wir am Flughafen. Wir holten unser Handgepäck ab und suchten uns erst mal ein Restaurant, um ein wenig zu Mittag zu essen. Wir trauten uns in eines der Restaurants, das Thaifood anbot. Leider war das bestellte Essen extrem scharf. Nach dem Essen stromerten wir ein wenig durch den Flughafen, auf der Suche nach einem Platz, an dem wir uns niederlassen konnten. Wir besuchten den Butterfly Garden. In einem tropischen Garten mit tropischen Temperaturen flatterten hunderte bunte Schmetterlinge durch die Gegend - sehr hübsch anzuschauen. Schlussendlich fanden wir ein nettes Plätzchen mit gemütlichen Sesseln - und WiFi gab es dort auch noch umsonst. Kurz mal Mails nach Hause geschickt und dann die Beine ausgestreckt. Wir hatten noch gut 2 Stunden Zeit, bis zum Boarden. Um 18:15 Uhr gingen wir dann Richtung Gate B6. Diesmal war das Flugzeug in Violett gehalten - sah wesentlich moderner aus als das Flugzeug zuvor. 9,5 Stunden lagen vor uns, die wir fast komplett schlafend verbrachten. Nun war es endlich der 19. Januar und wir näherten uns Neuseeland immer mehr. Um 10:15 Uhr landeten wir - besser zu früh als zu spät. Wir mussten uns zuerst bei der Einwanderung anstellen. Doch das ging relativ schnell - wir waren in Neuseeland! Dann holten wir unser Gepäck. Dann folgte der schwierigere Teil: Der Zoll ! Hier mussten wir unser Gepäck vorzeigen. Man darf keinerlei pflanzliche oder Tierische Produkte einführen. Alle Kleidungs- und Ausrüstungsgegenstände, die irgendwie im Zusammenhang mit Outdooraktivitäten zu tun hatten, mussten ausgepackt und vorgezeigt werden. Verdreckte Gegenstände wurden vor Ort gereinigt, bevor man sie wieder einpacken und gehen konnte. All dies verzögerte den ganzen Vorgang immens, so das die Warteschleife immer länger wurde. Als wir dann endlich dran waren, mussten wir zum Glück alle nur unsere Wanderstiefel vorzeigen. Wir hatten nichts anderes dabei, das sie näher sehen wollten. Unsere Schuhe waren zum Glück sauber genug, so dass wir dann endlich zügig Richtung Ausgang gehen konnten. Unsere erste Tat war dann SIM Karten von Vodafone zu kaufen. Direkt am Ausgang im internationalen Terminal gab es eine Vodafone Verkaufsstelle. Wir kauften 1 SIM Karte für unser Handy und eine SIM Karte für Utas i-Pad. Dann riefen wir unseren Wohnwagenvermieter an. Auf Deutsch wurde uns mitgeteilt, das wir in ca. 10 Minuten abgeholt werden würden. Wir sollte draußen an der Bushaltestellen warten, was wir dann auch taten. Und in der Tat - kurze Zeit später kam ein Minivan mit dem Logo unserer Autovermietung. Wir wurden wieder auf Deutsch begrüßt, luden unser Gepäck ein und fuhren dann los. Schon nach 5 Minuten waren wir bei der Autovermietung. Wir hatten einen Wohnwagen von Pacific Horizons gemietet. Wir mussten ziemlich viel Papierkram erledigen, bevor wir endlich zu unserem Zuhause für die nächsten 4 Wochen geführt wurden. Im Schnelldurchgang wurden wir in die Handhabung des Wohnmobils eingewiesen und das in einem extremen Kiwiakzent - außer mir und Henner hat niemand von uns die Erklärungen verstanden - später musste ich dann noch mal alles in Deutsch wiederholen. Wir packten unser Gepäck in den Wohnwagen und machten uns etwas vertraut mit dem Gefährt. Ein wenig Respekt hatte ich schon - der Wohnwagen war 7,10 Meter lang und 2,20 Meter breit. Und Linksverkehr erschwerte das ganze noch dazu. Wir beschlossen loszufahren. Wir wollten heute noch knapp 100km nach Akaroa fahren. Dort hatten wir für die ersten beiden Nächte einen Platz auf einem Campingplatz reserviert und auch schon bezahlt. Doch unser erster Stopp sollte ein Supermarkt sein. Wir wollten uns mit Essen und Trinken eindecken. Langsam rollten wir vom Hof und trauten uns in den Linksverkehr. Wir hatten uns auf einer Karte zeigen lassen, wo wir lang fahren mussten, um nach Akaroa zu kommen und wo auf dem Weg ein Supermarkt lag. Den steuerten wir nun also an. Die ersten Meter auf der Straße waren schon etwas merkwürdig. Glücklicher Weise hatten wir ein Wohnmobil mit Automatikgetriebe. Doch nach einer Weile entspannte ich mich ein wenig. Wir fanden den Supermarkt ziemlich schnell. Wir suchten uns einen Parkplatz ganz hinten in der letzten Ecke, wo kaum andere Autos standen. Dort konnte ich später wenigstens in Ruhe wieder ausparken. Wir kauften einige Grundnahrungsmittel, Obst, Getränke und vor allem Kekse. Wir verstauten den Einkauf im Wohnmobil und machten uns dann endgültig auf den Weg zu unserem ersten Tagesziel. Wir fanden schnell die SH-75, die uns direkt nach Akaroa führte. Die Straße führte durch bergiges Gelände. Nach etwa 60km Fahrt kamen wir an der Hilltop Tavern vorbei (http://www.thehilltop.co.nz). Von hier hatte man einen wunderschönen eindrucksvollen Blick auf die Bucht von Akaroa. Wir hielten hier an, um einen Kaffee zu trinken und die Aussicht zu genießen. Da wir bisher völlig vergessen hatten, an einem Geldautomaten Bargeld zu holen, bezahlten wir
Ausblick von der Hilltop Tavern
Ausblick von der Hilltop Tavern
unsere Bestellung mit Kreditkarten. Für Neuseeland sicherlich normal, für uns relativ ungewöhnlich, so eine kleine Summe mit Kreditkarte zu bezahlen. Wir setzen uns draußen auf die Terrasse und staunten. Ich konnte es noch gar nicht glauben, das ich nun endlich tatsächlich in Neuseeland war. Dieser Ausblick verschlug uns die Sprache. Wir konnten gar nicht genug davon bekommen. Nach einer Weile fuhren wir weiter. Doch nur 6km später, hielten wir schon wieder an. Links von uns lag Barrys Bay Cheese Factory (http://www.barrysbaycheese.co.nz). Wir hatten geplant hier anzuhalten, um Käse zu kaufen. Leider konnte man bei der Produktion nicht zuschauen - es war Samstag. Aber der kleine Laden auf dem Gelände hatte auf, so dass wir jede Menge Käse probieren konnten und dann auch welchen kauften. Unter weiter ging es. Es lagen noch etwa 12km vor uns. Wir kamen an unserem Campingplatz (Akaroa Top Ten Holiday Park) gegen 17 Uhr an. An der Rezeption zeigte ich unsere Reservierungsbestätigung vor, wo man uns dann unsere Platznummer nannte. Wir hatten einen Platz mit Aussicht auf die Bucht von Akaroa gebucht. Und dort stellten wir dann unser Wohnmobil ab. Der Blick war in der Tat sehr schön und die zusätzlichen 8 NZD pro Nacht wirklich wert. wir alle wollten eigentlich als erstes unter die Dusche springen. Doch wir teilten es ein wenig auf. Mutter begann schon mal ihre und Henner's Sachen auszupacken und in ihren Fächern im Wohnwagen zu verstauen. Henner packte unsere Outdoor Stühle und den Tisch auszupacken und aufzubauen. Und ich unterhielt mich mit unseren Nachbarn. Ein Paar aus Kanada stand neben uns und fing sofort ein Gespräch an. Sie erzählten uns, das ihre Reise fast vorbei sei, Akaroa sei ihre letzte Station. Und der heutige Tag sei der erste Tag mit schönem Wetter. Was hatten wir für ein Glück. Dann durfte Uta ihre Sachen auspacken und verstauen, während Mutter duschen ging. Und als letztes packte ich meine Reisetasche aus. Und ging dann ebenfalls unter die Dusche. Wir hatten einige Probleme, für alles einen Platz zu finden. Doch irgendwie waren wir fertig mit dem Auspacken. Wir waren nun inzwischen fast 50 Stunden auf den Beinen. Da wir allen ein wenig Hunger hatten, aßen wir noch ein bisschen, bevor wir uns dann an das Betten bauen machten. Nach insgesamt 51 Stunden Reise fielen wir dann um 20:45 Uhr alle völlig übermüdet in die Betten - unsere erste Nacht in Neuseeland!
Gefahrene Kilometer: 91 km + 19.098 Flugkilometer

  04. Tag: Akaroa

Schon um 7:00 Uhr standen Mutter und Uta auf und gingen spazieren. Wir beiden anderen blieben noch in den Betten liegen. Gegen 9:30 waren die beiden wieder zurück und wir hatten uns alle fertig gemacht. Es gab unser erstes Frühstück in Neuseeland.
Anschließend machten wir uns auf, um nach Akaroa rein zugehen. Der Campingplatz lag hoch oben über der Bucht von Akaroa. Vom Campingplatz führte direkt ein kleiner Weg durch einen Wald runter in den Ort. Der Weg ging
Akaroa Harbour
Akaroa Harbour
recht steil und mit vielen Treppenstufen hinunter. Unterwegs hatte man einen tollen Ausblick auf die Bucht. Am Ortseingang führte der Weg dann direkt auf die Hauptstraße. Wir gingen dann erst mal direkt an das Wasser. Dort setzten wir uns eine Weile hin und schauten den vielen Wassersportlern zu. Hoch über den umliegenden Bergen entdeckten wir auch einige Paraglider. Zusätzlich bestaunten wirsprachlos die Natur. Die Bucht von Akaroa lag wunderschön umgeben voneiner Bergkette, die in verschiedenen Grün- und Brauntönen gefärbt war. Den Zugang zur Bucht vom Pazifik konnte man nur erahnen. Aber es musste ihn geben, denn mitten in Bucht lag ein großes Kreuzfahrtschiff: Diamond Princess. Allerdings hatte dies auch den großen Nachteil, das alle Passagiere dieses Schiffes den Tag in Akaroa verbrachten. Als wir dann nämlich weiter gingen sahen wir, dass der Ort voll mit Menschen waren. Wir gingen durch den Ort bis zum Akaroa Harbour Cruise Pier, von dessem Ende aus man einen tollen Blick auf den alten Leuchtturm und die Kulisse von Akaroa hatte. Nach vielen Fotos machten wir uns auf den Rückweg zum Ortskern. Wir suchten einen Geldautomaten, um nun doch mal endlich einige NZ
Akaroa Lighthouse
Akaroa Lighthouse
Dollar zu besorgen. Einen einzigen Geldautomaten fanden wir dann endlich und nachdem ich einige Weile in der Schlange davor gewartet hatte, holte ich für alle genügend Geld für die ersten Tage. Sofort danach gingen wir in den gegenüberliegenden Supermarkt, um uns mit Wasser einzudecken. Es war mittlerweile sehr warm und wir hatten alle Durst. Wir setzten uns auf eine Bank vordem Supermarkt, um erst mal eine Trinkpause einzulegen. Während wir das bunte Treiben auf der Straße beobachteten, überlegten wir, was wir als nächstes machen wollten. Das Frühstück war schon eine Weile her, so dass wir uns entschlossen, ein nettes Plätzchen für unser Lunch zu suchen. Wir schlenderten Richtung Campingplatz vorbei an einigen Restaurant. Eins davon zog uns dann magisch an - Pepper Tree Café (41 Rue Lavaud, Akaroa). Es hatte einen wunderschönen Naturgarten, in dem großzügig Tische mit Stühlen verteilt standen. Unter Sonnenschirmen saßen bereits viele Gäste. Doch zum Glück war noch eine Sitzgruppe frei. Wir schauten uns die Speisekarte an und suchten uns jeder etwas aus. Ich ging dann in das Restaurant, da man die Bestellung drinnen aufgeben musste. Ich bezahlte dann auch sofort, nahm genügend Besteck und die Nummer für unsere Bestellung und ging zurück in den Garten. Es dauerte nicht lange, bis unsere Getränke kamen und auch das Essen folgte bald. Wir genossen es sehr, bei schönstem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen von 22°C draußen zu sitzen und das mitten im Januar. Nach dem Essen machten wir uns auf den Rückweg zum Campingplatz. Doch noch bevor wir uns an den Aufstieg zum Campingplatz machten, fiel Uta auf einmal aus, das sie ihre Kamera nicht mehr hatte. Nachdem alle Taschen erfolglos durchsucht wurden, gingen Uta und Henner zurück zum Restaurant, während wir anderen beiden weitergingen zum Campingplatz. Wir schnauften den steilen Weg hoch und setzten und bei fast jeder Bank kurz hin, um uns auszuruhen. Als wir dann endlich schnaufend am Campingplatz ankamen, sahen wir, dass beiden Plätze links und rechts neben uns frei waren. Wir beschlossen, das Wohnmobil einmal herum zudrehen, damit wir von unseren Sitzgruppe im Camper den Blick über die Bucht genießen konnten. Mein ersten Rangiermanöver mit dem 7m langen Camper stellte sich als gar nicht so schwierig heraus. Auch das Rückwärts Einparken gelang mir ohne Probleme. Einige Zeit später kamen die beiden anderen zurück - leider ohne die Kamera. Uta war natürlich traurig, bereits am ersten Tag ihre Kamera mit den ersten schönen Fotos verloren zu haben. Den Rest des Tages verbrachten wir auf dem Campingplatz lesend, trinkend und unterhaltend. Wir räumten noch paar mal im Wohnwagen Sachen hin und her, um die optimale Unterbringung aller Sachen zu erreichen. Gegen 22 Uhr bauten wir dann unsere Betten und legten uns alle auch bald schlafen. Am nächsten Tag wollten wir dann endlich unsere eigentliche Rundreise durch Neuseeland beginnen.
Gefahrene Kilometer: 0 km

  05. Tag: Akaroa bis Mt. Cook

Um 6:10 Uhr waren wir schon wach - die Zeitumstellung steckte wohl noch in unseren Knochen. Wir standen dann auch gleich aus und genossen unsere letzte Dusche für die nächsten Tage. Wir wussten noch nicht genau, wann wir wieder auf einem Campingplatz mit Duschen sein würden. Dann bauten wir die Betten um und packten unsere Sachen. Wir wollten einen Umweg über die Summit Rd machen, um durch das umliegende Bergland oberhalb von Akaroa zurück zu fahren. Und an einem hoffentlich schönen Punkt mit toller Aussicht wollten wir dann anhalten und Frühstücken.
Somit fuhren wir dann also gegen 7  Uhr ungefrühstückt vom Campingplatz runter. Über die Morgan Rd und Long Bay Rd erreichten wir die Summit Rd. Das Abenteuer Hinterland begann. Die Straße war sehr eng und sehr kurvig. Wir hofften, uns würde kein Auto entgegen kommen. Ausweichmöglichkeiten gab es hier kaum. Wir hatten diesbezüglich dann auch großes Glück - so früh war wohl niemand anderes unterwegs. Das Bergland war wunderschön - sehr viele Grün-, Braun- und Gelbtöne. Die Aussicht auf die Bucht von Akaroa war einfach großartig. Ganz oben fanden wir dann tatsächlich links von der Straße einen perfekten Platz zum Anhalten. Bei sagenhaftem Blick frühstückten wir dann in aller Ruhe.
Ausblick von der Summit Road
Ausblick von der Summit Road
Dann ging es weiter. Die Summit Rd traf dann nach insgesamt 26 km wieder auf die SH-75, kurz hinter der Hilltop Taverne. Hier hielten wir noch mal kurz an, um einen Kaffee zu trinken und die Toiletten zu benutzen. Doch leider war hier noch geschlossen. Wir warfen noch einen kurzen Blick zurück auf die Bucht von Akaroa, bevor wir dann die Straße Richtung Inland weiter fuhren. Kurz vor Christchurch verließen wir dann die SH-75 und fuhren über eine kleine Straße durch Lincoln. Dort hielten wir an als wir ein Café sahen (Coffee Culture - http://www.coffeeculture.co.nz/our-stores/lincoln). Wir bestellten und alle ein Kaffeegetränk bzw. einen Tee und benutzten nach und nach die Toilette. Nebenan an der Tankstelle kaufte ich eine Sicherung für unsere Steckdosen im Camper bevor wir dann weiter fuhren, bis wir auf die SH-1 stießen. In Ashburton hielten wir dann an einer Tankstelle, um zum ersten Mal zu tanken. Das klappte alles wunderbar. Ganz in der Nähe war ein New World Supermarkt, den wir als nächstes ansteuerten. Wir kauften einiges zum Essen für die nächsten 2 Abende und weitere Getränke ein - vor allem Wasser. Dann ging unsere Fahrt weiter. Bis kurz vor Geraldine blieben wir auf der SH-1, dann ging es weiter auf der SH-79 Richtung Fairlie. Etwa 7 km vor Fairlie lag rechts ein Aussichtspunkt, von dem man einen wundervollen Blick auf das Cattle Valley hatte. Ein Panoramafoto war natürlich Pflicht:
Ausblick auf das Cattle Valley vor Fairlie
Ausblick auf das Cattle Valley vor Fairlie
Ab Fairlie ging es dann auf der SH-8 weiter Richtung Tekapo. Nach einiger Zeit konnten wir den ersten Blick auf die Südalpen werfen. Wir mussten natürlich sofort anhalten und diesen Ausblick genießen und fotografieren. Und schon war das nächste Panoramabild gemacht:
Der erste Blick auf die Südalpen
Der erste Blick auf die Südalpen
Langsam schwante uns, das wir in unserem Urlaub viele Fotos machen würden und Uta beschloss, sie schnellst möglich eine neue Kamera zu kaufen. Sobald wir wieder einen etwas größeren Ort durchfahren würden. Wir fuhren weiter bis Lake Tekapo, wo wir eine kleinere Pause am See einlegen wollten. Wir fanden einen größeren Platz direkt am See, wo wir mit unserem Wohnmobil parken konnten. Wir gingen mit offenen Mund auf den See zu. So etwas hatten wir noch nicht gesehen. Das Wasser war milchig türkis blau gefärbt. Der See lag mit seinen 87 km2 vor uns und am anderen Ende des lang gestreckten Sees lagen die Südalpen, malerisch mit Schnee bedeckt. Der See liegt in etwa 700 Meter Höhe und ist 25 km lang, aber nur 6 km breit an der breitesten Stelle.Und weil das als Ausblick noch nicht reichte, schwamm wie bestellt noch sehr dekorativ eine Entenfamilie auf dem See. Auch ein einsamer Kajakfahrer war auf dem See unterwegs. Wir setzten uns auf einige Steine, die am Uferbereich herum lagen und starrten alle nur völlig stumm auf den See. Kurz bevor wir uns auf den letzten Teil der heutigen Tour machten, machte ich noch mal ein weitere Panoramabild - ich konnte einfach nicht anders:
Lake Tekapo
Lake Tekapo
Doch nun waren kurz vor unserem heutigen Tagesziel. Wir hatten vor, am Lake Pukaki zu übernachten. Dort sollte es eine Möglichkeit geben, umsonst direkt am See mit einem Wohnmobil zu übernachten. Nach weiteren 15 km auf der SH-8 ging links die Tekapo Canal Rd ab. Die wollten wir eigentlich entlang fahren. Sie führte direkt an einer Lachsfarm entlang (http://www.mtcookalpinesalmon.com/Home.aspx). Dort wollten wir zum Abendbrot Lachs kaufen. Aber die Zufahrt der Straße war leider wegen Bauarbeiten gesperrt. Also fuhren wir weiter auf der SH-8 bis wir den Lake Pukaki erreichten. Wir bogen direkt am See rechts in die Hayman Rd, um nun von der anderen Seite an die Lachsfarm heran zu kommen. Die Hayman Rd führte am Ostende des Sees nach Norden.  Nach etwas mehr als 5 km Schotterstraße ging dann in der Tat rechts die Tekapo Canal Rd ab. Wir bogen dort ein und fuhren langsam hoch in das
Lake Pukaki
Lake Pukaki
umliegende Bergland. Nach kurzer Fahrt sahen wir links von der Straße dem Kanal, in dem die Lachse gezüchtet wurden. Rechts kam dann die Farm. Wir hielten an und sahen uns um. Irgendwie sah das alles nicht nach Verkauf von irgendwasaus. Schließlich sahen wir jemanden herum laufen, den wir nach einem Verkauf von Lachsen fragten. Uns wurde dann mitgeteilt, das dieser vor kurzem verlegt wurde, und zwar in das Information Centre unten am See. Also den Weg
Mt. Cook am Lake Pukaki
Mt. Cook am Lake Pukaki
wieder zurück runter zum See. Wir fuhren die Hayman Rd zurück zur SH-8 und diese dann ein kurzes Stück bis zum westlichen Südufer, wo das LakePukaki Information Centre lag. Und in der Tat, dort gab es geräucherten oder frischen Lachs und ebenso dazugehörende Saucen. Wir kauften ein großes Stück geräucherten Lachs und eine Sauce dazu. Dann erkundigten wir uns nach der Campingmöglichkeit, von der wir gelesen hatten. Die Dame beschrieb uns wie wir dort hin kamen. Wir mussten wieder zurück zur Hayman Rd und in diese abbiegen. Dann aber gleich am Anfang links auf eine der Schotterwege rein, die zu See und dem kleinen Wald führten. Dort sollten wir solange weiter
Bier mit Ausblick auf Lake Pukaki
Bier mit Ausblick auf Lake Pukaki
fahren, bis wir ein Plätzchen am Wasser gefunden haben, das uns gefällt.Wir hatten gelesen, dass nur ca. 8 Wohnmobile dort gleichzeitig stehen durften. Da wir noch recht früh dran waren, hatten wir Glück. Wir fuhren an etwa 4 Campern vorbei und stellen uns dann mit dem Rücken zu den anderen Wagen quer zum See.  Der Blick war mal wieder gigantisch.
Mond über Lake Pukaki
Mond über Lake Pukaki
Das Wasser hatte die gleiche milchige türkis blaue Farbe wie der Lake Tekapu. An Ende des ca. 20 km Sees lag Mt. Cook ! Das war vielleicht ein Blick - unglaublich.Wir packtenunsere Outdoor Stühle und Tisch aus und bereiteten erst mal unser Abendessen zu. Wir machten einen Salat, den wir dann zu unserem geräucherten Lachs mit Sauce und Brot aßen. Dazu tranken wir ein kühles Bier. Anschließen ging jeder seinen Vorlieben nach. Wir lasen oder fotografierten. Einige von uns spazierten zum südlichen Ende des Lake Pukaki, wo der Fluss über eine Sperre und durch den Pukaki Canal in den südlich gelegenen Lake Ruataniwha abfließt. Da es mittlerweile spät war, gingen alle bis auf mich in die Betten. Ich wollte allerdings noch auf den Sonnenuntergang warten. Den wollte ich mir nicht entgehen lassen. Als die Sonnen dann über dem südlichen Ende des Sees untergegangen war, wurde es schnell fix kalt. Und auch dunkel. Da wir fast Vollmond hatten, wollten ich diesen Anblick auch noch abwarten. Wie man an dem Foto sehen kann, hat es sich gelohnt. Es war mittlerweile weit nach 23 Uhr. Da ich ebenfalls den Sonnenaufgang fotografieren wollten, ging ich nun schnell schlafen. Denn um 5:40 Uhr sollte mein Wecker schon wieder klingeln.
Gefahrene Kilometer: 362 km

  06. Tag: Mt. Cook bis Dunedin

Um 5:44 Uhr kroch ich leise aus dem Bett und dem Wohnmobil. Ich griff meine Kamera und mein Stativ und positionierte mich vor dem Wohnwagen mit Blick auf den Lake Pukaki und Mt. Cook. Es fing langsam an zu dämmern. Alle paar Minuten machte ich ein Foto. Es war ganz schön kalt.
Sonnenaufgang am Mt. Cook
Sonnenaufgang am Mt. Cook
Als dann die Sonne aufging, schien sie als ersten auf die rechte Seite der Spitze vom Mt. Cook. Ich konnte zuschauen, wie immer mehr von der Bergspitze angeleuchtet wurde. Und die Stimmung war herrlich friedlich. Als die Sonne dann vollständig aufgegangen war, kam dann auch unser Nachbar aus seinem Wohnwagen gestolpert mit seiner Kamera und Stativ in der Hand - hatte wohl verschlafen. Gegen 7 Uhr standen standen dann auch meine Mitreisenden auf, die den Sonnenaufgang faul aus ihren Betten durch die Fenster beobachtet hatten. Wir frühstückten dann auch gleich nachdem wir die Betten gebaut hatten. Dann packten wir und fuhren gleich los. 1. Stopp war das Information Centre. Wir wollten dort die Toiletten mit fließend Wasser benutzen für eine morgendliche Katzenwäsche und Zähne putzen. Nachdem wir alle fertig waren, fuhren wir ein Stück am Westufer des Lake Pukaki auf der SH-80 entlang. Ziel war der Aussichtspunkt Peter's Lookout. Er liegt 12 km nachdem man auf die SH-80 abgebogen ist auf der rechten Straßenseite. Er liegt etwas erhöht, so dass man einen tollen Blick auf den See und vor allem auf Mt. Cook im Hintergrund hat. Nach einigen weiteren Fotos drehten wir um und fuhren zurück zur SH-8. Man kann noch an das nördliche Ende des Lake Pukaki fahren. Dort liegt am Ende der Straße der Mt. Cook Nationalpark. Dort kann man tolle Wanderungen machen. Doch wir wollten weiter Richtung Dunedin, unser heutiges Tagesziel. Man kann halt nicht alles anschauen. In dem nächsten Ort namens Twitzel steuerten wir erst mal den einzigen Supermarkt im Ort an. Wir brauchten Trinkwasser. Und natürlich die obligatorischen Kekse für Henner. Dann fuhren wir weiter bis wir in Omarama auf die SH-83 stießen. Die sollte uns wieder an die Ostküste zurück führen. Die Straße führte an vielen großen Seen vorbei. Einer schöner als der andere. Und durch einige kleinere Orte, z.B. Otematata. Heute schien der Tag der Orte mit O zu sein: Omarama, Otematata und an der Ostküste wartete noch Oamaru auf uns. Nachdem wir 71 km auf der SH-83 gefahren waren, sahen wir auf der rechten Seite ein Hinweisschild für Maori Rock Drawings (http://www.teara.govt.nz/en/photograph/22741/maori-rock-art). Wir entschlossen uns, dort anzuhalten und uns das mal anzuschauen. Vom Parkplatz war es nur ein kurzer Spaziergang zu einer Felsenwand nahe der Hauptstraße. Auf der Felsenwand waren einige Maori Zeichnungen zu sehen. Ein kleiner angelegter Weg führte direkt daran vorbei. Alles in allem fand ich es nicht sehr aufregend, aber es war nett, mal seine Beine zu vertreten. Weiter ging es und wir stießen schon sehr bald auf die SH-1. Da wir uns heute auch die Moeraki Boulders anschauen wollten, diese aber nur bei Ebbe zu sehen waren, hatten wir bereits am Vortag die Gezeiten kontrolliert. Flut sollte um 12 Uhr Mittags sein - leider zeichnete sich nun langsam ab, das wir bereits gegen 13 Uhr da sein würden. Somit würden wir die Boulder nicht zu sehen bekommen. Wir hatten auch leider nicht die Möglichkeit, groß zu warten. Wir hatte noch ein einiges vor an diesem Tag. Aber erst mal lag Oamaru vor uns. Eine Stadt ! Naja, man wird bescheiden. Unser erstes Ziel war die Blue Penguin Colony (http://www.penguins.co.nz/new-zealand/). Wir wollten unbedingt Pinguine sehen und das in freier Natur und nicht im Zoo. Das Gebiet in dem heute die Pinguinkolonie liegt, war früher ein Steinbruch. In den 1970iger Jahren wurde der Steinbruch aufgegeben. Pinguine begannen hier an Land zu kommen, im alten Steinbruch Nester zu bauen und zu
Achtung! Pinguine...
Achtung! Pinguine...
brüten. 1992 entschied lokale Regierung die Pinguinkolonie zu schützen. Zuerst wurde sie von Freiwilligen geführt, erst später wurden Leute angestellt, um die Pinguine zu schützen und zu beobachten. Tagsüber kann man als Besucher sich das Brutgebiet anschauen, durch das ein kleiner Rundgang führt. Eine Garantie hierbei Pinguine zu sehen, hat man aber nicht. Jeden Abend kommen die Pinguine vom Fischen Untertags wieder an den Strand zurück und watscheln zu ihren Höhlen zurück. Von einer Tribüne aus kann das verfolgt werden. Hierzu kann man sehr teure Eintrittkarten kaufen. Da wir aber abends schon in Dunedin sein wollten, beschlossen wir, die Pinguinkolonie nicht zu besuchen. Ich hatte von einem Strand im Süden gelesen, wo man das gleiche Spektakel abends umsonst anschauen konnte. Hier setzten wir unsere ganze Hoffnung drauf. Also fuhren wir zurück zur Hauptstraße und parkten unser Wohnmobil in der ersten größeren Parklücke am Straßenrand, die wir sahen. Wir spazierten den kurzen Weg zur Thames St. Auf dem Weg durch den Ort zur 
St. Luke's Anglican Church
St. Luke's Anglican Church
Pinguinkolonie hatten wir den Eindruck gehabt, das hier viele Geschäfte waren. Und wir waren auf der Suche nach einer neuen Kamera für Uta. Wir gingen also die Einkaufsstraße hinauf und schauten von außen in die Geschäfte rein. Aber keines davon sah so aus, als ob es Kameras verkaufen würde. Schließlich fragten wir jemanden, der uns dann ein wenig weiter schickte die Straße weiter rauf. Und tatsächlich, ein Geschäft, welches Elektronikgeräte verkaufte inklusive Kameras. Schnell hatte sich Uta für eine kleine Digicam entschieden. Sie kaufte noch eine Speicherkarte und Tasche dazu. Glücklich verließen wir das Geschäft. Wir schlenderten zurück zu unserem Wohnmobil. Nun standen die Moeraki Boulders als nächstes auf dem Programm. Wir wollten auf jeden Fall dorthin fahren, auch auf die Gefahr hin, das sie noch im Wasser verborgen lagen. Aber man weiß ja nie. Wir fuhren die SH-1 weiter Richtung Süden. Nach 37km sahen wir das Hinweisschild und bogen dann entsprechend links ab. Auf dem Parkplatz vor dem Zugang zum Strand war einiges los. Wir bekamen mit Glück noch einen Platz für unseren Camper. Unsere Hoffnung, die Boulders zu sehen, stiegen wieder. Vom Parkplatz führten einige Trampelpfade durch die Dünen zum Strand. Sobald wir am Strand standen, sahen wir Richtung Norden in der Tat die Boulder herum liegen. Wir waren begeistert. Wir wanderten etwa 10 Minuten nach Norden und standen dann direkt von den großen Steinkugeln. Es waren bereits einige davon zu sehen, aber sehr viele wurden immer noch von Wasser umspült. Aber das tat der großartigen Ansicht überhaupt keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil. Wir sahen viele Touristen auf den Kugeln herum klettern und sich auf diesen Kugel stehend fotografieren. Hier waren so viele andere Touristen, wir mussten etwas warten, bis wir die Boulders ohne andere Besucher fotografieren konnten.
Moeraki
Moeraki
 Boulders
Boulders
am
am
Koekohe Beach
Koekohe Beach
Die Moeraki Boulders sind eine Anzahl ungewöhnlich großer kugelförmiger Konkretionen an der Koekohe Beach an der Küste von Otago auf der Südinsel Neuseelands. Die grau gefärbten Kugeln liegen einzeln oder in Gruppen an der Küste. Die Erosion durch die Wellen legt regelmäßig weitere Kugeln frei. Nach Legenden ortsansässiger Maori sind die Boulders Reste von Aalkörben, Flaschenkürbissen und Süßkartoffeln, die von dem Wrack des legendären Kanus Arai-te-uru an die Küste gespült wurden. Nach diesen Legenden sind die Klippen, die sich von Shag Point ins Meer erstrecken, der versteinerte Rest des Bootskörpers und ein nahe gelegener Felsvorsprung der Körper des Kapitäns. Die Steine unterteilen sich hinsichtlich ihrer Größe deutlich in zwei Gruppen: etwa ein Drittel hat 0,5 bis 1 Meter Durchmesser, die restlichen zwei Drittel 1,5 bis 2,2 Meter. Die Entstehungszeit der großen 2-Meter-Boulders wird auf eine Zeit von 4 bis 5,5 Millionen Jahre geschätzt, während denen sich 10 bis 50 Meter Schlamm über ihnen sammelte. Wir hatten dann großes Glück. Irgendwie hatten wir die Lücke zwischen 2 größeren Gruppen von Touristen erwischt und hatten einen Augenblick die Moeraki Boulders was für uns alleine. Mutter und Uta kletterten todesmutig auf die niedrigsten Boulder die sie finden konnten, so dass ich von ihnen auch dasobligatorische Foto machen konnten. Danach wanderten wir langsam zurück zum Camper. Ich war total begeistert, das wirvon den Gezeiten nicht enttäuscht worden waren. Wir fuhren nun in den Ort Moeraki. Wir waren auf der Suche nach dem Katiki Point, wussten aber den Weg nicht so genau. Doch erst mal wollten wir einen Kaffee, bzw. Kakao trinken. Im Ort fanden wir die Moeraki Tavern (http://moerakitavern.co.nz), die eine schöne Terrasse mit Blick auf den Hafen hatte. Dort ließen wir uns nieder.
Katiki Point Lighthouse
Katiki Point Lighthouse
Wirgenossen die Sonne und unsere Getränke. Beim Bezahlen fragte ich die Kellner nach dem Weg zum Katiki Point. Sie war. Eine Passage ging rechtsteil nach oben - hier war aber zumGlück beschrieb ihn uns und bestätigte, das auch wir mit unserem großen Wohnmobil den Schotterweg dorthin entlang fahren konnten. Wir machten uns auf den Weg. Von der Moeraki Tavern aus fuhren wir links den Berg hoch durch eine kleine Wohnstraße. Dort dann rechts in die Tenby St, von
Katiki Point
Katiki Point
der aus dann links die Lighthouse Rd abging. Dieser Straße folgten wir für 4 km bis zum Parkplatz am Katiki Point. Wir fuhren rechts langsam, da diese Straße eine reine Schotterstraße geteert. Am Katiki Point angekommen stiegen wir aus und sahen uns um. Vor uns stand ein kleiner weißer Leuchtturm.Links und rechts davon führte ein kleiner Weg vorbei. Wir entschieden uns für den rechten Weg. Der Weg führte in ein Naturschutzgebiet (Naturschutzgebiet Katiki Point/). Dieses erstreckte sich über eine schroffe Halbinsel. Rechts und links führten steile Felshänge hinunter zu den Stränden und dem Meer. Oben war die Halbinsel mit Gras wild bewachsen. Uns kamen 2 andere Besucher entgegen. Sie waren dabei, das Naturschutzgebiet zu verlassen. Wir konnten es kaum glauben, aber nun waren wir hier komplett alleine. Und auf einmal standen wir völlig unerwartet vor 3 Gelbaugenpinguinjungen - das war doch nicht möglich! Damit haben wir nun überhaupt nicht gerechnet. Mutter war total begeistert, waren doch Pinguine ihre Lieblingstiere. Wir konnten uns den
...am Katiki Point
...am Katiki Point
Jungtieren ohne Probleme bis auf 1 bis 2 Metern nähern. Wir machten natürlich viele Fotos. Als wir genauer hinsahen, entdeckten wir noch mehr Jungtiere. Sie versteckten sich unter Büschen an Zäune gepresst oder unter einer Holztreppe. Unten am Strand und auf den im Wasser liegenden Felsen entdeckten wir dann jede Menge Robben. Wir blieben eine ganze Weile und
Gelbaugenpinguin...
Gelbaugenpinguin...
genossen die Natur und die Tiere. Auf einmal sahen wir unten am Strand einen ausgewachsen Gelbaugenpinguin aus dem Wasser an den Strand kommen. Er machte sich auf, die Steilküste hochzuklettern, wahrscheinlich um seine Junge oben auf der Halbinsel zu füttern. Wir waren total erstaunt über die Anstrengungen, die diese erwachsenen Pinguine jeden Tag auf sich nahmen. Morgen runter watscheln ins Wasser und Abends den ganzen Weg wieder zurück - unglaublich. Bevor der Pinguin oben ankam, verließen wir die Halbinsel, um die Pinguine nicht weiter zu stören. Kurz vor dem Leuchtturm stand eine Sitzbank mit tollen Ausblick über die Halbinsel und den Ozean. Hier setzten wir uns
Seerobben am Katiki Point
Seerobben am Katiki Point
noch eine Weile hin. Wir konnten immer noch nicht fassen, das wir dieses Naturschauspiel - Pinguine in freier Wildbahn - so völlig alleine und vor allem kostenlos genießen konnten. Wir waren so froh, das wir nicht in Oamaru in der Pinguinkolonie viel Geld für Eintrittskarten ausgegeben hatten. Schweren Herzens rissen wir uns von diesem schönen Platz los. Unser nächster Stopp sollte Dunedin sein. Die SH-1 mussten wir noch 70 km weiter fahren, bis wir dann in Dunedin ankamen. Dunedin war einstmals größte und reichste Stadt des Landes, Sitz der ersten Universität Neuseelands und brachte die erste täglich erscheinende Zeitung, die Otago Daily Times heraus. Heute ist sie basierend auf den Einwohnerzahlen die acht größte Stadt Neuseelands. Wir hatte nur einen kleinen Ausschnitt der Innenstadt als Straßenkarte zur Verfügung. Wir fuhren Richtung Innenstadt auf der Suche nach einem Parkplatz für unser großes Wohnmobil. In der Nähe vom alten Bahnhof fanden wir einen. Wir steuerten als erstes diesen Bahnhof an (http://www.dunedin.nz.com/railway-station.aspx / http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnhof_Dunedin).Dieser Bahnhof wurde von dem Architekten Georg A. Troup entworfen. Der Bau begann Im Juni 1904 und wurde im Oktober 1906 eröffnet. Der Hauptbahnsteig ist mit rund einem Kilometer Länge der längste des Landes. Der
Bahnhof von Dunedin
Bahnhof von Dunedin
Bahnhofshalle
Bahnhofshalle
markanteste Bestandteil des imposanten Bahnhofsgebäudes ist aber der rechteckige Turm an der Südwestecke des Gebäudes mit einer Höhe von über 37 Metern und trägt auf 3 Seiten eine 1,5 Meter große Uhr, die nachts von innen beleuchtet wird. Seit 1990 wird in diesem Bahnhof nur noch die Taieri Gorge Railway als größte neuseeländische Touristikbahn betrieben (http://www.taieri.co.nz). Der Bahnhof sah von außen sehr beeindruckend aus und von innen sehr prächtig. Wir sahen und in aller Ruhe um und machten viele Fotos. Auf dem Gleis am Hauptbahnsteig stand die Taieri Gorge Bahn. Mit dieser alten Museumseisenbahn kann man ein- bis zweimal am Tag eine 64 km lange Reise unternehmen, die durch die Region Otego bis Middlemarch führt. Nachdem wir den Bahnhof ausgiebig erkundet hatten, wollten wir uns ein Restaurant suchen, wo wir zu Abend essen konnten. Wir gingen Richtung The Octagon -  einem achtseitigen Platz, der das Herz von Dunedin ist. Hier fanden wir diverse Restaurants vor - wir suchten uns die Craft Bar aus (http://www.craftbar.co.nz). Hier waren noch draußen freie Tische, von denen wir uns einen aussuchten. Der Kellner brachte uns die Speisekarte und bot jedem von uns eine Handvoll Sunblocker an - wir saßen nämlich in der prallen Sonne und die hatte hier in Neuseeland eine etwas andere Wirkung als bei uns in Deutschland. Wir alle nahmen dieses Angebot dankend an und cremten unsere Gesichter, Arme und Nacken ein. Dann suchten wir uns jeder etwas von der Speisekarte aus und bestellten unser Essen. Als Getränk bestellten wir alle Apfelcidre. Bei der Wärme konnten wir das gekühlte Getränk sehr gut gebrauchen. Auch das Essen war sehr lecker und nicht allzu teuer. Im Anschluss an unser Abendessen wollten wir Dunedin wieder verlassen und noch möglichst weit nach Süden fahren, um am nächsten Tag weniger Kilometer fahren zu müssen. Etwa 40 km weiter lag ein Campingplatz direkt am Lake Waihola (http://www.holidayparknz.co.nz). Dort beschlossen wir zu übernachten. Es war ein reiner Rasenplatz und wir konnten uns selber einen Platz aussuchen, was wir dann auch taten. Wir stellten uns auf einen Platz nicht weit weg von den Sanitäranlagen, entdeckten dann aber, dass wir gegenüber von einer Jugendgruppe standen, die dort zelteten. Aber wir blieben dann da stehen. Wir richteten uns ein, schlossen das Wohnmobil an den Strom an und gingen dann auch schon bald in die Betten. Die Jugendlichen machten wider erwartend wenig Lärm, so dass wir ungestört einschlafen konnten.
Gefahrene Kilometer: 353 km

  07. Tag: Dunedin bis Curio Bay

Schon wieder waren wir alle sehr früh wach. Um 6:15 Uhr gingen die ersten bereits zu Duschen. Der Rasen, den wir gestern noch so toll fanden, stellte sich nun als ziemlich furchtbar heraus. Über Nacht war es sehr nass draußen geworden und der frisch gemähte Rasen, den man einfach hat liegen lassen, klebte nun in riesigen Klumpen an den Schuhen. Wir schleppten diese Rasenklumpen überall mit hin - unter die Dusche und auch in das Wohnmobil. Doch erst nachdem wir fertig mit dem Frühstück waren, fegten wir das Wohnmobil aus, säuberten unsere Schuhe, bevor wir wieder einstiegen. Wir fuhren dann bereits gegen 8:20 Uhr vom Campingplatz - mit einem einigermaßen Rasen freien Wohnmobil. Auf ging es Richtung Curio Bay, unserem heutigen Tagesziel. Die Fahrt dorthin führte uns über kleinere
Regenwald bei Kaka Point
Regenwald bei Kaka Point
Straßen durch das Gebiet The Catlins (http://www.catlins.org.nz). Hier gab es eine Menge zu sehen. Wir hatten uns insgesamt 5 Stopps bei verschiedensten Sehenswürdigkeiten rausgesucht. Erst mal führte uns die SH-1 weitere 40 km nach Süden bis nach Balclutha. Hier bogen wir kurz vor dem Ortsausgang links ab auf die High St, die dann kurze Zeit später zum Owaka Highway wurde. Dieser kleineren Straße folgten wir weitere 6 km, bevor wir dann links in die Kaka Point Rd abbogen. Wir steuerten unsere ersten beiden Stopps an. Nach weiteren 14 km kamen wir am Kaka Point an. Hier lag das Kaka Point Scenic Reserve, einem kleinen Regenwaldstück, durch das ein schöner
Strand am Kaka Point
Strand am Kaka Point
Wanderweg durch führen sollte. Wir parkten unser Wohnmobil. Doch bevor wir los gingen, rief ich bei dem Campingplatz an der Curio Bay an. Hier wollten wir die diese Nacht übernachten und ich wollte telefonisch eine Platz reservieren. Nachdem das geklappt hatte, spazierten wir zu dem Wald der etwas oberhalb der Küste lag. Ein netter Weg führte durch den Wald und da dies unser erster Regenwald war, waren wir auch sehr begeistert von der wilden Pflanzenwelt, die hier vor uns lag. Besonders die vielen verschiedenen Farne hatten es uns angetan. Der Weg führte einmal quer durch den Wald, nach schon 30min. waren wir wieder zurück an unserem Wohnmobil. Wir beschlossen noch etwas an den Strand zu fahren, bevor wir weiter zum nächsten Stopp aufbrachen. Ein kurzer Weg führte runter zum Strand, wo wir wieder einen Parkplatz suchten. Da hier überhaupt nichts los war, war das kein Problem. Der Strand war sehr schön total und menschenleer. Wir gingen alle unserer Wege und schlenderten gedankenverloren am Strand entlang. Wir konnten gar nicht glauben, das hier keiner außer uns war. So ein schöner Strand.... Schließlich brachen wir auf und fuhren die Straße weiter, die jetzt The Nugget Point Rd hieß. Sie endete nach kurvigen, teilweisen steilen und engen 9 km am Fuße des Nugget Point Lighthouse. Hier war der Parkplatz sehr voll. Wirmussten sogar einen Moment warten, bis ein Platz groß genug für unseren Camper frei wurde. Sehr ungewohnt, so viele Touristen auf einem Fleck. Vom Parkplatz führte ein 15 Minütiger Spaziergang zum Leuchtturm. Der
Nugget Point Lighthouse
Nugget Point Lighthouse
Schöner Spaziergang
Schöner Spaziergang
schmale Weg führte über den Kamm der steilen Landzunge, an dessem Ende der 10 Meter hohe Leuchtturm stand. Der Leuchtturm wurde 1870 in Betrieb genommen. Er wurde nach anfänglichem Betrieb mit einer Öllampe ab 1949 mit einer elektrischen Beleuchtung versehen, die von einem Dieselgenerator gespeist wurde. Später wurde der Leuchtturm dann an das Stromnetz angebunden. 1989 wurde der Turm voll automatisiert und wird nun wie alle anderen neuseeländischen Leuchttürme von einem Kontrollraum in Wellington aus gesteuert. Im Jahr 2006 wurde die Beleuchtung durch ein LED-Leuchtfeuer mit Notstrombatterie ersetzt. Der Leuchtturm selber war recht schmucklos und unscheinbar, aber der Ausblick hinter dem Leuchtturm war beeindruckend. Hier ging es steil runter bis zum Ozean, in dem verstreut lauter Felsen herum lagen - die sogenannten Nuggets. Dazwischen tummelten sich wieder mal Robben in einer großen Anzahl. Hinter dem
Ausblick hinter dem Leuchtturm
Ausblick hinter dem Leuchtturm
Leuchtturm war eine Aussichtsplattform mit mehreren Sitzbänken. Hier standen in der Tat einige andere Menschen herum und bewunderten ebenfalls die Aussicht. Wir hielten uns hier eine ganze Weile auf und beobachteten die Robben unten im Wasser, wie sie an Land robbten oder wieder zurück ins Wasser rutschten. Um zu unserem nächsten Stopp zu kommen, mussten wir den Weg bis zum Owaka Highway wieder zurück fahren. Dann ging es links weiter in die Catlins hinein. Wir fühlten uns auf dieser Straße von jeglicher Zivilisation abgeschnitten. Hier gab es kaum andere Autos geschweige denn irgend welche Häuser oder gar Ortschaften. Nach ungefähr 55 km, kurz hinter Owaka, einem kleinen Ort, der dann doch auf einmal auftauchte, bogen wir links in die Purakaunui Falls Rd ein. Sie führte direkt an dem Regenwaldstück vorbei, in dem die Purakaunui Falls lagen. Der Parkplatz war auf der rechten Seite der Straße. Ein kurzer Wanderweg durch den Regenwald führte zu den Wasserfällen. Ich nahm extra mein Stativ mit, um die Fotos des Wasserfalls länger belichten zu können, um die Fließbewegung des Wasser in weißen Schleier zu verwandeln. Leider
Purakaunui Falls
Purakaunui Falls
hatte ich meinen Graufilter in Deutschland vergessen, aber ich wollte es trotzdem probieren. Die Purakaunui Falls sind eine Kaskade mehrerer Wasserfälle des Purakaunui River. Die Fallhöhe beträgt zwar nur 20 m, dennoch beeindrucken diese Wasserfälle aufgrund ihrer Breite. Leider führte der Fluss nicht übermäßig viel Wasser, sicherlich ist im Frühjahr der Wasserfall noch sehr viel kräftiger und damit beeindruckender. Aber wir waren auch so begeistert. Und mit meinem Foto bin ich dann auch recht zufrieden.
Zurück am Wohnwagen stiegen wir ein und machten uns auf den weiteren Weg. Über die Waikoato Valley Rd fuhren wir zurück auf die Owaka-Papatowai Rd, die wir nach links Richtung Westen weiter fuhren.
Florance Hill Lookout zur Tautuku Bay
Florance Hill Lookout zur Tautuku Bay
Nach 15 km sahen wir eines der braunen Hinweisschilder, die in der Regel auf Sehenswürdigkeiten hinweisen. Hier stand Florance Hill Lookout dran und zeigte nach Links - Richtung Küste. Wir fuhren dort neugierig hin. Als wir ausstiegen hatte wir einen sagenhaften weiten Blick auf die Tautuku Bay. Wieder mal einer toller Strand ohne irgend welche Menschen - unglaublich. Wir hielten uns hier aber nicht lange auf. Wir wollten bis zur Dämmerung an der Curio Bay ankommen - unserem heutigen Tagesziel. Hier sollte es während der Abenddämmerung möglich sein, Gelbaugenpinguinen bei der Wanderung vom Wasser zu ihren Nestern zuzuschauen - und das in freier Natur und ohne jegliche Bezahlung. Das wollten wir uns natürlich auf gar keinen Fall entgehen lassen. Und bis dorthin hatten wir noch einen weiteren Stopp auf unserer Strecke. Also weiter... Die Straße auf der wir die ganze Zeit bereits fuhren, hieß nun auf einmal Papatowai-Niagara Rd oder auch Chaslands Highway. Nach 8 km gab es eine Abzweigung nach recht, die Rewcastle Rd. Ab hier lagen 3 km Schotterstraße vor
Regenwald bei McLean Falls
Regenwald bei McLean Falls
uns, die dann direkt an dem McLean Falls endete. Die wollten wir uns anschauen. Der Besuch des McLean Wasserfalls lohnt sich, weil man auf einem gut angelegten Weg durch den Regenwald laufen kann. Interessant ist dabei die Änderung der Landschaft. Am Parkplatz ist die Vegetation noch offen mit Wiesen/Weiden und stark duftenden Manuka Bäumen. Je weiter man geht, um so dichter wird der Wald bis man unter 4m hohen Riesenfarnen und anderen Regenwaldgewächsen durchläuft. Sehr beeindruckend. Am Ende des Weges nach einer kleinen Steigung kommt man an den McLean Wasserfall. Diese letzte Ansteigung hatte es aber in sich. Für
McLean Falls
McLean Falls
den ganzen Weg braucht man ca. 20 min. Außer Puste kamen wir am Fuß des Wasserfalls an. Der Wasserfall fällt 22 Meter tief über mehrere Kaskaden hinunter. Auch hier trafen wir auf eine Reihe von anderen Touristen. Viele von ihnen kletterten über die Felsen bis zum Wasserfall auf Höhe der vorletzten Kaskade heran. Damit gestaltete sich das Fotografieren ohne fremde Menschen etwas schwierig. Aber es gelang mir dann doch endlich. Wir blieben eine Weile am Fuß des Wasserfalls und genossen die Natur. Doch die Zeit drängte. Also machten wir uns langsam auf den Rückweg zu Parkplatz. Vor uns lagen noch etwa 35 km bis zu unserem Campingplatz an der Curio Bay. Dort angekommen fuhren wir erst mal zum Office, um zu Bezahlen und unseren Platz zugewiesen zu bekommen. Der Campingplatz war komplett bewachsen mit mannshohem Flachsgebüsch. In diesen Bewuchs waren kleine Wege gefräst, über die Camper und Autos einspurig fahren konnten. Ab und zu waren dann links und rechts von diesen Wegen kleinere Buchten zu sehen, in denen dann die einzelnen Camper standen neben ihren Picknicktischen und Strom- und Wasseranschlüssen. Das ganze sah sehr urig aus, jeder hatte seine Privatsphäre. Allerdings hatten wir dann große Schwierigkeiten unseren Platz in diesem Einbahnwegen-Gewirr. Im Endeffekt landeten wir nach großen Umwegen gleich hinter dem Officegebäude nahe den Sanitäranlagen. Diese waren auch sehr ungewöhnlich. Die Duschen sahen aus wir überdimensionale Getränkedosen. Eine Dusche pro Dose. Aber der Strand, an dem der Campingplatz lag (http://www.holidayparks.co.nz/curiobay) war einfach atemberaubend. Der Campingplatz lag direkt an der Porpoise Bay. In dieser Bucht leben einige Hector Delphine, mit denen man bei viel Glück zusammen schwimmen konnte. Einfach so - ohne das irgend jemand dafür Geld haben wollte. Wir taten das jedoch nicht, das Wetter schlug leider um als wir am Campingplatz ankamen. Es wurde zunehmend schlechter. Wir hofften noch Zeit genug zu haben, den Pinguinen beim nach Hause kommen zuzuschauen, bevor das große Unwetter starten würde. Auf der anderen Seite des Campingplatzes lag die Curio Bay. Wir fuhren den recht kurzen Weg vom Campingplatz dorthin. Ein kurzer Spaziergang führte vom Parkplatz durch die Dünen. Wir kamen hoch oben über dem Strand aus den Dünen raus. Hier war eine Plattform, von der aus Treppen hinunter zum Strand führten. Es war Ebbe und der versteinerte Wald war zu sehen. Jedoch keine Pinguine. Es war erst 17 Uhr und von Dämmerung noch nichts zu sehen. Auf Informationstafeln stand, das die Pinguine erst in der Dämmerung anfangen, aus dem Wasser ans Land zu kommen und über den versteinerten Wald zu ihren Nestern watscheln. Also drehten wir wieder um und gingen zurück zum Campingplatz. Wir beschlossen, erst zu Abendbrot zu essen und später wieder zu kommen. Nachdem wir uns in der Mikrowelle eine Pizza gemacht und diese gegessen hatten, machten wir uns wieder auf den Weg. Diesmal aber zu Fuß. Es fing leicht an zu regnen. Wir hofften, das der Regen nicht so bald stärker werden würde. An der Plattform angekommen, sahen wir von oben
Gelbaugenpinguine
Gelbaugenpinguine
auf dem Weg
auf dem Weg
 über den
über den
Petrified Forest
Petrified Forest
zu ihren Nestern
zu ihren Nestern
schon in der Tat einige wenige Pinguine aus dem Wasser kommen und Richtung Küsten watscheln. Wir konnten es gar nicht glauben. Ich ging sogleich die Treppen runter zum Strand, um näher dran zu kommen. Auf dem versteinerten Wald stand ein Schild, das darum bat, nicht weiter als bis zum Schild an die Pinguine heran zu gehen, um sie nicht zu stören. Am Ende der Treppe stand ein Ranger von der DOC Behörde (Department of Conservation - http://www.doc.govt.nz), der darauf aufpasste, dass sich alle daran hielten und der auch alle Fragen beantwortete, die man über die Pinguine hatte. Ich konnte immer noch nicht glauben, das wir dieses Spektakel hier wirklich umsonst anschauen konnten. Die Pinguine kamen in immer größerer Anzahl aus dem Wasser an Land. Dadurch das Ebbe war, hatten sie einen sehr weiten Weg bis zu ihren Nestern im Unterholz zurück zulegen. Was uns natürlich sehr viel Zeit gab, sie dabei zu beobachten. Sie watschelten immer ein paar Meter und hüpften über Steine und kleinere Felsen. Dann ruhten sich sich wieder etwas aus. Einige badeten sogar in ein paar Pfützen, bevor sie dann weiter watschelten. Leider wurde der Regen immer stärker. Ich hatte leider keine Regenjacke an, so dass ich mittlerweile komplett nass war. Aber das störte mich nicht weiter. Ich war so fasziniert von dem Anblick, der sich mir bot. Ausgewachsene Pinguine so nah in natürlicher Umgebung - einfach irre. Nachdem wir mehr als genügend Fotos gemacht hatten und wirklich bis auf die Haut durchnässt waren, beschlossen wir zurück zum Campingplatz zu gehen. Wir beschäftigten uns noch ein wenig im Wohnmobil mit Lesen und Mails schreiben, während draußen das Wetter immer schlechter wurde. Es fing richtig an zu stürmen. Wir gingen dann auch schon bald in die gebauten Betten.
Gefahrene Kilometer: 175 km

  08. Tag: Curio Bay bis Te Anau

Als wir morgens aufwachten, war wieder schönstes Sommerwetter. Blauer Himmel und die Sonne schien, als ob gestern nichts gewesen sei. Nach dem Aufstehen und dem Frühstück ging ich mit meiner Kamera noch mal zur Porpoise Bay um ein Panoramafoto zu machen:
Porpoise Bay am Morgen
Porpoise Bay am Morgen
Danach fuhren wir dann um 8:45 Uhr los. Wir folgten der Tokanui-Gorge Rd, dann dem Gorge Road-Invercargill Hwy bis Invercargill. Hier hielten wir an einer Tankstelle, um voll zu tanken. An dieser Tankstelle wurde man noch bedient, man durfte nicht selber tanken. Der Tankwart fing sofort eine Unterhaltung mit uns an, fragte woher wir kamen und wohin wir unterwegs waren. Er riet uns, unbedingt der Southern Scenic Route zu folgen (http://www.southernscenicroute.co.nz) und nicht über die schnellere Verbindung durch das Landesinnere. Die Southern Scenic Route folgte noch eine ganze Strecke der Südküste und bot noch mal einige nette Ausblicke und Stopps zum Verweilen an. Besonders den Strand vor der Monkey Island legte er uns ans Herz. Schnell fragten wir ihn noch, wo wir hier einen Supermarkt finden konnten und folgten dann seiner Wegbeschreibung. In einem weiteren Pak'n Save füllten wir unsere Vorräte wieder auf und verließen dann Invercargill auf der SH-99. Nach Riverton folgte die Straße dann weitestgehend der südlichen Küstenlinie. Man hatte immer wieder einen schönen Blick auf das Wasser. Nach etwa 63 km sahen wir das Hinweisschild für Monkey Island. Diesem folgten wir an einen wieder mal sehr einsamen schönen Strand an der Te Waewae Bay. Wir blieben hier eine Weile und genossen die Ruhe. Jeder spazierte entweder am Strand entlang oder setzte sich auf Baumstämme, die hier als Strandgut herum lagen. Nicht weit entfernt lag dann Monkey Island, wo man bei Ebbe zu Fuß hingehen konnten. Leider war zur Zeit Flut. Dann ging es weiter. Unser nächstes Ziel war Manapouri das direkt am Lake Manapouri liegt. Hier machten wir unsern nächsten Stopp. Im Hintergrund des beeindruckenden Sees sah man bereits das Fjordland liegen.
Lake Manapouri
Lake Manapouri
Wir blieben ein bisschen am Frasers Beach, jeder butscherte wieder für sich am Ufer des schönen Sees. Später fuhren wir weiter über die SH-95 zum heutigen Tagesziel: Te Anau. Hier hatten wir auf dem Te Anau Top 10 Holiday Park einen Platz im Voraus reserviert. Wir checkten ein und nahmen unseren sehr engen und kleinen Platz in Beschlag. Der Campingplatz sehr schön und extrem gut gepflegt, allerdings waren die einzelnen Plätze wirklich extrem klein. Unser großer Camper passte kaum auf die uns zugewiesene Fläche. Und die Nachbarn waren auch nicht weit. Dicht gedrängt standen wir nebeneinander. Wir waren total froh, das der Campingplatz nicht total ausgebucht war. Aber die Sanitär- und Küchenanlagen waren extrem gut. Alles neu und super sauber. Wir nahmen sofort die Waschmaschinen in Gebrauch. Während die Wäsche gewaschen wurde, nutzten wir die Zeit zum Relaxen, Postkarten schreiben und lesen. Doch plötzlich brach die große Hektik aus. Es war bereits 17:40 Uhr und wir wollten noch auf jeden Fall in einen der vielen Outdoor Shops, um nach T-Shirts aus Merinowolle zu schauen. Und hier machten viele Läden bereits ab 18 Uhr zu. Also schnell los. Der nächste Outdoor Shops lag nur wenige Meter von unserem Campingplatz entfernt - das Fiordland House. Hier fanden wir viel Shirts, Pullover und Jacken aus Merinowolle. Von meinen Schwestern hatte ich genauste Anweisungen, welche Art von Shirt zu welchen Maximalpreis ich kaufen sollte. Leider fanden wir nur ein einziges T-Shirt, was den Farben, Formen und Mustern der Anweisung entsprach. Aber es lag deutlich über dem Maximalpreis. Kurzer Hand beschlossen wir, ihnen jeweils ein solches T-Shirt als Geburtstagsgeschenk mitzubringen. Als Henner dann kurze Zeit später nach kam, er hatte unsere gesammelten Postkarten noch im Büro des Campingplatzes abgegeben, wurde ihm gleich eine Strickjacke zum Anprobieren gereicht - auch aus Merinowolle. Sie gefiel ihm nicht so gut, aber eine andere Strickjacke sagte ihm zu. So wurde diese auch gekauft. Und ich bekam von Uta als Danke Schön für die Organisation und Planung der Reise eine Handtasche geschenkt, die mir sehr gefiel. Mit vielen Tüten verließen wir den Laden wieder und wurden sehr freundlich von den Verkäuferinnen verabschiedet. Nach einem kurzen Abstecher auf die andere Straßenseite, von wo aus wir einen Blick auf den Lake Te Anau warfen, gingen wir zurück zum Campingplatz. Die Wäsche holten wir frisch getrocknet aus dem Trocknern bzw. von der Leine, bevor wir in der tollen Gemeinschaftsküche unser Abendessen kochten. Anschließend aßen wir an unserem Picknicktisch vor unserem Camper. Nach dem Abendessen gingen Henner und Uta noch spazieren, während Mutter und ich uns mit der morgigen Tour beschäftigten. Bevor alle in die Betten gingen, beschlossen wir, am nächsten Tag spätesten um 9 Uhr loszufahren.
Gefahrene Kilometer: 278 km

  09. Tag: Te Anau bis Milford Sound

Nach unserem Frühstück fuhren wir tatsächlich schon um 8:50 Uhr vom Campingplatz. Doch bevor wir uns auf den Weg zum Milford Sound machen wollten, hatten wir geplant, im Wildlife Center (http://www.doc.govt.nz/te-anau-wildlife-centre/) zu stoppen. Hier sollte es Keas geben, die ich mit unbedingt anschauen wollte. Der Eintritt war frei, außer uns war mal wieder niemand da - es war ja auch noch sehr früh. Ein kleiner Weg führte an einige Vogelvolieren vorbei. In einem davon saßen dann tatsächlich ein paar Keas (Bergpapageien) - der Kea lebt normalerweise in den Gebirgen der Südinsel Neuseelands. Er ist einer der wenigen Papageien, die außerhalb der Tropen und sogar im Schnee leben können. In einem größeren, durch Maschendrahtzaum abgesperrten Bereich liefen ein paar der seltenen Takahe herum. Sie ist eine seltene Vogelart von der Südinsel Neuseelands, die zur Familie der Rallenvögel (Rallidae) gehört. Die Südinseltakahe galt seit 1894 als ausgestorben und wurde erst 1948 wieder entdeckt. Hier liefen einige davon herum. Wir sahen noch viele andere Papageien- und Vogelarten. Doch schon bald zog es uns zum Camper zurück. Wir wollten endlich Richtung Milford Sound aufbrechen. Schließlich hatten wir für die Schiffstour um 15:45 Karten gekauft, wir durften das Schiff also auf gar keinen Fall verpassen. Wir hatten uns vorab im Internet über verschiedene Anbieter und Fahrten erkundigt und dann bei Southern Discoveries für die letzte Tour des Tages die Encounter Natur Cruise gebucht (http://www.southerndiscoveries.co.nz/). Im Internet kosteten die Karten 75NZD pro Person, 10% Nachlass gegenüber dem Preis vor Ort. Von Te Anau aus führt nur eine Straße zum Milford Sound. Insgesamt 118 km lagen vor uns auf dem Milford Sound Highway (SH-94). Die Straße führt zunächst durch ein weites, sehr grünes Tal, das Eglington Valley. Diese Tal liegt eingefasst von 2 alpinen Bergkämmen. Die Straße führt entlang dem Eglinton River. Entlang der Strecke gab es aber viele Gelegenheiten zum Anhalten, um in kleinen Wanderungen zu Wasserfällen, Seen und anderen Sehenswürdigkeiten zu gelangen (http://www.fiordland.org.nz/ABOUT-FIORDLAND/Walking--Hiking/Short-Walks.asp/). Wir hatten uns vorab einige Sachen herausgesucht, zu denen wir gehen wollten. Nach ungefähr 60 km sahen wir auf der linken Seite das Hinweisschild zu den Mirror Lakes - unserem ersten Stopp. Ein kurzer Spaziergang von der Straße führte zu dem See. Hier waren wir
Mirror Lakes
Mirror Lakes
total begeistert von der perfekten Spiegelung der mit etwas Schnee bedeckten Earl Mountains. So eine perfekte Spiegelung hatte ich noch nicht gesehen. Wir hatten auch tolles Sommerwetter und strahlend blauer Himmel, so dass unsere Fotos einfach toll wurden. Nach einer Weile gingen wir zurück zum Camper und fuhren weiter. Nach kurzer Fahrt erreichten wir den Rastplatz Knobs Flat. Ab hier führte die Straße durch einen dichten alten Wald. Man hatte das Gefühl, durch einen Tunnel zu fahren. Vom Himmel war in diesem dichten Wald nichts zu sehen. Auf dem Weg zum nächsten Stopp sahen wir rechter Hand nach etwa 28 km eine Haltebucht mit einem Lookout - dem Kaka Creek Lookout Point. Hier hielten wir spontan an und genossen die Aussicht über das Hollyford Valley. Ab hier fing die Straße dann an, langsam aber sicher in Berge rein zuführen. Bevor es jedoch richtig hoch ging, führte rechts die Lower Hollyford Rd in das Hollyford Valley rein, Richtung der Humboldt Falls.
Humboldt Falls
Humboldt Falls
Knapp 16 km mussten wir auf diesem Schotterweg entlang fahren, bevor auf der rechten Seite das Hinweisschild zu den Humboldt Falls erschien. Wir parkten unseren Camper und starteten die Wanderung. Der Weg zu dem Wasserfall sollte nur etwa 600m lang sein, aber er war mit recht steilen Stücken gespickt. Wir schlichen langsam aber stetig zum Wasserfall. Oben angekommen bot sich uns ein toller Blick auf den gegenüberliegenden Wasserfall. Das Wasser fällt insgesamt
Moraine Track Swingbridge
Moraine Track Swingbridge
275 Meter in drei Stufen tief in das Hollyford Valley. Wir genossen den Ausblick für eine Weile, bevor wir uns an den Abstieg machten. Auf dem Rückweg zum Milford Sound Hwy sahen wir auf der rechten Seite eine Hängebrücke. Hier hielten wir auch noch mal kurz an - die Moraine Track Swingbridge sah sehr verlockend aus - sie führte über den Hollyford River, der hellblau daher floss. Weiter ging es dann in die Berge hinein. Der Milford Sound Hwy schraubte sich immer weiter in die Berge hinauf. Auf nur 12 km gewinnen wir 600 Höhenmeter bevor wir am Homer Tunnel ankommen. Hier müssen wir ganz unerwartet anhalten. Den Tunnel kann man nur immer in eine Richtung zur Zeit durchfahren und wir hatten Rot. Also genossen wir die Nähe der Berge bevor die Ampel auf Grün umsprang. Dann fuhren wir in den Tunnel hinein. Der Tunnel ist insgesamt 1270 Meter lang und wurde 1954 eröffnet. Der Tunnel hatte zwar 2 Fahrbahnen, aber 2 große Fahrzeuge konnten aufgrund der niedrigen Höhe an den Seiten der Spuren nicht aneinander vorbei fahren. So fuhr ich genau in der Mitte auf dem Mittelstreifen entlang. Die Straße ging hier schon steil bergab - ein Gefälle von 9% führt uns hinab zum Westende des Tunnels. Und ich war die erste in der Schlange, so dass alle hinter mir her schleichen
The Chasm
The Chasm
The Chasm
The Chasm
mussten. Aber das war mir schnell egal. Ich musste mich total auf das Fahren, die Dunkelheit und vor allen die Enge konzentrieren. Als wir dann endlich aus dem Homer Tunnel raus kamen, hatten wir eine tollen Blick, den ich allerdings nicht lange genießen konnte. Die Straße ging nun in engen Serpentinen steil runter zum Milford Sound. Nach etwa 7 km sahen wir ein Hinweisschild zum The Chasm. Dies war eigentlichen nicht auf unserer Liste von Stopps, aber wir lagen so gut in der Zeit, das wir beschlossen, hier anzuhalten und uns das anzuschauen. Wir trafen hier auf sehr viele andere Touristen. Der Parkplatz war ziemlich voll. Der kurze Spaziergang zu den Stromschnellen wurde zu einer Völkerwanderung. Sehr ungewohnt für uns. Der Weg war als Rundgang anlegt. Er führte über insgesamt 2 Brücken, von denen man aus einen Fluss sehen konnte, der in verschieden harte Felsen eine Schlucht geschliffen hatte. Dadurch und durch viele Gesteinslöcher schoss nun das Wasser. Im Frühjahr oder nach Regenfällen sicherlich wesentlich mehr, was sehr beeindruckend aussehen musste. Uns waren viel zu viele Leute hier, so dass wir uns bald schon auf den Weg zum Parkplatz zurück machten. Nach weiteren 10 km waren wir dann endlich am Ziel. Kurz vor dem Ende der Straße am Cruise Center Milford Sound lagen die Parkplätze für Pkw's und Camper. Wir mussten hier parken und den Rest zu Fuß laufen. Direkt vor dem Cruise Center durften nur Reisebusse parken. Aber der Weg war nicht weit. Wir lagen gut in der Zeit. Wir hatten noch eine knappe Stunde
Milford Sound Anleger
Milford Sound Anleger
Ein Blick zurück
Ein Blick zurück
Zeit, bis unser Schiff losfahren sollte. An dem Schalter unseres Anbieters tauschten wir die Voucher in Boarding Cards um und buchten gleich noch den Campingplatz für die Nacht. Eigentlich hatten wir vorgehabt, auf dem Parkplatz stehen zubleiben. In unserem Reiseführer "Mit dem Wohnmobil durch Neuseeland" war dies als legale Möglichkeit des Free Campens beschrieben worden. Aber dies war inzwischen wohl geändert worden. Da der Homer Tunnel Abends geschlossen wird,saßen wir beim Milford Sound für die Nacht fest und mussten nun also eine Übernachtungsmöglichkeit finde. Zum Glück war der Campingplatz noch nicht ausgebucht. Nun mussten wir nur noch auf die Abfahrt unseres Schiffes warten. Sobald es den Anschein hatte, das wir einsteigen durften, stellte Henner sich als Erstes an den abgesperrten Zugang zum Anleger. Er durfte dann auch in der Tat als Erstes an Bord und eilte gleich in das Schiff und rauf an Deck ganz nach Vorne. Dort waren einige Sitzbänke, die nach Vorne zeigten, die er gleich für uns reservierte. Doch im Nachhinein stellt sich heraus, diese Eile war gar nicht notwendig gewesen. Zum einen bewegten wir uns später während der Fahrt permanent auf dem Deck hin und her, um die schöne Aussicht zu
auf dem Weg zur Tasmanischen See
auf dem Weg zur Tasmanischen See
Stirling Falls
Stirling Falls
genießen. Zum anderen waren wir nur etwa 20 bis 30 Leute an Bord, somit war es fast leer. Und wir hatten Platz genug. Wir verließen den Anleger und fuhren nun endlich in den Milford Sound Richtung Tasmanische See. Der Milford Sound erstrecktsich 15 Kilometer von der Tasmansee ins Land und wird von bis zu 1200 Meter hohen Felswänden umgeben. Die höchste Erhebung ist der Mitre Peak mit 1692 Metern. Das Wasser des Fjords bildet zwei Schichten. Das schwerere salzhaltige Meerwasser wird von einer Schicht Süßwasser überdeckt. Diese enthält viele durch den starken Regen aus dem Boden gelösten Gerbstoffe. Dadurch herrschen im
Seerobben im Milford Sound
Seerobben im Milford Sound
darunter liegenden Salzwasser Lichtverhältnisse die es sonst nur in weit größeren Tiefen gibt. So lassen sich im Milford Sound Flora und Fauna der Tiefsee beobachten. An den Hängen wächst ein Gemäßigter Regenwald. Jeder Regenfall schafft Dutzende vorübergehende Wasserfälle an den umgebenden Steilhängen, von denen einige eine Länge von 1000 Metern erreichen. Jedoch
Stirling Falls
Stirling Falls
kann das Regenwasser das Abrutschen von Teilen des Regenwaldes verursachen. Im Wasser leben Robben, Pinguine und Delfine. Wir fuhren an der Südseite des Milford Sounds entlang. Der Kapitän hielt an einigen Wasserfällen an und uns wurde über das Bordmikrophon viel über den Milford Sound erzählt. Leider war aufgrund der schlechten Akustik nicht viel zu verstehen. Wir konzentrierten uns auf die schöne Aussicht und staunten über diese Schönheit. Obwohl der Milford Sound zu den regenreichsten Gebieten Neuseelands gehört, hatten wir unglaubliches Glück - kein Regen, aber einige Wolken am strahlend blauen Himmel, die die Fotos interessanter machten. Nach etwa 1 Stunden verließen wir den Milford Sound und schipperten eine Weile auf der Tasmansee herum. Der Wellengang war gleich sehr viel stärker auf der offenen See. Dann ging es zurück in den Milford Sound zurück. Jetzt fuhren wir entlang der Nordseite des Sounds. Als letztes hielten wir vor den Stirling Falls, hier fuhr der Kapitän so nah
Regenbogen bei Stirling Falls
Regenbogen bei Stirling Falls
heran, das alle auf dem Deck klatsch nass wurden. Über dem Wasser sah man einen tollen Regenbogen. Voller toller Eindrücke kamen wir dann am Milford Sound Cruise Center nach 2,5 Stunden wieder an. Wir mussten die SH-94 etwas zurück fahren, um zu unserem Campingplatz zu kommen. Zuerst wollten wir aber noch ein wenig Tanken, Betonung liegt auf ein wenig, bei den Preisen hier unten. Wir tankten genau so viel, wie wir benötigen würden, am nächsten Tag zurück nach Te Anau zu kommen. Dann beschlossen wir spontan, im einzigen Restaurant am Milford Sound zu Abend zu essen - im Blue Duck Café & Bar. Von unserem Bootstouranbieter hatten wir jeder einen Gutschein für ein kostenloses Getränk bekommen - die wollten wir einlösen. Also ging es von der Tankstelle wieder zurück zum Parkplatz, denn gleich gegenüber war das Restaurant. Es war recht einfach, aber das Essen war lecker und die Bedienung sehr nett. An der Bar versammelten sich nach und nach alle Angestellten der verschiedenen Bootstourenanbieter auf ihr gemeinsames Feierabendbier. Die Stimmung war insgesamt sehr fröhlich. Nach dem ausgiebigen Essen und den kostenlosen Getränken fuhren wir dann zu unserem Campingplatz. Etwas entsetzt schauten wir uns auf diesem extrem engen Schotterplatz um. Nun ja, es war nur für eine Nacht. Wir versuchten mit mehreren Versuchen auf dem uns zugewiesenen sehr kleinen Platz einzuparken, was mir nach mehrmaligen Herum rangieren dann auch gelang. Als wir ausstiegen, waren wir in kürzester Zeit von einer Wolke von Sandfliegen umgeben. Im Eilschritt liefen wir zu den Sanitätsräumen, um diese zu inspizieren. Die waren ganz okay, allerdings brechend voll mit jungen Leuten, die als Rucksacktouristen Neuseeland unsicher machten. Aufgrund der Sandfliegen hielten wir uns nicht besonders lange draußen auf. Wer mit diesem Biestern schon mal Bekanntschaft gemacht hat, weiß warum. Die Biester beißen einen und von diesen Bissen hat man mindestens 2 Wochen etwas - nämlich starken Juckreiz. Hier am Milford Sound waren sie besonders stark vertreten. Eine Legende der Maori sagt, das die Göttin Hinenui-te-Po hier besonders viele Sandfliegen freigelassen hat, damit sich hier keine Menschen dauerhaft in dieser wunderschönen Natur ansiedeln. Also versuchten wir, diesen Sandfliegen aus dem Weg zu gehen, in dem wir schnell in den Betten verschwanden.
Gefahrene Kilometer: 156 km

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