20. Tag: Las Vegas die 1. - Tachostand: 43.196 Meilen
Nach dem Aufstehen packten wir sogleich unser Sachen in unser Auto und
checkten aus dem Hotel aus. Wir fuhren das kurze Stück zu dem
Westernrestaurant in dem wir am Vortag zu Abend gegessen hatten, um
dort zu Frühstücken. Ein typisches Amerikanisches Frühstück erwartete
uns, was wir sehr genossen. Anschließend gingen wir noch in den
benachbarten Westernshop. Hier schauten wir uns ein wenig um und
schlugen dann kräftig zu. Ich kaufte mir einen Ledergürtel und T-Shirts
für meine Nichte und Neffen als Mitbringsel. Petra kaufte sich einen
Cowboyhut. Im Laden daneben wurden dann noch neue Speicherkarten für
noch mehr Fotos gekauft. Die waren so extrem teuer, so dass ich jeden
USA Reisenden nur raten kann, genügend Speicherkarten aus Deutschland
mitzubringen. Dort sind sie wesentlich günstiger als in den USA. Dann
verließen wir Kanab Richtung Las Vegas, unserem heutigen
Tagesziel. Wir fuhren die UT-89A Richtung Arizona und wechselten dann
in Fredonia auf die AZ-389. Die Highway führte uns mitten durch das
Kaibab Indian Reservation, ein sehr flaches Gebiet mit roter Erde und
vielen kleinen grünen buschartigen Gewächsen. In der Ferne sah man rote
hohe Felsformationen. In Colorado City verließen wir wieder Arizona und
fuhren weiter auf der UT-59 durch Utah. In Hurricane gelangten wir dann
auf die UT-9 und kurze Zeit später auf die I-15, die wir Richtung Süden
fuhren. So erreichten wir bald Nevada und ließen damit endgültig die
Wüstenstaaten Utah und Arizona hinter uns. Bei der Ausfahrt 93
verließen wir die Interstate, da wir einen Abstecher in den Valley
of
Fire State Park (http://parks.nv.gov/parks/valley-of-fire-state-park/)
machen wollten. Die NV-169 führte uns einige Meilen durch das Moapa
Valley bis wir rechts in den Valley of Fire Hwy abbiegen mussten. Die
Straße führe mitten durch den State Park. Wir steuerten zuerst das
Visitor Center an, um unsere eine detaillierte Karte des State Parks zu
besorgen und dann zu entscheiden, was wir uns anschauen würden.
Nachdem wir auf dem Weg zum Visitor Center bereits einen tollen
Eindruck des State Parks bekommen hatten, beschlossen wir nur direkt
einige ausgesuchte Sehenswürdigkeiten anzufahren. Wir fuhren die
Hauptstraße ein Stück zurück und bogen dann in den Schotterweg ein, der
zu The Cabins führte. Hier parkten wir unser Auto und
gingen zu den aus Sandstein gebauten Behausungen. Diese wurde in den
1930er Jahren von den Civilian Conservation Corps (CCC) für Reisende
gebaut, also nicht wirklich was historisches. So machten wir nur ein
paar Fotos und fuhren mit unserem Auto wieder zurück zur Hauptstraße
und die dann wieder zurück, weiter westwärts, bis wir den Anfang des
2-Meilen-Loop zum Arch Rock fanden. Den wollten wir entlang fahren. Er
führte durch einen kleinen Bereich von größeren Felsformationen, wo man
unter anderem auch Petroglyphen (Prähistorische Gravuren
in Felsen) besichtigen konnte. Am Arch Rock hielten wir
natürlich auch an, um ihn uns genauer anzuschauen. Nachdem wir alles
angeschaut hatten, was uns interessierte, verließen am westlichen Ende
den State Park, kamen in Crystal wieder auf die I-15 und fuhren direkt
nach Las Vegas. Im Caesar's Palace (Caesar's
Palace)
hatten wir für 2 Nächte ein Zimmer reserviert. Wir fuhren in das
Parkhaus vom Hotel und luden unsere Taschen und Koffer aus. Der Weg vom
Parkhaus zur Rezeption des Hotels war allerdings ziemlich weit. Wir
mussten unser Gepäck durch das gesamte Kasino schleppen und kamen
völlig kaputt an der Rezeption an. Sobald wir unser Zimmerschlüssel
hatten, mussten wir dann das Gepäck ein großes Stück den Weg wieder
zurück schleppen, um dann mit dem Fahrstuhl nach oben zu fahren.
Endlich im Zimmer angekommen, waren wir aber ziemlich enttäuscht. Für
200 USD die Nacht hatten wir eigentlich etwas mehr erwartet. Vor allen
ein etwas größeres Zimmer. Ich hatte bereits vor einigen Jahren mal im
Caesar's Palace übernachtet und hatte damals – allerdings zu Dritt –
ein Riesenzimmer mit Riesenbetten und sogar Säulen im Zimmer. Dieses
war nun ein relativ normales Hotelzimmer – nichts außergewöhnliches.
Aber unser Badezimmer war super. Wir hatten eine Badewanne, eine Dusche
und 2 Waschbecken. So konnten wir uns beide ungehindert ausbreiten,
ohne die andere zu stören. Eigentlich hatten wir vor, den Nachmittag am
Hotelpool zu verbringen. Aber da das Wetter nicht besonders und der
Himmel total bedeckt war, beschlossen wir stattdessen im Las
Vegas Outlet Center (Las
Vegas
South Outlet) shoppen zu gehen. Wir gingen zurück zu unserem Auto
und fuhren den kurzen Weg dorthin. Hier konnte ich nun sehr viel von
meiner Einkaufsliste, die von meiner Familie bekommen hatte, erledigen.
Im Levis Shop fand ich alle mitzubringenden Jeans, und für die Kinder
viele süße Jeans-Klamotten. Bei Timberland wurden die gewünschten
Schuhe für die eine Schwester gekauft, und für uns selber besuchten wir
noch diverse andere Läden und kauften unter anderem Ohrringe,
Handtaschen und sogar einen Koffer, um alles Gekaufte auch nach Hause
zu bekommen. Als wir genug eingekauft hatten, fuhren wir zurück zu
unserem Hotel, bzw. dem Parkhaus, um unser Auto loszuwerden. Wir hatten
vor, auf dem Strip ein Hotel zu finden, indem sie ein
All-you-can-Eat-Dinner-Buffet anboten. Wir hatten inzwischen ziemlich
Hunger. Es war immerhin mittlerweile 20:00 Uhr und wir hatten seit dem
Frühstück in Kanab nichts mehr gegessen. Im Sahara Hotel – heute SLS
Las
Vegas Hotel (SLS Las Vegas)
am nördlichen Endes des Strips wurden wir dann endlich fündig. Für nur
15 USD konnten wir uns hier satt essen, was wir auch ungeniert taten.
Im Anschluss gingen wir zurück zu unserem Hotel, dann allerdings in das
Bill's Casino direkt gegenüber – diese gibt es heute auch
nicht mehr. Hier steht jetzt das Cromwell Hotel. Hier
ließen wir uns an verschiedenen Slot Maschinen nieder und spielten bis
etwa 3 Uhr, bevor wir zurück in unser Hotel gingen und total müde in
die Betten fielen.
Gefahrene Meilen: 300 Meilen (482 km)
21. Tag: Las Vegas die 2. & Hoover Dam - Tachostand: 43.496 Meilen
Wir schliefen erstmal aus und gingen dann erst um 11:00 Uhr zu Denny's
zum Frühstück. Dort mussten wir allerdings 10
Minuten warten, bis wir einen Tisch bekamen. Hier war ganz schön was
los. Nach dem sehr unruhigen und hektischen Frühstück holten wir unser
Auto aus dem Parkhaus und machten uns auf den Weg zum Hoover Dam
(Hoover Dam.
Hier gab
es inzwischen kurz vor dem Staudamm ein Parkhaus, wo man sein Auto
gegen eine Gebühr abstellen konnte. Fuhr man über den Staudamm auf die
Arizona-Seite, gab es weiter oberhalb des Staudammes ein Parkplatz, wo
man sein Auto kostenlos abstellen konnte. Allerdings musste man von
dort ein Stück die Straße zurück wandern. Wir fuhren einmal über den
Staudamm und wieder zurück, bevor wir unser Auto abstellten. Wir gingen
dann zu Fuß auf den Staudamm und schauten und vor allem fotografierten
ihn von allen nur möglichen Seiten. Die Größe, bzw. Tiefe war doch sehr
beeindruckend. Der Höhe des Staudamms beträgt 221m vom Fuß bis zum
Straßenniveau. Die Grenze zwischen Nevada und Arizona verläuft
mitten durch den Staudamm, so dass manchmal – während der Winterzeit –
unterschiedliche Uhrzeiten auf den beiden Seiten des Staudammes
herrschen. Da Arizona sich aber der Sommerzeit verweigert, gibt es
keine Stunden Unterschied im Sommer. Einen näheren Besuch des
Staudammes – es gibt eine Führung in den Damm hinein – verkniffen wir
uns allerdings. Allein der Zutritt zum Visitor Center betrug schon 8
USD. Und eine 2-stündige Tour durch den Damm sollte weitere 30 USD
kosten. Das war uns deutlich zu teuer. Also fuhren wir nach
genügend Fotos bereits nach 1 Stunde zurück nach Las Vegas. Wir mussten
noch mal kurz in das Shopping Center, nachdem ich die Schuhe bei
Timberland für eine meiner Schwestern gekauft hatte und ein Foto dieser
Schuhe zu ihr nach Deutschland geschickt hatte, wollte meine andere
Schwester nun auch diese Schuhe haben. Also schnell rein in den Laden
und die gleichen Schuhe noch mal gekauft. Der Preis war aber auch
einfach zu gut. Zurück am Hotel beschlossen wir dann doch noch an den
Pool zu gehen. Wir holten unsere Badesachen aus dem Zimmer und suchten
den Hotelpool. Hier war es ganz schön voll, aber wir hatten Glück und
fanden noch 2 freie Sonnenliegen. Badehandtücher gab es hier zu Hauf,
so dass wir uns gemütlich niederlassen konnten. Doch leider verschwand
die Sonne
ziemlich bald hinter den anderen Hotelburgen. So packten wir unsere
Sachen wieder ein und gingen auf unser Zimmer, um uns für den Abend
fertig zu machen. Heute Abend wollten wir zur Fremont Street
Experience – in diesem Bereich von Las Vegas war ich zuvor auch
noch nie gewesen. Dort angekommen, suchten wir uns erst mal wieder ein
Hotel mit einem All-you-can-Eat-Dinner-Buffet, welches wir auch schnell
fanden. Für
diesmal nur 12,50 USD schlugen wir uns die Bäuche voll. Dann wollten
wir eigentlich den berühmten Cowboy Vegas Vic (Vegas
Vic) fotografieren, doch sobald wir das Hotel verlassen hatten und
auf der überdachten Fremont St standen, gingen alle Lichter aus – es
was stockdunkel. Toll ! Wie sollten wir denn nun Vegas Vic
fotografieren, wenn alle Lichter aus sind. Aber dann ging es erst
richtig los. Plötzlich schallte aus diversen Lautsprechern Queen's „We
will rock you” und auf der Innenseite des Daches wurde dazu im Takt
entsprechende Lichteranimationen eingespielt. Alle Leute – und davon
waren sehr viele hier – starrten nach oben um sich die
Lichteranimationen anzuschauen. Es wurde wie wild fotografiert, was wir
natürlich auch taten. Als das Lied zu Ende war, wurde „We are the
Champions” und noch ein weiteres Lied, eher aus der Flower Power Zeit
gespielt mit entsprechenden Lichteranimationen. Einfach ziemlich cool –
wir hatten durch Zufall die 22:00 Uhr Show erwischt, obwohl wir gar
nicht vorher wussten, dass diese Art von Show hier jeden Abend zwischen
6:00 Uhr und 24:00 Uhr stündlich stattfand. Nach der Show gingen dann
auch alle Lichter wieder an und wir konnten nun auch Vegas Vic in aller
Ruhe fotografieren. Wir fuhren dann mit unserem Auto zurück zum Strip
und parkten es wieder in dem Parkhaus an unserem Hotel.
Diesmal gingen wir in das Kasino des Caesar's Palace. Ich suchte mir
eine passende Slot Maschine und ließ mich dort nieder, um zu spielen.
Petra wollte aber noch mal mit beiden Kameras bewaffnet zu Fuß auf den
Strip, um noch einige Fotos von Hotels und Kasinos bei nächtlicher
Beleuchtungen zu machen, bevor sie sich dann zu mir ins Kasino zum
Spielen gesellte. Gegen 1 Uhr gingen wir dann müde in unser Zimmer und
legten uns schlafen. Gefahrene Meilen: 84 Meilen (135 km)
22. Tag: Death Valley 1. Tag - Tachostand: 43.580 Meilen
Heute mussten wir früh los, wir wollten möglichst früh im Death
Valley ankommen, um dort noch vor der großen Hitze über Mittag
einiges anzuschauen. So standen wir recht früh auf und verzichteten
sogar auf ein Frühstück. Wir packten uns Taschen und Koffer und da wir
keine Lust hatten, unser Gepäck wieder quer durch das komplette Kasino
zu schleppen, brachten wir es direkt zum Haupteingang des Hotels. Hier
setzte sich Petra und passte auf unser Gepäck auf, während ich zum
Parkhaus ging und unser Auto holte. So fuhr ich dann standesgemäß am
Haupteingang des Caesar's Palace vor, wir luden unser Gepäck ein und
machten uns auf den Weg zum Death Valley (Death
Valley). Beim
nächsten 7 Eleven hielten wir kurz an und kauften schnell Kaffee und
Cinamon Rolls und weiter ging es aus der Stadt heraus. Auf der US-95
verließen wir Las Vegas Richtung Norden. Der Highway führt 120 Meilen
durch die nackte Wüste mit nichts weiter rechts und links entlang der
Straße. Langsam wurde uns etwas mulmig, den die Nadel der Tankanzeige
bewegte sich sehr schnell Richtung E wie Empty (Leer) und es war keine
Tankstelle weit und breit in Sicht. Ich wusste mit Sicherheit, dass in Beatty
eine Tankstelle war, aber bis dahin würden wir es mit unserer aktuellen
Tankfüllung nicht mehr schaffen. Was nun? Wir sahen ein Hinweisschild
zu einer Örtlichkeit links des Highways – in der Ferne sahen wir auch
tatsächlich einige Häuser. Wir beschlossen dorthin zu fahren, in der
Hoffnung dort vielleicht eine Tankstelle zu finden. Wir erreichten nach
kurzer Fahrt auf einer sehr kleinen Straße, die im 90° Winkel links weg
von der US-95 führte, die Häuseransammlung. Als erstes sahen wir eine
Art von Café / Restaurant. Wir hielten davor an und stiegen aus. Als
wir uns dem Eingang näherten, sahen wir ein Schild in der Tür hängen
mit dem Hinweis, dass jemand bald wieder da sein würde. Also setzten
wir uns in unser Auto und warteten. Leider kam aber keiner, und wir
fingen an, ein wenig über das Gelände um das Haus herum zu wandern und
uns umzuschauen. Alles machte einen ziemlich verfallen Eindruck, auch
die anderen Häuser, die wir in der Nähe sahen, machten keinen
einladenden Eindruck. Jedes Haus – es waren vielleicht insgesamt 5- 6
Stück – hatte jeweils einen größeren Bereich als Grundstück drum herum.
Aber auf diesen Grundstücken lagen große Mengen von Müll und Schrott
herum. Aber es war nirgendwo überhaupt nur einen Menschenseele zu
sehen. Wir waren ehrlich gesagt etwas ratlos, was nun zu tun sein.
Typisch Frauen, dachten wir bereits von uns selber – bleiben liegen
mitten in der Wüste ohne Benzin – klischeehafter geht's gar nicht! Doch
plötzlich hörten wir ein Auto kommen. Aus Richtung einer der anderen
Häuser näherte sich mit einer großen Staubwolke ein Pickup Truck. Wir
liefen dem Auto entgegen und versuchten es mit winkenden Armen den
Fahrer zum Anhalten zu bewegen. In der Tat hielt der Truck an und eine
Frau stieg aus – wie passend! Sie kam auf uns zu und fragte, wie sie
helfe könne. Sie war sehr freundlich, machte aber ebenfalls einen eher
ebenfalls „verfallenen” Eindruck. Ihr fehlten jede Menge Zähne im Mund
und auch ihr weiteres Äußeres war eher ungepflegt – aber egal. Wir
erzählten ihr von unserem kleinen Problem und fragten nach der nächsten
Tankstelle. Sie lächelte nur und bestätigte, die nächste
Tankmöglichkeit wäre erst in Beatty, was aber für unsere Tankfüllung
leider zu weit entfernt war. Sie überlegt kurz und bat uns hier zu
warten. Sie würde kurz bei sich zu Hause nachschauen, ob sie noch
Benzin in einem Reservekanister habe. Sie wendete ihren Truck und fuhr
zurück. Nach etwa 15 Minuten kam sie zurück und grinste übers ganze
Gesicht. Sie erzählte uns, dass sie zwar kein Benzin mehr hatte, aber
ihr Schwiegersohn ein Haus weiter hatte noch etwas. Sie zeigte uns
stolz einen großen Reservekanister und begann, das Benzin in unseren
Tank einzufüllen. Sie meinte damit müssten wir bis Beatty kommen, wo
wir dann voll tanken konnten. Nachdem ihr Reservekanister leer war,
gaben wir ihr Geld für das Benzin und dankten ihr mehrfach. Sie freute
sich einfach nur, dass sie uns helfen konnte, wünschte uns eine gute
Weiterfahrt und fuhr dann mit ihrem Truck davon. Wir machten es ihr
gleich und fuhren zurück zur US-95 und weiter Richtung Beatty. Hier
steuerten wir als erstes die Tankstelle an und füllte unseren Tank
randvoll. Auch unsere Wasservorräte füllten wir auf. Dann fuhren wir
weiter auf der NV-374 Richtung Death Valley. Schon nach wenigen
Kilometern sahen wir ein Hinweisschild zu einer Geisterstadt
namens Rhyolite (Rhyolite).
Eine
kleine Straße führte nach rechts weg von dem Highway. Wir bogen ab
und waren schon bereits nach wenigen in einer anderen Welt. Es waren
noch einige wenige Gebäude der ehemaligen Goldgräberstadt aus den
Jahren 1905 bis 1919 vorhanden, in der tatsächlich anfänglich 10.000
Menschen lebten und arbeiten. Damit war Rhyolite damals die drittgrößte
Stadt in Nevada. Zu seiner Ausstattung gehörten drei Eisenbahnlinien,
eine Telegraphenstation, ein Elektrizitätswerk, drei Zeitungen, 50
Goldminen, eine Oper, eine Symphonie, drei Krankenhäuser, ein
öffentliches Schwimmbad, 19 Hotels, 18 Drugstores sowie 53 Saloons. Um
1914 waren die Goldvorkommen ausgebeutet, der Niedergang der Stadt
erfolgte so schnell wie ihr Aufstieg. Im Jahr 1919 schloss als letztes
das Postamt von Rhyolite, und der letzte Einwohner, der
Postbedienstete, verließ die Stadt. Heute steht Rhyolite unter
Denkmalschutz und ist ein Freilichtmuseum. Der Eintritt ist frei, man
kann sich überall ungehindert umschauen und wie wir viele Fotos machen.
Die Fassade der alten Bank steht noch sowie Teile des Gefängnisses. Der
Bahnhof ist noch komplett vorhanden, sowie ein Haus ganz aus
Bierflaschen, das 1906 aus ca. 50.000 Bierflaschen gebaut wurde, die
meisten davon weggeworfene Busch-Beer-Flaschen aus dem benachbarten
Saloon. Wir schauten uns in Ruhe um, bevor wir zurück zu unserem Auto
gingen und weiter fuhren. Ich war schön öfter im Death Valley gewesen,
aber diesmal wollte ich auf eine eher ungewöhnlichere Weise in das Tal
des Todes fahren. Neben 2 größeren Highways führte unter anderem auch
eine kleine Schotterstraße in das Tal hinein durch den Titus
Canyon (Titus
Canyon). Nur kurz hinter der Abfahrt zu Rhyolite zeigte ein eher
kleines Hinweisschild den richtigen Abzweiger. Die Straße ist als
Einbahnstraße angelegt und nur vom Osten nach Westen befahrbar. Im
Laufe der nächsten 17 Meilen erkannten wir dann auch warum. Die
Schotterpiste schlängelte sich durch die
Bergkette, die das Death Valley östlich begrenzt. Es ging hoch und
runter, rechts und links, wir konnten wirklich nur im Schritttempo
fahren. Aber es hatte eine ganz eigene Schönheit diese karge Umgebung.
Wir hielten ständig an, um Fotos zu machen. Wir mussten wirklich keine
Angst haben, irgendjemanden durch unser Anhalten
zu behindern, hier war niemand weit und breit zu sehen. Wir waren total
alleine. Wir kamen dann noch durch eine weitere Geisterstadt:
Leadfield Ghost Town (Leadfield
Ghost
Town), auch eine ehemalige Goldgräberstadt, die ihren
Höhepunkt 1926/27 hatte. Heute stehen nur noch sehr wenige
Bretterverschläge herum und einige Mineneingänge sind noch zu sehen.
Kurz nach Leadfield erreichte die Straße Titus Canyon. Wir fuhren durch
hohe Wände aus Kalkstein. Die letzten 1.5 Meilen des Canyons sind dann
extrem eng. Die Straße führt dann durch den Canyon mit einer Breite von
teilweise nur 6 Metern. Nach insgesamt 2 Stunden etwa erreichten wir
dann das Death Valley und ließen Titus Canyon hinter uns. Wir fuhren
entspannt auf der Scotty's Castle Rd südlich bis zur Furnace
Creek
Ranch (Furnace
Ceek
Ranch), wo wir für die Nacht ein Zimmer gebucht hatten. Wir
checkten ein, luden unser Auto aus und schlenderten erst mal zum Pool.
Es war inzwischen ziemlich heiß. Wir suchten den Schatten, um uns der
Sonne zu entziehen. Das Wasser im Pool war auch nicht richtig
erfrischen – es hatte sich durch die Sonne aufgeheizt. Im kühlen Zimmer
bzw. in der Bar kühlten wir uns etwas ab und verbrachten die Zeit bis
zum späteren Nachmittag. Dann brachen wir wieder auf. Wir hatten noch 3
Programmpunkte auf unserer Liste heute. Unser erster Stopp war der Zabriski
Point (Zabriskie
Point), ein Aussichtspunkt entlang der CA-190, die weiter südlich
wieder aus dem Death Valley heraus führt.
Ein kurzer Fussweg führt vom Parkplatz zum Aussichtspunkt. Von hier hat
man einen tollen Blick auf eine Gesteinsformation, die Sedimente des
ehemaligen Furnace Creek Lake, der vor rund 5 Millionen
Jahren ausgetrocknet ist. Nachdem wir die Aussicht genossen hatten
gingen wir zurück zum Auto und fuhren die CA-190 ein Stück weiter
ostwärts. Dann bog rechts ein kleiner Schotterweg ab, die 20
Mule Team Rd. Diese Schotterpiste schlängelt sich über 2 Meilen
durch ein ausgetrocknetes Flussbett durch die bunt gefärbte
Felsen- und Hügellandschaft der sogenannten Badlands (20
Mule
Team Canyon/). Gott Sei Dank war auch dieser Schotterweg als
Einbahnstraße ausgeschildert. Unser letzter Stopp für den Tag war
Dante's View (Dante's
View),
ein weiterer Aussichtspunkt, diesmal aber ganz oben in den Black
Mountains. Eine gut zu befahrende Straße für hinauf auf etwa
1669 Meter. Von dort aus hat man einen wunderschönen Gesamtblick über
den südlichen Teil des Death Valley. Der Bereich Badwater Basin,
der tiefste Punkt der westlichen Hemisphäre, lag direkt unter dem
Aussichtspunkt. Was Dante's View bei allen Touristen besonders am Abend
beliebt macht, ist der tolle Sonnenuntergang, den man von hier
beobachten kann. Wir fuhren also die Straße rauf zum Aussichtspunkt und
in der Tat waren schon diverse andere Besucher hier. Wir stellen unser
Auto ab und packten unsere Fotoausrüstung samt Stative aus. Der
Sonnenuntergang konnte kommen. Und er kam. Es brachte Spaß von hier
oben aus zu fotografieren, vor allem auch, weil die Temperatur endlich
deutlich nachließ. Aber aus Erfahrung wusste ich, dass das nur hier
oben der Fall war. Unten im Tal war es weiterhin sehr heiß, was wir
nach dem Sonnenuntergang auch bestätigt bekamen, als wir wieder an der
Furnace Creek Ranch ausstiegen und in unser Zimmer gingen. Gefahrene Meilen: 270 Meilen (434 km)
23. Tag: Death Valley 2. Tag - Tachostand: 43.850 Meilen
Heute wollten wir weitere Sehenswürdigkeiten in Death Valley erkunden.
Am Vormittag hatten wir geplant, in den südlichen Teil zu fahren, um
dann am Nachmittag den nördlichen Teil zu besuchen und dann das Tal zu
verlassen. Nach unserem Frühstück packten wir also unser Auto und
verließen die Furnace Creek Ranch Richtung Süden. Nach nur 1 Meile
zweigte die Badwater Rd
von der CA-190 ab. Entlang dieser Straße lagen diverse sehr
interessante Sehenswürdigkeiten. Wir wollten die Straße zuerst bis zum
Badwater Basin durchfahren, und dann die verschiedenen Sachen der Reihe
nach auf dem Weg zurück besuchen. Bis zum Besucherparkplatz des
Badwater Basins waren es knapp 17 Meilen. Die Straße war gut ausgebaut
und wir waren relativ schnell am tiefsten Punkt der westlichen
Hemisphäre. Das Badwater Basin
ist eine Senke und liegt 86 Meter unter dem Meeresspiegel, was auch
durch ein großes Schild an der Felsformation am östlichen Ende des
Basins angezeigt wird. Das Schild hängt auf Höhe des Meeresspiegels.
Das Basin ist ein Überbleibsel des vorzeitlichen Sees Lake Manly. In
der Senke gibt es ein quellengespeistes Becken neben der Straße; das
umgebende Salz macht das Wasser jedoch ungenießbar – daher stammt der
Name Badwater (engl.: „schlechtes Wasser”). Man hat die Möglichkeit den
vorderen Teil, der noch durch Wasser bedeckt ist, auf Holzstegen zu
überqueren, um zum hinteren Bereich zu gelangen. Hier konnte man dann
direkt auf der harten Kruste aus Salz herum laufen. Da ich von
vorherigen Besuchen wusste, dass es tagsüber im Death Valley extrem
heiß wird, besonders aber hier am Badwater Basin, hatten wir
vorgesorgt. Wir hatte unsere Kühlbox mit Eis gefüllt und sämtlich
Halstücher dort rein gelegt. So hatten wir dann jederzeit eisgekühlte
Halstücher, die wir uns um den Hals banden, sobald wir eine
Sehenswürdigkeit zu Fuß erkunden
wollten. Auch hier hatten wir diese kühlen Tücher um den Hals und
konnten so wunderbar in der Affenhitze ein wenig auf Badwater Basin
rausgehen. Nachdem wir uns alles genau angeschaut und genügen Fotos
gemacht hatten, gingen wir zurück zum Auto, packten die nun warmen
Halstücher in die Kühlbox und fuhren die Badwater Rd ein Stück zurück.
Nach nur 3.5 Meilen bogen wir in die Natural Bridge Rd
rechts ab. Am Ende dieses Schotterweges war ein Parkplatz, wo wir unser
Auto abstellten. Von dort aus startete ein Wanderweg durch einen
halbhohen Canyon zu einer natürlichen Felsenbrücke. Nachdem wir jeder
ein kühles Halstuch umgebunden, unsere Kameras und Wasserflaschen
geschnappt hatten, wanderten wir los. Nach nur 15 Minuten erreichten
wir die Felsenbrücke. Nach obligatorischen Fotos wanderten wir zurück.
Wir mussten uns
echt zusammenreißen um im Auto nicht die Klimaanlage voll aufzudrehen.
Aber bei dieser Hitze hatte selbst unser Auto gut zu tun, so dass wir
es nicht noch damit überfordern wollten. So ertrugen wir die Hitze und
fuhren zurück zur Badwater Rd und folgten dieser Richtung Norden, bis
nach 2 Meilen diesmal nach Links die Salt Pool Rd abbog.
Der folgten wir wieder bis zum Ende und parkten dort unser Auto. Hier
standen wir nun vor dem sogenannten Devil‘s Colf Course
– eine endlos wirkende Fläche mit zerklüfteten und spitzen
Salzstrukturen. Dieser Bereich gehört auch zu dem vorzeitlichen See Lake
Manly, liegt aber deutlich höher als das Badwater Basin und ist
somit ausgetrocknet. Dies ermöglicht der Witterung aus dem Salz bizarre
Formen zu bilden, die es laut Aussage eines National Park Service Guide
Book aus 1934 nur einem Teufel erlaubt, hier Golf zu spielen. Von dort
aus fuhren wieder zurück zur Badwater Rd und weiter zur nächsten
Sehenswürdigkeit. Diesmal allerdings etwas, was man mehr oder weniger
vom Auto aus genießen konnte. Nur wenige Meilen weiter ging nach rechts
der Artist‘s Drive ab. Eine Schotterpiste als
Einbahnstraße angelegt. Die schlängelte sich über 9
Meilen durch die Black Mountains vorbei an bunt gefärbten Felsen. Ein
besonders bunt gefärbter Teil nennt sich Artist's Palette.
Der Farbenreichtum wird durch Oxidation verschiedener Metalle
verursacht, die in den Felsen vorkommen, zum Beispiel Eisen (rot bis
dunkelrot) oder Kupfer (türkis bis grün). Hier hielten wir dann auch
an, um in Ruhe Fotos davon zu machen. Die Farben leuchteten sehr schön
in der Sonne. Der Weg selber bracht richtig Spaß zu fahren. Er ging
hoch und runter und in Serpentinen um die Felsen und Hügel. Ein Bereich
war besonders spannend, der Weg ging Achterbahnmäßig in die Tiefe und
nach der Senke ebenso Achterbahnmäßig steil wieder hoch - Warnschilder
kündigten das als sogenannten DIP an. Mit genügend Speed ein nettes
Vergnügen! Zurück auf der Badwater Rd steuerten wir unseren letzten
Stopp im südlichen Teil des Death Valleys an – der Golden Canyon.
Ein Parkplatz war nur ein kurzes Stück von der Hauptstraße entfernt.
Von hier führte wieder ein Wanderweg in die Badlands rein. Wir banden
uns wieder kalte Halstücher um, schnappten unsere Kameras und
Wasserflaschen und gingen los. Es gab die Möglichkeit einen 7 Meilen
Rundgang entlang zu wandern, wir aber wollten in dieser sehr heißen
Mittagshitze uns aber nur einen Eindruck verschaffen und ein Stück in
den Golden Canyon hineinwandern. Ziemlich schnell verengte sich alles
und wir wanderten zwischen hohen Felswänden, diesmal in
unterschiedlichen Braun/Goldtönen gefärbt. Wir blieben ständig stehen,
um Fotos zu machen. Diese karge Landschaft hatte in unseren Augen und
sehr spezielle Schönheit. Wir waren nach unserer bisherigen Reiseroute
sowieso längst große Fans von Wüsten und Canyons geworden. Als wir
genug hatten kehrten wir um und gingen zurück zu unserem Auto. Wir
folgten der Badwater Rd bis wir wieder die CA-190 erreichten. Diese
fuhren wir nun etwa 18 Meilen Richtung Norden, bis wir auf die
Scotty's Castle Rd trafen. Hier bogen wir ab und fuhren diese
für weitere 24 Meilen entlang. Dann folgten wir
der Ubehebe Crater Rd, die am gleichnamigen Crater vorbei
führte bin hin zur Racetrack Playa. Straße konnte man das
dann im weiteren Verlauf allerdings nicht mehr nennen. Es war nur noch
ein Schotter- bzw. Sandweg. Wir konnten nach dem Stopp am
Ubehebe Krater wirklich nur noch Schritttempo fahren. Aber die
Landschaft war einfach traumhaft. Wüste pur mit riesigen Kakteen und
anderen interessanten Pflanzen. Der Ubehebe Krater, den wir uns
natürlich genauer anschauten, entstand, als heißes Magma in die Nähe
der Erdoberfläche vordrang
und das Grundwasser dadurch explosionsartig verdampfte. Er hat etwa
einen Kilometer Durchmesser, ist 230 Meter tief und rund 6000 bis 7000
Jahre alt. Als wir dem Weg weiter folgten, schön langsam und um unsere
schon sehr abgefahrenen Reifen besorgt, erreichten wir irgendwann die Teakettle
Junction. Hier hingen an den wenigen Hinweisschildern mit
Entfernungsangaben lustigerweise viele alte Teekessel, wohl als Homage
an den Namen dieser Kreuzung. Wir folgten dem Hinweisschild Richtung
Racetrack Playa. Es lagen noch
etwa 6 Meilen vor uns, bis wir am nördlichen Ende der Racetrack Playa
ankommen würden. Wir fuhren dann aber noch weiter entlang der Racetrack
Playa bis zum südlichen Ende. Hier gab es einen kleinen
Schotterparkplatz, nicht das wir unser Auto wirklich dort abstellen
mussten, da es keine andere Seele, sprich Auto weit und breit gab,
hätten wir uns wohl ohne Probleme überall hinstellen können. Wir
schnappten uns unsere Kameras
und wagten uns auf die Racetrack Playa hinaus. In der Tat lagen hier
überall große Steine und kleinere Felsbrocken herum, die eine
Schleifspur hinter sich hatten. Das ganze sieht schon recht merkwürdig
und rätselhaft aus. Inzwischen haben Wissenschaftler wohl
herausgefunden, was die Steine und Felsen zum "Laufen" bringt. Eine
dünne, angetaute Eisschicht und entsprechend Wind lässt die Steine im
Winter auf dem großen, getrockneten See rutschen. Wir gingen
interessiert von Stein zu Stein, um möglichst schöne Fotos zu machen,
bevor wir zurück zu unserem Auto gingen und uns auf den Rückweg
machten. Leider kamen wir nur bis fast zum Ubehebe Krater, als ein
"Peng" und das darauf folgende unruhige Verhalten unseres Autos auf
einen platten Reifen schließen ließ. Fluchend hielten wir an und
stiegen aus. Das hatte uns gerade noch gefehlt. Mitten in der Wüste,
alleine weit und breit und ein platter Reifen - super! Und natürlich
überhaupt kein Empfang fürs Mobiltelefon. Also erstmal auf die Suche
machen nach dem Ersatzreifen. Nur ein Blick in die Bedienungsanleitung
des Autos klärte dieses Rätsel auf. Der
Ersatzreifen war unter dem Auto, herabzulassen an einem Seil aus dem
Boden des Kofferraumes heraus. Also zuerst den Kofferraum ausräumen.
Was soll ich groß sagen, es ist uns tatsächlich in klassischer
Teamarbeit gelungen, den riesigen, schweren, defekten Reifen gegen des
ebenso großen und schweren Ersatzreifen auszutauschen. Auch das
Positionieren des defekten Reifens unter dem Auto ist uns gelungen.
Stolz auf uns packten wir alle unsere Sachen wieder in den Kofferraum
und fuhren vorsichtig weiter. Wir stießen kurzerhand unser
Sightseeing-Programm um und beschlossen auf direktem Weg das Death
Valley zu verlassen und uns wieder in die Zivilisation zu wagen. Wir
wollten die nächst liegende Station unseres Autovermieters anfahren, um
einen neuen Reifen zu bekommen. Wir machten uns also auf den langen
Weg. Es war mittlerweile 20 Uhr und die Sonne fing langsam an, unter
zugehen. Wir waren nur froh, das wir den Reifenwechsel noch im
Tageslicht wechseln konnten. Über die Scotty's Castle Rd und dann die
CA-190 verließen wir das Tal des Todes Richtung Westen. Der US-395
folgten wir dann südwärts Richtung Bakersfield. Wir wollten versuchen,
so nah wie möglich an diese nächst große Stadt herauszukommen, bevor
wir für die Nacht in ein Motel einchecken würden. Kurz vor Bakersfield
sahen wir ein Motel direkt an der Autobahn, welches wir ansteuerten und
ziemlich schnell nach dem Einchecken dann auch in die Betten fielen. Gefahrene Meilen: 407 Meilen (655 km)
Früh standen wir ziemlich müde von der kurzen Nacht auf. Ohne großes
Frühstück fuhren wir nach Bakersfield rein und zum Flughafen, wo sich
eine Niederlassung unseres Mietwagenvermieters befinden sollte. Wir
mussten dort ein wenig warten, bis wir dann endlich dran waren. Leider
konnte uns der Mitarbeiter nicht wirklich helfen. Er schaute uns etwas
ratlos an und meinte sowie wie, was soll ich denn da tun. Er schickte
uns in das Stadtzentrum zu einem Goodyear Reifenhändler. Wir
bestanden darauf, das er dort vorher anrufen würde, um uns
anzukündigen. Ebenso bestanden wir darauf, das er die Bezahlung mit dem
Reifenhändler telefonisch klären sollte, nicht das wir dann
später eine Rechnung bekommen würden und die selber zahlen müssen. Als
dann alles geklärt war, machten wir uns auf den Weg zum Reifenhändler.
Dort erwartete man uns schon. Das Auto wurde begutachtet und
aufgenommen. Uns schickte man weg und bat uns in 1-2 Stunden wieder
zukommen. Wir beschlossen etwas in der näheren Umgebung herumzulaufen
und erblickten schnell auf einen Starbucks.Dort versorgten wir uns
erstmal mit Kaffee und Frühstück und setzten uns dort in die Sonne.
Ungeduldig beobachten wir die Uhr, wir wollten schließlich nicht zu
viel von unserer kostbaren Zeit verlieren.Schließlich hatten wir noch
viel vor heute. Nach einer guten Stunden gingen wir zurück zum
Reifenhändler. Leider war unser Auto noch nicht ganz fertig, so dass
wir dort noch ein wenige warten mussten. Aber dann war es soweit, mit
brandneuen Reifen konnten wir uns auf den Weg machen. Über die CA-645
fuhren wir Richtung Norden und näherten uns den Sequoia
National Park. Die CA-198 führte uns durch Three Rivers, bevor
wir dann den National Park endlich erreichten. Der Sequoia NP grenzt
direkt an den Kings Canyon NP. Bei Parks zusammen haben eine
Gesamtfläche von 2.5000 Quadratkilometer. Die Landschaft der beiden
Parks weist wegen der extrem unterschiedlichen Höhen von 412 m bis über
4000 m eine große Vielfalt auf. Der Sequoia NP ist berühmt für seine
Mammutbäume, die sogenannten Sequoias. Sie erreichen eine Höhe von mehr
als 80 Metern und einen Durchmesser von über 11 Metern. Die Hauptstraße
schlängelte sich durch den National Park, die ersten 3 Meilen immer
schön parallel zum Kaweah River. Als erstes hielten wir
dann bei dem sogenannten Tunnel Rock an. Hier lag neben
der Hauptstraße ein riesiger Granitblock über einen Teil der alten
Straße. Früher fuhr man hier noch mit dem Auto
hindurch, heute war der alten Teil abgesperrt, und man konnte nur noch
zu Fuß hindurchgehen, was wir natürlich gleich taten. Nach weiteren 13
Meilen auf der CA-198 ging rechts weg die Cresent Meadow Rd,
die zu einigen weiteren netten Sehenswürdigkeiten führte, unter anderem
zum Moro Rock
und Tunnel Log. Hier führte die Straße unter einem
umgefallen Giant Sequoia Baum hindurch, wo wir nun die Gelegenheit
hatten, unser Auto darunter zu fotografieren. Bei der Parker Group,
einer Ansammlung von 8 Sequoias nah beieinander, benannt nach der
Parker Familie, die Familie des ersten Superindendanten des Sequoia Big
Tress NP, hielten wir dann auch an, um uns diese riesigen Bäume genauer
anzuschauen. Wir wanderten ein wenig umher, bevor wir die Stichstraße
weiter fuhren. Den Auto Log, einen umgefallenen Sequoia,
den man früher noch mit dem Auto befahren konnte, schauten wir uns auch
noch an, bevor wir die Straße zurück zur CA-198 fuhren. Da es bereits
Abend war, verließen wir den Sequoia NP Richtung Norden, um uns eine
Unterkunft zu suchen. Morgen wollten wir noch einmal zurück kommen, um
uns noch mehr Sequoias aus der Nähe anzuschauen. Auf dem Weg raus aus
dem Nationalpark fuhren wir noch ein Stück durch den Kings
Canyon NP, den wir ebenfalls morgen besuchen wollten. Während
wir auf der CA-180 weiterfuhren, um uns ein Motel zu suchen, hatten wir
noch die Gelegenheit, einen wunderschönen Sonnenuntergang zu sehen. Um
Fotos zu machen, fuhren wir einfach rechts ran. Nachdem die Sonne weg
war, fuhren wir weiter, bis wir irgendwann erfolgreich waren. Müde
fielen wir wieder recht schnell in die Betten und freuten uns schon auf
den nächsten Tag. Gefahrene Meilen: 224 Meilen (360 km)
Nach dem Frühstück fuhren wir wieder zurück zum Sequoia NP. Zuerst
erreichten wir den Kings Canyon NP, wo wir noch
durch dichten Nebel fahren mussten. Doch im Laufe der weiteren Fahrt
verschwand der Nebel und als wir dann im Sequoia NP an unserem ersten
Stopp ankamen, konnten wir wieder mal mit dem Wetter sehr zufrieden
sein. Wir wollten uns zuerst den General Sherman Tree
anschauen, der größte lebende Baum der Erde.Er steht im Giant Forest.
Sein Alter wird auf etwa 1900 bis 2500 Jahre geschätzt. Der Baum hat
eine Stammhöhe von 83 Metern und einen Brusthöhendurchmesser von 8,25
Metern. Vom Parkplatz aus führt ein Rundweg, der sogenannte Sherman
Tree
Trail zu diesem Riesenbaum. Auf dem Weg kommt man an einem
kleineren Platz vorbei, auf dem aus Kopfsteinplastersteinen die Umrisse
des Baumes ausgelegt war. Hier bekam man einen sehr guten Eindruck über
die
gigantischen Ausmaße dieses Baumes. Der weitere Verlauf des Rundweges
führte dann direkt zum General Sherman Tree. Er war großzügig umzäunt,
so dass man ihn nur aus der Entfernung betrachten konnte. Zu viele
Besucher hatten wohl in der Vergangenheit durch Anfassen und Herumgehen
auf dem unmittelbaren Bereich um den Baumstamm herum den Baum zu sehr
gefährdet. Aber von etwas weiter weg hatte man auch eine viel bessere
Position, die Höhe des Baumes zu sehen. Wir gingen den Rundweg weiter,
er führte nett angelegt durch den Giant Forest, in dem natürlich noch
viele weitere, aber kleinere Sequoias zu sehen waren. Am Auto wieder
angekommen, fuhren wir los Richtung Kings Canyon NP. Wir
mussten die CA-198 erst wieder zurück fahren, ganz raus aus dem Sequoia
NP, dann auf die CA-180 Richtung Norden. Sie führt ein ganzes Stück in
den Kings Canyon NP rein, endet dort aber. Man muss sie also auch
wieder zurück fahren. Im Kings Canyon NP hat man weniger mit Sequoias
und Wald zu tun, sondern eher tolle Ausblicke in den Kings Canyon, das
mit 2.500 Metern das tiefste Tal Nordamerikas ist. Die Straße windet
sich immer weiter rauf, meist parallel zum
South Fork Kings River. Man hat ständig atmenberaubende
Ausblicke auf den Kings Canyon. Wir hielten ständig an, um Fotos zu
machen. Dann führte die Straße herab in den Canyon. Hier hatte man dann
im wieder mal links und rechts neben der Straße schöne Wiesen, kleine
Seen, Wasserfälle und Moore zwischen den Bäumen. Auch eine alte, im
Stil der Route 66 gehaltene Tankstelle fand sich hier. Nur mit
Wanderungen kann man
den Kings Canyon NP wirklich erobern. Von dieser einen Stichstraße aus
hatte man nur die Möglichkeit, sich von diversen Scenic View Points aus
die Landschaft aus der Ferne anzuschauen. Der Himmel war die ganze Zeit
über recht bedeckt, doch auf einmal - genau in dem Moment, als wir an
einer wunderschönen, hellgrünen Wiese, umrandet von Bäumen vorbei
kamen, riss der Himmel auf und die Sonne ließ die Wiese noch grüner
leuchten. Wir hielten mit quietschenden Reifen rechts an,
schnappten uns schnell unsere Fotoapparate und eilten über die Straße,
um diese Farbspiel zu fotografieren. Ist uns auch ganz gut gelungen,
glaube ich. Wir fuhren dann weiter und beschlossen, es dabei zu
belassen und den Park zu verlassen. Wir fuhren gemächlich wieder die
CA-180 zurück aus dem National Park heraus. Wir wollten bis nach
Oakhurst fahren, um uns dort ein Motel zu suchen. Die CA-180 führte uns
bis nach Fresno, wo wir dann auf der CA-41 Richtung Norden fuhren. Nach
etwa 134 Meilen kamen wir dort an und fanden auch gleich ein
bezahlbares Motel. Wir checkten ein und nachdem wir unsere Sachen in
das Zimmer geschleppt hatten, aßen wir noch ein bisschen und fielen
dann müde in die Betten. Gefahrene Meilen: 220 Meilen (354 km)
26. Tag: Yosemite NP - Tachostand: 44.455 Meilen
Heute stand der Yosemite National Park auf dem Programm.
Wir standen zeitig auf, frühstückten und packten unser Auto. Auf der
CA-41 fuhren wir Richtung Norden in den Nationalpark rein. Relativ
schnell waren wir dann bereits im Yosemite Valley, einem
breiten Tal, etwa 13 km lang, umgeben von hohen Granit-Gipfeln. Der
Fluss Merced River fließt durch das Tal. Die Straße führt
in einem Loop um den Fluss herum, einmal hin und wieder her durch das
Yosemite Valley. Wir hielten zuerst
am Visitor Center an, um uns eine Karte des Nationalparks zu besorgen.
Dann überlegten wir uns, was wir uns im Park genauer anschauen wollte.
Auf jeden Fall wollten wir zum Glacier Point hoch, einem
der besten Aussichtspunkte, um von dort in das Tal hinter zuschauen und
natürlich zu diversen Wasserfällen, für die der Yosemite NP sehr
bekannt ist. Doch um zum Glacier Point zu kommen, mussten wir erst
wieder aus dem Tal heraus fahren und nach etwa 16 Meilen links abbiegen
in die Glacier Point Rd. Die ist allerdings nur im Sommer
offen, im Winter ist sie wegen Schnee gesperrt. Wir aber fuhren dort
entlang und schraubten uns immer höher. Nach weiteren 16 Meilen, für
die wir etwa 45 Minuten brauchten, erreichten wir den Glacier Point in
2.199 Metern Höhe. Der erste Aussichtspunkt mit Talblick, den man
bereits vorher erreicht, ist der Washburn Point. Nur
knapp 1 km dahinter folgt am Ende der Straße dann der Glacier Point.
Hier gewährt eine weitläufig angelegte Aussichtsplattform einen
atemberaubenden Rundblick auf den Half Dome, den man von
der Seite sieht, die Nevada Falls und Vernal Falls
rechts daneben und den 975 Meter tiefer gelegenen Talgrund mit dem Merced
River und dem Yosemite Village. Wir hielten uns
hier eine ganze Weile auf und machten natürlich sehr viele Fotos. Um
wieder runter ins Tal zu kommen, musste man die Straße wieder zurück
fahren. Als erstes steuerten wir dann die Yosemite Falls
an. Wir parkten unser Auto nahe der Straße. Es führte ein geteerter Weg
hin zu dem Wasserfall. Die Yosemite Falls bestehen aus insgesamt 3
Teilen. Zunächst stürzt das Wasser 436 Meter in die Tiefe, der
sogenannte Upper Yosemite Fall, dann überwindet das
Wasser etwa 206 Meter als
Stromschnellen, die Middle Cascades, bevor es die letzten
97 Meter bis zum Talgrund hinunter stürzt, der Lower Yosemite
Fall. Der Wanderweg führt zunächst ein bisschen gewunden durch
ein kleines Wäldchen, bevor man zum Fuß des Lower Yosemite Falls kommt.
Von hier hat man einen tollen Blick vor allem auf den Lower Yosemite
Fall, aber die Middle Cascades sieht man nicht. Um diese näher zu
betrachten, muss man den Wanderweg weiter folgen, der sich dann nach
oben schlängelt. Das taten wir allerdings nicht, sondern wir gingen
zurück zu unserem Auto. Aus der Ferne hatten wir noch einen tollen
Blick auf den Half Dome, dem Wahrzeichen von Yosemite NP,
einem 2.693m hohen Berg in der Form einer Halbkugel. Als nächstes stand
der Bridalveil Fall auf dem Programm. Dazu mussten wir
die einspurige Straße, die als Schleife durch das Yosemite Valley
führt, einmal raus
aus dem Valley und auf der anderen Seite des Merced Rivers wieder ein
Stück rein in das Valley fahren. Von der Seite aus konnten wir dann
auch wunderbar den Upper und Lower Yosemite Fall im Ganzen sehen. Wir
parkten unser Auto auf dem Parkplatz bei dem Bridalveil Fall und gingen
dann den kurzen Wanderweg entlang des Bridalveil Creeks zum Fuße des
Wasserfalls. Der Bridalveil Creek fällt hier 188 Meter in die Tiefe.
Vom Wind wird das fallende Wasser mal mehr mal weniger stark hin und
her geweht wie ein Brautschleier, was dem Wasserfall seinen Namen gab.
Dieses bewirkte außerdem, das jeder, der sich auf der
Aussichtsplattform am Ende des Wanderweges befand, um sich den
Wasserfall anzuschauen, ziemlich nass wurde. Wir trauten uns gar nicht,
unsere Kameras groß rauszuholen und entschieden dann auch
vorsichtshalber, den Wasserfall nur von einiger Entfernung aus zu
fotografieren. Auf dem Rückweg zum Auto holte ich dann noch mein Stativ
aus dem Rucksack und probierte bei den kleineren Stromschnellen des
Bridalveil Creeks mein Graufilter
aus. Ich war ganz zufrieden mit dem Ergebnis.
Zurück am Auto machten wir uns auf den Weg, das Yosemite Valley
endgültig zu verlassen. Wir waren im Laufe des Tages wohl 3 - 4 Mal die
einspurige Schleife durchs Tal gefahren und hatten nur alles gesehen,
was auf unserem Plan war. Wir wollten den Yosemite NP nun Richtung
Osten verlassen über den Tioga Pass. Hierzu fuhren wir
nun ein letztes Mal durch das Tal entlang des Northside Drive und
hielten uns dann Richtung Tuolumne Meadows. Diese lagen
auf dem Weg zum Tioga Pass. Die Tuolumne Meadows sind ein ausgedehntes
Grasland,eingerahmt von hohen Granitfelsen und ‑gipfeln. Diese Aue
erstreckt sich mehr als drei Kilometer am Tuolumne River
entlang und ist mit einer Höhe von 2.600 Metern über dem Meeresspiegel
die höchste subalpine Wiese in der Sierra Nevada. Auf dem Weg dorthin
über die Tioga Pass Rd fuhren wir dann plötzlich an extrem vielen Autos
vorbei, die einfach am Straßenrand geparkt waren und dann schließlich
auch einer entsprechend größeren Ansammlung von Menschen. Sie starten
alle auf eine offene Lichtung und fotografierten wie die Weltmeister.
Im Vorbeifahren sahen wir dann, was diese Menschen
alles so faszinierte: ein Bär ! Nun mussten wir natürlich
auch anhalten. Wir parkten unser Auto und gingen eilig zurück zu der
Menschenansammlung, unsere Kameras bereits in der Hand. Und
tatsächlich. Auf der Lichtung tummelte sich ein Braunbär und ließ sich
überhaupt nicht von den vielen Menschen stören. Mit meinem Zoom konnte
ich sogar den Bär recht gut ablichten. Völlig gespannt schauten wir dem
Bären zu, wir konnten uns gar nicht wirklich trennen. Wann kann man so
was schon mal im wirklichen Leben sehen. Aber dann fuhren wir doch
irgend wann weiter. Je höher wir uns auf der CA-120 schraubten, umso
schlechter wurde dann das Wetter. Es wurde kalt und sehr trüb, dann
sogar neblich. Plötzlich lag sogar Schnee neben der Straße. Wir fuhren
am Tenaya Lake vorbei, der vom Tuolumne-Gletscher
gebildet wurde und schon bereits auf 2.484m lag. Dann fuhren wir an den
Tuolumne Meadows vorbei und kurze Zeit später erreichten
wir dann den Tioga Pass auf 3.031m. Kurz danach lag
rechts neben der Straße der Ellery Lake, umrahmt von
mächtigen Bergen, die zum Teil schneebedeckt waren. Nach etwas über 4
Stunden kamen wir dann endlich beim Mono Lake an. Den wollten wir uns
morgen etwas näher anschauen. Jetzt war erstmal unser vordringlichstes
Problem eine Unterkunft für die Nacht zu finden. Es war bereits 20:30
Uhr und fast dunkel. Wir fuhren die US-395 Richtung Norden, dort lag
nur 25 Meilen entfernt der nächst größere Ort, Bridgeport.
Und in der Tat fanden wir dort ein recht günstiges Motel, das noch ein
Zimmer für uns hatte. Wir packten unser Auto aus, aßen noch schnell
etwas und verschwanden dann auch recht schnell in den Betten. Gefahrene Meilen: 185 Meilen (298 km)
27. Tag: Auf Umwegen nach San Francisco - Tachostand: 44.640 Meilen
Als erstes stand heute ein Besuch des Mono Lakes auf dem
Programm. Nach dem Frühstück packten wir unser Auto und
fuhren auf der US-395 zurück und bogen dann nach dem Mono Lake links in
die Picnic Grounds Road ein, die direkt zum Parkplatz der South
Tufa Area führte (South
Tufa Area am Mono
Lake). Hier startete ein kurzer Rundweg durch das Gelände am See
und natürlich auch zum See. Hier gibt es besonders viele
Kalktuff-Gebilde zu sehen. Wir gingen also mit unseren Kameras bepackt
Richtung See. Am
Seeufer schauten wir uns in Ruhe um und fotografierten die interessant
geformten Kalktuff-Gebilde, die am Ufer und im Wasser in Ufernähe
standen. Die Landschaft sah sehr karg aus. Der Mono Lake ist ein
Natronsee, somit also sehr alkalisch und salzhaltig. Der See gehört mit
einem Alter von mindestens 760.000 Millionen Jahren zu den ältesten
Seen von Nordamerika. Aus dem Einzugsgebiet
des Sees wird seit 1941 Trinkwasser in eine über 520km lange
Wasserleitung abgeführt, die die Stadt Los Angeles versorgt. Dadurch
sank der Wasserspiegel des Sees kontinuierlich ab, der Salzgehalt
stieg, Teile des Seebetts trockneten aus.Das hatte schwerwiegende
ökologische Folgen. Zugleich wurden im See und am Ufer zahlreiche unter
Wasser entstandene Kalktuff-Gebilde sichtbar, die wir hier nun
bewunderten und was zur Bekanntheit de Mono Lakes beitrug.
Naturschützer thematisierten ab Anfang der 1980er Jahre die Absenkung
des Wasserspiegels und nach Gerichtsbeschlüssen über eine Begrenzung
der Ableitung steigt seit Mitte der 1990er Jahre der Wasserspiegel
langsam wieder an. Wir sahen einen Parkranger, der mit einer kleinen
Gruppe von Besuchern den See und das Ufer erkundete und hörten ein
bisschen, zu was sie den Touristen erzählte. Sie hielt sich den ganzen
Tag hier in Ufernähe auf und stand allen interessierten Besuchern für
Fragen und kleinere Vorträge zur Verfügung - eigentlich eine coole
Einrichtung. Nachdem wir ausreichend Fotos und Informationen hatten,
gingen wir zurück zum Auto. Wir fuhren zurück zur US-395 und dann
Richtung Norden, bis rechts die CA-270 abging. Hier bogen wir ab, um
zum Bodie Ghost Town (Bodie
State Historic Park)
zu gelangen, unserem nächsten
Ziel. Bevor wir unser Auto parken konnten, mussten wir an einer kleinen
Bretterbude 8 USD pro Person Eintritt zahlen. Dann konnten wir
weiterfahren bis zum Parkplatz. Von dort führte ein kleiner Weg direkt
in die Geisterstadt hinein.
Bodie entstand 1859 als Goldgräbersiedlung und wurde in den 1930er
Jahre wieder aufgegeben. Sie gilt als die besterhaltene Geisterstadt
der USA. Es sind insgesamt noch ca. 170 Gebäude vorhanden, z.B. die
Kirche, Schule und das Hotel. Viele der Einrichtungsgegenstände stehen
noch so da, als ob die Bewohner gerade eben erst fortgegangen wären.
Mit 10.000
Einwohner hatte Bodie 1880 den Höhepunkt erreicht, 1940 waren es dann
nur noch 20 Einwohner. Heute kann man durch die Stadt gehen und in die
meisten Gebäude von außen reinschauen. Einige wenige kann man sogar
betreten. Ich fand es teilweise etwas gruselig, durch die Fenster zu
schauen. Man hatte wirklich den Eindruck, dass jederzeit die Bewohner
auftauchen und ihr Leben wieder aufnehmen konnten. Aber die Stadt bot
sehr viele Gelegenheiten für tolle Fotos. Wir wanderten langsam die
beiden größeren Strassen auf und ab und schauten in alle Häuser rein.
Nach unendlich vielen Fotos machten wir uns dann irgendwann wieder auf
den Rückweg zu unserem Auto. Wir fuhren die Schotterstrasse zurück zur
US-395 und folgten dieser weiter nach Norden. Wir kamen wieder an
Bridgeport vorbei, wo wir heute morgen gestartet waren. Nun folgten wir
der Strasse nach Westen und bogen dann auf die CA-108, die uns durch
den nördlichen Teil der Sierra Nevada führte. Ziemlich schnell
erreichten wir den Sonora Pass, der auf 2.933 Meter
liegt. Er ist hinter dem Tioga Pass der zweithöchste Pass in der Sierra
Nevada und liegt außerhalb des Yosemite NP, somit ist die Fahrt über
die CA-108 kostenfrei. Die Strasse führte uns durch eine noch mit etwas
Schnee bedeckte Landschaft. Wir hielten regelmäßig an, um Fotos zu
machen. Durch einige Steigungen und viele Kurven kamen wir nicht
besonders schnell voran, aber die Strecke hat
sich gelohnt mit immer wieder tollen Ausblicken. Auf der anderen Seite
der Sierra Nevada erreichten wir dann die Kalifornische Ebene und
fuhren auf der CA-120 zur Interstate, die uns dann auf direkten Weg
nach San Francisco führte, dem Ziel unserer Reise. Hier hatten wir für
die letzten 6 Nächte ein Hotel vorab gebucht. Wir wollten die Stadt und
Umgebung in Ruhe erkunden. bevor wir dann nach Deutschland zurück
fliegen würden. Auf der Fahrt durch die Kalifornische Ebene erlebten
wir einen richtig kitschigen Sonnenuntergang, den wir natürlich auf
fotografisch festhalten mussten. wir hielten einfach am Strassenrand
an, und nahmen uns die Zeit, entsprechende Fotos zu machen. Im Dunkeln
kamen wir dann an unserem Hotel an. Wir hatten bereits vor der Reise
von zu Hause aus die letzten Nächte gebucht im Hotel Beresford (Homepage).
Um
diese Uhrzeit konnten wir direkt vor dem Hotel parken. Wir entluden
unser Auto komplett und schleppten nach dem Einchecken alles auf unser
Zimmer. Im alten
klapperigen Fahrstuhl mussten wir allerdings nacheinander mit unserem
Gepäck fahren, er wirkte so altersschwach, dass wir Angst hatten, er
würde uns zusammen mit unserem Gepäck nicht transportieren können.
Unser Zimmer war ziemlich klein, aber sauber und okay. Das Hotel hatte
insgesamt wohl schon bessere Tage gesehen, machte aber alles in allem
einen sauberen und guten Eindruck - und die Leute waren soweit auch
nett und hilfsbereit. Nachdem wir unsere Sachen alle nach oben
geschleppt hatten, aßen wir noch schnell etwas von unseren Vorräten,
bevor wir in die Betten fielen. Gefahrene Meilen: 415 Meilen (668 km)
28. Tag: San Francisco 49 Miles Drive - Tachostand: 45.055 Meilen
Nach dem Aufstehen gingen wir nach unten, nebenan war eine Bar, die zum
Hotel gehörte, hier wurde das im Übernachtungspreis enthaltene
Frühstücksbuffet serviert. Allerdings muss man sagen, dass das Angebot
nicht wirklich etwas
mit einem Frühstücksangebot zu tun hatte, wie wir es in Europa kennen.
Es gab typischen amerikanischen, nicht sehr starken Kaffee, einige süße
Teilchen wie Donuts und Brownies und Orangensaft. Aber es war immerhin
umsonst, so dass wir schnell etwas frühstückten, bevor wir in den Tag
starteten.
Heute war der letzte Tag, bevor wir das Auto zurückgeben mussten, so
dass wir den 49-Mile-Drive machen und auf die anderen
Seite der Bay zum Sonnenuntergang fahren wollten. Der 49-Mile-Drive ist
1938 anlässlich der Weltausstellung entstanden. Der Loop, den man mit
dem Auto entlang fahren kann, führt an allen Sehenswürdigkeiten im
Großraum San Francisco vorbei. Man kann sich online eine entsprechende
Karte herunter laden (49-Mile-Drive-Karte).
Aber
in der Stadt ist die Route auch mit den Hellblau-weißen
Hinweisschildern mit einer Möwe darauf gekennzeichnet. Ganz in der Nähe
von unserem Hotel am Embarcadero beginnt die Rundfahrt.
Die schönsten Fotos der Rundfahrt und unserem restlichen Besuch der
Stadt habe ich hier zusammengefasst:
Bildergalerie San Francisco. Wir fuhren also mit unserem Auto
runter zum Embarcadero, der Promenade am Wasser, wo wir auf das
Hinweisschild zur Rundtour trafen. Diesem folgten wir nun. Es ging in
nördlicher Richtung am historischen Ferry Building
vorbei. Dann schon links ins Financial District rein, weiter in
südlicher Richtung zum Convention Center. Dann ging es
auch schon wieder nach Westen und dann nach Norden am Civic
Center vorbei. Über einen Schlenker ging es die Post
St.
zurück nach Osten bis zum Union Square. Hier bogen wir
nach Norden ab und der Straßenverlauf führte uns nun durch China
Town, das hinter dem Chinatown Gate liegt. Es
ging
vorbei an der Transamerica Pyramide, rechts sah man den Coit
Tower liegen, weiter Richtung Hafen. Doch bevor wir runter zum
Wasser fuhren, hielten wir an der Lombard St.. Von hier
aus hatte man einen tollen Blick auf den Teil der Lombard St., der als
eine der steilsten Straße von San Francisco mit einem Gefälle von 27%
gilt. Dieser Teil ist als Einbahnstraße nur bergab befahrbar und auch
nur im Schritttempo, auf nur 145 Metern gibt es 10 Kurven. In jeder
Kurve liegt eine Einfahrt zu jeweils einer Garage pro Haus. Das
morgendliche Ausparken stelle ich mir sehr abenteuerlich vor... Nach
ausgiebigen Fotos fuhren wir dann weiter bis zum Hafen runter. Vorbei
am Aquatic Park, dem
Maritime Museum, dem Jachthafen und Fort Mason
fuhren wir bis zum Palace of Fine Arts. Hier hielten wir
wieder mal an und stiegen aus, um uns den Park mit See näher
anzuschauen. Weiter ging dann die Rundfahrt durch das Presidio,
vielleicht bekannt aus dem gleichnamigen Film mit Sean Connery. Dies
ist ein historischer Militärstützpunkt genau an der Spitze der
Halbinsel. Er liegt direkt am Golden Gate, der Einfahrt in die Bucht
von San Francisco und ist der am längsten genutzte Militärstützpunkt in
den Vereinigten Staaten. Das Presidio wurde seit der Gründung durch die
Spanier im Jahr 1776 bis 1994 nacheinander von den Spanischen
Streitkräften, dem Militär Mexikos und den Streitkräften der
Vereinigten Staaten genutzt. In dem zwei mal drei Kilometer großen
Gelände befinden sich 870 Gebäude, wovon rund 470 als historisch
bedeutend gelten. Das Presidio wurde 1962 als National Historic
Landmark District ausgewiesen. Die ehemaligen Quartiere der
Mannschaften und Offiziere werden nach Renovierungen und Umbauten
vermietet, wodurch heute etwa 2500 Personen auf dem Gelände in
spektakulärer Lage wohnen. Wir fuhren kreuz und quer durch die kleinen
Straßen und konnten uns etwas
um, bevor wir der offiziellen Route weiter folgten bis zum Fort
Point National Historic Site. Hier kann man direkt an den Fuß
der Golden Gate Bridge heranfahren. Von hier aus hat man
einen tollen Blick auf die Brücke, die als Einfahrtstor zum San
Francisco Bay gilt. Die Golden Gate Bridge ist das Wahrzeichen von San
Francisco und wurde 1937 eröffnet nach 4 Jahren Bauzeit. Sie hat eine
Gesamtlänge von 2.737 Metern und eine Durchfahrtshöhe von 67 Metern bei
Flut. 6 Fahrbahnen für Autos und 2 Geh- und Radwege verbinden San
Francisco mit dem Marin County. Maut bezahlt man nur bei der Fahrt in
die Stadt rein. Wir machten hier eine längere Pause, um die Brücke
eingehend zu fotografieren und zu bestaunen. Der Rundweg führte dann
weiter Richtung Westen entlang der Küste diesmal hoch über dem Wasser.
Nur kurze Zeit später am Golden Gate Overlook hatte man
wieder einen tollen Blick auf die Golden Gate Bridge, diesmal mit der
San Francisco Bay im Hinter- und Bäume im Vordergrund. Weiter ging die
Fahrt entlang der Küste, durch das Lands End, einem
steinigen und windigen Küstenabschnitt von San Francisco. Gleich
anschließend wurde wir durch den Golfplatz des Lincoln Park Golf
Club geführt, bevor wir am westlichen Ende der Halbinsel
ankamen
und unser Auto am Cliff House parkten. Wie der Name schon
sagt, liegt das Cliff House hoch über den Klippen an der Westküste
oberhalb von einem wunderschönen und sehr breiten Strand. Vor dem
Strand vorgelagert liegt eine kleinere Felseninsel, die Seal
Rocks, auf der sich Robben und Vögel aller Art nur so
tummelten.
Das Cliff House selber ist ein Café bzw. Restaurant, in das wir dann
auch einkehrten, um uns zu stärken (Cliff
House Homepage).
Wenn man Glück hat, bekommt man auch einen Tisch mit toller Aussicht
auf das Meer.... hatten wir leider nicht. Wir saßen dann eher mit Blick
auf die Eingangstür. Nach angemessener Pause fuhren wir weiter. Die
Route führte nun wieder südwärts, immer entlang des lang gezogenen
Strandes, der Ocean Beach Front, bis runter zum Zoo.
Hier umrundet man den Lake Merced und fährt dann wieder
nördlich bis zum Golden Gate Park (Homepage).
Hier führt die Route
in einigen Schleifen durch den Park und bietet genügend Gelegenheit,
anzuhalten und einige Dinge anzuschauen, wie zum Beispiel den Chinese
Pavillion am Stow Lake (Homepage),
den
Japanese Tea Garden (Homepage)
oder die California
Academy of Sience (Homepage).
Wir
machten auch diverse Stopps und genossen die Freizeit-Stimmung in
diesem Park, der von vielen Einheimischen regelmäßig und ausgiebig für
die Erholung von Stadtalltag genutzt wird. Der Park ist so groß, so
dass man hier mittendrin in den 4,1 Quadratkilometer großem Park völlig
vergessen kann, überhaupt in einer Großstadt zu sein. Der 49 Mile Drive
führt dann irgendwann wieder raus aus dem Golden Gate Park Richtung
Süden und schraubt sich dann langsam hoch auf die Twin Peaks
(Homepage),
von wo aus man einen tollen Blick auf San Francisco hat. Die Straße
führt zum Glück auch direkt zum Aussichtspunkt und bietet dort
ausreichend Parkplätze.
Nachdem wir den Blick ausreichend genossen und genügend Fotos
geschossen haben, fuhren wir weiter. Die Route führte nun durch die
Viertel The Castro, Mission District und
näherte sich dann langsam dem Ende am Embarcadero.
Anstatt die Rundtour zu beenden, nutzen wir den restlichen Nachmittag,
um uns die Painted Ladies anzuschauen. Dazu fuhren wir auf direktem Weg
zum Alamo Square Park, an dem die berühmten
Painted Ladies zu finden sind (Painted
Ladies).
Hierbei handelt es sich um viktorianische, mehrfarbig gestrichene
Holzhäuser, die im 19. Jahrhundert erbaut worden sind. Viele solcher
Bauten in San Francisco wurden durch das Erdbeben von 1906 und den
dadurch ausgelösten Brand zerstört. Etliche blieben jedoch
erhalten, wurden zwischenzeitlich restauriert und farbenfroh bemalt.
Sie gelten als besondere Sehenswürdigkeit der Stadt. Wir parkten unser
Auto ganz in der Nähe und stellten uns dann mitten in den Park, um ein
Panoramafoto von der Häuserreihe zu machen. Anschließend fuhren wir
runter zum Wasser und suchten uns einen Parkplatz in der Nähe der Bay
Bridge. Dort gab es ein tolles Restaurant, bzw. Kneipe - das Gordon's
Biersch. Hier wollten wir zu Abend essen und das dort selbst
gebraute Bier testen. Aus früheren Besuchen kannte ich den Laden schon
und wusste, dass es hier den besten Caesar's Salad gab. Leider gibt es
das Restaurant heute nicht mehr... Wir aber genossen unser Essen und
das Bier und warteten darauf, dass es Zeit für den Sonnenuntergang
wurde. Den wollten wir auf der anderen Seite der Bay erleben. Ich
kannte da bereits den perfekten Aussichtspunkt. Wir fuhren dann über
die Golden Gate Bridge auf die andere Seite der Bay. Wir nahmen die
Ausfahrt 442 und fuhren unter der Freeway durch und folgten der
Conzelman Rd hinauf auf den Hügel. Nach dem ersten Viewpoint,
an
dem man dann kurze Zeit später vorbei kommt, folgt noch ein weiterer.
Wir aber stoppten bereits am ersten, parkten und schnappten uns unsere
Kameras samt Stative. Wir hatten von hier einen tollen Blick auf San
Francisco mit der Golden Gate Bridge im Vordergrund. Wir machten
natürlich entsprechend viele Fotos und erst als die Sonne weg war,
fuhren wir wieder in die Stadt zurück zu unserem Hotel. Wir fanden
glücklicher Weise wieder einen Parkplatz in der Nähe und im Hotel
gingen wir dann ziemlich direkt auch in die Betten. Gefahrene Meilen: 190 Meilen (306km)
29.
Tag:
San Francisco
Heute mussten wir unser Auto abgeben. Nach dem kargen Frühstück in der
Bar nebenan, fuhren wir dann die letzten Kilometer mit unserem Auto zur
Mietstation, die sich unterhalb der Market Street befand. Nachdem die
üblichen vertraglichen
Dinge erledigt waren, starteten wir nun die Eroberung der Stadt als
Fußgänger. Heute wollten wir Alcatraz (Homepage)
besuchen. Wir
fuhren also mit der Cable Car runter bis zur Fishermans Wharf. Dort
fuhren regelmäßig die Fähren hinüber zur Gefängnisinsel in der Bay. Am
Pier 33 konnten wir Tickets kaufen. Von dort aus fuhren die Fähren auch
los. Wir hatten Glück und bekamen tatsächlich Tickets. Heutzutage
sollte man sich die Tickets ruhig mindestens einen Tag im Voraus
kaufen, um nicht enttäuscht zu werden. Gerade in typischen Reisezeiten
sind
die Karten schnell für den Tag ausverkauft. Mindestens einen halben Tag
sollte man für den Besuch der Gefängnisinsel einplanen. Wir fuhren dann
mit der nächsten Fähre rüber. Normalerweise fährt alle 30 Minuten eine
Fähre. Wir hatten tolles Wetter und genossen somit die Überfahrt an
Deck in der Sonne. Auf der Insel angekommen, sollen alle sich erstmal
auf dem großen Platz gleich neben dem Anleger versammelt, direkt vor
dem Visitor Center. Ein Ranger heißt alle Besucher willkommen, erzählt
ein wenig über die Gefängnisinsel und die einzelnen Bereiche und weist
alle auf Gefahren der Insel hin, sollte man von vorgesehenen Wegen
abweichen. Auch zählt der Ranger auf, was man sich alles auf der Insel
anschauen und erleben kann und erklärt uns den Rundweg, der uns sicher
überall hinführt. Wir besuchten noch schnell die Toiletten, die sich
nur am Dock befinden, bevor wir dann ins Visitor Center gingen, um uns
zuerst den Informationsfilm über die Geschichte der Insel und das
Gefängnis anzuschauen. Auch kann man hier Bücher über das Gefängnis
kaufen uns sie sich von einem ehemaligen Gefängnisinsassen vor Ort
signieren lassen. Davon nahmen wir allerdings Abstand. Nach dem sehr
interessanten Film machten wir uns dann an den Aufstieg zum
Hauptgefängnisgebäude, welches sich ganz oben auf der Insel befand. Wir
mussten eine steil ansteigende Straße hoch gehen, die dann eine 180°
Grad Kurve machte und schließlich am Hauptgefängnisgebäude endete. Am
Eingang bekamen wir kostenlos einen Audioguide in der gewünschten
Sprache. Mit diesem Audioguide wurde man durch das Gefängnisgebäude
geführt. Ein Erzähler führte einen durch die unterschiedlichen Räume
und Zellengängen, erzählte Fakten und Begebenheiten aus der Zeit, in
der das Gefängnis noch genutzt wurden. Es wurden auch ab und an Szenen
eingespielt mit einer Geräuschkulisse, die den aktiven Betrieb
simulierte. Alles in allem kann ich diese Audioguide nur empfehlen,
obwohl man sich etwas albern vorkommt, stumm mit Kopfhörer auf dem Kopf
durch das Gebäude zugehen. Aber das Gesamterlebnis ist toll und man
erfährt wirklich sehr interessante Dinge. Am Ende der Tour gibt man das
Gerät wieder ab und verlässt das Hauptgebäude am hinteren Ende und
steht dann auf einer Art Terrasse. Von hier hat man einen grandiosen
Blick auf San Francisco in all seiner Pracht. Man kann noch einige
Treppenstufen hinunter steigen auf einen ummauerten Platz, auf dem die
Insassen damals ihren Freigang hatten. Das musste eine ziemliche Strafe
sein damals, bei diesem Ausblick... Wir gingen dann langsam die einzige
Straße wieder hinunter zum Dock, ließen uns jedoch viel Zeit dabei und
fotografierten ausführlich die Gebäude, die entlang der dieser Straße
standen sowie auch die vielen Vögel und Blumen, denen wir begegneten.
Unten angekommen sahen wir, dass eine Fähre sich zum Anlegen bereit
machte. Gutes Timing - wir würden mit dieser dann gleich zurück nach
San Francisco fahren. Bei bestem Wetter genossen wir die Überfahrt an
Deck und verließen dann das Schiff im Hafen und machten uns auf, die
Stadt zu Fuß zu erobern. Wir schlenderten des Rest des Nachmittags
einfach durch die Straßen. Erst durch die Hafengegend, dann weiter
Richtung Innenstadt, wir fuhren ein bisschen Cable Car und bewegten uns
so langsam Richtung Hotel. Nachdem wir dann etwas zu Abend gegessen
hatten, beendeten wir den Tag und gingen schlafen.
30. Tag: San Francisco
Heute stand nur shoppen auf der Tagesordnung. Wir hatte beide eine
lange Liste von Dingen, die wir für Freunde und Familie mitbringen
sollten. So schlenderten wir den ganzen Tag durch die Stadt, fingen am
Fishermans Wharf an, dort gab es diverse Levis Shops und bewegten uns
langsam zurück Richtung Union Square. Hier befanden sich verschiedene
große Kaufhäuser und Läden, die wir ebenfalls besuchen wollten. Abends
fielen wir dann nach einem sehr anstrengenden Tag völlig erledigt in
die Betten. Wir wir all die Einkäufe und unseren anderen Sachen in die
Koffer kriegen sollten, war uns ein Rätsel.
31. Tag: San Francisco
Heute war unser letzter Tag ! Wir hatten noch ein paar
Sehenswürdigkeiten auf dem Plan. Doch nach dem Frühstück in der Bar
nebenan beschäftigten wir uns erst mal mit unserem Gepäck. Wir
versuchten alles schon zu verstauen, was uns einige Zeit kostete. Wir
waren gespannt, was die Koffer wiegen würden und hofften, nicht über
dem Maximalgewicht der Fluggesellschaft zu liegen. Gegen Mittag gingen
wir dann los. Zuerst wollten wir noch einmal zur Lombard Street
und sie uns genauer anschauen. Wir fuhren mit der Cable Car
dorthin - es gibt eine Linie, die direkt auf der Kreuzung der Lombard
St. hält. Am Fuß der Straße machten wir die ersten Fotos, bevor wir
dann den steilen Fußweg erklommen. Die Straße war wirklich ziemlich
steil. Nachdem wir ausreichend Fotos gemacht hatten, gingen wir zur
nächsten Bushaltestelle und fuhren zum Coit Tower. Der
Bus 39 fährt den Telegraph Hill hoch und hat seine Endstation direkt
vor dem Turm. Der Coit Tower ist ein 64 Meter hoher Aussichtsturm auf
dem Telegraph Hill, der 1934 gebaut wurde. Mit dem
Fahrstuhl kann man ganz hinauf fahren, man muss sich allerdings ein
Ticket vorher kaufen, das aber unter 10 $ pro Erwachsenen kostet. Von
oben hat man dann einen 360° Grad Blick über die Stadt und die Bucht
von San Francisco. Allerdings nur durch kleine Fenster. Es drängelten
sich relativ viele Leute hier oben herum, wir mussten zusehen, dass wir
auf allen Seiten jeweils an die Fenster heran kamen, um die Ausblicke
zu genießen und auch zu fotografieren. Nachdem wir einmal rum waren,
gingen wir wieder zum Fahrstuhl und fuhren herunter.
Mit dem Bus fuhren wir dann runter zum Fishermans Wharf. Von dort
fuhren wir mit einem anderen Bus zum Presidio. Unser Ziel
war Fort Point. Von hier wollten wir den Sonnenuntergang
hinter der Golden Gate Bridge bewundern. Wir gingen vom
Presidio die Long Ave runter zum Wasser. Wir hatten noch
ein wenig Zeit bis zum Sonnenuntergang. Wir schlenderten am Wasser
entlang und machten jede Menge Fotos von der Brücke. Dann wurde es
langsam Zeit uns zu positionieren. Es gab einen Pier aus Beton, der
etwas ins Wasser herein ragte. Auf diesen gingen wir. Von hier hatten
wir
einen tollen Blick auf de Golden Gate Bridge. Auf dem Pier standen noch
einige anderen Schaulustige herum, aber auch diverse Männer, die ihr
Glück beim Angeln suchten. Die Sonne machte sich auf, langsam im Wasser
direkt hinter der Brücke zu verschwinden. Je näher sie sich dem
Horizont näherte, um so mehr Vögel flogen um die Brücke herum. Aus der
Ferne erkannten wir nach einer Weile, dass es sich doch tatsächlich um Pelikane
handelte. Sie stützen sich immer wieder ins Wasser, um zu fischen -
sehr beeindruckend. Und natürlich eine perfekte Fotokulisse. Dies war
wirklich ein toller Aussichtspunkt für einen perfekten Sonnenuntergang
und Urlaubsabschluß. Nachdem die Sonne weg war, machten wir uns auf den
Rückweg. Wir gingen zurück zum Presidio und wollten eigentlich den Bus
zurück in die Stadt nehmen, aber als wir an der Bushaltestelle ankamen,
fanden wir heraus, das der nicht mehr fuhr. Zu blöd. Also machten wir
uns zu Fuß auf. Wir hatten überhaupt keinen Plan, wo wir lang gingen.
Es war mittlerweile stockdunkel, es gab hier kaum Straßenbeleuchtung -
so gingen wir einfach die eine Straße entlang, von der wir glaubten,
sie führte in Richtung Stadt. Nach einer Ewigkeit kamen wir an den Rand
des Presidio-Geländes und nach kurzer Zeit standen wir tatsächlich an
einer Bushaltestelle, an der in kürze ein Bus halten sollte, der uns in
Richtung unseres Hotels bringen sollte. Es war inzwischen 22:40 Uhr und
unsere Füsse taten total weh nach all diesem Laufen. Und tatsächlich
kam dann auch der Bus, wir stiegen ein, kauften ein Ticket und ließen
uns zum Hotel fahren, zumindest in die Nähe. Die letzten Meter zum
Hotel schleppten wir uns und waren total froh, als wir dann endlich in
die Betten fallen konnten.
32. Tag: San Francisco - Rückreise
Heute flogen wir zurück nach Deutschland. Da wir ja kein Auto mehr
hatten, fuhren wir mit einem Airport Shuttle. Dies kann man bereits im
Voraus telefonisch bestellen - der kleine Bus holt einen dann direkt
vor dem Hotel ab und fährt einen zu dem Terminal, zu dem man möchte.
Eine Fahrt kostet so um die 15 USD. Nach unserem Frühstück schleppten
wir all unser Gepäck mit Hilfe des altersschwachen Fahrstuhls runter in
die Lobby und checkten aus. Pünktlich stand das Shuttle vor unserem
Hotel. Der Fahrer half uns, unser Gepäck in den Bus zu laden. Dann
fuhren wir auch gleich los. Es dauerte eine knappe Stunde, bis wir am
Flughafen waren. Bei Einchecken stellt sich leider heraus, dass mein
Koffer etwas schwerer als das maximal zulässige Gewicht war. Ich konnte
aber etwas bei Petra mit in den Koffer tun, sie hatte noch Luft. So
gaben wir dann beide Koffer kurze Zeit später auf und gingen zu unserem
Gate. Der Rückflug war ziemlich unspektakulär und verging recht
schnell. Zu Hause wurden wir von unseren Familien abgeholt, wir
verabschiedeten uns schnell voneinander und gingen dann zu unserem
jeweiligen zu Hause. Ein wunderschön tolle und spannende Reise ging zu
Ende. Gefahrene Meilen währende der Reise: 5.285 Meilen (8.506 km)