Nevada und Kalifornien!


20. Tag: Las Vegas die 1. - Tachostand: 43.196 Meilen

Nach dem Aufstehen packten wir sogleich unser Sachen in unser Auto und checkten aus dem Hotel aus. Wir fuhren das kurze Stück zu dem Westernrestaurant in dem wir am Vortag zu Abend gegessen hatten, um dort zu Frühstücken. Ein typisches Amerikanisches Frühstück erwartete uns, was wir sehr genossen. Anschließend gingen wir noch in den benachbarten Westernshop. Hier schauten wir uns ein wenig um und schlugen dann kräftig zu. Ich kaufte mir einen Ledergürtel und T-Shirts für meine Nichte und Neffen als Mitbringsel. Petra kaufte sich einen Cowboyhut. Im Laden daneben wurden dann noch neue Speicherkarten für noch mehr Fotos gekauft. Die waren so extrem teuer, so dass ich jeden USA Reisenden nur raten kann, genügend Speicherkarten aus Deutschland mitzubringen. Dort sind sie wesentlich günstiger als in den USA. Dann verließen wir Kanab Richtung Las Vegas, unserem heutigen Tagesziel. Wir fuhren die UT-89A Richtung Arizona und wechselten dann in Fredonia auf die AZ-389. Die Highway führte uns mitten durch das Kaibab Indian Reservation, ein sehr flaches Gebiet mit roter Erde und vielen kleinen grünen buschartigen Gewächsen. In der Ferne sah man rote hohe Felsformationen. In Colorado City verließen wir wieder Arizona und fuhren weiter auf der UT-59 durch Utah. In Hurricane gelangten wir dann auf die UT-9 und kurze Zeit später auf die I-15, die wir Richtung Süden fuhren. So erreichten wir bald Nevada und ließen damit endgültig die Wüstenstaaten Utah und Arizona hinter uns. Bei der Ausfahrt 93 verließen wir die Interstate, da wir einen Abstecher in den Valley of Fire State Park (http://parks.nv.gov/parks/valley-of-fire-state-park/) machen wollten. Die NV-169 führte uns einige Meilen durch das Moapa Valley bis wir rechts in den Valley of Fire Hwy abbiegen mussten. Die Straße führe mitten durch den State Park. Wir steuerten zuerst das Visitor Center an, um unsere eine detaillierte Karte des State Parks zu besorgen und dann zu entscheiden, was wir uns anschauen würden.
Valley of Fire State Park
Valley of Fire State Park
 The Cabins
The Cabins
Rock Formation
Rock Formation
Arch Rock
Arch Rock
Nachdem wir auf dem Weg zum Visitor Center bereits einen tollen Eindruck des State Parks bekommen hatten, beschlossen wir nur direkt einige ausgesuchte Sehenswürdigkeiten anzufahren. Wir fuhren die Hauptstraße ein Stück zurück und bogen dann in den Schotterweg ein, der zu The Cabins führte. Hier parkten wir unser Auto und gingen zu den aus Sandstein gebauten Behausungen. Diese wurde in den 1930er Jahren von den Civilian Conservation Corps (CCC) für Reisende gebaut, also nicht wirklich was historisches. So machten wir nur ein paar Fotos und fuhren mit unserem Auto wieder zurück zur Hauptstraße und die dann wieder zurück, weiter westwärts, bis wir den Anfang des 2-Meilen-Loop zum Arch Rock fanden. Den wollten wir entlang fahren. Er führte durch einen kleinen Bereich von größeren Felsformationen, wo man unter anderem auch Petroglyphen (Prähistorische Gravuren in Felsen) besichtigen konnte. Am Arch Rock hielten wir natürlich auch an, um ihn uns genauer anzuschauen. Nachdem wir alles angeschaut hatten, was uns interessierte, verließen am westlichen Ende den State Park, kamen in Crystal wieder auf die I-15 und fuhren direkt nach Las Vegas. Im Caesar's Palace (Caesar's Palace) hatten wir für 2 Nächte ein Zimmer reserviert. Wir fuhren in das Parkhaus vom Hotel und luden unsere Taschen und Koffer aus. Der Weg vom Parkhaus zur Rezeption des Hotels war allerdings ziemlich weit. Wir mussten unser Gepäck durch das gesamte Kasino schleppen und kamen völlig kaputt an der Rezeption an. Sobald wir unser Zimmerschlüssel hatten, mussten wir dann das Gepäck ein großes Stück den Weg wieder zurück schleppen, um dann mit dem Fahrstuhl nach oben zu fahren. Endlich im Zimmer angekommen, waren wir aber ziemlich enttäuscht. Für 200 USD die Nacht hatten wir eigentlich etwas mehr erwartet. Vor allen ein etwas größeres Zimmer. Ich hatte bereits vor einigen Jahren mal im Caesar's Palace übernachtet und hatte damals – allerdings zu Dritt – ein Riesenzimmer mit Riesenbetten und sogar Säulen im Zimmer. Dieses war nun ein relativ normales Hotelzimmer – nichts außergewöhnliches. Aber unser Badezimmer war super. Wir hatten eine Badewanne, eine Dusche und 2 Waschbecken. So konnten wir uns beide ungehindert ausbreiten, ohne die andere zu stören. Eigentlich hatten wir vor, den Nachmittag am Hotelpool zu verbringen. Aber da das Wetter nicht besonders und der Himmel total bedeckt war, beschlossen wir stattdessen im Las Vegas Outlet Center (Las Vegas South Outlet) shoppen zu gehen. Wir gingen zurück zu unserem Auto und fuhren den kurzen Weg dorthin. Hier konnte ich nun sehr viel von meiner Einkaufsliste, die von meiner Familie bekommen hatte, erledigen. Im Levis Shop fand ich alle mitzubringenden Jeans, und für die Kinder viele süße Jeans-Klamotten. Bei Timberland wurden die gewünschten Schuhe für die eine Schwester gekauft, und für uns selber besuchten wir noch diverse andere Läden und kauften unter anderem Ohrringe, Handtaschen und sogar einen Koffer, um alles Gekaufte auch nach Hause zu bekommen. Als wir genug eingekauft hatten, fuhren wir zurück zu unserem Hotel, bzw. dem Parkhaus, um unser Auto loszuwerden. Wir hatten vor, auf dem Strip ein Hotel zu finden, indem sie ein All-you-can-Eat-Dinner-Buffet anboten. Wir hatten inzwischen ziemlich Hunger. Es war immerhin mittlerweile 20:00 Uhr und wir hatten seit dem Frühstück in Kanab nichts mehr gegessen. Im Sahara Hotel – heute SLS Las Vegas Hotel (SLS Las Vegas) am nördlichen Endes des Strips wurden wir dann endlich fündig. Für nur 15 USD konnten wir uns hier satt essen, was wir auch ungeniert taten. Im Anschluss gingen wir zurück zu unserem Hotel, dann allerdings in das Bill's Casino direkt gegenüber – diese gibt es heute auch nicht mehr. Hier steht jetzt das Cromwell Hotel. Hier ließen wir uns an verschiedenen Slot Maschinen nieder und spielten bis etwa 3 Uhr, bevor wir zurück in unser Hotel gingen und total müde in die Betten fielen.
Gefahrene Meilen: 300 Meilen (482 km)


21. Tag: Las Vegas die 2. & Hoover Dam - Tachostand: 43.496 Meilen

Wir schliefen erstmal aus und gingen dann erst um 11:00 Uhr zu Denny's zum Frühstück. Dort mussten wir allerdings 10
Bauzeit des Hoover Dam
Bauzeit des Hoover Dam
Minuten warten, bis wir einen Tisch bekamen. Hier war ganz schön was los. Nach dem sehr unruhigen und hektischen Frühstück holten wir unser Auto aus dem Parkhaus und machten uns auf den Weg zum Hoover Dam (Hoover Dam. Hier gab
Blick auf Baustelle der US-93
Blick auf Baustelle der US-93
es inzwischen kurz vor dem Staudamm ein Parkhaus, wo man sein Auto gegen eine Gebühr abstellen konnte. Fuhr man über den Staudamm auf die Arizona-Seite, gab es weiter oberhalb des Staudammes ein Parkplatz, wo man sein Auto kostenlos abstellen konnte. Allerdings musste man von dort ein Stück die Straße zurück wandern. Wir fuhren einmal über den Staudamm und wieder zurück, bevor wir unser Auto abstellten. Wir gingen dann zu Fuß auf den Staudamm und schauten und vor allem fotografierten ihn von allen nur möglichen Seiten. Die Größe, bzw. Tiefe war doch sehr beeindruckend. Der Höhe des Staudamms beträgt 221m vom Fuß bis zum Straßenniveau. Die Grenze zwischen Nevada und Arizona verläuft
Blick die Talsperre runter
Blick die Talsperre runter
 Baustelle der US-93 über den Hoover Dam
Baustelle der US-93 über den Hoover Dam
mitten durch den Staudamm, so dass manchmal – während der Winterzeit – unterschiedliche Uhrzeiten auf den beiden Seiten des Staudammes herrschen. Da Arizona sich aber der Sommerzeit verweigert, gibt es keine Stunden Unterschied im Sommer. Einen näheren Besuch des Staudammes – es gibt eine Führung in den Damm hinein – verkniffen wir uns allerdings. Allein der Zutritt zum Visitor Center betrug schon 8 USD. Und eine 2-stündige Tour durch den Damm sollte weitere 30 USD kosten. Das war uns deutlich zu teuer. Also fuhren wir nach
 Blick vom Hoover Dam auf Lake Mead
Blick vom Hoover Dam auf Lake Mead
genügend Fotos bereits nach 1 Stunde zurück nach Las Vegas. Wir mussten noch mal kurz in das Shopping Center, nachdem ich die Schuhe bei Timberland für eine meiner Schwestern gekauft hatte und ein Foto dieser Schuhe zu ihr nach Deutschland geschickt hatte, wollte meine andere Schwester nun auch diese Schuhe haben. Also schnell rein in den Laden und die gleichen Schuhe noch mal gekauft. Der Preis war aber auch einfach zu gut. Zurück am Hotel beschlossen wir dann doch noch an den Pool zu gehen. Wir holten unsere Badesachen aus dem Zimmer und suchten den Hotelpool. Hier war es ganz schön voll, aber wir hatten Glück und fanden noch 2 freie Sonnenliegen. Badehandtücher gab es hier zu Hauf, so dass wir uns gemütlich niederlassen konnten. Doch leider verschwand die Sonne
Vegas Vic
Vegas Vic
ziemlich bald hinter den anderen Hotelburgen. So packten wir unsere Sachen wieder ein und gingen auf unser Zimmer, um uns für den Abend fertig zu machen. Heute Abend wollten wir zur Fremont Street Experience – in diesem Bereich von Las Vegas war ich zuvor auch noch nie gewesen. Dort angekommen, suchten wir uns erst mal wieder ein Hotel mit einem All-you-can-Eat-Dinner-Buffet, welches wir auch schnell fanden. Für
Welcome to Las Vegas !
Welcome to Las Vegas !
diesmal nur 12,50 USD schlugen wir uns die Bäuche voll. Dann wollten wir eigentlich den berühmten Cowboy Vegas Vic (Vegas Vic) fotografieren, doch sobald wir das Hotel verlassen hatten und auf der überdachten Fremont St standen, gingen alle Lichter aus – es was stockdunkel. Toll ! Wie sollten wir denn nun Vegas Vic fotografieren, wenn alle Lichter aus sind. Aber dann ging es erst richtig los. Plötzlich schallte aus diversen Lautsprechern Queen's „We will rock you” und auf der Innenseite des Daches wurde dazu im Takt entsprechende Lichteranimationen eingespielt. Alle Leute – und davon waren sehr viele hier – starrten nach oben um sich die Lichteranimationen anzuschauen. Es wurde wie wild fotografiert, was wir natürlich auch taten. Als das Lied zu Ende war, wurde „We are the Champions” und noch ein weiteres Lied, eher aus der Flower Power Zeit gespielt mit entsprechenden Lichteranimationen. Einfach ziemlich cool – wir hatten durch Zufall die 22:00 Uhr Show erwischt, obwohl wir gar nicht vorher wussten, dass diese Art von Show hier jeden Abend zwischen 6:00 Uhr und 24:00 Uhr stündlich stattfand. Nach der Show gingen dann auch alle Lichter wieder an und wir konnten nun auch Vegas Vic in aller Ruhe fotografieren. Wir fuhren dann mit unserem Auto zurück zum Strip und parkten es wieder in dem Parkhaus an unserem Hotel.
XXX
XXX
 Freemont Experience St
Freemont Experience St
 Las Vegas Strip
Las Vegas Strip
 bei Nacht
bei Nacht
Diesmal gingen wir in das Kasino des Caesar's Palace. Ich suchte mir eine passende Slot Maschine und ließ mich dort nieder, um zu spielen. Petra wollte aber noch mal mit beiden Kameras bewaffnet zu Fuß auf den Strip, um noch einige Fotos von Hotels und Kasinos bei nächtlicher Beleuchtungen zu machen, bevor sie sich dann zu mir ins Kasino zum Spielen gesellte. Gegen 1 Uhr gingen wir dann müde in unser Zimmer und legten uns schlafen.
Gefahrene Meilen: 84 Meilen (135 km)

22. Tag: Death Valley 1. Tag - Tachostand: 43.580 Meilen

Heute mussten wir früh los, wir wollten möglichst früh im Death Valley ankommen, um dort noch vor der großen Hitze über Mittag einiges anzuschauen. So standen wir recht früh auf und verzichteten sogar auf ein Frühstück. Wir packten uns Taschen und Koffer und da wir keine Lust hatten, unser Gepäck wieder quer durch das komplette Kasino zu schleppen, brachten wir es direkt zum Haupteingang des Hotels. Hier setzte sich Petra und passte auf unser Gepäck auf, während ich zum Parkhaus ging und unser Auto holte. So fuhr ich dann standesgemäß am Haupteingang des Caesar's Palace vor, wir luden unser Gepäck ein und machten uns auf den Weg zum Death Valley (Death Valley). Beim nächsten 7 Eleven hielten wir kurz an und kauften schnell Kaffee und Cinamon Rolls und weiter ging es aus der Stadt heraus. Auf der US-95 verließen wir Las Vegas Richtung Norden. Der Highway führt 120 Meilen durch die nackte Wüste mit nichts weiter rechts und links entlang der Straße. Langsam wurde uns etwas mulmig, den die Nadel der Tankanzeige bewegte sich sehr schnell Richtung E wie Empty (Leer) und es war keine Tankstelle weit und breit in Sicht. Ich wusste mit Sicherheit, dass in Beatty eine Tankstelle war, aber bis dahin würden wir es mit unserer aktuellen Tankfüllung nicht mehr schaffen. Was nun? Wir sahen ein Hinweisschild zu einer Örtlichkeit links des Highways – in der Ferne sahen wir auch tatsächlich einige Häuser. Wir beschlossen dorthin zu fahren, in der Hoffnung dort vielleicht eine Tankstelle zu finden. Wir erreichten nach kurzer Fahrt auf einer sehr kleinen Straße, die im 90° Winkel links weg von der US-95 führte, die Häuseransammlung. Als erstes sahen wir eine Art von Café / Restaurant. Wir hielten davor an und stiegen aus. Als wir uns dem Eingang näherten, sahen wir ein Schild in der Tür hängen mit dem Hinweis, dass jemand bald wieder da sein würde. Also setzten wir uns in unser Auto und warteten. Leider kam aber keiner, und wir fingen an, ein wenig über das Gelände um das Haus herum zu wandern und uns umzuschauen. Alles machte einen ziemlich verfallen Eindruck, auch die anderen Häuser, die wir in der Nähe sahen, machten keinen einladenden Eindruck. Jedes Haus – es waren vielleicht insgesamt 5- 6 Stück – hatte jeweils einen größeren Bereich als Grundstück drum herum. Aber auf diesen Grundstücken lagen große Mengen von Müll und Schrott herum. Aber es war nirgendwo überhaupt nur einen Menschenseele zu sehen. Wir waren ehrlich gesagt etwas ratlos, was nun zu tun sein. Typisch Frauen, dachten wir bereits von uns selber – bleiben liegen mitten in der Wüste ohne Benzin – klischeehafter geht's gar nicht! Doch plötzlich hörten wir ein Auto kommen. Aus Richtung einer der anderen Häuser näherte sich mit einer großen Staubwolke ein Pickup Truck. Wir liefen dem Auto entgegen und versuchten es mit winkenden Armen den Fahrer zum Anhalten zu bewegen. In der Tat hielt der Truck an und eine Frau stieg aus – wie passend! Sie kam auf uns zu und fragte, wie sie helfe könne. Sie war sehr freundlich, machte aber ebenfalls einen eher ebenfalls „verfallenen” Eindruck. Ihr fehlten jede Menge Zähne im Mund und auch ihr weiteres Äußeres war eher ungepflegt – aber egal. Wir erzählten ihr von unserem kleinen Problem und fragten nach der nächsten Tankstelle. Sie lächelte nur und bestätigte, die nächste Tankmöglichkeit wäre erst in Beatty, was aber für unsere Tankfüllung leider zu weit entfernt war. Sie überlegt kurz und bat uns hier zu warten. Sie würde kurz bei sich zu Hause nachschauen, ob sie noch Benzin in einem Reservekanister habe. Sie wendete ihren Truck und fuhr zurück. Nach etwa 15 Minuten kam sie zurück und grinste übers ganze Gesicht. Sie erzählte uns, dass sie zwar kein Benzin mehr hatte, aber ihr Schwiegersohn ein Haus weiter hatte noch etwas. Sie zeigte uns stolz einen großen Reservekanister und begann, das Benzin in unseren Tank einzufüllen. Sie meinte damit müssten wir bis Beatty kommen, wo wir dann voll tanken konnten. Nachdem ihr Reservekanister leer war, gaben wir ihr Geld für das Benzin und dankten ihr mehrfach. Sie freute sich einfach nur, dass sie uns helfen konnte, wünschte uns eine gute Weiterfahrt und fuhr dann mit ihrem Truck davon. Wir machten es ihr gleich und fuhren zurück zur US-95 und weiter Richtung Beatty. Hier steuerten wir als erstes die Tankstelle an und füllte unseren Tank randvoll. Auch unsere Wasservorräte füllten wir auf. Dann fuhren wir weiter auf der NV-374 Richtung Death Valley. Schon nach wenigen Kilometern sahen wir ein Hinweisschild zu einer Geisterstadt
 Reste der Bank
Reste der Bank
 Fassade des Kaufmannsladen
Fassade des Kaufmannsladen
 vergessenes Auto
vergessenes Auto
namens Rhyolite (Rhyolite). Eine kleine Straße führte nach rechts weg von dem Highway. Wir bogen ab und waren schon bereits nach wenigen in einer anderen Welt. Es waren noch einige wenige Gebäude der ehemaligen Goldgräberstadt aus den Jahren 1905 bis 1919 vorhanden, in der tatsächlich anfänglich 10.000 Menschen lebten und arbeiten. Damit war Rhyolite damals die drittgrößte Stadt in Nevada. Zu seiner Ausstattung gehörten drei Eisenbahnlinien, eine Telegraphenstation, ein Elektrizitätswerk, drei Zeitungen, 50 Goldminen, eine Oper, eine Symphonie, drei Krankenhäuser, ein öffentliches Schwimmbad, 19 Hotels, 18 Drugstores sowie 53 Saloons. Um 1914 waren die Goldvorkommen ausgebeutet, der Niedergang der Stadt erfolgte so schnell wie ihr Aufstieg. Im Jahr 1919 schloss als letztes das Postamt von Rhyolite, und der letzte Einwohner, der Postbedienstete, verließ die Stadt. Heute steht Rhyolite unter Denkmalschutz und ist ein Freilichtmuseum. Der Eintritt ist frei, man kann sich überall ungehindert umschauen und wie wir viele Fotos machen. Die Fassade der alten Bank steht noch sowie Teile des Gefängnisses. Der Bahnhof ist noch komplett vorhanden, sowie ein Haus ganz aus Bierflaschen, das 1906 aus ca. 50.000 Bierflaschen gebaut wurde, die
Entering Death Valley...
Entering Death Valley...
meisten davon weggeworfene Busch-Beer-Flaschen aus dem benachbarten Saloon. Wir schauten uns in Ruhe um, bevor wir zurück zu unserem Auto gingen und weiter fuhren. Ich war schön öfter im Death Valley gewesen, aber diesmal wollte ich auf eine eher ungewöhnlichere Weise in das Tal des Todes fahren. Neben 2 größeren Highways führte unter anderem auch eine kleine Schotterstraße in das Tal hinein durch den Titus Canyon (Titus Canyon). Nur kurz hinter der Abfahrt zu Rhyolite zeigte ein eher kleines Hinweisschild den richtigen Abzweiger. Die Straße ist als Einbahnstraße angelegt und nur vom Osten nach Westen befahrbar. Im Laufe der nächsten 17 Meilen erkannten wir dann auch warum. Die Schotterpiste schlängelte sich durch die
Es geht nur sehr langsam vorwärts
Es geht nur sehr langsam vorwärts
Bergkette, die das Death Valley östlich begrenzt. Es ging hoch und runter, rechts und links, wir konnten wirklich nur im Schritttempo fahren. Aber es hatte eine ganz eigene Schönheit diese karge Umgebung. Wir hielten ständig an, um Fotos zu machen. Wir mussten wirklich keine Angst haben, irgendjemanden durch unser Anhalten
Fahrt durch den Titus Canyon
Fahrt durch den Titus Canyon
zu behindern, hier war niemand weit und breit zu sehen. Wir waren total alleine. Wir kamen dann noch durch eine weitere Geisterstadt: Leadfield Ghost Town (Leadfield Ghost Town), auch eine ehemalige Goldgräberstadt, die ihren Höhepunkt 1926/27 hatte. Heute stehen nur noch sehr wenige Bretterverschläge herum und einige Mineneingänge sind noch zu sehen. Kurz nach Leadfield erreichte die Straße Titus Canyon. Wir fuhren durch hohe Wände aus Kalkstein. Die letzten 1.5 Meilen des Canyons sind dann extrem eng. Die Straße führt dann durch den Canyon mit einer Breite von teilweise nur 6 Metern. Nach insgesamt 2 Stunden etwa erreichten wir dann das Death Valley und ließen Titus Canyon hinter uns. Wir fuhren entspannt auf der Scotty's Castle Rd südlich bis zur Furnace Creek Ranch (Furnace Ceek Ranch), wo wir für die Nacht ein Zimmer gebucht hatten. Wir checkten ein, luden unser Auto aus und schlenderten erst mal zum Pool. Es war inzwischen ziemlich heiß. Wir suchten den Schatten, um uns der Sonne zu entziehen. Das Wasser im Pool war auch nicht richtig erfrischen – es hatte sich durch die Sonne aufgeheizt. Im kühlen Zimmer bzw. in der Bar kühlten wir uns etwas ab und verbrachten die Zeit bis zum späteren Nachmittag. Dann brachen wir wieder auf. Wir hatten noch 3 Programmpunkte auf unserer Liste heute. Unser erster Stopp war der Zabriski Point (Zabriskie Point), ein Aussichtspunkt entlang der CA-190, die weiter südlich wieder aus dem Death Valley heraus führt.
Aussicht vom Zabriski Point
Aussicht vom Zabriski Point
Ein kurzer Fussweg führt vom Parkplatz zum Aussichtspunkt. Von hier hat man einen tollen Blick auf eine Gesteinsformation, die Sedimente des ehemaligen Furnace Creek Lake, der vor rund 5 Millionen Jahren ausgetrocknet ist. Nachdem wir die Aussicht genossen hatten gingen wir zurück zum Auto und fuhren die CA-190 ein Stück weiter ostwärts. Dann bog rechts ein kleiner Schotterweg ab, die 20 Mule Team Rd. Diese Schotterpiste schlängelt sich über 2 Meilen durch ein ausgetrocknetes Flussbett durch die bunt gefärbte
Twenty Mule Team Canyon
Twenty Mule Team Canyon
Felsen- und Hügellandschaft der sogenannten Badlands (20 Mule Team Canyon/). Gott Sei Dank war auch dieser Schotterweg als Einbahnstraße ausgeschildert. Unser letzter Stopp für den Tag war Dante's View (Dante's View), ein weiterer Aussichtspunkt, diesmal aber ganz oben in den Black Mountains. Eine gut zu befahrende Straße für hinauf auf etwa 1669 Meter. Von dort aus hat man einen wunderschönen Gesamtblick über den südlichen Teil des Death Valley. Der Bereich Badwater Basin, der tiefste Punkt der westlichen Hemisphäre, lag direkt unter dem Aussichtspunkt. Was Dante's View bei allen Touristen besonders am Abend beliebt macht, ist der tolle Sonnenuntergang, den man von hier beobachten kann. Wir fuhren also die Straße rauf zum Aussichtspunkt und in der Tat waren schon diverse andere Besucher hier. Wir stellen unser Auto ab und packten unsere Fotoausrüstung samt Stative aus. Der Sonnenuntergang konnte kommen. Und er kam. Es brachte Spaß von hier oben aus zu fotografieren, vor allem auch, weil die Temperatur endlich deutlich nachließ. Aber aus Erfahrung wusste ich, dass das nur hier oben der Fall war. Unten im Tal war es weiterhin sehr heiß, was wir nach dem Sonnenuntergang auch bestätigt bekamen, als wir wieder an der Furnace Creek Ranch ausstiegen und in unser Zimmer gingen.
Gefahrene Meilen: 270 Meilen (434 km)

23. Tag: Death Valley 2. Tag - Tachostand: 43.850 Meilen

Heute wollten wir weitere Sehenswürdigkeiten in Death Valley erkunden. Am Vormittag hatten wir geplant, in den südlichen Teil zu fahren, um dann am Nachmittag den nördlichen Teil zu besuchen und dann das Tal zu verlassen. Nach unserem Frühstück packten wir also unser Auto und verließen die Furnace Creek Ranch Richtung Süden. Nach nur 1 Meile zweigte die Badwater Rd
ungenießbares Wasser
ungenießbares Wasser
im Badwater Basin
im Badwater Basin
von der CA-190 ab. Entlang dieser Straße lagen diverse sehr interessante Sehenswürdigkeiten. Wir wollten die Straße zuerst bis zum Badwater Basin durchfahren, und dann die verschiedenen Sachen der Reihe nach auf dem Weg zurück besuchen. Bis zum Besucherparkplatz des Badwater Basins waren es knapp 17 Meilen. Die Straße war gut ausgebaut und wir waren relativ schnell am tiefsten Punkt der westlichen Hemisphäre. Das Badwater Basin
Badwater Basin
Badwater Basin
ist eine Senke und liegt 86 Meter unter dem Meeresspiegel, was auch durch ein großes Schild an der Felsformation am östlichen Ende des Basins angezeigt wird. Das Schild hängt auf Höhe des Meeresspiegels. Das Basin ist ein Überbleibsel des vorzeitlichen Sees Lake Manly. In der Senke gibt es ein quellengespeistes Becken neben der Straße; das umgebende Salz macht das Wasser jedoch ungenießbar – daher stammt der Name Badwater (engl.: „schlechtes Wasser”). Man hat die Möglichkeit den vorderen Teil, der noch durch Wasser bedeckt ist, auf Holzstegen zu überqueren, um zum hinteren Bereich zu gelangen. Hier konnte man dann direkt auf der harten Kruste aus Salz herum laufen. Da ich von vorherigen Besuchen wusste, dass es tagsüber im Death Valley extrem heiß wird, besonders aber hier am Badwater Basin, hatten wir vorgesorgt. Wir hatte unsere Kühlbox mit Eis gefüllt und sämtlich Halstücher dort rein gelegt. So hatten wir dann jederzeit eisgekühlte Halstücher, die wir uns um den Hals banden, sobald wir eine Sehenswürdigkeit zu Fuß erkunden
Natural Bridge
Natural Bridge
wollten. Auch hier hatten wir diese kühlen Tücher um den Hals und konnten so wunderbar in der Affenhitze ein wenig auf Badwater Basin rausgehen. Nachdem wir uns alles genau angeschaut und genügen Fotos gemacht hatten, gingen wir zurück zum Auto, packten die nun warmen Halstücher in die Kühlbox und fuhren die Badwater Rd ein Stück zurück. Nach nur 3.5 Meilen bogen wir in die Natural Bridge Rd rechts ab. Am Ende dieses Schotterweges war ein Parkplatz, wo wir unser Auto abstellten. Von dort aus startete ein Wanderweg durch einen halbhohen Canyon zu einer natürlichen Felsenbrücke. Nachdem wir jeder ein kühles Halstuch umgebunden, unsere Kameras und Wasserflaschen geschnappt hatten, wanderten wir los. Nach nur 15 Minuten erreichten wir die Felsenbrücke. Nach obligatorischen Fotos wanderten wir zurück. Wir mussten uns
Devils Golf Course
Devils Golf Course
 sengende Mittagssonne
sengende Mittagssonne
echt zusammenreißen um im Auto nicht die Klimaanlage voll aufzudrehen. Aber bei dieser Hitze hatte selbst unser Auto gut zu tun, so dass wir es nicht noch damit überfordern wollten. So ertrugen wir die Hitze und fuhren zurück zur Badwater Rd und folgten dieser Richtung Norden, bis nach 2 Meilen diesmal nach Links die Salt Pool Rd abbog. Der folgten wir wieder bis zum Ende und parkten dort unser Auto. Hier standen wir nun vor dem sogenannten Devil‘s Colf Course – eine endlos wirkende Fläche mit zerklüfteten und spitzen Salzstrukturen. Dieser Bereich gehört auch zu dem vorzeitlichen See Lake Manly, liegt aber deutlich höher als das Badwater Basin und ist somit ausgetrocknet. Dies ermöglicht der Witterung aus dem Salz bizarre Formen zu bilden, die es laut Aussage eines National Park Service Guide Book aus 1934 nur einem Teufel erlaubt, hier Golf zu spielen. Von dort aus fuhren wieder zurück zur Badwater Rd und weiter zur nächsten Sehenswürdigkeit. Diesmal allerdings etwas, was man mehr oder weniger vom Auto aus genießen konnte. Nur wenige Meilen weiter ging nach rechts der Artist‘s Drive ab. Eine Schotterpiste als Einbahnstraße angelegt. Die schlängelte sich über 9
 Ausblicke
Ausblicke
 vom
vom
 Artist Drive
Artist Drive
Meilen durch die Black Mountains vorbei an bunt gefärbten Felsen. Ein besonders bunt gefärbter Teil nennt sich Artist's Palette. Der Farbenreichtum wird durch Oxidation verschiedener Metalle verursacht, die in den Felsen vorkommen, zum Beispiel Eisen (rot bis dunkelrot) oder Kupfer (türkis bis grün). Hier hielten wir dann auch an, um in Ruhe Fotos davon zu machen. Die Farben leuchteten sehr schön in der Sonne. Der Weg selber bracht richtig Spaß zu fahren. Er ging
Achtung ! Dip !
Achtung ! Dip !
hoch und runter und in Serpentinen um die Felsen und Hügel. Ein Bereich war besonders spannend, der Weg ging Achterbahnmäßig in die Tiefe und nach der Senke ebenso Achterbahnmäßig steil wieder hoch - Warnschilder kündigten das als sogenannten DIP an. Mit genügend Speed ein nettes Vergnügen! Zurück auf der Badwater Rd steuerten wir unseren letzten Stopp im südlichen Teil des Death Valleys an – der Golden Canyon. Ein Parkplatz war nur ein kurzes Stück von der Hauptstraße entfernt. Von hier führte wieder ein Wanderweg in die Badlands rein. Wir banden uns wieder kalte Halstücher um, schnappten unsere Kameras und Wasserflaschen und gingen los. Es gab die Möglichkeit einen 7 Meilen Rundgang entlang zu wandern, wir aber wollten in dieser sehr heißen Mittagshitze uns aber nur einen Eindruck verschaffen und ein Stück in den Golden Canyon hineinwandern. Ziemlich schnell verengte sich alles und wir wanderten zwischen hohen Felswänden, diesmal in unterschiedlichen Braun/Goldtönen gefärbt. Wir blieben ständig stehen, um Fotos zu machen. Diese karge Landschaft hatte in unseren Augen und sehr spezielle Schönheit. Wir waren nach unserer bisherigen Reiseroute sowieso längst große Fans von Wüsten und Canyons geworden. Als wir genug hatten kehrten wir um und gingen zurück zu unserem Auto. Wir folgten der Badwater Rd bis wir wieder die CA-190 erreichten. Diese fuhren wir nun etwa 18 Meilen Richtung Norden, bis wir auf die Scotty's Castle Rd trafen. Hier bogen wir ab und fuhren diese für weitere 24 Meilen entlang. Dann folgten wir
Ubehebe Krater
Ubehebe Krater
der Ubehebe Crater Rd, die am gleichnamigen Crater vorbei führte bin hin zur Racetrack Playa. Straße konnte man das dann im weiteren Verlauf allerdings nicht mehr nennen. Es war nur noch ein Schotter- bzw. Sandweg. Wir konnten nach dem Stopp am Ubehebe Krater wirklich nur noch Schritttempo fahren. Aber die Landschaft war einfach traumhaft. Wüste pur mit riesigen Kakteen und anderen interessanten Pflanzen. Der Ubehebe Krater, den wir uns natürlich genauer anschauten, entstand, als heißes Magma in die Nähe der Erdoberfläche vordrang
entlang Racetrack Valley Rd
entlang Racetrack Valley Rd
 Teakettle Junction
Teakettle Junction
und das Grundwasser dadurch explosionsartig verdampfte. Er hat etwa einen Kilometer Durchmesser, ist 230 Meter tief und rund 6000 bis 7000 Jahre alt. Als wir dem Weg weiter folgten, schön langsam und um unsere schon sehr abgefahrenen Reifen besorgt, erreichten wir irgendwann die Teakettle Junction. Hier hingen an den wenigen Hinweisschildern mit Entfernungsangaben lustigerweise viele alte Teekessel, wohl als Homage an den Namen dieser Kreuzung. Wir folgten dem Hinweisschild Richtung Racetrack Playa. Es lagen noch
wanderne Steine auf der Racetrack Playa
wanderne Steine auf der Racetrack Playa
etwa 6 Meilen vor uns, bis wir am nördlichen Ende der Racetrack Playa ankommen würden. Wir fuhren dann aber noch weiter entlang der Racetrack Playa bis zum südlichen Ende. Hier gab es einen kleinen Schotterparkplatz, nicht das wir unser Auto wirklich dort abstellen mussten, da es keine andere Seele, sprich Auto weit und breit gab, hätten wir uns wohl ohne Probleme überall hinstellen können. Wir schnappten uns unsere Kameras
Racetrack Playa
Racetrack Playa
und wagten uns auf die Racetrack Playa hinaus. In der Tat lagen hier überall große Steine und kleinere Felsbrocken herum, die eine Schleifspur hinter sich hatten. Das ganze sieht schon recht merkwürdig und rätselhaft aus. Inzwischen haben Wissenschaftler wohl herausgefunden, was die Steine und Felsen zum "Laufen" bringt. Eine dünne, angetaute Eisschicht und entsprechend Wind lässt die Steine im Winter auf dem großen, getrockneten See rutschen. Wir gingen interessiert von Stein zu Stein, um möglichst schöne Fotos zu machen, bevor wir zurück zu unserem Auto gingen und uns auf den Rückweg machten. Leider kamen wir nur bis fast zum Ubehebe Krater, als ein "Peng" und das darauf folgende unruhige Verhalten unseres Autos auf einen platten Reifen schließen ließ. Fluchend hielten wir an und stiegen aus. Das hatte uns gerade noch gefehlt. Mitten in der Wüste, alleine weit und breit und ein platter Reifen - super! Und natürlich überhaupt kein Empfang fürs Mobiltelefon. Also erstmal auf die Suche machen nach dem Ersatzreifen. Nur ein Blick in die Bedienungsanleitung des Autos klärte dieses Rätsel auf. Der
Radwechsel
Radwechsel
Ersatzreifen war unter dem Auto, herabzulassen an einem Seil aus dem Boden des Kofferraumes heraus. Also zuerst den Kofferraum ausräumen. Was soll ich groß sagen, es ist uns tatsächlich in klassischer Teamarbeit gelungen, den riesigen, schweren, defekten Reifen gegen des ebenso großen und schweren Ersatzreifen auszutauschen. Auch das Positionieren des defekten Reifens unter dem Auto ist uns gelungen. Stolz auf uns packten wir alle unsere Sachen wieder in den Kofferraum und fuhren vorsichtig weiter. Wir stießen kurzerhand unser Sightseeing-Programm um und beschlossen auf direktem Weg das Death Valley zu verlassen und uns wieder in die Zivilisation zu wagen. Wir wollten die nächst liegende Station unseres Autovermieters anfahren, um einen neuen Reifen zu bekommen. Wir machten uns also auf den langen Weg. Es war mittlerweile 20 Uhr und die Sonne fing langsam an, unter zugehen. Wir waren nur froh, das wir den Reifenwechsel noch im Tageslicht wechseln konnten. Über die Scotty's Castle Rd und dann die CA-190 verließen wir das Tal des Todes Richtung Westen. Der US-395 folgten wir dann südwärts Richtung Bakersfield. Wir wollten versuchen, so nah wie möglich an diese nächst große Stadt herauszukommen, bevor wir für die Nacht in ein Motel einchecken würden. Kurz vor Bakersfield sahen wir ein Motel direkt an der Autobahn, welches wir ansteuerten und ziemlich schnell nach dem Einchecken dann auch in die Betten fielen.
Gefahrene Meilen: 407 Meilen (655 km)

24. Tag: Sequoia NP & Kings Canyon NP - Tachostand: 44.257 Meilen

Früh standen wir ziemlich müde von der kurzen Nacht auf. Ohne großes Frühstück fuhren wir nach Bakersfield rein und zum Flughafen, wo sich eine Niederlassung unseres Mietwagenvermieters befinden sollte. Wir mussten dort ein wenig warten, bis wir dann endlich dran waren. Leider konnte uns der Mitarbeiter nicht wirklich helfen. Er schaute uns etwas ratlos an und meinte sowie wie, was soll ich denn da tun. Er schickte uns in das Stadtzentrum zu einem Goodyear Reifenhändler. Wir
Kaweah River
Kaweah River
 Tunnel Rock
Tunnel Rock
bestanden darauf, das er dort vorher anrufen würde, um uns anzukündigen. Ebenso bestanden wir darauf, das er die Bezahlung mit dem Reifenhändler telefonisch klären sollte, nicht das wir dann
Parker Group
Parker Group
später eine Rechnung bekommen würden und die selber zahlen müssen. Als dann alles geklärt war, machten wir uns auf den Weg zum Reifenhändler. Dort erwartete man uns schon. Das Auto wurde begutachtet und aufgenommen. Uns schickte man weg und bat uns in 1-2 Stunden wieder zukommen. Wir beschlossen etwas in der näheren Umgebung herumzulaufen und erblickten schnell auf einen Starbucks.Dort versorgten wir uns erstmal mit Kaffee und Frühstück und setzten uns dort in die Sonne. Ungeduldig beobachten wir die Uhr, wir wollten schließlich nicht zu viel von unserer kostbaren Zeit verlieren.Schließlich hatten wir noch viel vor heute. Nach einer guten Stunden gingen wir zurück zum Reifenhändler. Leider war unser Auto noch nicht ganz fertig, so dass wir dort noch ein wenige warten mussten. Aber dann war es soweit, mit brandneuen Reifen konnten wir uns auf den Weg machen. Über die CA-645 fuhren wir Richtung Norden und näherten uns den Sequoia National Park. Die CA-198 führte uns durch Three Rivers, bevor wir dann den National Park endlich erreichten. Der Sequoia NP grenzt direkt an den Kings Canyon NP. Bei Parks zusammen haben eine Gesamtfläche von 2.5000 Quadratkilometer. Die Landschaft der beiden Parks weist wegen der extrem unterschiedlichen Höhen von 412 m bis über 4000 m eine große Vielfalt auf. Der Sequoia NP ist berühmt für seine Mammutbäume, die sogenannten Sequoias. Sie erreichen eine Höhe von mehr als 80 Metern und einen Durchmesser von über 11 Metern. Die Hauptstraße schlängelte sich durch den National Park, die ersten 3 Meilen immer schön parallel zum Kaweah River. Als erstes hielten wir dann bei dem sogenannten Tunnel Rock an. Hier lag neben der Hauptstraße ein riesiger Granitblock über einen Teil der alten Straße. Früher fuhr man hier noch mit dem Auto
 Sonnenuntergang
Sonnenuntergang
 in
in
 Kalifornien
Kalifornien
hindurch, heute war der alten Teil abgesperrt, und man konnte nur noch zu Fuß hindurchgehen, was wir natürlich gleich taten. Nach weiteren 13 Meilen auf der CA-198 ging rechts weg die Cresent Meadow Rd, die zu einigen weiteren netten Sehenswürdigkeiten führte, unter anderem zum Moro Rock
Sonnenuntergang
Sonnenuntergang
und Tunnel Log. Hier führte die Straße unter einem umgefallen Giant Sequoia Baum hindurch, wo wir nun die Gelegenheit hatten, unser Auto darunter zu fotografieren. Bei der Parker Group, einer Ansammlung von 8 Sequoias nah beieinander, benannt nach der Parker Familie, die Familie des ersten Superindendanten des Sequoia Big Tress NP, hielten wir dann auch an, um uns diese riesigen Bäume genauer anzuschauen. Wir wanderten ein wenig umher, bevor wir die Stichstraße weiter fuhren. Den Auto Log, einen umgefallenen Sequoia, den man früher noch mit dem Auto befahren konnte, schauten wir uns auch noch an, bevor wir die Straße zurück zur CA-198 fuhren. Da es bereits Abend war, verließen wir den Sequoia NP Richtung Norden, um uns eine Unterkunft zu suchen. Morgen wollten wir noch einmal zurück kommen, um uns noch mehr Sequoias aus der Nähe anzuschauen. Auf dem Weg raus aus dem Nationalpark fuhren wir noch ein Stück durch den Kings Canyon NP, den wir ebenfalls morgen besuchen wollten. Während wir auf der CA-180 weiterfuhren, um uns ein Motel zu suchen, hatten wir noch die Gelegenheit, einen wunderschönen Sonnenuntergang zu sehen. Um Fotos zu machen, fuhren wir einfach rechts ran. Nachdem die Sonne weg war, fuhren wir weiter, bis wir irgendwann erfolgreich waren. Müde fielen wir wieder recht schnell in die Betten und freuten uns schon auf den nächsten Tag.
Gefahrene Meilen: 224 Meilen (360 km)

25. Tag: Sequoia NP & Kings Canyon NP - Tachostand: 48.481 Meilen

Nach dem Frühstück fuhren wir wieder zurück zum Sequoia NP. Zuerst erreichten wir den Kings Canyon NP, wo wir noch
Umriß des General Sherman Trees
Umriß des General Sherman Trees
Nebel im Kings Canyon NP
Nebel im Kings Canyon NP
durch dichten Nebel fahren mussten. Doch im Laufe der weiteren Fahrt verschwand der Nebel und als wir dann im Sequoia NP an unserem ersten Stopp ankamen, konnten wir wieder mal mit dem Wetter sehr zufrieden sein. Wir wollten uns zuerst den General Sherman Tree anschauen, der größte lebende Baum der Erde.Er steht im Giant Forest. Sein Alter wird auf etwa 1900 bis 2500 Jahre geschätzt. Der Baum hat eine Stammhöhe von 83 Metern und einen Brusthöhendurchmesser von 8,25 Metern. Vom Parkplatz aus führt ein Rundweg, der sogenannte Sherman Tree Trail zu diesem Riesenbaum. Auf dem Weg kommt man an einem kleineren Platz vorbei, auf dem aus Kopfsteinplastersteinen die Umrisse des Baumes ausgelegt war. Hier bekam man einen sehr guten Eindruck über die
General Sherman Tree
General Sherman Tree
gigantischen Ausmaße dieses Baumes. Der weitere Verlauf des Rundweges führte dann direkt zum General Sherman Tree. Er war großzügig umzäunt, so dass man ihn nur aus der Entfernung betrachten konnte. Zu viele Besucher hatten wohl in der Vergangenheit durch Anfassen und Herumgehen auf dem unmittelbaren Bereich um den Baumstamm herum den Baum zu sehr gefährdet. Aber von etwas weiter weg hatte man auch eine viel bessere Position, die Höhe des Baumes zu sehen. Wir gingen den Rundweg weiter, er führte nett angelegt durch den Giant Forest, in dem natürlich noch viele weitere, aber kleinere Sequoias zu sehen waren. Am Auto wieder angekommen, fuhren wir los Richtung Kings Canyon NP. Wir mussten die CA-198 erst wieder zurück fahren, ganz raus aus dem Sequoia NP, dann auf die CA-180 Richtung Norden. Sie führt ein ganzes Stück in den Kings Canyon NP rein, endet dort aber. Man muss sie also auch wieder zurück fahren. Im Kings Canyon NP hat man weniger mit Sequoias und Wald zu tun, sondern eher tolle Ausblicke in den Kings Canyon, das mit 2.500 Metern das tiefste Tal Nordamerikas ist. Die Straße windet sich immer weiter rauf, meist parallel zum
Ausblick auf Kings Canyon
XAusblick auf Kings CanyonXX
South Fork Kings River. Man hat ständig atmenberaubende Ausblicke auf den Kings Canyon. Wir hielten ständig an, um Fotos zu machen. Dann führte die Straße herab in den Canyon. Hier hatte man dann im wieder mal links und rechts neben der Straße schöne Wiesen, kleine Seen, Wasserfälle und Moore zwischen den Bäumen. Auch eine alte, im Stil der Route 66 gehaltene Tankstelle fand sich hier. Nur mit Wanderungen kann man
Ausblick auf Kings Canyon und den South Fork Kings River
Ausblick auf Kings Canyon und den South Fork Kings River
den Kings Canyon NP wirklich erobern. Von dieser einen Stichstraße aus hatte man nur die Möglichkeit, sich von diversen Scenic View Points aus die Landschaft aus der Ferne anzuschauen. Der Himmel war die ganze Zeit über recht bedeckt, doch auf einmal - genau in dem Moment, als wir an einer wunderschönen, hellgrünen Wiese, umrandet von Bäumen vorbei kamen, riss der Himmel auf und die Sonne ließ die Wiese noch grüner leuchten. Wir hielten mit quietschenden Reifen rechts an,
 Kings Canyon NP
Kings Canyon NP
 Meadows
Meadows
 im Kings Canyon
im Kings Canyon
schnappten uns schnell unsere Fotoapparate und eilten über die Straße, um diese Farbspiel zu fotografieren. Ist uns auch ganz gut gelungen, glaube ich. Wir fuhren dann weiter und beschlossen, es dabei zu belassen und den Park zu verlassen. Wir fuhren gemächlich wieder die CA-180 zurück aus dem National Park heraus. Wir wollten bis nach Oakhurst fahren, um uns dort ein Motel zu suchen. Die CA-180 führte uns bis nach Fresno, wo wir dann auf der CA-41 Richtung Norden fuhren. Nach etwa 134 Meilen kamen wir dort an und fanden auch gleich ein bezahlbares Motel. Wir checkten ein und nachdem wir unsere Sachen in das Zimmer geschleppt hatten, aßen wir noch ein bisschen und fielen dann müde in die Betten.
Gefahrene Meilen: 220 Meilen (354 km)

26. Tag: Yosemite NP - Tachostand: 44.455 Meilen

Heute stand der Yosemite National Park auf dem Programm. Wir standen zeitig auf, frühstückten und packten unser Auto. Auf der CA-41 fuhren wir Richtung Norden in den Nationalpark rein. Relativ schnell waren wir dann bereits im Yosemite Valley, einem breiten Tal, etwa 13 km lang, umgeben von hohen Granit-Gipfeln. Der Fluss Merced River fließt durch das Tal. Die Straße führt in einem Loop um den Fluss herum, einmal hin und wieder her durch das Yosemite Valley. Wir hielten zuerst
Ausblick vom Glacier Point auf den Half Dome und Yosemite Valley
Ausblick vom Glacier Point auf den Half Dome und Yosemite Valley
am Visitor Center an, um uns eine Karte des Nationalparks zu besorgen. Dann überlegten wir uns, was wir uns im Park genauer anschauen wollte. Auf jeden Fall wollten wir zum Glacier Point hoch, einem der besten Aussichtspunkte, um von dort in das Tal hinter zuschauen und natürlich zu diversen Wasserfällen, für die der Yosemite NP sehr bekannt ist. Doch um zum Glacier Point zu kommen, mussten wir erst wieder aus dem Tal heraus fahren und nach etwa 16 Meilen links abbiegen in die Glacier Point Rd. Die ist allerdings nur im Sommer offen, im Winter ist sie wegen Schnee gesperrt. Wir aber fuhren dort entlang und schraubten uns immer höher. Nach weiteren 16 Meilen, für die wir etwa 45 Minuten brauchten, erreichten wir den Glacier Point in 2.199 Metern Höhe. Der erste Aussichtspunkt mit Talblick, den man bereits vorher erreicht, ist der Washburn Point. Nur knapp 1 km dahinter folgt am Ende der Straße dann der Glacier Point. Hier gewährt eine weitläufig angelegte Aussichtsplattform einen atemberaubenden Rundblick auf den Half Dome, den man von der Seite sieht, die Nevada Falls und Vernal Falls rechts daneben und den 975 Meter tiefer gelegenen Talgrund mit dem Merced River und dem Yosemite Village. Wir hielten uns hier eine ganze Weile auf und machten natürlich sehr viele Fotos. Um wieder runter ins Tal zu kommen, musste man die Straße wieder zurück fahren. Als erstes steuerten wir dann die Yosemite Falls an. Wir parkten unser Auto nahe der Straße. Es führte ein geteerter Weg hin zu dem Wasserfall. Die Yosemite Falls bestehen aus insgesamt 3 Teilen. Zunächst stürzt das Wasser 436 Meter in die Tiefe, der sogenannte Upper Yosemite Fall, dann überwindet das Wasser etwa 206 Meter als
Lower Yosemite Fall
Lower Yosemite Fall
Wäldchen entlang
Wäldchen entlang
 des Wanderweges
des Wanderweges
 Yosemite Falls
Yosemite Falls
 Bridalveil Fall
Bridalveil Fall
Stromschnellen, die Middle Cascades, bevor es die letzten 97 Meter bis zum Talgrund hinunter stürzt, der Lower Yosemite Fall. Der Wanderweg führt zunächst ein bisschen gewunden durch ein kleines Wäldchen, bevor man zum Fuß des Lower Yosemite Falls kommt. Von hier hat man einen tollen Blick vor allem auf den Lower Yosemite Fall, aber die Middle Cascades sieht man nicht. Um diese näher zu betrachten, muss man den Wanderweg weiter folgen, der sich dann nach oben schlängelt. Das taten wir allerdings nicht, sondern wir gingen zurück zu unserem Auto. Aus der Ferne hatten wir noch einen tollen Blick auf den Half Dome, dem Wahrzeichen von Yosemite NP, einem 2.693m hohen Berg in der Form einer Halbkugel. Als nächstes stand der Bridalveil Fall auf dem Programm. Dazu mussten wir die einspurige Straße, die als Schleife durch das Yosemite Valley führt, einmal raus
Bridalveil Creek
Bridalveil Creek
 Yosemite Valley
Yosemite Valley
aus dem Valley und auf der anderen Seite des Merced Rivers wieder ein Stück rein in das Valley fahren. Von der Seite aus konnten wir dann auch wunderbar den Upper und Lower Yosemite Fall im Ganzen sehen. Wir parkten unser Auto auf dem Parkplatz bei dem Bridalveil Fall und gingen dann den kurzen Wanderweg entlang des Bridalveil Creeks zum Fuße des Wasserfalls. Der Bridalveil Creek fällt hier 188 Meter in die Tiefe. Vom Wind wird das fallende Wasser mal mehr mal weniger stark hin und her geweht wie ein Brautschleier, was dem Wasserfall seinen Namen gab. Dieses bewirkte außerdem, das jeder, der sich auf der Aussichtsplattform am Ende des Wanderweges befand, um sich den Wasserfall anzuschauen, ziemlich nass wurde. Wir trauten uns gar nicht, unsere Kameras groß rauszuholen und entschieden dann auch vorsichtshalber, den Wasserfall nur von einiger Entfernung aus zu fotografieren. Auf dem Rückweg zum Auto holte ich dann noch mein Stativ aus dem Rucksack und probierte bei den kleineren Stromschnellen des Bridalveil Creeks mein Graufilter
 Half Dome
Half Dome
 Tatsächlich ein Bär !
Tatsächlich ein Bär !
 ein Bär !
ein Bär !
aus. Ich war ganz zufrieden mit dem Ergebnis.
Zurück am Auto machten wir uns auf den Weg, das Yosemite Valley endgültig zu verlassen. Wir waren im Laufe des Tages wohl 3 - 4 Mal die einspurige Schleife durchs Tal gefahren und hatten nur alles gesehen, was auf unserem Plan war. Wir wollten den Yosemite NP nun Richtung Osten verlassen über den Tioga Pass. Hierzu fuhren wir nun ein letztes Mal durch das Tal entlang des Northside Drive und hielten uns dann Richtung Tuolumne Meadows. Diese lagen auf dem Weg zum Tioga Pass. Die Tuolumne Meadows sind ein ausgedehntes Grasland,eingerahmt von hohen Granitfelsen und ‑gipfeln. Diese Aue erstreckt sich mehr als drei Kilometer am Tuolumne River entlang und ist mit einer Höhe von 2.600 Metern über dem Meeresspiegel die höchste subalpine Wiese in der Sierra Nevada. Auf dem Weg dorthin über die Tioga Pass Rd fuhren wir dann plötzlich an extrem vielen Autos vorbei, die einfach am Straßenrand geparkt waren und dann schließlich auch einer entsprechend größeren Ansammlung von Menschen. Sie starten alle auf eine offene Lichtung und fotografierten wie die Weltmeister. Im Vorbeifahren sahen wir dann, was diese Menschen
Tenaya Lake
Tenaya Lake
 Tuolumne Meadows
Tuolumne Meadows
Ellery Lake
Ellery Lake
 Entlang der CA-108
Entlang der CA-108
alles so faszinierte: ein Bär ! Nun mussten wir natürlich auch anhalten. Wir parkten unser Auto und gingen eilig zurück zu der Menschenansammlung, unsere Kameras bereits in der Hand. Und tatsächlich. Auf der Lichtung tummelte sich ein Braunbär und ließ sich überhaupt nicht von den vielen Menschen stören. Mit meinem Zoom konnte ich sogar den Bär recht gut ablichten. Völlig gespannt schauten wir dem Bären zu, wir konnten uns gar nicht wirklich trennen. Wann kann man so was schon mal im wirklichen Leben sehen. Aber dann fuhren wir doch irgend wann weiter. Je höher wir uns auf der CA-120 schraubten, umso schlechter wurde dann das Wetter. Es wurde kalt und sehr trüb, dann sogar neblich. Plötzlich lag sogar Schnee neben der Straße. Wir fuhren am Tenaya Lake vorbei, der vom Tuolumne-Gletscher gebildet wurde und schon bereits auf 2.484m lag. Dann fuhren wir an den Tuolumne Meadows vorbei und kurze Zeit später erreichten wir dann den Tioga Pass auf 3.031m. Kurz danach lag rechts neben der Straße der Ellery Lake, umrahmt von mächtigen Bergen, die zum Teil schneebedeckt waren. Nach etwas über 4 Stunden kamen wir dann endlich beim Mono Lake an. Den wollten wir uns morgen etwas näher anschauen. Jetzt war erstmal unser vordringlichstes Problem eine Unterkunft für die Nacht zu finden. Es war bereits 20:30 Uhr und fast dunkel. Wir fuhren die US-395 Richtung Norden, dort lag nur 25 Meilen entfernt der nächst größere Ort, Bridgeport. Und in der Tat fanden wir dort ein recht günstiges Motel, das noch ein Zimmer für uns hatte. Wir packten unser Auto aus, aßen noch schnell etwas und verschwanden dann auch recht schnell in den Betten.
Gefahrene Meilen: 185 Meilen (298 km)

27. Tag: Auf Umwegen nach San Francisco - Tachostand: 44.640 Meilen

Als erstes stand heute ein Besuch des Mono Lakes auf dem Programm. Nach dem Frühstück packten wir unser Auto und
Ausblick auf den Mono Lake
Ausblick auf den Mono Lake
fuhren auf der US-395 zurück und bogen dann nach dem Mono Lake links in die Picnic Grounds Road ein, die direkt zum Parkplatz der South Tufa Area führte (South Tufa Area am Mono Lake). Hier startete ein kurzer Rundweg durch das Gelände am See und natürlich auch zum See. Hier gibt es besonders viele Kalktuff-Gebilde zu sehen. Wir gingen also mit unseren Kameras bepackt Richtung See. Am
Mono Lake
Mono Lake
Seeufer schauten wir uns in Ruhe um und fotografierten die interessant geformten Kalktuff-Gebilde, die am Ufer und im Wasser in Ufernähe standen. Die Landschaft sah sehr karg aus. Der Mono Lake ist ein Natronsee, somit also sehr alkalisch und salzhaltig. Der See gehört mit einem Alter von mindestens 760.000 Millionen Jahren zu den ältesten Seen von Nordamerika. Aus dem Einzugsgebiet
Kalktuff-Formationen im Mono Lake
Kalktuff-Formationen im Mono Lake
des Sees wird seit 1941 Trinkwasser in eine über 520km lange Wasserleitung abgeführt, die die Stadt Los Angeles versorgt. Dadurch sank der Wasserspiegel des Sees kontinuierlich ab, der Salzgehalt stieg, Teile des Seebetts trockneten aus.Das hatte schwerwiegende ökologische Folgen. Zugleich wurden im See und am Ufer zahlreiche unter Wasser entstandene Kalktuff-Gebilde sichtbar, die wir hier nun bewunderten und was zur Bekanntheit de Mono Lakes beitrug. Naturschützer thematisierten ab Anfang der 1980er Jahre die Absenkung des Wasserspiegels und nach Gerichtsbeschlüssen über eine Begrenzung der Ableitung steigt seit Mitte der 1990er Jahre der Wasserspiegel langsam wieder an. Wir sahen einen Parkranger, der mit einer kleinen Gruppe von Besuchern den See und das Ufer erkundete und hörten ein bisschen, zu was sie den Touristen erzählte. Sie hielt sich den ganzen Tag hier in Ufernähe auf und stand allen interessierten Besuchern für Fragen und kleinere Vorträge zur Verfügung - eigentlich eine coole Einrichtung. Nachdem wir ausreichend Fotos und Informationen hatten, gingen wir zurück zum Auto. Wir fuhren zurück zur US-395 und dann Richtung Norden, bis rechts die CA-270 abging. Hier bogen wir ab, um zum Bodie Ghost Town (Bodie State Historic Park) zu gelangen, unserem nächsten
Bodie Ghost Town
Bodie Ghost Town
 Kirche
Kirche
 Wohnhaus
Wohnhaus
 alte Schmuckstücke
alte Schmuckstücke
Ziel. Bevor wir unser Auto parken konnten, mussten wir an einer kleinen Bretterbude 8 USD pro Person Eintritt zahlen. Dann konnten wir weiterfahren bis zum Parkplatz. Von dort führte ein kleiner Weg direkt in die Geisterstadt hinein.
Bodie entstand 1859 als Goldgräbersiedlung und wurde in den 1930er Jahre wieder aufgegeben. Sie gilt als die besterhaltene Geisterstadt der USA. Es sind insgesamt noch ca. 170 Gebäude vorhanden, z.B. die Kirche, Schule und das Hotel. Viele der Einrichtungsgegenstände stehen noch so da, als ob die Bewohner gerade eben erst fortgegangen wären. Mit 10.000
Saloon
Saloon
 Gemischtwarenladen
Gemischtwarenladen
 Rezeption Bodie Hotel
Rezeption Bodie Hotel
 Bodie School
Bodie School
Einwohner hatte Bodie 1880 den Höhepunkt erreicht, 1940 waren es dann nur noch 20 Einwohner. Heute kann man durch die Stadt gehen und in die meisten Gebäude von außen reinschauen. Einige wenige kann man sogar betreten. Ich fand es teilweise etwas gruselig, durch die Fenster zu schauen. Man hatte wirklich den Eindruck, dass jederzeit die Bewohner
Vorwitzige Squirrels
Vorwitzige Squirrels
auftauchen und ihr Leben wieder aufnehmen konnten. Aber die Stadt bot sehr viele Gelegenheiten für tolle Fotos. Wir wanderten langsam die beiden größeren Strassen auf und ab und schauten in alle Häuser rein. Nach unendlich vielen Fotos machten wir uns dann irgendwann wieder auf den Rückweg zu unserem Auto. Wir fuhren die Schotterstrasse zurück zur US-395 und folgten dieser weiter nach Norden. Wir kamen wieder an Bridgeport vorbei, wo wir heute morgen gestartet waren. Nun folgten wir der Strasse nach Westen und bogen dann auf die CA-108, die uns durch den nördlichen Teil der Sierra Nevada führte. Ziemlich schnell erreichten wir den Sonora Pass, der auf 2.933 Meter liegt. Er ist hinter dem Tioga Pass der zweithöchste Pass in der Sierra Nevada und liegt außerhalb des Yosemite NP, somit ist die Fahrt über die CA-108 kostenfrei. Die Strasse führte uns durch eine noch mit etwas Schnee bedeckte Landschaft. Wir hielten regelmäßig an, um Fotos zu machen. Durch einige Steigungen und viele Kurven kamen wir nicht besonders schnell voran, aber die Strecke hat
entlang CA-120
entlang CA-120
 Blick auf Sierra Nevada
Blick auf Sierra Nevada
 über den Sonora Pass
über den Sonora Pass
sich gelohnt mit immer wieder tollen Ausblicken. Auf der anderen Seite der Sierra Nevada erreichten wir dann die Kalifornische Ebene und fuhren auf der CA-120 zur Interstate, die uns dann auf direkten Weg nach San Francisco führte, dem Ziel unserer Reise. Hier hatten wir für die letzten 6 Nächte ein Hotel vorab gebucht. Wir wollten die Stadt und Umgebung in Ruhe erkunden. bevor wir dann nach Deutschland zurück fliegen würden. Auf der Fahrt durch die Kalifornische Ebene erlebten wir einen richtig kitschigen Sonnenuntergang, den wir natürlich auf fotografisch festhalten mussten. wir hielten einfach am Strassenrand an, und nahmen uns die Zeit, entsprechende Fotos zu machen. Im Dunkeln kamen wir dann an unserem Hotel an. Wir hatten bereits vor der Reise von zu Hause aus die letzten Nächte gebucht im Hotel Beresford (Homepage). Um diese Uhrzeit konnten wir direkt vor dem Hotel parken. Wir entluden unser Auto komplett und schleppten nach dem Einchecken alles auf unser Zimmer. Im alten
Sonnenuntergang
Sonnenuntergang
 über den
über den
 Feldern von
Feldern von
 Nord - Kalifornien
Nord - Kalifornien
klapperigen Fahrstuhl mussten wir allerdings nacheinander mit unserem Gepäck fahren, er wirkte so altersschwach, dass wir Angst hatten, er würde uns zusammen mit unserem Gepäck nicht transportieren können. Unser Zimmer war ziemlich klein, aber sauber und okay. Das Hotel hatte insgesamt wohl schon bessere Tage gesehen, machte aber alles in allem einen sauberen und guten Eindruck - und die Leute waren soweit auch nett und hilfsbereit. Nachdem wir unsere Sachen alle nach oben geschleppt hatten, aßen wir noch schnell etwas von unseren Vorräten, bevor wir in die Betten fielen.
Gefahrene Meilen: 415 Meilen (668 km)

28. Tag: San Francisco 49 Miles Drive - Tachostand: 45.055 Meilen

Nach dem Aufstehen gingen wir nach unten, nebenan war eine Bar, die zum Hotel gehörte, hier wurde das im Übernachtungspreis enthaltene Frühstücksbuffet serviert. Allerdings muss man sagen, dass das Angebot nicht wirklich etwas
Cable Car
Cable Car
mit einem Frühstücksangebot zu tun hatte, wie wir es in Europa kennen. Es gab typischen amerikanischen, nicht sehr starken Kaffee, einige süße Teilchen wie Donuts und Brownies und Orangensaft. Aber es war immerhin umsonst, so dass wir schnell etwas frühstückten, bevor wir in den Tag starteten.
Heute war der letzte Tag, bevor wir das Auto zurückgeben mussten, so dass wir den 49-Mile-Drive machen und auf die anderen Seite der Bay zum Sonnenuntergang fahren wollten. Der 49-Mile-Drive ist 1938 anlässlich der Weltausstellung entstanden. Der Loop, den man mit dem Auto entlang fahren kann, führt an allen Sehenswürdigkeiten im Großraum San Francisco vorbei. Man kann sich online eine entsprechende Karte herunter laden (49-Mile-Drive-Karte). Aber in der Stadt ist die Route auch mit den Hellblau-weißen Hinweisschildern mit einer Möwe darauf gekennzeichnet. Ganz in der Nähe von unserem Hotel am Embarcadero beginnt die Rundfahrt. Die schönsten Fotos der Rundfahrt und unserem restlichen Besuch der Stadt habe ich hier zusammengefasst: Bildergalerie San Francisco. Wir fuhren also mit unserem Auto runter zum Embarcadero, der Promenade am Wasser, wo wir auf das Hinweisschild zur Rundtour trafen. Diesem folgten wir nun. Es ging in nördlicher Richtung am historischen Ferry Building vorbei. Dann schon links ins Financial District rein, weiter in südlicher Richtung zum Convention Center. Dann ging es auch schon wieder nach Westen und dann nach Norden am Civic Center vorbei. Über einen Schlenker ging es die Post St. zurück nach Osten bis zum Union Square. Hier bogen wir nach Norden ab und der Straßenverlauf führte uns nun durch China Town, das hinter dem Chinatown Gate liegt. Es ging vorbei an der Transamerica Pyramide, rechts sah man den Coit Tower liegen, weiter Richtung Hafen. Doch bevor wir runter zum Wasser fuhren, hielten wir an der Lombard St.. Von hier aus hatte man einen tollen Blick auf den Teil der Lombard St., der als eine der steilsten Straße von San Francisco mit einem Gefälle von 27% gilt. Dieser Teil ist als Einbahnstraße nur bergab befahrbar und auch nur im Schritttempo, auf nur 145 Metern gibt es 10 Kurven. In jeder Kurve liegt eine Einfahrt zu jeweils einer Garage pro Haus. Das morgendliche Ausparken stelle ich mir sehr abenteuerlich vor... Nach ausgiebigen Fotos fuhren wir dann weiter bis zum Hafen runter. Vorbei am Aquatic Park, dem
Palace of Fine Arts & Theatre
Palace of Fine Arts & Theatre
 Strand beim Cliff House
Strand beim Cliff House
Maritime Museum, dem Jachthafen und Fort Mason fuhren wir bis zum Palace of Fine Arts. Hier hielten wir wieder mal an und stiegen aus, um uns den Park mit See näher anzuschauen. Weiter ging dann die Rundfahrt durch das Presidio, vielleicht bekannt aus dem gleichnamigen Film mit Sean Connery. Dies ist ein historischer Militärstützpunkt genau an der Spitze der Halbinsel. Er liegt direkt am Golden Gate, der Einfahrt in die Bucht von San Francisco und ist der am längsten genutzte Militärstützpunkt in den Vereinigten Staaten. Das Presidio wurde seit der Gründung durch die Spanier im Jahr 1776 bis 1994 nacheinander von den Spanischen Streitkräften, dem Militär Mexikos und den Streitkräften der Vereinigten Staaten genutzt. In dem zwei mal drei Kilometer großen Gelände befinden sich 870 Gebäude, wovon rund 470 als historisch bedeutend gelten. Das Presidio wurde 1962 als National Historic Landmark District ausgewiesen. Die ehemaligen Quartiere der Mannschaften und Offiziere werden nach Renovierungen und Umbauten vermietet, wodurch heute etwa 2500 Personen auf dem Gelände in spektakulärer Lage wohnen. Wir fuhren kreuz und quer durch die kleinen Straßen und konnten uns etwas
Golden Gate Bridge vom Fort Point aus
Golden Gate Bridge vom Fort Point aus
um, bevor wir der offiziellen Route weiter folgten bis zum Fort Point National Historic Site. Hier kann man direkt an den Fuß der Golden Gate Bridge heranfahren. Von hier aus hat man einen tollen Blick auf die Brücke, die als Einfahrtstor zum San Francisco Bay gilt. Die Golden Gate Bridge ist das Wahrzeichen von San Francisco und wurde 1937 eröffnet nach 4 Jahren Bauzeit. Sie hat eine Gesamtlänge von 2.737 Metern und eine Durchfahrtshöhe von 67 Metern bei Flut. 6 Fahrbahnen für Autos und 2 Geh- und Radwege verbinden San Francisco mit dem Marin County. Maut bezahlt man nur bei der Fahrt in die Stadt rein. Wir machten hier eine längere Pause, um die Brücke eingehend zu fotografieren und zu bestaunen. Der Rundweg führte dann weiter Richtung Westen entlang der Küste diesmal hoch über dem Wasser. Nur kurze Zeit später am Golden Gate Overlook hatte man wieder einen tollen Blick auf die Golden Gate Bridge, diesmal mit der San Francisco Bay im Hinter- und Bäume im Vordergrund. Weiter ging die Fahrt entlang der Küste, durch das Lands End, einem steinigen und windigen Küstenabschnitt von San Francisco. Gleich anschließend wurde wir durch den Golfplatz des Lincoln Park Golf Club geführt, bevor wir am westlichen Ende der Halbinsel ankamen und unser Auto am Cliff House parkten. Wie der Name schon sagt, liegt das Cliff House hoch über den Klippen an der Westküste oberhalb von einem wunderschönen und sehr breiten Strand. Vor dem Strand vorgelagert liegt eine kleinere Felseninsel, die Seal Rocks, auf der sich Robben und Vögel aller Art nur so tummelten. Das Cliff House selber ist ein Café bzw. Restaurant, in das wir dann auch einkehrten, um uns zu stärken (Cliff House Homepage). Wenn man Glück hat, bekommt man auch einen Tisch mit toller Aussicht auf das Meer.... hatten wir leider nicht. Wir saßen dann eher mit Blick auf die Eingangstür. Nach angemessener Pause fuhren wir weiter. Die Route führte nun wieder südwärts, immer entlang des lang gezogenen Strandes, der Ocean Beach Front, bis runter zum Zoo. Hier umrundet man den Lake Merced und fährt dann wieder nördlich bis zum Golden Gate Park (Homepage). Hier führt die Route in einigen Schleifen durch den Park und bietet genügend Gelegenheit, anzuhalten und einige Dinge anzuschauen, wie zum Beispiel den Chinese Pavillion am Stow Lake (Homepage), den Japanese Tea Garden (Homepage) oder die California Academy of Sience (Homepage). Wir machten auch diverse Stopps und genossen die Freizeit-Stimmung in diesem Park, der von vielen Einheimischen regelmäßig und ausgiebig für die Erholung von Stadtalltag genutzt wird. Der Park ist so groß, so dass man hier mittendrin in den 4,1 Quadratkilometer großem Park völlig vergessen kann, überhaupt in einer Großstadt zu sein. Der 49 Mile Drive führt dann irgendwann wieder raus aus dem Golden Gate Park Richtung Süden und schraubt sich dann langsam hoch auf die Twin Peaks (Homepage), von wo aus man einen tollen Blick auf San Francisco hat. Die Straße führt zum Glück auch direkt zum Aussichtspunkt und bietet dort ausreichend Parkplätze.
Ausblick von dem Aussichtspunkt auf Twin Peaks
Ausblick von dem Aussichtspunkt auf Twin Peaks
Nachdem wir den Blick ausreichend genossen und genügend Fotos geschossen haben, fuhren wir weiter. Die Route führte nun durch die Viertel The Castro, Mission District und näherte sich dann langsam dem Ende am Embarcadero. Anstatt die Rundtour zu beenden, nutzen wir den restlichen Nachmittag, um uns die Painted Ladies anzuschauen. Dazu fuhren wir auf direktem Weg zum Alamo Square Park, an dem die berühmten Painted Ladies zu finden sind (Painted Ladies). Hierbei handelt es sich um viktorianische, mehrfarbig gestrichene Holzhäuser, die im 19. Jahrhundert erbaut worden sind. Viele solcher Bauten in San Francisco wurden durch das Erdbeben von 1906 und den dadurch ausgelösten Brand zerstört. Etliche blieben jedoch
Painted Ladies
Painted Ladies
erhalten, wurden zwischenzeitlich restauriert und farbenfroh bemalt. Sie gelten als besondere Sehenswürdigkeit der Stadt. Wir parkten unser Auto ganz in der Nähe und stellten uns dann mitten in den Park, um ein Panoramafoto von der Häuserreihe zu machen. Anschließend fuhren wir runter zum Wasser und suchten uns einen Parkplatz in der Nähe der Bay Bridge. Dort gab es ein tolles Restaurant, bzw. Kneipe - das Gordon's Biersch. Hier wollten wir zu Abend essen und das dort selbst gebraute Bier testen. Aus früheren Besuchen kannte ich den Laden schon und wusste, dass es hier den besten Caesar's Salad gab. Leider gibt es das Restaurant heute nicht mehr... Wir aber genossen unser Essen und das Bier und warteten darauf, dass es Zeit für den Sonnenuntergang wurde. Den wollten wir auf der anderen Seite der Bay erleben. Ich kannte da bereits den perfekten Aussichtspunkt. Wir fuhren dann über die Golden Gate Bridge auf die andere Seite der Bay. Wir nahmen die Ausfahrt 442 und fuhren unter der Freeway durch und folgten der Conzelman Rd hinauf auf den Hügel. Nach dem ersten Viewpoint, an dem man dann kurze Zeit später vorbei kommt, folgt noch ein weiterer. Wir aber stoppten bereits am ersten, parkten und schnappten uns unsere Kameras samt Stative. Wir hatten von hier einen tollen Blick auf San Francisco mit der Golden Gate Bridge im Vordergrund. Wir machten natürlich entsprechend viele Fotos und erst als die Sonne weg war, fuhren wir wieder in die Stadt zurück zu unserem Hotel. Wir fanden glücklicher Weise wieder einen Parkplatz in der Nähe und im Hotel gingen wir dann ziemlich direkt auch in die Betten.
Gefahrene Meilen: 190 Meilen (306km)

29. Tag: San Francisco

Heute mussten wir unser Auto abgeben. Nach dem kargen Frühstück in der Bar nebenan, fuhren wir dann die letzten Kilometer mit unserem Auto zur Mietstation, die sich unterhalb der Market Street befand. Nachdem die üblichen vertraglichen
Manuelles Wenden
Manuelles Wenden
Dinge erledigt waren, starteten wir nun die Eroberung der Stadt als Fußgänger. Heute wollten wir Alcatraz (Homepage) besuchen. Wir fuhren also mit der Cable Car runter bis zur Fishermans Wharf. Dort fuhren regelmäßig die Fähren hinüber zur Gefängnisinsel in der Bay. Am Pier 33 konnten wir Tickets kaufen. Von dort aus fuhren die Fähren auch los. Wir hatten Glück und bekamen tatsächlich Tickets. Heutzutage sollte man sich die Tickets ruhig mindestens einen Tag im Voraus kaufen, um nicht enttäuscht zu werden. Gerade in typischen Reisezeiten sind
Alcatraz
Alcatraz
die Karten schnell für den Tag ausverkauft. Mindestens einen halben Tag sollte man für den Besuch der Gefängnisinsel einplanen. Wir fuhren dann mit der nächsten Fähre rüber. Normalerweise fährt alle 30 Minuten eine Fähre. Wir hatten tolles Wetter und genossen somit die Überfahrt an Deck in der Sonne. Auf der Insel angekommen, sollen alle sich erstmal auf dem großen Platz gleich neben dem Anleger versammelt, direkt vor dem Visitor Center. Ein Ranger heißt alle Besucher willkommen, erzählt ein wenig über die Gefängnisinsel und die einzelnen Bereiche und weist alle auf Gefahren der Insel hin, sollte man von vorgesehenen Wegen abweichen. Auch zählt der Ranger auf, was man sich alles auf der Insel anschauen und erleben kann und erklärt uns den Rundweg, der uns sicher überall hinführt. Wir besuchten noch schnell die Toiletten, die sich nur am Dock befinden, bevor wir dann ins Visitor Center gingen, um uns zuerst den Informationsfilm über die Geschichte der Insel und das Gefängnis anzuschauen. Auch kann man hier Bücher über das Gefängnis kaufen uns sie sich von einem ehemaligen Gefängnisinsassen vor Ort signieren lassen. Davon nahmen wir allerdings Abstand. Nach dem sehr interessanten Film machten wir uns dann an den Aufstieg zum Hauptgefängnisgebäude, welches sich ganz oben auf der Insel befand. Wir mussten eine steil ansteigende Straße hoch gehen, die dann eine 180° Grad Kurve machte und schließlich am Hauptgefängnisgebäude endete. Am Eingang bekamen wir kostenlos einen Audioguide in der gewünschten Sprache. Mit diesem Audioguide wurde man durch das Gefängnisgebäude geführt. Ein Erzähler führte einen durch die unterschiedlichen Räume und Zellengängen, erzählte Fakten und Begebenheiten aus der Zeit, in der das Gefängnis noch genutzt wurden. Es wurden auch ab und an Szenen eingespielt mit einer Geräuschkulisse, die den aktiven Betrieb simulierte. Alles in allem kann ich diese Audioguide nur empfehlen, obwohl man sich etwas albern vorkommt, stumm mit Kopfhörer auf dem Kopf durch das Gebäude zugehen. Aber das Gesamterlebnis ist toll und man erfährt wirklich sehr interessante Dinge. Am Ende der Tour gibt man das Gerät wieder ab und verlässt das Hauptgebäude am hinteren Ende und steht dann auf einer Art Terrasse. Von hier hat man einen grandiosen Blick auf San Francisco in all seiner Pracht. Man kann noch einige Treppenstufen hinunter steigen auf einen ummauerten Platz, auf dem die Insassen damals ihren Freigang hatten. Das musste eine ziemliche Strafe sein damals, bei diesem Ausblick... Wir gingen dann langsam die einzige Straße wieder hinunter zum Dock, ließen uns jedoch viel Zeit dabei und fotografierten ausführlich die Gebäude, die entlang der dieser Straße standen sowie auch die vielen Vögel und Blumen, denen wir begegneten. Unten angekommen sahen wir, dass eine Fähre sich zum Anlegen bereit machte. Gutes Timing - wir würden mit dieser dann gleich zurück nach San Francisco fahren. Bei bestem Wetter genossen wir die Überfahrt an Deck und verließen dann das Schiff im Hafen und machten uns auf, die Stadt zu Fuß zu erobern. Wir schlenderten des Rest des Nachmittags einfach durch die Straßen. Erst durch die Hafengegend, dann weiter Richtung Innenstadt, wir fuhren ein bisschen Cable Car und bewegten uns so langsam Richtung Hotel. Nachdem wir dann etwas zu Abend gegessen hatten, beendeten wir den Tag und gingen schlafen.


30. Tag: San Francisco


Heute stand nur shoppen auf der Tagesordnung. Wir hatte beide eine lange Liste von Dingen, die wir für Freunde und Familie mitbringen sollten. So schlenderten wir den ganzen Tag durch die Stadt, fingen am Fishermans Wharf an, dort gab es diverse Levis Shops und bewegten uns langsam zurück Richtung Union Square. Hier befanden sich verschiedene große Kaufhäuser und Läden, die wir ebenfalls besuchen wollten. Abends fielen wir dann nach einem sehr anstrengenden Tag völlig erledigt in die Betten. Wir wir all die Einkäufe und unseren anderen Sachen in die Koffer kriegen sollten, war uns ein Rätsel.

31. Tag: San Francisco

Heute war unser letzter Tag ! Wir hatten noch ein paar Sehenswürdigkeiten auf dem Plan. Doch nach dem Frühstück in der Bar
Coit Tower
Coit Tower
nebenan beschäftigten wir uns erst mal mit unserem Gepäck. Wir versuchten alles schon zu verstauen, was uns einige Zeit kostete. Wir waren gespannt, was die Koffer wiegen würden und hofften, nicht über dem Maximalgewicht der Fluggesellschaft zu liegen. Gegen Mittag gingen wir dann los. Zuerst wollten wir noch einmal zur Lombard Street und sie uns genauer anschauen. Wir fuhren mit der Cable Car dorthin - es gibt eine Linie, die direkt auf der Kreuzung der Lombard St. hält. Am Fuß der Straße machten wir die ersten Fotos, bevor wir dann den steilen Fußweg erklommen. Die Straße war wirklich ziemlich steil. Nachdem wir ausreichend Fotos gemacht hatten, gingen wir zur nächsten Bushaltestelle und fuhren zum Coit Tower. Der Bus 39 fährt den Telegraph Hill hoch und hat seine Endstation direkt vor dem Turm. Der Coit Tower ist ein 64 Meter hoher Aussichtsturm auf dem Telegraph Hill, der 1934 gebaut wurde. Mit dem Fahrstuhl kann man ganz hinauf fahren, man muss sich allerdings ein Ticket vorher kaufen, das aber unter 10 $ pro Erwachsenen kostet. Von oben hat man dann einen 360° Grad Blick über die Stadt und die Bucht von San Francisco. Allerdings nur durch kleine Fenster. Es drängelten sich relativ viele Leute hier oben herum, wir mussten zusehen, dass wir auf allen Seiten jeweils an die Fenster heran kamen, um die Ausblicke zu genießen und auch zu fotografieren. Nachdem wir einmal rum waren, gingen wir wieder zum Fahrstuhl und fuhren herunter.
Ausblick vom Coit Tower auf den Hafen von San Francisco
Ausblick vom Coit Tower auf den Hafen von San Francisco
Mit dem Bus fuhren wir dann runter zum Fishermans Wharf. Von dort fuhren wir mit einem anderen Bus zum Presidio. Unser Ziel war Fort Point. Von hier wollten wir den Sonnenuntergang hinter der Golden Gate Bridge bewundern. Wir gingen vom Presidio die Long Ave runter zum Wasser. Wir hatten noch ein wenig Zeit bis zum Sonnenuntergang. Wir schlenderten am Wasser entlang und machten jede Menge Fotos von der Brücke. Dann wurde es langsam Zeit uns zu positionieren. Es gab einen Pier aus Beton, der etwas ins Wasser herein ragte. Auf diesen gingen wir. Von hier hatten wir
Sonnenuntergang am letzten Abend
Sonnenuntergang am letzten Abend
einen tollen Blick auf de Golden Gate Bridge. Auf dem Pier standen noch einige anderen Schaulustige herum, aber auch diverse Männer, die ihr Glück beim Angeln suchten. Die Sonne machte sich auf, langsam im Wasser direkt hinter der Brücke zu verschwinden. Je näher sie sich dem Horizont näherte, um so mehr Vögel flogen um die Brücke herum. Aus der Ferne erkannten wir nach einer Weile, dass es sich doch tatsächlich um Pelikane handelte. Sie stützen sich immer wieder ins Wasser, um zu fischen - sehr beeindruckend. Und natürlich eine perfekte Fotokulisse. Dies war wirklich ein toller Aussichtspunkt für einen perfekten Sonnenuntergang und Urlaubsabschluß. Nachdem die Sonne weg war, machten wir uns auf den Rückweg. Wir gingen zurück zum Presidio und wollten eigentlich den Bus zurück in die Stadt nehmen, aber als wir an der Bushaltestelle ankamen, fanden wir heraus, das der nicht mehr fuhr. Zu blöd. Also machten wir uns zu Fuß auf. Wir hatten überhaupt keinen Plan, wo wir lang gingen. Es war mittlerweile stockdunkel, es gab hier kaum Straßenbeleuchtung - so gingen wir einfach die eine Straße entlang, von der wir glaubten, sie führte in Richtung Stadt. Nach einer Ewigkeit kamen wir an den Rand des Presidio-Geländes und nach kurzer Zeit standen wir tatsächlich an einer Bushaltestelle, an der in kürze ein Bus halten sollte, der uns in Richtung unseres Hotels bringen sollte. Es war inzwischen 22:40 Uhr und unsere Füsse taten total weh nach all diesem Laufen. Und tatsächlich kam dann auch der Bus, wir stiegen ein, kauften ein Ticket und ließen uns zum Hotel fahren, zumindest in die Nähe. Die letzten Meter zum Hotel schleppten wir uns und waren total froh, als wir dann endlich in die Betten fallen konnten.

32. Tag: San Francisco - Rückreise

Heute flogen wir zurück nach Deutschland. Da wir ja kein Auto mehr hatten, fuhren wir mit einem Airport Shuttle. Dies kann man bereits im Voraus telefonisch bestellen - der kleine Bus holt einen dann direkt vor dem Hotel ab und fährt einen zu dem Terminal, zu dem man möchte. Eine Fahrt kostet so um die 15 USD. Nach unserem Frühstück schleppten wir all unser Gepäck mit Hilfe des altersschwachen Fahrstuhls runter in die Lobby und checkten aus. Pünktlich stand das Shuttle vor unserem Hotel. Der Fahrer half uns, unser Gepäck in den Bus zu laden. Dann fuhren wir auch gleich los. Es dauerte eine knappe Stunde, bis wir am Flughafen waren. Bei Einchecken stellt sich leider heraus, dass mein Koffer etwas schwerer als das maximal zulässige Gewicht war. Ich konnte aber etwas bei Petra mit in den Koffer tun, sie hatte noch Luft. So gaben wir dann beide Koffer kurze Zeit später auf und gingen zu unserem Gate. Der Rückflug war ziemlich unspektakulär und verging recht schnell. Zu Hause wurden wir von unseren Familien abgeholt, wir verabschiedeten uns schnell voneinander und gingen dann zu unserem jeweiligen zu Hause. Ein wunderschön tolle und spannende Reise ging zu Ende.
Gefahrene Meilen währende der Reise: 5.285 Meilen (8.506 km)

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